Ernährung: Diese Vitamine schützen vor Atemwegsbeschwerden – Heilpraxis

Vitamine für weniger Atemwegsbeschwerden

Eine hohe Aufnahme von Vitamin A, E und D scheint bei erwachsenen Personen mit weniger Atemwegsbeschwerden verbunden zu sein. Dies könnte besonders in Zeiten von COVID-19 eine wichtige Erkenntnis sein.

Die Vitamine A, E und D scheinen Menschen vor der Entstehung von Atemwegsbeschwerden zu schützen, berichten Forschende des Imperial College London und der London School of Hygiene & Tropical Medicine von ihren aktuellen Studienergebnissen. Veröffentlicht wurden diese in der englischsprachigen Fachzeitschrift „BMJ Nutrition Prevention & Health“.

Gesunde Ernährung kann vor Infektionen schützen

Die Ernährung spielt eine Schlüsselrolle bei der Verringerung des Risikos mehrerer Infektionen. Es ist aber nicht genau klar, in welcher Art und Weise die Ernährung das Immunsystem stärkt, berichten die Forschenden.

Rolle von Vitaminen für das Immunsystem?

Den Vitaminen A, E, C und D wird bereits seit längerer Zeit nachgesagt, dass sie das Immunsystem unterstützen. Außerdem wird davon ausgegangen, dass diese Vitamine auch dazu beitragen können, Atemwegsinfektionen zu verhindern, erläutert das Team.

Die Forschungsgruppe hat daher untersucht, ob die Zufuhr dieser Vitamine sowohl über die normale Ernährung als auch über Nahrungsergänzungsmittel mit der Prävalenz von Atemwegsbeschwerden in Verbindung gebracht werden kann.

Daten von mehr als 6.000 Teilnehmenden wurden analysiert

Es wurden für die aktuelle Studie die Daten von 6.115 Menschen ausgewertet, welche im Laufe einer anderen Untersuchung Ernährungstagebücher führten. Die Teilnehmenden meldeten zusätzlich auch auftretende Atembeschwerden. Diese umfassten sowohl infektiöse als auch nicht-infektiöse Erkrankungen wie Erkältungen, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen und Asthma.

Die Forschenden untersuchten nur die Aufnahme von Vitaminen über die normale Nahrung (kontinuierliche Exposition) sowie die Aufnahme über die Nahrung und Nahrungsergänzungsmittel (binäre Exposition) und berücksichtigten dabei potenziell einflussreiche Faktoren wie Alter, Geschlecht, Gewicht (Body-Mass-Index; BMI), Rauchen, Haushaltseinkommen und Gesamtenergieaufnahme.

Insgesamt wurden 33 Fälle von Atemwegsbeschwerden gemeldet. Die betroffenen Personen waren im Allgemeinen älter und gaben seltener an, regelmäßig Nahrungsmittel mit den Vitaminen A, E, C oder D einzunehmen, erläutern die Forschenden. Es gab nach Angaben der Fachleute keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen BMI und Vitaminzufuhr oder zwischen BMI und Atemwegsbeschwerden.

Schutzwirkung von Vitamin A und E

Die Aufnahme von Vitamin A und E aus der Nahrung und aus Nahrungsergänzungsmitteln war in der Auswertung mit einer geringeren Prävalenz von Atemwegsbeschwerden bei den Teilnehmenden verbunden, berichten die Forschenden. Für Vitamin C sei allerdings kein solcher Zusammenhang feststellbar gewesen (mangels verfügbarer Daten).

Die wichtigsten Quellen für Vitamin A sind Leber, Vollmilch und Käse sowie Karotten, dunkelgrünes Blattgemüse und orangefarbene Früchte und zu den wichtigsten Nahrungsquellen für Vitamin E gehören Pflanzenöle, Nüsse und Samen, erläutert das Fachmagazin BMJ in einem Beitrag zu den aktuellen Studienergebnissen.

Schutzwirkung von Nahrungsergänzungsmitteln

Die Zufuhr von Vitamin D aus Nahrungsergänzungsmitteln, aber nicht aus normaler Nahrung, wurde mit weniger Atemwegsbeschwerden in Verbindung gebracht, was die Forschenden zu der Annahme veranlasste, dass die Ergebnisse auch die aktuelle wissenschaftliche Debatte über den Wert einer Supplementierung mit Vitamin D bereichern können.

Die Studienergebnisse stimmen mit der Hypothese überein, dass eine Supplementierung entscheidend für die Aufrechterhaltung eines angemessenen Vitamin-D-Status ist und sie weisen zusätzlich darauf hin, dass die Zufuhr von Vitamin D aus der Nahrung möglicherweise nicht zur Aufrechterhaltung eines angemessenen Vitamin-D-Status ausreicht, erläutert das Team.

Da es sich lediglich um eine Beobachtungsstudie handelt, konnte kein Kausalzusammenhang festgestellt werden und hinzu kommt, dass die Zahl der Atemwegsbeschwerden gering war. Nun seien weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um die Auswirkungen der Ernährung im Zusammenhang mit Atemwegsinfektionen im Allgemeinen und der aktuellen Coronavirus-Pandemie anhand von Daten aus Längsschnittkohorten zu bewerten. (as)

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