Studie aus den USA: Supermarkt-Mitarbeiter stark gefährdet, an Corona zu erkranken

Mitarbeiter von Supermärkten haben täglich zu hunderten von Menschen Kontakt. Wie wahrscheinlich eine Infektion mit dem Coronavirus für sie ist, haben nun erstmals US-Forscher in einer klein angelegten Studie untersucht. Das Ergebnis: Jeder fünfte Beschäftigte wies Corona-Antikörper auf.

Eine US-Studie liefert erste Hinweise zur Ansteckungsgefahr bei Supermarkt-Mitarbeitern. Das Forscherteam um Justin Yang untersuchte hierfür 104 Mitarbeiter eines großen Lebensmittelgeschäfts in Boston. Das Ergebnis, das in der Fach-Zeitschrift „Occupational & Environmental Medicine“ erschien, zeigt: Wer in seinem Job regelmäßig Kontakt zu Kunden hat, steckt sich häufiger mit dem Coronavirus an.

Jeder fünfte Mitarbeiter wurde positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Von den insgesamt 104 Getesteten sind das 21. Das entspricht einer Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent. Zum Vergleich: In der allgemeinen Bevölkerung in der Gegend um Boston lag die Wahrscheinlichkeit, positiv zu sein, bei weniger als zwei Prozent.

Die meisten der positiv getesteten Probanden hatten keine Symptome

Die deutliche Mehrheit der positiv getesteten Supermarkt-Mitarbeiter hatte dabei engen Kontakt mit Kunden, zum Beispiel an der Kasse. Weiter hatten diese während ihrer Infektion meist keine Symptome aufgewiesen. Sie könnten so eine „wesentliche Rolle bei der Ausbreitung“ des Virus darstellen, so die Forscher.

Die Studienteilnehmer gaben an, im Arbeitsalltag häufig nicht ausreichend Abstand zu anderen Menschen halten zu können. In den USA sollen Supermarktkassierer – wie hierzulande auch – durch Plexiglasscheiben vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt werden. Eine Maskenpflicht besteht für sie nicht.

Laut WHO: Infektionsrate bei Gesundheitspersonal sinkend

Verallgemeinern lassen sich die Ergebnisse der US-Studie nicht, da es sich lediglich um eine kleine Erhebung handelt. Dennoch liefert die Studie erste Erkenntnisse, wie hoch das Infektionsrisiko für Supermarkt-Mitarbeiter sein könnte.

Bisher beschäftigten sich Studien vor allem damit, wie häufig Corona-Infektionen bei Mitarbeitern im Gesundheitswesen vorkommen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind die Infektionsraten beim Gesundheitspersonal rückläufig. Grund dafür seien ein besserer Zugang zu Schutzmaterial und erweiterte Kenntnisse über Schutzmaßnahmen.

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