Wie SSRI bei prämenstrueller dysphorischer Störung helfen könnten
In einer deutschen Studie gingen Wissenschaftler der Ursache der prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS) auf den Grund. Dabei stießen sie auf eine Fehlregulierung des Neurotransmitters Serotonin im Gehirn betroffener Frauen. Aus ihren Erkenntnissen leiteten sie folgenden Therapieansatz ab: die intermittierende Gabe von selektiven Serotonin-Reuptake-Inhibitoren.
Die Beeinträchtigung der Lebensqualität ist beträchtlich bei Frauen, die an einer prämenstruellen dysphorischen Störung leiden. Mit den Fluktuationen der Sexualhormone im Menstruationszyklus kommen und gehen die affektiven Symptome, zu denen unter anderem Depressionen, Reizbarkeit, Aggressivität, Kontrollverlust sowie Konzentrationsstörungen zählen. Dazu können körperliche Symptome wie Brustschmerzen und Schlafstörungen kommen [1].
Durch das zyklusabhängige Auftreten der Symptome liegt es nahe, dass hormonelle Fluktuationen einen Einfluss auf das Krankheitsgeschehen haben. Betroffene Frauen weisen zwar keine veränderten Sexualhormonspiegel in der Peripherie auf, aber ihr Zentralnervensystem scheint besonders sensibel darauf zu reagieren, wenn die Hormonspiegel in der prämenstruellen Phase fallen. Wissenschaftler um Prof. Dr. Julia Sacher vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig haben untersucht, welche Rolle Serotonin hierbei spielt.
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In der longitudinalen Fall-Kontroll-Studie wurden 30 Frauen mit PMDS und 29 Kontrollen eingeschlossen. Mittels Positronen-Emissionstomografie wurden über mehrere Monate hinweg Gehirn-Scans während jeweils zwei Zyklusphasen (periovulatorisch, prämenstruell) durchgeführt [2]. In der prämenstruellen Phase war bei Frauen mit PMDS die Serotonin-Transporterdichte im Gehirn erhöht, was zu einem Verlust von Serotonin im synaptischen Spalt und infolgedessen zu affektiven Symptomen führen kann. Mit diesen Ergebnissen hatten die Forscher nicht gerechnet, wie Sacher in einer Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft erklärt [1]:
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