Gesunde Ernährung und Bewegung schützen vor ernsthaften Erkrankungen – Heilpraxis

Einfluss von Bewegung und Ernährung auf die Gesundheit

Wenn Menschen mittleren Alters bei ihrer Ernährung auf einen regelmäßigen Konsum von Obst, Gemüse und verschiedenen anderen gesunden Lebensmitteln achten, fördert dies ihre kardiometabolische Gesundheit, wodurch ernsthafte Erkrankungen vermieden werden.

Regelmäßige körperliche Aktivität in Kombination mit einer Ernährung mit viel Obst, Gemüse und anderen gesunden Nahrungsmitteln scheint der Schlüssel für eine optimale kardiometabolische Gesundheit von Menschen im mittleren Alter zu sein, so das Ergebnis einer Untersuchung unter der Beteiligung von Forschenden der Boston University. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem englischsprachigen Fachblatt „JAHA“ publiziert.

Was ist das metabolische Syndrom?

Zu den typischen Risikofaktoren für die kardiometabolische Gesundheit gehört laut Aussage der Forschenden das metabolische Syndrom, eine Kombination verschiedener Beschwerdebilder wie Übergewicht (insbesondere überschüssiges Bauchfett), Insulinresistenz und Bluthochdruck. Das metabolische Syndrom kann das Risiko für die Entwicklung von Herzkrankheiten und einem Schlaganfall, berichten die Fachleute.

Körperliche Aktivität und Ernährung untersucht

In der aktuellen Untersuchung haben die Forschenden daher die Zusammenhänge zwischen dem metabolischen Syndrom, der Ernährung und der körperlichen Bewegung anhand der Daten von erwachsenen Personen aus der sogenannten Framingham Heart Study analysiert. Dabei wurde zunächst überprüft, ob sich die Teilnehmenden an die Richtlinien für körperliche Aktivität aus dem Jahr 2018 und die Ernährungsrichtlinien aus den Jahren 2015 bis 2020 hielten, welche vom US-Gesundheitsministerium herausgegeben wurden.

Diese Richtlinien für körperliche Aktivität empfehlen, dass erwachsene Personen mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten starke körperliche Aktivität pro Woche ausüben sollten. Die Ernährungsrichtlinien, die im Januar 2021 aktualisiert wurden, bieten Vorschläge für gesunde Ernährungsmuster, Ernährungsziele und Ernährungsgrenzen.

Wie wurde die körperliche Aktivität bewertet?

Die 2.379 Teilnehmenden der aktuellen Untersuchung wurden aus der dritten Generation der Framingham Heart Study ausgewählt. Ihr Durchschnittsalter lag bei 47 Jahren und 47 Prozent waren Frauen. Die Forschenden bewerteten die körperliche Aktivität mit einem sogenannten omnidirektionalen Beschleunigungsmesser. Dieses Gerät, welches sitzende und körperliche Aktivität aufzeichnet, wurde von den Teilnehmenden acht Tage lang an der Hüfte getragen, berichten die Fachleute.

Teilnehmende mussten Fragebögen zur Ernährung beantworten

Die Forschenden sammelten zusätzlich auch Informationen über die Ernährung anhand von Fragebögen zur Nahrungsaufnahme, um so die Art und Menge der konsumierten Lebensmittel und Nährstoffe zu erfassen.

Das Team stellte fest, dass von allen Teilnehmenden lediglich 28 Prozent die Empfehlungen sowohl der Richtlinien für körperliche Aktivität als auch der Ernährungsrichtlinien erfüllten, während 47 Prozent die Empfehlungen einer der beiden Richtlinien erfüllten. Zusätzlich konnte beobachtet werden, dass:

  • Teilnehmende, welche sich nur an die Empfehlungen für körperliche Aktivität hielten, eine um 51 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit dafür aufwiesen, an dem metabolischen Syndrom zu erkranken;
  • Teilnehmende, die sich nur an die Ernährungsrichtlinien hielten, ein um 33 Prozent geringeres Risiko hatten, an einem metabolischen Syndrom zu erkranken;
  • Teilnehmende, welche beide Richtlinien befolgten, dagegen eine um 65 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit hatten, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln.

„Es ist bemerkenswert, dass wir eine Dosis-Wirkungs-Assoziation der Einhaltung der Richtlinien für Ernährung und körperliche Aktivität mit dem Risiko für kardiometabolische Erkrankungen im späteren Leben beobachten konnten”, so Xanthakis.

„Teilnehmende, welche die Richtlinien für körperliche Aktivität einhielten, hatten ein progressiv niedrigeres Risiko für kardiometabolische Erkrankungen, wenn sie die Einhaltung der Richtlinien für die Ernährung erhöhten“, betont die Expertin.

Umsetzung in die Praxis erforderlich

„Fachleute im Gesundheitswesen könnten diese Ergebnisse nutzen, um ihren Patienten die Vorteile einer gesunden Ernährung und eines regelmäßigen Bewegungsplans zu vermitteln und so die Entwicklung zahlreicher chronischer Gesundheitsbeschwerden in der Gegenwart und im späteren Leben zu vermeiden”, erklärt Studienautorin Dr. Vanessa Xanthakis von der University School of Medicine in Boston in einer Pressemitteilung.

Je früher Menschen diese Lebensstil-Änderungen vornehmen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie ihr Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen im späteren Leben senken, fügt die Expertin hinzu.

Einschränkungen der Studie

Das Team fügt hinzu, dass jedoch alle Teilnehmenden weiße Erwachsene waren und daher die Ergebnisse nicht auf Menschen anderer Rassen oder ethnischer Gruppen übertragen werden können. Hier sind nach Ansicht der Forschenden nun zusätzliche Studien mit einer multiethnischen Stichprobe von Teilnehmenden erforderlich. (as)

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