Einstige Modellregion führt jetzt Hotspot-Liste an – Bundesweite Inzidenz fällt unter 35

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: In Deutschland zeichnet sich eine Entspannung der Corona-Lage ab – der Inzidenzwert fällt unter 23. Derweil sorgt ein Bericht über minderwertige Masken wiederholt für Kritik an Gesundheitsminister Spahn. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 8. Juni

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Hamburger Senat will weitere Corona-Lockerungen beschließen

06.34 Uhr: Angesichts weiter niedriger Corona-Zahlen will der rot-grüne Hamburger Senat am Dienstag weitere Lockerungen beschließen. Unter anderem sollen sich nach dpa-Informationen ab kommenden Freitag im Freien wieder bis zu zehn Personen aus beliebig vielen Haushalten treffen können; in Innenräumen soll es hingegen zunächst weiter bei maximal fünf Personen bleiben. Die zulässige Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen soll auf 100 Menschen in Räumen und bis zu 500 unter freiem Himmel erhöht werden. Außerdem soll Prostitution unter strengen Hygieneauflagen wieder erlaubt sowie Saunen, Dampfbäder und Wellnesseinrichtungen mit Einschränkungen wieder geöffnet werden dürfen.

In der vergangenen Woche hatte der Senat ferner angekündigt, dass Beherbergungsbetriebe und Veranstalter von Stadtrundfahrten ihre Kapazitäten wieder zu 100 Prozent nutzen dürfen sollen. Bei Stadt- oder Hafenrundfahrten in offenen Doppeldeckerbussen oder Barkassen soll zudem kein negativer Corona-Test mehr verlangt werden. Auch sollen wieder mehr Sportmöglichkeiten sowie Chor- und Blasmusikproben in Innenräumen erlaubt werden.

Clubs, Diskotheken und andere Tanzlokale sollen hingegen zunächst weiter geschlossen bleiben.

RKI registriert 1204 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 22,9

05.59 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1204 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1785 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Dienstagmorgen mit bundesweit 22,6 an (Vortag: 24,3; Vorwoche: 35,2). Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.549.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 89.384 angegeben. Hauke-Christian Dittrich/dpa Ein Mitarbeiter eines Testcenters führt einen Test auf das Coronavirus durch. Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland sinkt weiter.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 140 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 153 Tote gewesen. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Montag bei 0,76 (Vortag: 0,81). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 76 weitere Menschen anstecken.

Vertraulicher Entwurf: Stiko will für manche Kinder doch Impfung empfehlen

Dienstag, 8. Juni, 02.00 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) will für Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen doch eine Corona-Impfung empfehlen. In einem bislang vertraulichen Stiko-Beschlussentwurf, der der "Business Insider" vorliegt, werden unter anderem folgende Vorerkrankungen genannt: Fettleibigkeit (BMI>30kg/m2), angeborene oder erworbene Immundefizienz oder relevante Immunsuppression, schwere Zyanose/Blausucht (Ruhe-Sättigung <80%), schwere Herzinsuffizienz, schwere pulmonale Hypertonie/erhöhter Blutdruck in der Lungenschlagader, chronische Lungenerkrankungen mit einer anhaltenden Einschränkung der Lungenfunktion, chronische Niereninsuffizienz, chronische neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen, maligne Tumorerkrankungen, Trisomie 21 und syndromale Erkrankungen mit schwerer Beeinträchtigung. Die Empfehlung richtet sich an Kinder zwischen 12 und 17 Jahren, der empfohlene Impstoff für sie ist Comirnaty (BioNTech/Pfizer).

Und auch wenn die Impfkommission die Impfung von Kindern nicht allgemein empfehlen will – Eltern, die ihre Kinder gegen Corona impfen lassen möchten, soll das ermöglicht werden. Nach ärztlicher Aufklärung soll eine Impfung mit dem Wirkstoff von Biontech möglich sein.

Tschechien öffnet Grenzen für Touristen aus allen EU-Staaten

20.44 Uhr: Tschechien öffnet seine Grenzen vom 21. Juni an für Touristen aus allen EU-Staaten sowie Serbien. Das kündigte Gesundheitsminister Adam Vojtech am Montag an. Die Reisenden müssten nachweisen, dass sie gegen das Coronavirus geimpft, negativ getestet oder genesen seien. Es reiche, wenn die erste Impfung mehr als 22 Tage zurückliege.

Die Tourismusbranche in Tschechien hat unter der Corona-Pandemie stark gelitten. Die Zahl der ausländischen Hotelgäste ging 2020 um knapp 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Bereits seit einiger Zeit dürfen geimpfte Touristen aus Deutschland, Österreich und fünf weiteren EU-Staaten wieder nach Tschechien reisen, wenn die erste Spritze mehr als 22 Tage zurückliegt. Es muss ein Online-Einreiseformular ausgefüllt werden. Für Deutschland ist Tschechien aufgrund sinkender Corona-Infektionszahlen ab Sonntag kein Risikogebiet mehr. Die Sieben-Tage-Inzidenz je 100 000 Einwohner betrug zuletzt 22.

"Krankheitsbild diffus": Experte warnt vor Corona-Spätfolgen bei Kindern 

20.13 Uhr: Daniel Vilser vom Uniklinikum Jena leitet eine Spezial-Ambulanz für Kinder mit Corona-Langzeitfolgen. Die zum Teil dramatischen Spätfolgen gerade bei Kindern würden oft "stark unterschätzt", sagte der Kinderarzt gegenüber "Stern.de".  Er fordert, die Spätfolgen von jungen Patienten ernst zu nehmen. "Long Covid kann dramatische Auswirkungen auf das Leben von jungen Menschen haben." 

Das Krankheitsbild von Long Covid sei diffus, bei jungen Patienten fast noch mehr als bei Erwachsenen. Das mache es unfassbar schwer, eine Diagnose zu stellen. Das gehe nur mit aufwendigen Untersuchungen. Dafür brauche es mehr Kliniken, die sich auf die Behandlung von jungen Patienten mit Langzeitfolgen spezialisieren, so Vilser, der heute als Sachverständiger im Bundestag zu Gast war, um die Abgeordneten über Long Covid bei Kindern zu informieren.

Die derzeitige Versorgungslage für Long Covid erkrankte Kinder sei ebenso mangelhaft wie der Stand der Forschung. "Da die Primärinfektion bei Kindern in der Regel sehr mild oder gar asymptomatisch abläuft und somit die Einschränkungen häufig nicht als Folge der Infektion eingeordnet werden, dürfte das Long Covid Syndrom in dieser Altersgruppe stark unterdiagnostiziert sein", warnte der Kinderarzt.

Pilotprojekt Berlin-Marathon: Stadt will Lauf mit 35.000 Teilnehmern ermöglichen

14.22 Uhr: Der Berlin-Marathon könnte am 26. September als Pilotprojekt mit bis zu 35.000 Läuferinnen und Läufern starten. Entsprechende Planungen in Kooperation mit dem Berliner Senat stellte Veranstalter SCC-Events am Montag bei einer Pressekonferenz in Berlin vor. "Wir müssen uns auf den Weg machen, um Zukunft möglich zu machen", sagte der Berliner Innensenator Andreas Geisel. Der auch für den Sport zuständige Senator warnte aber auch: "Es gibt keine Sicherheit, dass der Berlin-Marathon stattfinden kann, aber die Wahrscheinlichkeit ist da. Wenn die Inzidenzwerte weiter sinken, ist eine Zulassung des Pilotprojektes denkbar."

Die vom Veranstalter vorgestellten Hygiene-Konzepte bewertete Geisel als «für die Läufer sehr sicher». Es soll unter anderem ein umfangreiches PCR-Testsystem eingerichtet werden für diejenigen, die noch nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind oder aufgrund einer überstandenen Erkrankung Antikörper haben.

Auch aufgrund von möglicherweise weiterhin geltenden Reisebeschränkungen rechnen die Veranstalter mit einer Teilnehmerzahl zwischen 30.000 und 35.000 für den Marathon. Das sind gut 10.000 weniger als zuletzt 2019. Für Zuschauer soll es an einzelnen Punkten wie dem Ziel sichere Bereiche geben, die nicht frei zugänglich sein werden. In Berlin gab es in den vergangenen Wochen bereits Pilotprojekte mit Zuschauern im Spitzensport.

Niedrigster Wert: Landkreis in Niedersachsen mit Inzidenzwert von 0,73

13.01 Uhr: Bundesweit liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 24,3 Fälle pro 100.000 Einwohnern. Auch alle Bundesländer liegen unter dem Wert von 30. Wirft man einen Blick auf die Landkreise, findet man noch niedrigere Werte, wie beispielsweise im Landkreis Goslar in Niedersachsen. Mit 0,73 ist es der niedrigste Wert deutschlandweit. Die Landkreise mit den niedrigsten Inzidenzwerten sind folgende:

Merkel verteidigt Spahn in Masken-Affäre

11.24 Uhr: Im Streit um die Masken-Affäre um Jens Spahn hat Bundeskanzlerin Angela Merkel den Gesundheitsminister nun verteidigt, wie die "Bild" unter Berufung auf Teilnehmer des CDU-Präsidiums berichtet. "Wenn ich sehe, was mit Jens passiert: Das entbehrt wirklich jeder Sachgrundlage", so Merkel laut Bericht. Es werde versucht, "durch negative Stimmung Schaden anzurichten." Die Kanzlerin forderte demnach: "Wir müssen jetzt dagegenhalten!"

In der Auseinandersetzung geht es um eine große Zahl mutmaßlich minderwertiger Masken, die das Bundesgesundheitsministerium 2020 zumeist in China gekauft hatte. Laut "Spiegel" wollte es solche Masken an Obdachlose, Behinderte oder Hartz-IV-Empfänger verteilen. Das für die Maskensicherheit zuständige, SPD-geführte Arbeitsministerium habe dem seine Zustimmung verweigert. Nunmehr sollten die Masken für den Katastrophenfall eingelagert und mit Eintritt des Verfallsdatums vernichtet werden.

Surftipp: CDU – Jens Spahn: Partner, Pharma-Lobby und Finanzen

 

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