Ausbruch mit indischer Mutante in NRW-Hochhaus – 200 Menschen in Quarantäne

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: In Deutschland zeichnet sich eine Entspannung der Corona-Lage ab. Die Zahl der Neuinfektionen und der Intensivpatienten sinkt. Die indische Virus-Variante könnte derweil Boris Johnson einen Strich durch die Rechnung machen. Alle aktuellen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 16. Mai

Corona-News im Überblick:

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Italien lockert nächtliches Ausgangsverbot – Ende im Juni erwartet

Dienstag, 18. Juni, 06.31 Uhr: Italien lockert wegen sinkender Corona-Zahlen das nächtliche Ausgangsverbot und will es ab 21. Juni möglichst weitgehend beenden. Das beschloss die Regierung von Mario Draghi am Montagabend in Rom. In den sogenannten Gelben Zonen Italiens mit moderatem Corona-Risiko soll der Beginn der Sperrstunde von jetzt 22.00 auf 23.00 Uhr verlegt werden. Sie dauert bis 5.00 Uhr morgens.

Diese Maßnahme tritt kurzfristig in Kraft, sobald das neue Dekret publiziert wird – vermutlich in den nächsten Tagen. Ab 7. Juni darf man in dem Mittelmeerland dann eine weitere Stunde länger bis Mitternacht draußen bleiben. Für den 21. Juni stellte Rom die Abschaffung der Maßnahme in Aussicht, wenn die Infektionswerte es zulassen.

Außerdem enthält das neue Dekret weitere Lockerungen. So dürfen Restaurants ab 1. Juni ihre Gäste auch nach 18.00 Uhr in den Innenräumen wieder bedienen. Bereits am 22. Mai dürfen die Bergbahnen wieder öffnen.

Bereits zuvor war bekannt geworden, dass im Juni mehrere der 20 Regionen des Mittelmeerlandes als Weiße Zonen eingestuft werden sollen, in denen fast gar keine Corona-Beschränkungen mehr gelten. Das solle – wenn die Infektionstrends stimmen – zu Beginn des Monats für Friaul-Julisch Venetien, Sardinien und Molise gelten. Später kämen Venetien, Ligurien und die Abruzzen dazu, hieß es. In den Weißen Zonen müssen die Menschen nur die Maskenpflicht einhalten und die Gesundheitsabstände beachten.

Italien befindet sich bei sinkenden Corona-Werten seit Wochen auf einem schrittweisen Lockerungskurs. Derzeit sind alle Regionen bis auf das kleine Aostatal als Gelbe Zonen eingestuft. Das 60-Millionen-Einwohner-Land zählte am Montag weniger als 3500 Corona-Neuinfektionen in 24 Stunden.

Zahlen aufgebauscht? Intensivmediziner zerpflücken Thesenpapier

21.22 Uhr: Verbände um die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) haben Zweifel an einer drohenden Überlastung der Intensivstationen in der Coronakrise zurückgewiesen. Für Aufsehen hatte zuvor das Thesenpapier eines Forscherteams um den Arzt und Ökonomen Matthias Schrappe gesorgt, das nach Ansicht der Verbände "auf Fehleinschätzungen und mangelnder Kenntnis der tatsächlichen Lage in Kliniken" basiert.

So behaupten die Verfasser etwa, offizielle Statistiken seien falsch oder im Nachhinein korrigiert worden. Die Autoren machen das unter anderem an der Gesamtzahl an Intensivbetten für den Stichtag 30. Juli 2020 fest. An dem Tag seien zunächst 33.367 gemeldet worden, heute findet man für das Datum in den Zeitreihen der Divi dagegen 30.340 Betten.

Dem entgegnen die Verbände, im Verlauf der Pandemie seien die Betten der Kinderintensivstationen aus der Gesamtzahl herausgerechnet worden. "Diese spielen für die Versorgung von Covid-19-Patienten keine Rolle", heißt es in einer Mitteilung. Auf die Veränderung sei "in sämtlichen Statistiken aber auch explizit hingewiesen" worden.

Im Thesenpapier ist zudem von einer Sonderstellung Deutschlands die Rede: "In keinem Land werden im Vergleich zur Melderate so viel Infizierte intensivmedizinisch behandelt." Damit wird nach Aussage der Verbände unterstellt, Patienten seien ohne Not und aus rein finanziellem Interesse auf Intensivstationen verlegt worden. Das sei ein "Schlag ins Gesicht" der Belegschaft in den Krankenhäusern.

Dem Bundesgesundheitsministerium liegen nach eigener Aussage hinsichtlich der Intensivbetten-Zahlen keine Anhaltspunkte für
eine nachträgliche Manipulation vor. "Es ist auch nicht erkennbar, welche Anreize für derartige Manipulationen bestanden haben sollten", teilte ein Sprecher der "Welt" am Montag mit. Die Thesen Schrappes seien "zum großen Teil nicht durch Fakten unterlegt, sondern basieren auf Annahmen und Unterstellungen", hieß es vom Ministerium. Robert Michael/dpa-Zentralbild/d

Österreich erlaubt Einreise aus Deutschland ohne Quarantäne

20.33 Uhr: Österreich erlaubt ab Mittwoch die Einreise aus Deutschland ohne Quarantäne. Das erklärte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein mit Verweis auf eine neue Verordnung. Verpflichtend bleibe allerdings der Nachweis einer Impfung, Testung oder Genesung. "In vielen Staaten gehen die Infektionszahlen zurück, daher können wir parallel zu den Öffnungsschritten im Land auch Erleichterungen bei der Einreise nach Österreich umsetzen", sagte Mückstein. Als Impfnachweis würden die Impfstoffe anerkannt, die von der EU-Arzneimittel-Agentur EMA zugelassen worden seien oder den entsprechenden Prozess der Weltgesundheitsorganisation erfolgreich durchlaufen hätten.

Die Quarantäne bei Einreise entfällt auch für Belgien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien, Schweiz, Tschechien und Ungarn. Für Regionen mit Virusvarianten oder Hochinzidenzgebiete würden weiterhin strengere Regeln gelten. Falls ein Test nicht vorgelegt werden könne, müsse dieser innerhalb von 24 Stunden in Österreich gemacht werden. Vor jeder
Einreise sei weiter eine elektronische Registrierung nötig.

Indische CoronavirusVariante: 200 Bewohner von zwei Hochhäusern in Quarantäne

19.39 Uhr: Die indische Corona-Variante breitet sich aus. Auch Deutschland ist bereits betroffen. In Velbert-Birth (Nordrhein-Westfalen) sind nach einem Ausbruch in mehreren Familien alle 200 Bewohner von zwei Hochhäusern unter Quarantäne gestellt worden, berichtet der "WDR". Das Ordnungsamt kontrolliere die Zugänge, das Rote Kreuz stelle die Versorgung sicher. Noch heute sollen alle Bewohner getestet werden, sodass die Ergebnisse bereits morgen vorliegen.

Surf-Tipp: Infektiöser, gefährlicher und 15-fach mutiert? Indien-Variante breitet sich rasant aus

Indische CoronavirusVariante im Kreis Pinneberg bestätigt

18.52 Uhr: Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besorgniserregend eingestufte indische Coronavirus-Variante ist im Kreis Pinneberg aufgetreten. Ein Speziallabor habe die Infektion eines Reiserückkehrers aus Indien mit der Variante B.1.617.2 bei der Sequenzierung bestätigt, teilte die Kreisverwaltung am Montag mit. Drei weitere Familienmitglieder hätten sich ebenfalls infiziert. Alle Personen seien in häuslicher Quarantäne.

"Zurzeit scheinen keine weiteren Kontaktpersonen betroffen zu sein", schrieb die Kreisverwaltung. Die Einreise des infizierten Rückkehrers aus Indien liege bereits einige Zeit zurück, hieß es. Die indische Virusvariante hatte auf dem asiatischen Subkontinent zu einer drastischen Welle an Infektionen und Todesfällen geführt.

Corona-Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg unter 50

12.05 Uhr: Die Corona-Sieben-Tage-Inzidenz ist in Hamburg erstmals seit Mitte Oktober wieder unter die 50er-Marke gefallen. Laut Gesundheitsbehörde lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche am Montag bei 48,1.

Fünf Werktage unter 100 – Lockerungen können am Mittwoch kommen

11.28 Uhr: In Berlin stehen ab Mittwoch erste Lockerungen der Corona-Maßnahmen an. So dürfen zum Beispiel Museen und Gedenkstätten wieder öffnen. Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen, nach denen es zwischen 22.00 Uhr und 5.00 Uhr in der Regel verboten ist, die eigene Wohnung zu verlassen, gelten nicht mehr. Denn die Sieben-Tage-Inzidenz ist nach den Daten des Robert Koch-Institut (RKI) vom Montag in Berlin fünf Werktage in Folge unter dem wichtigen Schwellenwert von 100 geblieben. Das gilt nach der Bundes-Notbremse als Voraussetzung für Lockerungsschritte. dpa/Wolfgang Kumm/dpa Straßen rund um den Potsdamer Platz im Bezirk Mitte.

Der Wert gibt an, wie viele Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner es in einer Woche gegeben hat. Laut RKI lag er am Montag bei 68,6 und ist damit zwar leicht gestiegen (Sonntag: 66,9 Fällen), aber weiterhin deutlich unter der 100er-Marke.

Der Senat beschloss am Freitag, dass es für diesen Fall erste Lockerungen ab Mittwoch (19. Mai) geben soll. Unter anderen sind touristische Angebote im Freien grundsätzlich wieder möglich. Dazu zählen unter zum Beispiel Stadtrundfahrten und Schiffsausflüge. Voraussetzung sind allerdings ein negatives Testergebnis und ein vorab gebuchter Termin für einen festen Zeitraum.

Erzgebirgskreis und Schweinfurt bundesweite Corona-Hotspots

10.49 Uhr: Der sächsische Erzgebirgskreis und das bayerische Schweinfurt sind zurzeit die bundesweiten Corona-Hotspots – mit jeweils 228,4 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Dies zeigt die Übersicht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag. Im Vergleich der Bundesländer liegt Thüringen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 122,5 an der Spitze, gefolgt von Sachsen (112,3) und Baden-Württemberg (101,1). Den mit Abstand niedrigsten Wert verzeichnet weiter Schleswig-Holstein mit 35,1.

Mit "hoher Dosis Vorsicht": Großbritannien lockert Corona-Restriktionen

09.24 Uhr: Trotz Warnungen vor einer Ausbreitung einer sehr ansteckenden Variante des Coronavirus genießen die Menschen in weiten Teilen Großbritanniens wieder deutlich größere Freiheiten. Im größten Landesteil England dürfen sich seit Montag bis zu sechs Menschen oder zwei Haushalte in geschlossenen Räumen treffen und müssen dabei auch keinen Abstand mehr halten. Im Freien sind sogar Treffen mit bis zu 30 Personen erlaubt. Umarmungen und Küsse zwischen Freunden und Verwandten sind wieder gestattet. Matt Dunham/AP Pool/dpa Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien

Museen, Zoos, Kinos, Theater und Sportstätten können ebenso öffnen wie Hotels und die Innengastronomie. Pubs und Restaurants dürfen aber nur am Tisch bedienen. Zudem ist Urlaub im Ausland wieder erlaubt. Allerdings ist eine Wiedereinreise nach Großbritannien ohne Quarantäne nur aus wenigen Ländern möglich, aus der EU steht nur Portugal auf dieser "grünen Liste". Wer aus Deutschland ankommt, muss sich weiterhin zehn Tage selbst isolieren und auf eigene Kosten zwei Corona-Tests machen.

Premierminister Boris Johnson rief die Bevölkerung zu einer "hohen Dosis Vorsicht" auf. Jeder müsse seinen Teil dazu beitragen, dass der Erfolg des jüngsten Lockdowns sowie des Impfprogramms nicht gefährdet werde, sagte der Regierungschef. Wissenschaftler warnten allerdings, die Lockerungen erfolgten in einem "gefährlichen Moment", da sich die zunächst in Indien entdeckte Corona-Variante in einigen Gegenden rasch ausbreite. Gesundheitsminister Matt Hancock schloss regionale Lockdowns mit Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen in betroffenen Regionen wie Bolton und Blackburn in Mittelengland nicht aus.

Bisher plant die Regierung, am 21. Juni alle Corona-Restriktionen aufzuheben. Das soll nun aber am 14. Juni noch einmal überprüft werden.

RKI registriert 5412 Corona-Neuinfektionen und 64 neue Todesfälle

Montag, 17. Mai, 06.13 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 5412 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.03 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 6922 Ansteckungen gelegen. Am Montag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Aufgrund des Feiertags am 13. Mai sei bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden, hieß es im Lagebericht des RKI vom Sonntag. "Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden."

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 83,1 (Vortag: 83,1; Vorwoche: 119,1). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 64 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 54 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.598.846 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.300.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 86 160.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 0,82 (Vortag: 0,84). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

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