1870 Neuinfektionen in Deutschland – Betrug mit Corona-Soforthilfen: Ermittlungen in 10.000 Fällen

Das Coronavirus breitet sich in Europa wieder stark aus – teilweise stärker als beim ersten Mal. In Deutschland bilden sich nach einer Hochzeit in Passau (Bayern) und einem Fußball-Spiel in Hessen neue Infektionsherde. Die Länder melden mehr als 2000 Neu-Infektionen. Alle Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Deutschland und der Welt im News-Ticker.

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Topmeldungen zur Corona-Pandemie: Drosten: Corona-Lage könnte sich auch hierzulande zuspitzen (07.28 Uhr) +++ Ex-Beraterin enthüllt brisante Details über Trumps Corona-Politik (06.11 Uhr) +++ 2094 Neuinfektionen in Deutschland – auch Zahl der aktiven Fälle steigt stark (20.15 Uhr) +++ Stadt München verhängt zeitlich begrenztes Alkoholverbot für Theresienwiese (16.55 Uhr) +++

Bundesliga: Lauterbach rechnet fest mit der Rückkehr der Geistespiele

08.12 Uhr: SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hält die teilweise Öffnung von Stadien für Zuschauer für falsch. Dem Wirtschaftsmagazin „Business Insider“ sagte der Gesundheitsexperte, dass er aufgrund des absehbaren Infektionsgeschehens sogar sehr bald wieder mit Geisterspielen rechnet. „Bundesliga-Spiele vor Zuschauern werden nur ein kurzes Intermezzo sein“, so Lauterbach. dpa/Kay Nietfeld/dpabild Karl Lauterbach (SPD).

Erst in dieser Woche hatten sich die Länder darauf verständigt, Zuschauer in Stadien wieder möglich zu machen. Lauterbach hält das für „völlig falsch“: „Dass es bei täglich 2000 Neuinfektionen bleibt, halte ich für ausgeschlossen. Dann wird man wieder deutlich weniger oder keine Zuschauer mehr in die Stadien lassen können." Der Spielbetrieb könne hingegen fortgesetzt. Schon Ende der abgelaufenen Saison fanden die Bundesliga-Spiele ohne Zuschauer statt.

Strafen für Vereine oder die Deutsche Fußballliga (DFL) hält Lauterbach für nicht richtig: "Der Fehler ist politisch gemacht worden." Die Münchener Entscheidung sei hingegen richtig – und bereits ein Ausblick darauf, was bald deutschlandweit Realität sein wird: "Ich gehe davon aus, dass andere Städte bald nachziehen."

TOP-NEWS: Drosten: Corona-Lage könnte sich auch hierzulande zuspitzen

07.28 Uhr: Mit Blick auf die verschärfte Corona-Lage in manchen anderen europäischen Ländern hat der Virologe Christian Drosten vor einer ähnlichen Entwicklung hierzulande gewarnt. Angesichts der derzeit in Deutschland gemeldeten Neuinfektionen müsse man sich klarmachen, "dass wir, wenn wir die Kurven übereinanderlegen, etwas hinterherhinken hinter Spanien und Frankreich und England", sagte der Leiter der Charité-Virologie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er betonte, "dass wir uns aber auch nicht vormachen sollten, dass sich das bei uns alles ganz anders entwickelt. Wir machen auch jetzt nicht sehr viele Sachen sehr anders".

"Es gibt ein paar Details, die vielleicht bei uns anders sind als in Südeuropa. Unsere Haushalte sind häufig kleiner, wir haben mehr Einpersonenhaushalte", sagte Drosten. Es gebe weniger Mehr-Generationen-Familien, in denen das Virus über die Altersgrenzen sehr leicht verbreitet werde. "Das sind sicher Unterschiede. Aber ansonsten ist Deutschland nicht viel anders als diese europäischen Nachbarländer. Darum müssen wir da sehr vorsichtig sein und sehr genau beobachten, wie es jetzt weitergeht." Michael Kappeler/dpa

Die Testhäufigkeit sei in Deutschland zwar extrem groß – aber erst seit dem Beschluss, Reiserückkehrer zu testen, sagte Drosten. "Das ist eine Testhäufigkeit, die wir in Deutschland so nicht mehr lange durchhalten können." Die Grund-Testtätigkeit, die man vorher in Deutschland gehabt habe und bald wieder haben werde, sei nicht viel höher als in anderen europäischen Nachbarländern. Der Kern der Infektionsüberwachung sei bei uns nur wenig stärker ausgeprägt als in anderen Ländern. "Darum müssen wir schon die Zahlen ernstnehmen."

Wie Drosten erklärte, gingen die Fallzahlen in Deutschland über den Sommer zu einem großen Teil auf Rückkehrer aus dem Urlaub zurück, die das Virus nicht unbedingt in großem Maße hierzulande weitergetragen hätten. Diese Infizierten gäben eher Hinweise auf die Corona-Lage im Herkunftsland. "Was wir jetzt im Moment sehen, ist eine Reflexion durchaus wieder von dem, was in Deutschland los ist in Form von Virusfällen." Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte am Donnerstag von rund 2200 Corona-Neuinfektionen bundesweit berichtet.

Johns Hopkins: Mehr als 30 Millionen Corona-Infektionen weltweit

06.35 Uhr: Seit Beginn der Corona-Pandemie sind nach Angaben von US-Wissenschaftlern weltweit mehr als 30 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore vom Donnerstagabend (Ortszeit) hervor. Die Zahl der Toten liegt demnach bei mehr 943.000. Weltweit entfallen die meisten Infektionen und Todesfälle auf die USA, ein Land mit rund 330 Millionen Einwohnern.

In den USA gibt es Johns Hopkins zufolge bislang mehr als 6,6 Millionen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 und mehr als 197 000 Todesfälle. An zweiter Stelle steht – gemessen an den Ansteckungen – Indien mit 5,1 Millionen Infektionen und mehr als 83 000 Toten. An dritter Stelle folgt Brasilien mit mehr als 4,4 Millionen Infektionen und gut 134.000 Todesfällen. Carla Patiño/Presidencia Peru/d

Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten allerdings in sechs Ländern höher als in den USA. An erster Stelle steht nach den Statistiken der Johns Hopkins-Universität Peru mit knapp 97 Todesopfern pro 100 000 Einwohner. Mit deutlichem Abstand folgen Bolivien, Spanien, Chile, Ecuador, Brasilien und die USA – dort starben gut 60 Menschen pro 100.000 Einwohner.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Experten gehen in jedem Fall von einer höheren Dunkelziffer aus.

TOP-NEWS: Ex-Beraterin enthüllt brisante Details über Trumps Corona-Politik

Freitag, 18. September, 06.11 Uhr: Eine frühere Beraterin von US-Vizepräsident Mike Pence hat schwere Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie erhoben. Olivia Troye sagte der "Washington Post", Trumps Reaktion auf die Krise habe eine "völlige Missachtung menschlichen Lebens" gezeigt. Ihm sei es vor allem um die Wirtschaft und um seine Wiederwahl gegangen. Troye beriet Pence nach Angaben der "Washington Post" bis zu ihrem Ausscheiden im August unter anderem zum Coronavirus. Sie nahm demnach in dieser Funktion an Sitzungen der Coronavirus-Task-Force teil, der Pence vorsteht.

In einem Video, das die Gruppe "Republikanische Wähler gegen Trump" am Donnerstag veröffentlichte, sagte Troye mit Blick auf das Virus: "Gegen Mitte Februar wussten wir, dass die Frage nicht war, ob Covid eine große Pandemie hier in den Vereinigten Staaten würde, sondern wann. Aber der Präsident wollte das nicht hören, weil seine größte Sorge war, dass wir in einem Wahljahr sind." Hätte Trump das Virus ernstgenommen, hätte er dessen Ausbreitung verlangsamt. Trump zieht als Kandidat der Republikaner in die Wahl am 3. November.

In dem Video zitiert Troye Trump aus einem Task-Force-Treffen mit den Worten: "Vielleicht ist diese Covid-Sache eine gute Sache. Ich mag es nicht, anderer Menschen Hände zu schütteln. Ich muss die Hände dieser abscheulichen Menschen nicht schütteln." Troye sagte, sie sei ihr Leben lang eine Anhängerin der Republikaner gewesen. Sie werde nun aber den Kandidaten der US-Demokraten, Joe Biden, wählen – "weil ich wirklich glaube, dass wir uns in einer Zeit der Verfassungskrise befinden. Unter diesen Umständen steht das Land über der Partei".

Pence wies die Vorwürfe zurück. Troyes Äußerungen wirkten wie die einer verärgerten Mitarbeiterin, "die sich entschlossen hat, im Wahljahr Politik zu machen", sagte er bei einer Veranstaltung im Weißen Haus nach Angaben anwesender Reporter. "Ich könnte nicht stolzer sein auf die Arbeit, die wir geleistet haben." Evan Vucci/AP/dpa

Corona-Lage in Madrid verschlechtert sich: Behörden warnen vor Überlastung des Gesundheitssystems

22.21 Uhr: Die Regionalregierung von Madrid hat die spanische Regierung angesichts stark steigender Corona-Ansteckungsraten in der Hauptstadt zu "entschiedenem" Handeln aufgerufen. Die Situation in Madrid verschlechtere sich und es seien "größere Anstrengungen" nötig, sagte der Vize-Präsident der Hauptstadtregion, Ignazio Aguado, am Donnerstag. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez bestellte Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso nach eigenen Angaben bereits zu einem Krisentreffen ein, um "eine gemeinsame Strategie" zu finden.

Madrids Regionalregierung hatte am Mittwoch angekündigt, in Stadtteilen mit stark steigenden Ansteckungsraten wieder Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen zu verhängen. Die Maßnahmen sollen am Freitag verkündet und nach Angaben aus Regierungskreisen am Samstag oder Montag in Kraft treten. dpa

Mehrere Arbeiterviertel im Süden von Madrid und südliche Vororte der Hauptstadt hatten in den vergangenen zwei Wochen teilweise mehr als 1000 Corona-Fälle pro 100.000 Einwohnern gemeldet. In ganz Spanien wurden im Durchschnitt 285 Fälle pro 100.000 Einwohnern verzeichnet Behördenvertreter warnen bereits vor einer Überlastung des Gesundheitssystems in Madrid. Eines von fünf Krankenhausbetten sei aktuell mit Corona-Patienten belegt.

Madrids Regionalregierung hatte den Bewohnern stark betroffener Stadtteile bereits im August empfohlen, möglichst zu Hause zu bleiben und Kontakte einzuschränken. Der starke Anstieg der Fallzahlen wurde so aber nicht gestoppt. Spanien ist eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder Europas. Von Mitte März bis Ende Juni galt landesweit eine strikte Ausgangssperre. Die Zahl der Infektionsfälle ist mittlerweile aber auf mehr als 600.000 gestiegen. 30.000 Infizierte starben.

Französische Regierung: Corona-Maßnahmen in Lyon und Nizza werden verschärft

22.07 Uhr: Angesichts der massiv steigenden Infektionszahlen in Frankreich hat die Regierung eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen in den Großstädten Lyon und Nizza angekündigt. Über Einzelheiten sollen bis Samstag die örtlichen Behörden entscheiden, wie Gesundheitsminister Olivier Véran am Donnerstag in Paris sagte. Auch in Marseille und im Überseegebiet Guadeloupe müssten die Maßnahmen wahrscheinlich noch weiter verschärft werden, sollte sich die Lage nicht bessern.

Im Ballungsraum um Marseille an der Mittelmeerküste waren die Auflagen erst am Montag verschärft worden. Unter anderem wurden Versammlungen und Besuche in Altenheimen eingeschränkt. Véran sagte, möglicherweise müssten in Marseille und Guadeloupe nun auch Bars geschlossen und öffentliche Versammlungen untersagt werden. dpa/Thibault Camus/AP/dpa Gesundheitsminister Olivier Veran spricht über eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen.

Frankreich ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder in Europa. Seit einigen Wochen steigen die Infektionszahlen wieder deutlich an. Am Donnerstag verzeichneten die Gesundheitsbehörden eine Rekordzahl von fast 10.600 Neuinfektionen binnen 24 Stunden – so viele wie noch nie seit der Ausweitung der Virustests in Frankreich. Zudem wurden 50 weitere Todesfälle gezählt, womit die Gesamtzahl der Todesopfer auf 31.095 stieg.

Marseille ist derzeit der größte französische Corona-Hotspot. Eine neue landesweite Ausgangssperre wie zwischen März und Mai will die französische Regierung möglichst vermeiden. Sie setzt stattdessen auf regionale Maßnahmen.

Verán kündigte am Donnerstag zudem eine Maskenpflicht für das Personal in den französischen Kinderkrippen an. Die Erzieherinnen und Erzieher müssten ab sofort nicht nur im Beisein der Eltern, sondern auch bei der Arbeit mit den Kindern eine Maske tragen, sagte der Gesundheitsminister.

Ausgangssperre ab 22 Uhr für mehr als neun Millionen Briten: Gesundheitsminister greift durch

20.47 Uhr: Ab Mitternacht wird es für mehr als neun Millionen Briten im Nordosten des Königreichs ungemütlicher: Wegen eines Anstiegs der Corona-Fälle verkündete Großbritanniens Gesundheitsminister Matt Hancock härtere Sperrmaßnahmen für mehrere Regionen. So soll ab Mitternacht eine Ausgangssperre ab 22 Uhr gelten. Kneipen und Bars sind dazu angehalten, zwischen 22 Uhr und 5 Uhr am Morgen zu schließen.

In einem weiteren Schritt bestätigte der Gesundheitsminister auch, dass es den Einwohnern von sieben Ortsbehörden nun verboten sei, mit Personen, die nicht aus dem eigenen Haushalt stammen, in geschlossenen Räumen oder in Gärten zu verkehren. Diese Regelung betrifft rund zwei Millionen Menschen. Zudem dürfen Kneipen, Bars und Restaurants in den davon betroffenen Gebieten – Newcastle, Northumberland, North Tyneside, South Tyneside Newcastle-upon-Tyne, Gateshead, Sunderland und County Durham – nur noch Tischservice anbieten.

TOP-NEWS: 2094 Neuinfektionen in Deutschland – auch Zahl der aktiven Fälle steigt stark

20.15 Uhr: In Deutschland ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen um 2094 Fälle auf insgesamt 266.730 gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen machte damit dennoch nochmal einen Sprung, am Tag zuvor waren es 1827 gemeldete Fälle gewesen.

Drei neue Todesfälle sind im Vergleich zum Vortag hinzugekommen, drei weniger als am Tag zuvor, insgesamt kamen in Deutschland 9343 Menschen durch das Virus ums Leben. Die Zahl der aktuellen Fälle in Deutschland stieg im Vergleich zum Vortag um 791 Personen und liegt nun bei 20.087. Im Vergleich zum Vortag fiel der Anstieg deutlich höher aus, am Mittwoch waren es noch 464 aktive Fälle mehr gewesen.

Bis 20.15 Uhr war kein aktueller Bericht des Robert-Koch-Instituts und damit kein aktualisierter R-Wert verfügbar. Am gestrigen Tag war der R-Wert auf 1,00 gesunken und erreichte damit genau die kritische Grenze von 1. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 46.420 (+386) / 1869 Todesfälle (+1)
  • Bayern: 63.618 (+511) / 2645 Todesfälle (+0)
  • Berlin: 12.732 (+140) / 227 (+0)
  • Brandenburg: 4078 (+10) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2177 (+3) / 59 Todesfälle (+0)
  • Hamburg: 7009 (+46) / 238 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 17.233 (+149) / 542 Todesfälle (+0)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1095 (+14) / 20 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 18.428 (+219) / 667 Todesfälle (+0)
  • Nordrhein-Westfalen: 63.564 (+410) / 1837 Todesfälle (+2)
  • Rheinland-Pfalz: 9953 (+57) / 247 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 3256 (+12) / 176 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 6570 (+66) / 225 Todesfälle (+0)
  • Sachsen-Anhalt: 2383 (+2) / 66 Todesfälle (+0)
  • Schleswig-Holstein: 4349 (+38) / 161 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 3865 (+31) / 189 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 17.09.2020, 20.15 Uhr): 266.730 (9343 Todesfälle)

Vortag (Stand 16.09.2020, 19.38 Uhr): 264.636 (9340 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 237.300

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 20.087 (+791)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: Liegt nicht vor (Vortag 1,00)

Nächste Panne in Bayern: Testergebnisse von mehr als 2000 Personen an falsche Mail-Adressen geschickt

19.22 Uhr: Die Corona-Testergebnisse mit Daten von mehr als 2000 Personen sind im bayerischen Landkreis Unterallgäu nahe der Grenze zu Baden-Württemberg an falsche Adressen gemailt worden. Eine Tabelle mit Daten von 2063 Personen, die zwischen dem 13. März und dem 6. April auf das Virus getestet worden seien, sei an etwa 180 externe Empfänger gegangen, teilte das Landratsamt am Donnerstag mit. Die Daten seien zwar verschlüsselt gewesen, wer aber "technisch versiert" sei, habe dies unter Umständen umgehen können, sagte eine Sprecherin.

Auf der Liste standen Name, Geburtsdatum und Testergebnis. Kontaktdaten und Adressen waren nicht dabei. Betroffen seien nur Menschen, die im besagten Zeitraum im Unterallgäu am Drive-In, in der Infektpraxis oder über den Fahrdienst des Gesundheitsamts getestet wurden, hieß es in der Mitteilung. Das Landratsamt informiere umgehend die Empfänger mit der Aufforderung, die Daten sofort zu löschen. dpa/Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild Eine Ärztin zeigt in einem Labor einen Test für das Coronavirus.

"Diese Datenpanne tut uns sehr leid und wir haben sofort mit entsprechenden Maßnahmen reagiert und außerdem den Vorfall aus dieser extrem angespannten Phase an den Landesdatenschutzbeauftragten gemeldet", erklärte Landrat Alex Eder.

Erst Mitte August war es in Bayern zu einer Testpanne gekommen. Damals waren 900 von 44.000 Reiserückkehrern positiv auf Corona getestet worden. Sie blieben jedoch lange uniformiert, weil die Behörden bei der Übermittlung der Daten hinterherhinkten.

TOP-NEWS: Stadt München verhängt zeitlich begrenztes Alkoholverbot für Theresienwiese

16.55 Uhr: Die Stadt München hat für den Samstag als ursprünglich geplanten ersten Oktoberfesttag ein Alkoholverbot für die Theresienwiese verhängt. Auf der gesamten Fläche dürfe von 9.00 Uhr morgens bis 6.00 Uhr am Sonntagmorgen kein Alkohol konsumiert werden, teilte die Stadt am Donnerstag mit. "Ziel dieses Verbots ist es, auf dem Gelände private Ersatzpartys zum ursprünglich geplanten Wiesnstart mit hohem Infektionsrisiko zu unterbinden." dpa/picture alliance / dpabild Das leere Paulaner Festzelt ist auf dem Oktoberfest zu sehen.

Das Alkoholverbot gelte auch für drei auf der Theresienwiese angemeldete Demonstrationen, hieß es. Darunter sind zwei Kundgebungen zum Thema Tradition und Brauchtum sowie ein Demozug des Netzwerks Klimaherbst unter dem Titel "Wiesneinzug der Möglichkeiten". Die Organisatoren hatten angekündigt, dass es auch Bier geben werde.

Corona-Patienten in Frankreich wollen Regierungschef Castex anzeigen

16.42 Uhr: Ein Verband von Covid-19-Patienten will gegen den französischen Regierungschef Jean Castex wegen dessen Umgang mit der Corona-Pandemie Anzeige erstatten. Die Regierung habe "überhaupt keine Strategie für den Kampf gegen die Pandemie" und fahre lediglich "auf Sicht", sagte der Anwalt der 200 Mitglieder zählenden Gruppe "Coronavirus-Opfer Frankreich", Fabrice de Vizio, am Donnerstag.  dpa/Ludovic Marin/POOL AFP/AP/dpa Frankreichs Premier Jean Castex bei einer Pressekonferenz in Paris.

Castex hatte sein Amt erst am 3. Juli als Nachfolger von Edouard Philippe angetreten. Damals waren die Infektionszahlen in Frankreich zurückgegangen. In den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Neuinfektionen jedoch wieder stark an. Die Gruppe kritisiere besonders das Fehlen von Corona-Tests an Flughäfen im Juli sowie die schleppende Einführung von Speicheltests, sagte de Vizio. Auch die Entscheidung, die Verantwortung für Corona-Beschränkungen an die Regionalpräfekten abzugeben, sei ein Fehler gewesen. Castex Büro wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Die Gruppe richtete ihre Anzeige an den Gerichtshof der Republik, der befugt ist, über die von Regierungsmitgliedern in Ausübung ihres Amtes begangenen Handlungen zu urteilen.

Nach Kontakt zu infizierter Soldatin: Wehrbeauftragte Högl vorsorglich in Corona-Quarantäne

15.36 Uhr: Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, hat sich am Donnerstag vorsorglich in Corona-Quarantäne begeben. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme, nachdem sie bei einem Truppenbesuch Kontakt zu einer infizierten Soldatin gehabt habe, bestätigte ihr Büro der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Entsprechend der allgemein und speziell in der Bundeswehr geltenden Vorsichtsmaßnahmen bleibt die Wehrbeauftragte bis Dienstag in häuslicher Quarantäne", sagte eine Sprecherin. "Ein Test ist erfolgt, Ergebnis liegt noch nicht vor." dpa/Kay Nietfeld/dpa Wehrbeauftragte Högl hatte die Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 als einen „Riesenfehler“ bezeichnet.

Corona-Fall im Abgeordnetenhaus in Berlin: Zahlreiche Politiker in Quarantäne

15.27 Uhr: Im Berliner Abgeordnetenhaus hat es einen Corona-Fall gegeben, der zahlreiche Politiker in die Quarantäne zwingt. Nach Informationen des "Tagesspiegels" handelt es sich bei dem Infizierten um einen SPD-Fraktionsmitarbeiter. Nach Angaben des Portals hat sich unter anderem der komplette Bildungsausschuss samt Bildungssenatorin Sandra Scheeres und ihrer Staatssekretärin Beate Stoffers (beide SPD) in Quarantäne begeben.

Wie der "Tagesspiegel" weiter berichtet, sei der Fall am Mittwochabend bekannt geworden. Neben dem Bildungsausschuss sei auch der Wissenschaftsausschuss betroffen, bei beiden Ausschüssen war der infizierte Mitarbeiter demnach anwesend.

Österreich beschränkt Teilnehmerzahl bei privaten Feiern in Gebäuden

15.11 Uhr: Als Reaktion auf die steigenden Infektionszahlen mit dem Coronavirus limitiert Österreich die Zahl der Teilnehmer bei privaten Zusammenkünften. Bei Feiern in Gebäuden seien ab Montag nur noch zehn Personen erlaubt, sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Donnerstag. Eine Kontrolle von Privatwohnungen sei allerdings nicht geplant, da sie nicht grundrechtskonform sei. Es gehe um Zusammenkünfte im öffentlichen Raum. Einzige Ausnahme von den neuen Auflagen seien  Begräbnisse. Bei Veranstaltungen im Freien seien wie bisher bis zu 150 Menschen erlaubt. dpa/Hans Punz/APA/dpabild Sebastian Kurz (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich.

Nicht betroffen seien die professionell organisierten Veranstaltungen im Sport- und Kulturbereich. Dort bleibe es bei der Obergrenze von 1500 Menschen in Gebäuden und 3000 im Freien, sagte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). Binnen 24 Stunden wurden in Österreich zuletzt 780 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl ist das ein etwa dreimal höherer Wert als aktuell in Deutschland.

TOP-NEWS: Nur noch Gruppen von maximal fünf Personen in der Öffentlichkeit erlaubt: Passau ergreift strenge Corona-Maßnahmen

15.09 Uhr: Die Corona-Zahlen in Passau steigen, die 7-Tage-Inzidenz überschritt den Signalwert von 35: Die Stadt Passau reagiert mit einem umfassenden Maßnahmenpaket, wie die "Passauer Neue Presse" unter Berufung auf die "Koordinierungsgruppe Corona-Pandemie" der Stadt Passau berichtet. In Zukunft sind Gruppenaufenthalte im öffentlichen Raum nur noch mit maximal fünf Personen erlaubt. Außerdem sind Veranstaltungen nur noch mit maximal 50 Personen in geschlossenen Räumen und 100 Personen unter freiem Himmel gestattet. Die Regelung gelte auch für Gastronomiebetriebe. Verstöße gegen die Allgemeinverfügung könnten mit Geldbuße von bis zu 25.000 Euro geahndet werden.

Beim Thema Maskenpflicht ist die Stadt ein wenig zurückhaltender: Grundschüler müssen vorerst keine Maske im Unterricht tragen, Schüler ab Jahrgangsstufe fünf allerdings schon.

Drosten zu Corona-Neuinfektionen: "Wir sind jetzt wieder im Anstieg"

13.08 Uhr: Bei der Entwicklung der Zahl der Neuinfektionen in Deutschland sieht der Virologe Christian Drosten Unterschiede im Vergleich zum August. Der am Donnerstag vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete Wert von rund 2200 Neuinfektionen sei "schon nicht so eine beliebige Schwankung. Sondern wir sind jetzt wieder im Anstieg", sagte der Charité-Wissenschaftler in Berlin beim Kommunikationskongress des Bundesverbands der Kommunikatoren, wo er für seine Aufklärungsarbeit in der Pandemie mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet wurde.

Im August sei das kurze An- und Abschwellen der Zahl der Neuinfektionen mit großer Sicherheit auf aus dem Ausland importierte Fälle zurückzuführen gewesen, "die in Deutschland nicht weitergegangen sind", so Drosten. Die jetzt neu diagnostizierten Fälle seien aber in Deutschland aufgetretene Infektionen und in erster Linie Hinweise auf unerkannte Cluster im Hintergrund – die dann in Deutschland liegen. Ein Cluster kann beispielsweise eine Gruppe von Menschen bei einer Familienfeier sein. "Das heißt wir müssen uns eigentlich jetzt so drauf einstellen, dass das, was wir sehen, der Beginn einer Inzidenzzunahme ist, die man irgendwann auch dann wieder kontrollieren muss", sagte Drosten. dpa/Michael Kappeler/dpa-pool/dpa Christian Drosten, Direktor, Institut für Virologie, Charite – Universitätsmedizin Berlin.

Beim Coronavirus sorgen die meisten Infizierten laut früheren Ausführungen von Drosten für relativ wenige Ansteckungen, während einzelne Infizierte – die sogenannten Superspreader – unter bestimmten Umständen sehr viele Folgefälle auslösten, beispielsweise in einem Cluster.

Corona-Pandemie: Hochzeit in Passau wird zum Superspreader-Event

12.27 Uhr: Mehr als 30 Corona-Fälle stehen möglicherweise im Zusammenhang mit einer Hochzeit und einer Panne im Krankenhaus Vilshofen. "Aus der Hochzeitsgesellschaft direkt haben sich bisher rund 25 Infektionsfälle bestätigt", teilte ein Sprecher des Landratsamts Passau am Donnerstag auf Anfrage mit. Zudem seien acht Personen positiv getestet worden, die im Kontakt mit Hochzeitsgästen gestanden hätten. Zwei Personen seien in stationärer Behandlung. Zuvor hatte es eine Testpanne im Krankenhaus Vilshofen gegeben, bei der zwei Personen mit Symptomen zunächst nicht getestet und isoliert wurden, wie das Krankenhaus bestätigte.

Mehrere Medien berichten über einen familiären Zusammenhang zwischen einer Patientin und der Hochzeit. Vom Landratsamt heißt es dazu: "Das Gesundheitsamt Passau kann die objektiven Folgen der Feier bestätigen. Die Zusammenhänge im Vorfeld bewegen sich aber letztlich im Bereich von Vermutungen, zu denen sich das Amt nicht äußert." Die Familie der Braut stellt diesen Zusammenhang allerdings her: Ihr Vater sagte der "Passauer Neuen Presse", die Großmutter der Braut sei am Freitag, 4. September mit Symptomen eingeliefert worden, ein Test aber erst am 8. September erfolgt. Das positive Ergebnis habe am 9. September vorgelegen. "Dazwischen hat meine Tochter aber am Sonntag mit 100 Leuten Hochzeit gefeiert. Hätten wir von der Covid-Erkrankung gewusst, hätten wir die Feier abgeblasen." dpa/Uwe Anspach/dpa/Symbolbild Ein Blumenstrauß liegt bei einer Hochzeitsfeier auf dem Geländer einer Brücke.

Das Krankenhaus äußerte sich nicht zur zeitlichen Abfolge von Einlieferung und Test. Man dürfe keine patientenbezogenen Daten herausgeben, erklärte ein Sprecher. Der Betreiber des Krankenhauses hat inzwischen angekündigt, künftig an allen Standorten im Landkreis alle Patienten aller Bereiche bei der Aufnahme auf das Coronavirus zu testen und nicht nur solche mit Symptomen. Zudem werde der Isolierbereich als Reaktion auf die derzeit steigenden Infektionszahlen wieder vergrößert.

Im Landkreis Passau gab es in den vergangenen sieben Tagen laut Landesamt für Gesundheit 29,7 Infektionen pro 100.000 Einwohnern (Stand 16. September, 8.00 Uhr), in Passau liegt diese Zahl bei 38,1. Die vom Landratsamt Passau veröffentlichten Zahlen zeigen in etwa ab Mitte vergangener Woche eine Beschleunigung des Infektionsgeschehens im Landkreis.

TOP-NEWS: Mehr als 1800 neue Corona-Fälle in Deutschland

19.38 Uhr: In Deutschland ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen um 1870 Fälle auf insgesamt 264.636 gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen machte damit einen kleinen Sprung, am Tag zuvor waren es 1827 gemeldete Fälle gewesen.

Sechs neue Todesfälle sind im Vergleich zum Vortag hinzugekommen, zwei weniger als am Tag zuvor, insgesamt kamen in Deutschland 9340 Menschen durch das Virus ums Leben. Die Zahl der aktuellen Fälle in Deutschland stieg im Vergleich zum Vortag um 464 Personen und liegt nun bei 19.296. Der Anstieg fiel allerdings ein wenig geringer aus als am Tag zuvor, da waren es noch 519 aktive Fälle mehr gewesen.

Der R-Wert sank zweiten Mal in Folge auf 1,00 und erreichte damit genau die kritische Grenze von 1. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 46.034 (+286) / 1.868 Todesfälle (+0)
  • Bayern: 63.107 (+534) / 2.645 Todesfälle (+0)
  • Berlin: 12.592 (+130) / 227 (+0)
  • Brandenburg: 4.068 (+14) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2.174 (+15) / 59 Todesfälle (+0)
  • Hamburg: 6.963 (+47) / 238 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 17.084 (+99) / 542 Todesfälle (+2)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1081 (+7) / 20 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 18.209 (+109) / 667 Todesfälle (+0)
  • Nordrhein-Westfalen: 63.154 (+424) / 1.837 Todesfälle (+3)
  • Rheinland-Pfalz: 9.896 (+74) / 247 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 3.244 (+22) / 176 Todesfälle (+1)
  • Sachsen: 6.504 (+55) / 225 Todesfälle (+0)
  • Sachsen-Anhalt: 2.381 (+12) / 66 Todesfälle (+0)
  • Schleswig-Holstein: 4.311 (+23) / 161 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 3.834 (+19) / 189 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 16.09.2020, 19.38 Uhr): 264.636 (9340 Todesfälle)

Vortag (Stand 15.09.2020, 21.38 Uhr): 262.766 (9334 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 236.000

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 19.296 (+464)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,00 (Vortag 1,04)

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