Kurzatmig und erschöpft: Spätfolgen von Covid-19

Viele Patienten, die Covid-19 überstanden haben, plagen Wochen und Monate später immer noch Symptome wie starke Erschöpfung, verminderte Leistungsfähigkeit und Atemnot. In einer kleinen italienischen Studie betraf dies sogar neun von zehn Patienten.

Covid-19 ist möglicherweise eine Infektionskrankheit mit lang anhaltenden Symptomen. Auch wenn das Virus im Körper nicht mehr nachweisbar ist und Hauptsymptome wie Husten und Fieber verschwunden sind, fühlen sich viele Patienten noch immer geschwächt. Das zeigt eine aktuelle Studie der Katholischen Universität Mailand mit 143 ehemaligen Covid-19-Patienten zwischen 19 und 84 Jahren.

Durchschnittlich 60 Tage nach Beginn der Symptome wurden die Patienten, die alle im Krankenhaus behandelt wurden, noch einmal untersucht und zu ihren Symptomen befragt. Nur 18 von ihnen (12,6 Prozent) berichteten, sich wieder völlig gesund zu fühlen. Viele Patienten klagten noch über starke Müdigkeit (53 Prozent), Kurzatmigkeit (43,4 Prozent), Gelenkschmerzen (27,3 Prozent) und Brustschmerzen (knapp 22 Prozent). 32 Prozent hatten ein oder zwei Symptome, 55 Prozent sogar mindestens drei. Bei 44 Prozent schränkten die Symptome die Lebensqualität deutlich ein.

Lungenexperten empfehlen Reha

Die Forscher folgern aus ihren Ergebnissen, dass bei Covid-19-Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt eine gezielte Rehabilitation notwendig sein könnte. Dafür sprechen sich auch Experten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie aus: "CT-Bilder der Lungen von genesenen Covid-19-Patienten legen nahe, dass viele von ihnen nicht wirklich gesund sind, sondern als Folge der Infektion mehr oder weniger starke Lungenschäden aufweisen", sagt Professor Dr. med. Andreas Rembert Koczulla, Chefarzt des Fachbereichs Pneumologie der Schön Klinik Berchtesgadener Land. Dies betreffe auch Personen, die nicht im Krankenhaus beatmet werden mussten. Für diese Patienten sei eine pneumologische Reha sinnvoll, um die Lungenfunktion wieder langfristig zu verbessern.

NK

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