Alle 7 Minuten ein Corona-Toter im Iran

Iran: Alle 7 Minuten Corona-Tote, alle 23 Sekunden Neuinfektionen

Im Iran hat es binnen 24 Stunden alle sieben Mininuten einen Corona-Toten und alle 23 Sekunden eine Neuninfektion gegeben. Das Gesundheitsministerium registrierte in diesem Zeitraum 211 Tote und 3825 Neuinfektionen. Damit liegt die aktuelle Zahl der Corona-Opfer bei insgesamt 26.380, die der nachgewiesenen Neuinfektionen bei mehr als 460.000, wie eine Ministeriumsprecherin am Donnerstag im Staatsfernsehen sagte.

Gesundheitsexperten schlagen Alarm und fordern umgehend Ausgangsperren, Präsident Hassan Ruhani ist dagegen. Er will die akute Wirtschaftskrise im Land nicht noch weiter mit Lockdowns verschärfen.

USA: Erneut beantragen Hunderttausende Arbeitslosenhilfe

In der anhaltenden Corona-Pandemie in den USA haben erneut mehr als 800.000 Menschen einen Neuantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt. In der Woche bis zum 26. September lag die Zahl bei 837.000, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Das war ein Minus von 36.000 zur Vorwoche. Im August hatte es zum Teil noch mehr als eine Million Neuanträge pro Woche gegeben.

Benzinpreise 2020 so niedrig wie seit Jahren nicht

Autofahren ist in der Coronakrise billiger geworden: 2020 könnte das günstigste "Tankjahr" seit 2016 werden, bei Benzin sogar seit 2006, meldete der ADAC in München. E10-Super ist demnach in diesem Jahr mit einem Durchschnittspreis von 1,266 Euro bisher um knapp 14 Cent pro Liter billiger als im Vorjahr, ebenso Diesel mit 1,126 Euro. Im Tagesverlauf am billigsten ist der Treibstoff demnach abends zwischen 18 und 22 Uhr. Wegen der Coronakrise sank der weltweite Ölverbrauch, da nicht nur der Verkehr, sondern auch die Industrie im Frühjahr rund um den Planeten phasenweise weitgehend eingeschränkt war.

Hapag-Lloyd Cruises bietet wieder Landgänge bei Kreuzfahrten an

Das Kreuzfahrtunternehmen Hapag-Lloyd Cruises lockert seine Corona-Regeln und bietet nun wieder ausgewählte Landgänge für seine Passagiere an. Die Ausflüge der Gäste aufs Festland würden nach deutschen Vorgaben gemacht, teilte das Unternehmen in Hamburg mit. Sollten im Ausland strengere Corona-Regeln gelten, würden stattdessen diese eingehalten. Für die Fahrgäste bedeutet das, dass sie auch während der Ausflüge Abstand zueinander wahren und die üblichen Hygieneregeln einhalten müssen. Zudem soll die Gruppenstärke für die Ausflüge auf maximal 20 Personen beschränkt werden, in Bussen wird nur jede zweite Reihe belegt und jeder hat für die Dauer des Ausflugs einen festen Sitzplatz. Die Kreuzfahrtunternehmen haben nach einer Corona-Zwangspause Ende Juli mit deutlich geringeren Kapazitäten wieder langsam Fahrt aufgenommen.

Schausteller wollen sich gegen coronabedingte Einschränkungen wehren

Schausteller wollen sich juristisch gegen die coronabedingten Einschränkungen bei Jahrmärkten und Kirmes-Veranstaltungen wehren. Die Interessengemeinschaft deutscher Schausteller (IGDS) werde "in allen 16 Bundesländern gegen unzulässige und unverhältnismäßige Einschränkungen mit Normenkontrollverfahren und gegebenenfalls mit Normenkontrollklagen vorgehen", kündigte der von der IGDS beauftraqte Rechtsanwalt Peter-Michael Diestel in Köln an. Während in der Fußball-Bundesliga Zuschauer längst wieder zugelassen seien, liege das Schaustellergewerbe weiterhin praktisch brach. Dadurch seien weit mehr als 100 000 Existenzen bedroht.

Rheinland-Pfalz plant Ausnahmen von Quarantäneregeln in Grenzregionen

In den Grenzgebieten von Rheinland-Pfalz soll es – wie im Saarland – nach Einführung der bundesweiten Quarantäneregeln Ausnahmen geben. "Grenzpendler" dürften sich auch dann ein paar Stunden in dem als Risikogebiet eingestuften Nachbarland aufhalten, kündigte die Staatskanzlei in Mainz an. Dies gelte nach den Worten von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) auch, wenn sie einkaufen gehen wollen. Einzelheiten der Ausnahmeregelungen würden noch geprüft.

"Für Ein- und Ausreisen aus Risikogebieten wird es einheitliche Regelungen in ganz Deutschland geben", betonte Dreyer. Dies sehe die neue Verordnung des Bundes für die Quarantäneregelungen vor. Für die Ausnahmeregelungen in Grenzregionen habe sie sich eingesetzt.

Das Saarland hatte bereits am Mittwoch eine Ausnahmeregelung ab dem 5. Oktober angekündigt: Bürger aus Luxemburg und Frankreich dürfen von kommenden Montag an grundsätzlich bis zu 24 Stunden ins Saarland reisen, ohne den Quarantäneregelungen zu unterliegen.

Warnungen vor Zuspitzung der Corona-Lage auch aus Unikliniken

Auch aus den deutschen Universitätskliniken kommen Warnungen vor einer Zuspitzung der Corona-Pandemie in Deutschland. Die Situation sei "noch nicht dramatisch", bedürfe aber einer "sehr ernsthaften Beobachtung", sagte der Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité, Heyo Kroemer, in Berlin bei der Vorstellung von Forschungsprojekten der Universitätskliniken zu Covid-19. Nach dem Anstieg der Infektionszahlen steigen demnach auch langsam die Fälle in den Krankenhäusern.

In den vergangenen zwei Wochen erhöhte sich laut Kroemer in der Charité die Zahl der beatmeten Patienten von sechs auf 17. Es sei "extrem wichtig, dass wir jetzt am Ball bleiben", sagte er mit Blick auf Corona-Schutzmaßnahmen wie Abstandsregeln oder das Tragen von Masken. Die Zahlen zeigten, dass die Pandemie noch lange nicht überstanden sei.

Spahn erwartet Corona-Impfungen in Messehallen

In Deutschland könnten Beschäftigte des Gesundheitswesens, Ältere und Kranke ab dem Winter als Erste zentral in Messehallen gegen eine Corona-Infektion geimpft werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Donnerstag in Berlin, er glaube, Impfungen müssten in wenigen großen Zentren, etwa Messehallen, starten, sobald es sichere Impfstoffe gebe.

Spahn sprach im Einklang mit Angaben des Robert Koch-Instituts von "Dezember, Januar, Februar, März" als möglichen Zeitraum dafür. Da die Impfstoffe anfangs wohl nicht für jeden zur Verfügung stünden, entstehe voraussichtlich die Notwendigkeit einer Priorisierung, so Spahn. Es könne also sein, dass "zum Beispiel erst die Beschäftigten des Gesundheitswesens, bestimmte Risikogruppen" geimpft würden.

Zu Personengruppen, die nach bisherigen Erkenntnissen ein höheres Risiko für einen schweren Covid-19-Krankheitsverlauf haben, zählt das Robert Koch-Institut unter anderem Menschen ab 50 bis 60 Jahren, Menschen mit Herzkreislauferkrankungen, mit Diabetes oder Erkrankungen des Atmungssystems sowie Patienten mit unterdrücktem Immunsystem. Das Risiko steige bei mehreren dieser Merkmale.

Covid-19-Pandemie

Bildungsministerin Karliczek: Lehrer sollen mit als Erste gegen Corona geimpft werden

RKI startet umfangreiche Antikörperstudie zum Coronavirus

Das Robert-Koch-Institut (RKI) startet eine neue große Antikörperstudie zur Verbreitung des Coronavirus in Deutschland. Die Studie, an der 34.000 Erwachsene teilnehmen sollen, erhebt bis Ende Dezember Proben und Forschungsdaten, wie das RKI in Berlin. Damit würden erstmals aussagekräftige Ergebnisse zum Antikörperstatus für ganz Deutschland vorliegen.

Die Studie soll untersuchen, wie viele Menschen bereits eine Infektion mit Sars-CoV-2 durchmachten und wie hoch die Dunkelziffer bei den Infektionen ist. Zudem erhoffen sich die Forscher Antworten auf die Frage, welche Menschen häufiger von einer Corona-Infektion betroffen sind. Die Untersuchungen führt das RKI gemeinsam mit dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

"Die Studie wird unser Bild zum bisherigen Sars-CoV-2-Geschehen in Deutschland weiter vervollständigen", erklärte RKI-Präsident Lothar Wieler. Die Studie ermögliche auch "eine Einschätzung, wie soziale Lage und Lebensbedingungen der Menschen und das Sars-CoV-2-Infektionsrisiko zusammenhängen".

Firmen beantragten bisher 1,35 Milliarden Corona-Überbrückungshilfe

Kriselnde Kleinunternehmen und mittelständische Firmen haben während der Corona-Pandemie bisher gut 103.000 Anträge auf Überbrückungshilfe gestellt. Insgesamt wurden bis dato Hilfen von rund 1,35 Milliarden Euro beantragt, wie aus einer Übersicht des Bundeswirtschaftsministeriums hervorgeht. Die durchschnittliche Höhe der beantragten Förderung betrage etwa 13.400 Euro.

Damit wird das Programm, für das der Bund insgesamt 25 Milliarden Euro eingeplant hat, bisher nur zu einem kleinen Teil genutzt. Die Auszahlung der Gelder über die Länder lief zuletzt schleppend, auch weil das Verfahren komplex ist. Wegen der nur spärlich abfließenden Überbrückungshilfen hatte die Bundesregierung Mitte September nachgebessert. Bis zum 29. September wurden von den insgesamt rund 103.600 Anträgen etwa 62.500 bewilligt mit einem Fördervolumen von fast 871 Millionen Euro, wie aus der Übersicht hervorgeht. Sie lag dpa vor, zuvor hatte das Nachrichtenportal "The Pioneer" berichtet.

Schweiz erlaubt wieder Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen

Seit Donnerstag sind in der Schweiz wieder Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern erlaubt. Davon profitieren unter anderem Sportvereine, die nun mehr Fans in die Stadien lassen dürfen. Die Regierung verlangt allerdings strikte Hygienekonzepte. In allen Stadien sind nur Sitzplätze erlaubt, die Fans müssen Masken tragen und es dürfen höchstens Zweidrittel der Plätze besetzt werden. Bei Freiluftveranstaltungen wie Ski-, Langlauf- oder Radrennen sowie Dorffesten im freien Gelände sind auch Stehplätze erlaubt.

Bewilligungen für Veranstaltungen erteilen die Kantone, die je nach Infektionsgeschehen eigene Auflagen machen können. Die Schweiz hatte Messen, Konzerte und andere Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen wegen der Corona-Pandemie als eines der ersten Länder Europas Ende Februar verboten.

Gastwirt bekommt von Versicherung eine Million Euro wegen Lockdown-Schließung

Ein Münchner Gastwirt bekommt von seiner Versicherung gut eine Million Euro wegen der Zwangsschließung seines Betriebs im Zuge des Corona-Lockdowns. Bei der Höhe der Entschädigung seien weder das Kurzarbeitergeld noch staatliche Corona-Liquiditätshilfen anzurechnen gewesen, da diese keine Schadensersatzleistungen seien, urteilte das Landgericht München I. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig (Az. 12 O 5895/20).

Eine Reihe von Gastwirten hat gegen ihre Betriebsschließungsversicherung Klage eingereicht, weil diese trotz der im Corona-Lockdown geschlossenen Gaststätten nicht für die Einnahmeausfälle aufkommen wollen. Dem Landgericht zufolge sind mittlerweile 86 Klagen eingegangen.

Die Stunde Null

Das Krisenmanagement für die Wirtschaft war lehrbuchreif – jetzt bloß nicht verzetteln!

Corona-Pandemie vermindert Zuwanderung nach Deutschland

Die Corona-Reisebeschränkungen haben die Zuwanderung nach Deutschland gedrosselt. Nach vorläufigen Zahlen gab es im ersten Halbjahr 2020 rund 529.000 Zuzüge und 455.000 Fortzüge über die Grenzen Deutschlands, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Die Zuzüge gingen demnach im Vorjahresvergleich um 29 Prozent und die Wegzüge um 22 Prozent zurück. Unter dem Strich seien 74.000 Personen mehr gekommen als weggezogen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres belief sich die sogenannte Nettozuwanderung noch auf 167.000 Personen.

Corona-Pandemie lässt Defizit der Kommunen sprunghaft steigen

Weggebrochene Einnahmen wegen der Corona-Pandemie belasten die Finanzen der Kommunen in Deutschland. Im ersten Halbjahr betrug das Finanzierungsdefizit der Gemeinden und Gemeindeverbände 9,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Im ersten Halbjahr des Vorjahres war das Defizit mit knapp 0,3 Milliarden Euro noch deutlich geringer. Ausschlaggebend war vor allem das von den Corona-Beschränkungen geprägte zweite Quartal. 

Im ersten Halbjahr 2020 gingen die gesamten bereinigten Einnahmen der Kommunen im Vorjahresvergleich um 1,1 Prozent auf 127,4 Milliarden Euro zurück. Die Steuereinnahmen nahmen mit 10,6 Prozent auf 39,6 Milliarden Euro deutlich ab. So brachen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer im April, Mai und Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,5 Milliarden auf 7,0 Milliarden Euro ein. Da kommunale Einrichtungen wie Bürgerämter zeitweise schließen mussten, gingen die Verwaltungs- und Benutzungsgebühren um 1,4 Milliarden Euro auf 7,1 Milliarden Euro zurück. Vorgezogene Zahlungen der Bundesländer hätten ein noch größeres Minus verhindert, berichtete das Bundesamt. Das Konjunkturpaket des Bundes mit dem kommunalen Solidarpakt werde erst im zweiten Halbjahr wirksam.

Strenge Anti-Corona-Maßnahmen in Havanna gelockert

Der sozialistisch regierte Karibikstaat Kuba hat die strengen Anti-Corona-Maßnahmen in der Hauptstadt Havanna nach rund einem Monat gelockert. Die seit September geltende Ausgangssperre zwischen 19 und 5 Uhr werde aufgehoben, teilte Havannas Gouverneur Reinaldo García Zapata im Staatsfernsehen mit. Unter Auflagen seien nun Strände und Schwimmbäder wieder offen, der öffentliche Nahverkehr dürfe den Betrieb aufnehmen. Grund für die Lockerungen sei die schwächelnde Wirtschaft. Auch Geschäfte durften demnach die bisher eingeschränkten Ladenöffnungszeiten ausweiten. Geschlossen blieben dagegen zunächst der Flughafen sowie Bars und Diskotheken. Zudem müssten Ein- und Ausreisen zwischen der Hauptstadt mit mehr als zwei Millionen Einwohnern und dem Rest des Landes weiterhin genehmigt werden.

Rekord an Corona-Neuinfektionen in Israel – Mehr als 8900 neue Fälle

Knapp zwei Wochen nach Beginn eines Lockdowns hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel einen Rekord erreicht. Das Gesundheitsministerium teilte mit, am Vortag seien 8919 neue Fälle registriert worden. Die Zahl der Schwerkranken lag mit 810 weiterhin oberhalb einer von Experten als kritisch für eine Überlastung des Gesundheitssystems bezeichneten Marke. Von allen am Mittwoch gemachten Tests fielen 13,6 Prozent positiv aus.

 

Die Pandemie war in Israel zunächst glimpflich verlaufen, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach von Experten kritisierten Lockerungen im Mai schnellten die Fallzahlen jedoch in die Höhe. Seit dem 18. September gilt ein Lockdown mit Restriktionen wie Ausgangsbeschränkungen; am vergangenen Freitag wurden die Maßnahmen verschärft. In der Nacht zum Donnerstag beschloss das Coronavirus-Kabinett, den Lockdown um drei Tage bis zum 14. Oktober zu verlängern. 

Zum zweiten Mal binnen weniger Tage mehr als 2500 Corona-Neuinfektionen

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat zum zweiten Mal binnen weniger Tage die Schwelle von 2500 überschritten. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 2503 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) bekanntgab. Das sind nur knapp weniger als am Samstagmorgen, als mit 2507 Neuinfektionen innerhalb eines Tages der höchste Wert seit Ende April gemeldet worden war.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des RKI mindestens 291.722 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 1.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9500. Das sind 12 mehr als am Vortag. Rund 257.900 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Mittwoch bei 0,96 (Vortag: 1,12). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Mittwoch bei 1,00 (Vortag: 1,03). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

Die Stunde Null

Auch wenn die Infektionszahlen steigen – warum es keinen zweiten Shutdown braucht

Corona-Krise: American Airlines beurlaubt 19.000 Mitarbeiter

Wegen des Einbruchs des Reisegeschäfts infolge der Coronavirus-Pandemie startet die US-Fluglinie American Airlines mit der Zwangsbeurlaubung von 19.000 Mitarbeitern. Das ging aus einem Schreiben von Konzernchef Doug Parker hervor. In der Erklärung wird auf Verhandlungen des Weißen Hauses und Vertretern des US-Repräsentantenhauses und -Senats verwiesen, die sich bislang nicht auf ein weiteres Hilfspaket im Zuge der Corona-Krise einigen konnten, das auch Hilfen für die Fluggesellschaften verlängern könnte.

Corona-Lockdown: 325.900 Minijobs allein im Gastgewerbe weggebrochen

Im Zuge der Corona-Pandemie sind allein im Gastgewerbe nach Erhebungen der Meldestelle für geringfügige Beschäftigung bis Ende Juni rund 325.900 Minijobs weggebrochen. Dies ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Minus von fast 36 Prozent, wie aus Daten der Minijobzentrale hervorgeht, die von der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann abgefragt und ausgewertet wurden. Die Zahlen liegen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/) und der Deutschen Presse-Agentur vor.

Demnach gingen fast 184.000 Minijobs allein in Restaurants und anderen Gaststätten verloren. In absoluten Zahlen folgen der wirtschaftliche Dienstleistungsbereich mit einem Einbruch um 96.116 Minijobs, der Handel (minus 73.641) und das verarbeitende Gewerbe (minus 70.181). Insgesamt ist die Zahl der Minijobber den Angaben zufolge bundesweit um 837.004 zurückgegangen.

Reisen auf eigene Gefahr

Ende der pauschalen Reisewarnung: Das neue Ampelsystem weckt kaum Urlaubsgefühle

Pauschale Reisewarnung für Länder außerhalb der EU aufgehoben

Nach mehr als einem halben Jahr hat die Bundesregierung in der Nacht zu Donnerstag die pauschale Reisewarnung wegen der Corona-Pandemie für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union aufgehoben. Jedes Land der Welt wird nun einzeln bewertet – so wie bisher bereits die Länder der EU und des grenzkontrollfreien Schengen-Raums. Eine Reisewarnung wird nur noch für die Länder ausgesprochen, die den Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschreiten. Das gilt derzeit für mehr als 130 Länder ganz oder teilweise.

Für etwa 50 weitere Länder wird unabhängig von der Infektionslage von Reisen abgeraten. Der Grund: Dort gelten noch Einreisebeschränkungen oder eine Ausreisesperre in die EU. Zu dieser Staatengruppe gehört beispielsweise das beliebte Winterurlaubsland Thailand, wo es kaum Corona-Infektionen gibt, aber ausländische Touristen auch nicht einreisen dürfen.

Unter dem Strich bleiben dann nicht mehr viele Länder übrig, für die weder vor Reisen gewarnt noch von ihnen abgeraten wird – vor allem weil derzeit in Europa alle paar Tage neue Reisewarnungen hinzukommen. So waren am Mittwochabend in der EU nur noch neun der 26 Partnerländer Deutschlands ganz ohne Risikogebiet und Reisewarnung.

News zum Coronavirus von Mittwoch, 30. September 2020:

Bundesregierung stuft ganz Belgien und Island als Corona-Risikogebiete ein

Die Bundesregierung hat ganz Belgien und Island wegen hoher Infektionszahlen zu Corona-Risikogebieten erklärt. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte, wurden zudem weitere Regionen unter anderem in Frankreich, Großbritannien und Irland als Risikogebiete eingestuft. So gilt nun ganz Frankreich mit Ausnahme der Region Grand-Est als Risikogebiet. In Großbritannien wurden Nordirland und Wales zu Risikogebieten erklärt, in Irland das Grenzgebiet zu Nordirland.

In Ungarn gelten nun auch die Regionen Csongrad, Vas und Pest mit der Hauptstadt Budapest als Risikogebiete. In Rumänien wurden die die Regionen Alba und Cluj auf die Liste der Risikogebiete gesetzt, in Slowenien die Region Koroska. In Estland wurde die Region Idu-Viru vom RKI als Risikogebiet eingestuft, in Litauen die Region Siauliu.

Nicht mehr als Risikogebiete gelten demnach die Regionen Sibensko-kninska und Zadarska in Kroatien und der Kanton Freiburg in der Schweiz.

Für Länder oder Regionen, die als Risikogebiet eingestuft wurden, gibt das Auswärtige Amt eine Reisewarnung heraus. Entscheidend für die Einstufung als Risikogebiet ist, dass die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen bei mehr als 50 Fällen pro 100.000 Einwohner liegt.

Umfrage: Mehrheit der Deutschen findet Corona-Maßnahmen angemessen

Die Mehrheit der Deutschen hält die jüngst beschlossenen zusätzlichen Corona-Beschränkungen einer Umfrage zufolge für angemessen. Rund 62 Prozent der Teilnehmer erklärten sich in einer von RTL und ntv in Auftrag gegebenen Forsa-Befragung mit den Maßnahmen einverstanden. 21 Prozent wünschen sich demnach sogar noch striktere Regelungen. Nur 13 Prozent der Menschen gaben an, dass ihnen die Beschlüsse zu weit gingen – überdurchschnittlich häufig waren darunter Anhänger der FDP und vor allem der AfD.

Bund und Länder hatten sich am Dienstag unter anderem darauf verständigt, dass bei der Angabe falscher persönlicher Daten – zum Beispiel bei einem Restaurantbesuch – ein Bußgeld von mindestens 50 Euro drohen soll. Auch das hält eine deutliche Mehrheit der Befragten 62 Prozent) für richtig. 22 Prozent fanden sogar, die Bußgelder könnten noch höher ausfallen. 14 Prozent der Befragten geht die Verhängung von Bußgeldern hingegen zu weit.

Schleswig-Holsteins Schüler müssen nach den Herbstferien Maske tragen

Nach den Herbstferien müssen Schüler in Schleswig-Holstein ab der fünften Klasse zwei Wochen lang auch im Unterricht Masken tragen. So will Bildungsministerin Karin Prien (CDU) das Risiko einer Ausbreitung des neuartigen Coronavirus an den Schulen durch Reiserückkehrer eindämmen. "Das ist ein vertretbarer Weg aus Fürsorge für die Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler", sagte Prien. Bei Lehrern gilt wie bisher auch: Wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann, müssen sie einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Nach den Herbstferien geht die Schule im Norden am 19. Oktober wieder los.

In den vergangenen Wochen hatte es eine landesweite Maskenpflicht im Unterricht weiterführender Schulen zeitweise bereits in Nordrhein-Westfalen und Bayern gegeben. Inzwischen gilt sie dort für den Unterricht nur noch lokal in München, Hamm und Remscheid, weil die Zahl der Neuansteckungen in diesen Orten zuletzt sehr hoch war. Ansonsten ist es in den meisten Ländern derzeit so, wie auch in Schleswig-Holstein seit dem 24. August: Schüler und Lehrer müssen im Schulgebäude einen Mund-Nasen-Schutz tragen, den sie bislang im Unterricht aber ablegen können. Die Regelung gilt im Norden auch für das sonstige Schulgelände wie etwa den Schulhof sowie für alle Schularten, alle Jahrgänge und alle Besucher wie etwa Eltern.

Gesundheitsminister Spahn steht hinter Merkels Appell

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich hinter den Appell von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Durchhalten in der Corona-Krise gestellt. "Das waren harte Monate für viele Deutsche", sagte Spahn in Berlin nach Beratungen mit den Gesundheitsministern der Länder. "Es waren Zumutungen für viele im persönlichen Bereich."

Er nannte Eltern, Kinder, Menschen in Kurzarbeit, schwer getroffene Wirtschaftszweige wie die Gastronomie und die Veranstaltungsbranche. "Wir haben unter großem Verzicht und vielen Härten es bis hierhin geschafft, so vergleichsweise gut durchzukommen." Jetzt sei man es sich selbst schuldig, das nicht zu verspielen.

Südafrika öffnet sich wieder Reisenden aus dem Ausland

Nach rund sechsmonatiger Sperre seines Luftraums für den regulären internationalen Flugverkehr öffnet sich Südafrika ab morgen allmählich wieder dem Reiseverkehr aus dem Ausland. Ausgeschlossen sind allerdings weiter Touristen aus Ländern, die als Hochrisikogebiete gelten. Auf einer heute von der Regierung bekanntgegebenen Liste wurden unter anderen die Schweiz, die USA, Russland oder Großbritannien genannt, Deutschland jedoch nicht. Die Einreise ist aber weiter an bestimmte Auflagen gebunden, darunter einen negativen Coronatest und eine Reiseversicherung. 

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hatte die Lockerung der Corona-Beschränkungen vor Kurzem mit sinkenden Infektionszahlen begründet. Obwohl das Virus weiter wüte, sei das Schlimmste überstanden. "Wir sind bereit, unsere Tore wieder für die Welt zu öffnen", hatte er erklärt. In Südafrika wurden bisher rund 672.500 Corona-Fälle bestätigt, mehr als 16.600 Menschen starben. Die Regierung hatte Ende März eine landesweite Ausgangssperre verhängt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Restriktionen haben eine verheerende Auswirkung auf die Wirtschaft.

Nürnberger Christkindlesmarkt mit Maske und Einbahnstraßen

Der weltberühmte Nürnberger Christkindlesmarkt wird wegen der Coronakrise in diesem Jahr anders als sonst ablaufen. Zwischen den Buden werden Besucherinnen und Besucher eine Maske tragen. Außerdem soll es dort Einbahnstraßen geben. "Der Christkindlesmarkt 2020 wird dezentraler werden", teilte Nürnbergs Wirtschaftsreferent Michael Fraas mit. Stände werde es nicht nur auf dem Hauptmarkt, sondern auch auf anderen Plätzen geben. So könnten größere Abstände eingehalten werden. Die Planungen stehen nach Angaben der Stadt aber unter dem Vorbehalt, dass die Infektionszahlen nicht dramatisch steigen.

Merkel verspricht 100 Millionen Euro mehr für UN Corona-Impfstoff-Programm

Deutschland stockt seine Hilfe für ein UN-Programm zur globalen Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Verteilung eines Corona-Impfstoffes auf. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte bei einer digitalen Konferenz der Vereinten Nationen 100 Millionen Euro für die Impfallianz Gavi zu, die dem UN-Programm ACT angehört. Dieses Geld erhöhe den Beitrag der Bundesrepublik von bereits 675 Millionen. Eine globale Antwort auf die Corona-Pandemie brauche breiten internationalen Rückhalt, sagte Merkel. Deutschland sei sich seiner Verantwortung bewusst.

Das ACT-Programm, an dem sich UN-Angaben zufolge unter anderem Deutschland, Frankreich und Großbritannien beteiligen, soll die internationale Zusammenarbeit stärken, um Test-Kapazitäten und Behandlungsmöglichkeiten für Menschen auf der ganzen Welt zugänglich zu machen. Vor allem aber soll es die Entwicklung eines Impfstoffs fördern, der für alle erhältlich und bezahlbar ist. Einige zahlungskräftige Länder wie die USA oder China sind bei der Initiative allerdings nicht mit an Bord.

Tschechien verhängt Ausnahmezustand

Wegen rapide steigender Corona-Zahlen hat Tschechien erneut den Ausnahmezustand ausgerufen. Der Notstand gilt vom kommenden Montag an zunächst für 30 Tage, wie Gesundheitsminister Roman Prymula in Prag bekanntgab. Er ermöglicht es der Regierung unter anderem, Bürgerrechte wie die Versammlungsfreiheit auszusetzen. Zudem können die Gerichte höhere Strafen verhängen. Der Ausnahmezustand galt bereits im Frühjahr zwei Monate lang.

Die Grenzen sollen diesmal offen bleiben. Veranstaltungen und Versammlungen in Innenräumen werden auf zehn und im Freien auf 20 Personen begrenzt. Die meisten weiterführenden Schulen werden auf Distanzunterricht umgestellt. Der Sport muss ohne Zuschauer auskommen. Firmen, Geschäfte und Restaurants sind von den Restriktionen nicht betroffen.

Tschechien war gut durch die erste Phase der Pandemie gekommen, doch seit Wochen explodieren die Zahlen. Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten stieg inzwischen auf knapp 67.850. Allein am Dienstag kamen 1965 neue bestätigte Fälle hinzu. In Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung starben in Tschechien mehr als 630 Menschen.

Kassenärzte fordern Krankschreibungen per Telefon

Die Kassenärzte machen sich angesichts steigender Corona-Infektionszahlen dafür stark, im Herbst und Winter auch wieder Krankschreibungen per Telefon zu ermöglichen. "Dieses Instrument hat die Praxen bereits im März und April erheblich entlastet", sagte der stellvertretende Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV), Stephan Hofmeister, am Mittwoch. Damit könne man schneller agieren, wenn es regional hohe Corona-Fallzahlen und Überschneidungen mit Symptomen von Grippe- und Erkältungskrankheiten gebe.

KBV-Chef Andreas Gassen sagte, die Praxisteams stünden bereit, auch die kommenden Wochen und Monate zu meistern. "Es gibt viele Möglichkeiten, die wir einsetzen können: Fiebersprechstunden, Schwerpunktpraxen oder auch eigenständige Covid-19-Einrichtungen." Über passgenaue Lösung sollte regional entschieden werden. "Die Anforderungen und Behandlungsoptionen in der ländlichen Fläche stellen sich anders dar als in der Großstadt". Gassen betonte: "Schon jetzt werden 19 von 20 Covid-19-Patienten ambulant behandelt."

Viele Orthodoxe in Israel positiv getestet

Mehr als ein Viertel der auf das Coronavirus getesteten Ultraorthodoxen in Israel erhält einen positiven Befund. Dies sagte der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Hezi Levy, am Mittwoch dem Armee-Radio. Ein Sprecher des Ministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur, zwischen 25 und 33 Prozent der Tests innerhalb der Gemeinschaft stellten eine Infektion fest. Etwa zwölf Prozent der rund neun Millionen Einwohner des Landes sind nach Angaben des Israelischen Demokratie-Institutes strengreligiöse Juden. Die Zahl der schwer Erkrankten überstieg derweil die kritische Marke von 800. Seit Beginn des Lockdowns meldeten sich zudem fast 180 000 Menschen als arbeitssuchend.

In arabischen und ultraorthodoxen jüdischen Wohnvierteln hatte es zuletzt hohe Infektionszahlen gegeben. Dort leben häufig größere Familien auf engem Raum zusammen. Viele Mitglieder der arabischen Minderheit und viele strengreligiöse Juden fühlten sich schon vor Beginn der Corona-Krise nicht vom Staat Israel vertreten. 

NRW erhebt 250 Euro Bußgeld für falsche Angaben in Restaurants

Bei falschen Namensangaben auf Gästelisten müssen Gastronomiebesucher in Nordrhein-Westfalen künftig mit einem Bußgeld von 250 Euro rechnen. Ein falscher Namenseintrag sei "kein Kavaliersdelikt", sagte der Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in Düsseldorf. Wenn sich ein Eintrag auf den Listen als falsch herausstelle, solle der Gast "mit 250 Euro belangt werden".

Wer einen falschen Namen auf diesen Listen eintrage, begehe eine "bewusste Täuschung", sagte Laumann. Daher empfinde er ein Bußgeld von 250 Euro "so gerade angemessen". Kontrolliert werden sollen die Gästelisten in Nordrhein-Westfalen nach den Worten Laumanns durch behördliche Stichproben.

Schleswig-Holstein hatte bereits am Dienstagabend Bußgelder von bis zu 1000 Euro für Falschangaben auf den Gästelisten in der Gastronomie angekündigt. Das Bundesland habe entschieden, "mit klaren Vorgaben heranzugehen und bis zu 1000 Euro auch festzulegen", sagte der Kieler Regierungschef Daniel Günther (CDU) nach den Corona-Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten.

Noch keine Verlängerung für Teststationen an Autobahnen

Ungeachtet hoher Corona-Zahlen unter anderem in Teilen Österreichs gibt es nun doch keine Verlängerung für die Teststationen an den bayerischen Autobahnen in Grenznähe – der Betrieb dort wird in der Nacht auf Donnerstag eingestellt. Das teilte das bayerische Gesundheitsministerium am Mittwoch in München mit. Die Staatsregierung bleibt also bei ihrem Kabinettsbeschluss vom 8. September. Zuletzt hatte sie wegen der Corona-Zahlen in Österreich und Tschechien noch eine Verlängerung erwogen, sich aber nun doch dagegen entschieden.

Beim Infektionsgeschehen in Bayern ist der Anteil der Reiserückkehrer an den bekannten Neuinfektionen in den letzten zwei Wochen kontinuierlich zurückgegangen", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) zur Begründung. Gleichzeitig sei der Reise- und Urlaubsverkehr, der traditionell zu den Sommerferien seinen Höhepunkt habe, vorbei.

Studie: Neandertaler-Gene erhöhen Risiko für schweren Covid-19-Verlauf

Einer Studie zufolge gibt es einen möglichen Zusammenhang zwischen dem uralten Neandertaler-Erbe in unserem Erbgut und schweren Verläufen von Covid-19. "Die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen, die diese Genvariante geerbt haben, bei einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 künstlich beatmet werden müssen, ist etwa dreimal höher", erklärte Hugo Zeberg vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig (MPI EVA).

Die Variante ist ein weiterer Risikofaktor zusätzlich zu vielen schon länger bekannten wie Alter und manchen Vorerkrankungen. Eine Studie im Sommer hatte ergeben, dass eine Gruppe von Genen auf Chromosom 3 mit einem höheren Risiko dafür verbunden sein kann, im Falle von Covid-19 im Krankenhaus behandelt und künstlich beatmet werden zu müssen. Die Gefahr für eine schwere Form der Erkrankung sei bei Menschen mit dieser Variante bis zu dreimal höher, hieß es damals.

Gastro-Branche in Schleswig-Holstein kritisiert Bußgelder

Schleswig-Holsteins Pläne für ein im Ländervergleich extrem hohes Bußgeld von 1000 Euro für vorsätzlich falsche Kontaktangaben beim Restaurantbesuch stößt auf scharfe Kritik der Branche. "Wir halten eine pure Erhöhung des Bußgeldes für nicht zielführend", sagte der Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga im Norden, Stefan Scholtis, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Wir reden hier von einer Gaststätte und nicht von einem hochsensiblen Bereich, in dem man den Ausweis vorzeigen muss."

Auf 50 Euro Mindestbußgeld hatten sich die Ministerpräsidenten der Länder am Dienstag bei ihrer Videoschalte mit Kanzlerin Angela Merkel CDU) für falsche Angaben auf Kontaktlisten verständigt. In Schleswig-Holstein sollen dafür jedoch 1000 Euro fällig werden und das pro Gast. "Das ist Vorsatz, wenn man Kontaktlisten nicht richtig ausfüllt", hatte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) das Vorgehen begründet. Solches Verhalten von Gästen sei kein Kavaliersdelikt.

Serie A diskutiert Pause nach Corona-Ausbruch

Nach dem Coronavirus-Ausbruch beim CFC Genua hat sich die Debatte um eine mögliche Unterbrechung der italienischen Fußball-Liga fortgesetzt. Italiens Fußballverband und die Vereine müssten über das Schicksal der Serie A entscheiden, sagte die Staatssekretärin im Gesundheitsministerium Sandra Zampa am Mittwoch.

Nach dem Hygieneprotokoll dürften positiv getestete Spieler erst wieder eingesetzt werden, wenn ihr Test negativ ausfällt. "Das bedeutet nicht, dass die Serie A unterbrochen wird", stellte Zampa in einer Mitteilung klar. Fußballverband und betroffene Vereine müssten bestimmen, ob sie die Partien nachholen lassen oder Ersatzspieler einsetzen.

Einigung auf Maßnahmen in Madrid in Sicht

Nach tagelangem Streit über die richtigen Maßnahmen zur Bekämpfung der sich schnell erhöhenden Corona-Zahlen in der spanischen Hauptstadt Madrid hat sich am Mittwoch eine mögliche Lösung abgezeichnet. Das nationale Gesundheitsministerium und die Gesundheitsbehörde der Stadt hätten sich grundsätzlich auf die von der Zentralregierung geforderte weitgehende Abriegelung der Stadt geeinigt, wenn die dafür definierten Kriterien auch für alle anderen spanischen Großstädte gelten würden, sagte Gesundheitsminister Salvador Illa.

Der Kompromissvorschlag sieht demnach vor, dass Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und der sozialen Kontakte ergriffen werden, wenn in einer Stadt mit mindestens 100.000 Einwohnern die 14-Tage-Inzidenz über 500 Neuinfektionen liegt, mindestens 10 Prozent aller Corona-Tests positiv ausfallen und die Betten auf Intensivstationen zu mehr als 35 Prozent mit Corona-Patienten belegt sind. Nach diesen Kriterien wären nach Angaben der Zeitung "El País" fast ganz Madrid sowie neun weitere Kommunen in der Nähe der Hauptstadt betroffen.

Schalke 04 erleidet Umsatzeinbruch

Die anhaltende Corona-Krise hat dem FC Schalke 04 deutliche Umsatzrückgänge beschert. Wie der Fußball-Bundesligist mitteilte, erlöste er im ersten Halbjahr 2020 auf Konzernebene 102,1 Millionen Euro. Das sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum knapp 50 Millionen Euro weniger. Der Halbjahresfehlbetrag betrug 9,7 Millionen Euro.

Die Nettofinanzverbindlichkeiten – also die Finanzverbindlichkeiten abzüglich der liquiden Mittel – stiegen im ersten Halbjahr 2020 auf 120,8 Millionen Euro (118,7 Millionen Euro zum 31. Dezember 2019). Zu den Finanzverbindlichkeiten gehören jene Verbindlichkeiten, auf die Zinsen fällig werden, darunter Bankkredite. Flüssige Mittel wiederum sind die Posten, die jederzeit in Bargeld umgewandelt werden können – etwa, um Schulden zurückzuzahlen. Die kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten wuchsen nach Angaben des Vereins zum 30. Juni 2020 auf 205,3 Millionen Euro an. Sie hatten Ende des vorigen Jahres 197,9 Millionen Euro betragen.

Lettland verzeichnet neuen Infektions-Höchstwert

In Lettland hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen einen Rekordwert erreicht. In dem baltischen EU-Land wurden am Mittwoch 95 positive Tests innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie die nationale Gesundheitsbehörde in Riga mitteilte. Dies ist der höchste Anstieg binnen eines Tages seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchstwert lag bei 48 Neuinfektionen und war im April erfasst worden.

Lettland mit seinen knapp 1,9 Millionen Einwohnern verzeichnete insgesamt bislang 1824 bestätigte Infektionen und 37 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus.

Dobrindt drängt auf Unterstützung der Auto-Industrie

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt dringt auf eine weitere breite Unterstützung der deutschen Autobranche in der Corona-Krise. Es gehe um eine Schlüsselindustrie, sagte er in der Generaldebatte im Bundestag. Auch angesichts des laufenden technologischen Wandels in der Branche gelte es, sich um die Arbeitnehmer in dieser Phase besonders zu kümmern. Nötig sei auch, dass diejenigen, die heute in Verbrennungstechnologien arbeiten, weiterhin eine Chance auf einen Arbeitsplatz hätten.

Dobrindt warb erneut für weitere Impulse, zu denen auch Kaufprämien gehören sollten. Er verwies auf neue synthetische Kraftstoffe für Verbrennungsmotoren. "Die Krise darf nicht zur Ausrede genutzt werden, Klimaziele infrage zu stellen." Der CSU-Politiker bekräftigte den Vorschlag einer "Homeoffice-Pauschale", um Heimarbeit bei der Steuer besserzustellen. Bei den täglichen Arbeitszeiten sollte mehr Flexibilität möglich werden.

Hofreiter fordert mehr Weitsicht im Kampf gegen Corona

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat mehr Weitsicht im Kampf gegen Corona angemahnt. Er kritisierte im Bundestag vor allem, dass es auch sechs Monate nach der Ausbreitung der Pandemie in Deutschland noch keine vorausschauende Teststrategie gebe. Es werde auch immer noch darüber diskutiert, wann zum Beispiel in Schulräumen Luftfilter eingebaut würden.

Bisher sei Deutschland zwar glimpflich durch die Pandemie gekommen, sagte der Grünen-Fraktionschef. Das müsse aber nicht so bleiben. "Ich glaube, es ist ganz entscheidend, dass das, was uns bisher gut durch die Pandemie gebracht hat – Vorsicht, Vernunft und Solidarität – dass wir das weiter aufrecht erhalten."

Oberhof bietet sich für zweiten Biathlon-Weltcup an

Die Biathlon-Hochburg Oberhof in Thüringen kann sich vorstellen, zwei Weltcup-Veranstaltungen im Januar 2021 auszurichten. Wie das die Zeitung "Freies Wort" am Mittwoch berichtete, haben die Organisatoren beim Biathlon-Weltverband IBU ihre grundsätzliche Bereitschaft dafür hinterlegt.

Durch die Coronavirus-Pandemie kommt es auch im Biathlon-Weltcup zu Änderungen. Zumindest bis Weihnachten sollen viele Ortswechsel vermieden werden, so dass die ersten 22 Weltcup-Rennen von Ende November an in Finnland und Österreich ausgetragen werden. Die Veranstaltungen in Östersund/Schweden und Annecy-Le Grand Bornand/Frankreich wurden gestrichen.

Lindner kritisiert Corona-Krisenmanagement für den Herbst

FDP-Chef Christian Lindner hat das Krisenmanagement im Kampf gegen die Corona-Pandemie kritisiert. Jeder Einzelne trage Verantwortung, sagte er am Donnerstag in der Generaldebatte im Bundestag. "Aber auch die staatliche Verantwortungsgemeinschaft ist gefordert, in diesem Herbst und Winter Maßnahmen zu ergreifen, dass sich ein zweiter Stillstand dieses Landes nicht wiederholen muss." Es fehlten jedoch nun konkrete Maßnahmen, etwa zu schnellen Corona-Tests für Menschen in Pflegeeinrichtungen und Lehrberufen oder Ampelmodelle für eine transparente Beschreibung der Infektionslage vor Ort.

Deutschland sei vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Diese habe dennoch großen Schaden angerichtet, sagte der FDP-Chef. Der Staat habe viele Familien im Stich gelassen, als Schulen und Kitas geschlossen blieben. Ältere seien vereinsamt. Millionen Menschen fürchteten bis heute um ihre wirtschaftliche Existenz. Generell müssten Freiheitseinschränkungen verhältnismäßig sein, etwa in Bezug auf private Treffen: "Auch in Zeiten der Pandemie gilt die Unverletzlichkeit der eigenen Wohnung."

Corona-Hotspot Ischgl: Ermittlungen gegen vier Personen

Zu den folgenschweren Ereignissen in der Corona-Krise in Ischgl ermitteln die Behörden in Österreich gegen vier Beschuldigte. Nach Prüfung von mehr als 10 000 Seiten Beweismaterial hätten sich die Ermittlungen konkretisiert, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, Hansjörg Mayr, am Mittwoch mit. "Insbesondere wird die Umsetzung von Verordnungen in Bezug auf Verkehrsbeschränkungen in Ischgl beziehungsweise die Quarantäne im Paznauntal näher geprüft." Die Identitäten der Beschuldigten nannten die Behörde nicht.

Der Wintersportort Ischgl in Tirol galt im März als Corona-Hotspot, der maßgeblich zur Verbreitung des Virus in Teilen Europas beigetragen haben soll. Eine Frage ist, ob gemäß vorliegenden Erkenntnissen rechtzeitig gehandelt wurde, um die Verbreitung einzudämmen.

Drosten betont Zuverlässigkeit von PCR-Corona-Tests

Der Virologe Christian Drosten hat die Zuverlässigkeit der PCR-Tests auf das Coronavirus Sars-CoV-2 betont. Angesichts von Behauptungen in sozialen Medien, die Tests seien oft falsch positiv und wiesen mitunter nur Fragmente des Virus nach, sagte der Virologe der Berliner Charité am Dienstag: "Ohne ein volles Virus-Genom gibt es keine Virus-Reste." Es gebe auch keine Verwechslungen mit sonstigen Viren wie etwa anderen Erkältungsviren und Coronaviren, fügte er im NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update" hinzu. "Die PCR ist da einfach zweifelsfrei." Daten zur Validierung habe schon die erste Publikation zu dem PCR-Test im vorigen Januar enthalten.

Gut 2000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 2089 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen mindestens 287.421 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 29.9., 0.00 Uhr).

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9460. Das sind elf mehr als am Vortag. Rund 254.200 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

News zum Coronavirus von Dienstag, 29. September 2020:

Trump will 150 Millionen Corona-Schnelltests verteilen lassen

US-Präsident Donald Trump hat die Verteilung von 150 Millionen Coronavirus-Schnelltestsätzen durch seine Regierung angekündigt. 50 Millionen der Testsätze sollen an Altenheime, Einrichtungen zum betreuten Wohnen und andere besonders durch das Virus gefährdete Institutionen ausgegeben werden, wie Trump mitteilte.

Die übrigen 100 Millionen Sätze sollten an US-Bundesstaaten und andere Regionalbehörden gehen, um diesen die Aufhebung von Restriktionen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens zu erleichtern, kündigte der Präsident an. Jeder Testsatz kostet die US-Bundesregierung fünf Dollar (4,30 Euro).

Die Schnelltests stammen vom US-Pharmakonzern Abbott Laboratories. Sie liefern Ergebnisse innerhalb von 15 Minuten. Trump hat den Schnelltest wiederholt gerühmt. Er wird auch im Weißen Haus selber angewendet. Trump strebt vor der Präsidentschaftswahl am 3. November eine möglichst weitgehende Rückkehr zum normalen Alltagsleben im Land an.

US-Forscher: Mehr als eine Million Corona-Tote weltweit

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits mehr als eine Million Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Mehr als 33,2 Millionen Infektionen wurden nachgewiesen. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Rund ein Fünftel aller erfassten Todesfälle beklagt die USA, wo mehr als 205.000 Menschen starben. In Brasilien sind mehr als 142.000, in Indien mehr als 95.000 Menschen gestorben.

Die Opferzahl in den USA, wo rund 330 Millionen Menschen leben, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten jedoch in einigen europäischen Ländern höher. In den USA starben den Daten der Johns-Hopkins-Universität zufolge rund 63 Menschen pro 100.000 Einwohner, in Großbritannien liegt dieser Wert ein wenig höher. In Spanien kommen 67 Tote auf 100.000 Einwohner, in Deutschland 11.

News zum Coronavirus von Montag, 28. September 2020:

Bund bringt Ausschankverbot für Alkohol ins Spiel

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will der Bund den Alkoholausschank in besonders betroffenen Regionen unter bestimmten Bedingungen befristet begrenzen lassen. Um Infektionen in der Gastronomie zu minimieren, müssten bei ansteigendem Infektionsgeschehen "zeitlich eingegrenzte Ausschankverbote für Alkohol erlassen werden", heißt es in dem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Dienstag.

Bund plant 50 Euro Corona-Bußgeld bei falschen Angaben in Restaurants

Des Weiteren will die Bundesregierung derzeit keine weiteren Öffnungsschritte zulassen. Um eine korrekte Kontaktnachverfolgung zu ermöglichen, sollen Ordnungsbehörden Verstöße etwa bei falschen persönlichen Angaben in Restaurants mit einem Mindestbußgeld von 50 Euro belegen können, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Dienstag.

Bund schlägt Beschränkung auf 25 Personen bei privaten Festen vor

Ein weiterer Vorschlag des Bundes lautet, für Feiern in privaten Räumen eine Beschränkung auf maximal 25 Teilnehmer umzusetzen. In öffentlichen Räumen solle die Beschränkung bei maximal 50 Teilnehmern liegen, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf für die Beschlussvorlage des Bundes zu den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Dienstag. Offen ist, ob dies nur bei Überschreiten bestimmter Grenzwerte bei den Neuinfektionen gelten soll. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung über die Zahlen berichtet.

Bundesländern fehlen Teams zur Kontaktverfolgung bei Corona

Einige Bundesländer haben zu wenig Personal zur Kontaktnachverfolgung bei Coronavirus-Infektionen im Einsatz – anders als im April verabredet. Bund und Länder hatten sich damals verständigt, mindestens fünf Personen pro 20.000 Einwohner einzusetzen. Auf Anfrage von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" (Dienstag) erklärten jedoch mehrere Länder, aktuell seien weniger Teams im Einsatz. Bayern hat demnach beispielsweise 13 Millionen Einwohner, also müssten dort 650 Teams zur Verfügung stehen. Der FDP-Landtagsabgeordnete Sebastian Körber erhielt den Angaben zufolge vergangene Woche jedoch die Auskunft der Staatsregierung, dass nur 288 solcher Teams "im Einsatz" seien. Baden-Württemberg müsste dem Bericht zufolge gemessen an der Bevölkerungszahl 553 solche Teams haben. Tatsächlich gibt es dort nach Auskunft des Gesundheitsministeriums aber nur 292, bis Ende dieser Woche sollen es 314 Teams sein.

Tschechische Regierung will wieder Ausnahmezustand verhängen

Angesichts steigender Corona-Zahlen will Tschechien wieder den Ausnahmezustand verhängen. Das sei sicherlich notwendig, sagte Regierungschef Andrej Babis von der populistischen Partei ANO am Montagabend im Fernsehsender Nova. Er gehe davon aus, dass das Kabinett am Mittwoch in Prag zu einer Sondersitzung zusammenkommen werde, um diesen Schritt zu beschließen. Der Ausnahmezustand galt bereits im Frühjahr für zwei Monate und war Ende Mai ausgelaufen. Er ermöglicht es der Regierung unter anderem, Bürgerrechte wie die Versammlungsfreiheit auszusetzen. Zudem können die Gerichte höhere Strafen verhängen.

Bielefeld: 1700 Menschen nach Familienfeier in Quarantäne

Nach dem Anstieg der Corona-Fallzahlen im nordrhein-westfälischen Bielefeld infolge einer Familienfeier befinden sich dort mittlerweile rund 1700 Menschen in Quarantäne. Darunter seien allein 1100 Schüler und Lehrer, sagte ein Stadtsprecher am Montag. Betroffen seien zehn Schulen.

Der Anstieg der Fallzahlen sorgte am Montag für großen Andrang an einer städtischen Drive-In-Teststation. Die Stadt bat die Bürger am Mittag darum, die Station am Montag nicht mehr anzufahren. "Das Testzentrum ist überlaufen, und der Verkehr staut sich bereits zurück", hieß es in einer Mitteilung.

In der 334.000-Einwohner-Stadt gab es am Montag nach Schätzung des Landeszentrums Gesundheit NRW 130 infizierte Personen. Laut RKI haben sich in den vergangenen sieben Tagen 16,8 Menschen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus infiziert. Ab einem Wert von 35 müssen die Behörden in NRW besondere Gegenmaßnahmen zur Eindämmung einleiten.

37 neue Corona-Fälle in Hamm – fast 2800 Menschen in Quarantäne

Die Stadt Hamm in Nordrhein-Westfalen kämpft weiter mit der Corona-Welle nach einer Großhochzeit Anfang September. Von Sonntagmittag bis Montagmittag registrierte die westfälische 180.000-Einwohner-Kommune 37 neue Corona-Fälle. Akut infiziert sind derzeit 229 Menschen. In den vergangenen sieben Tagen (Dienstag bis einschließlich Montag) verzeichneten die Behörden insgesamt 170 Neuinfektionen. Daraus errechnete die Stadt am Montagmittag einen Sieben-Tage-Wert von 94,9 pro 100.000 Einwohner. Das Robert Koch-Institut hatte am Morgen auf der Grundlage der Zahlen vom Vortag einen Wert von 112,2 ausgewiesen.

17 Menschen lagen laut Stadt im Krankenhaus, einer davon auf der Intensivstation. Fast 2800 Menschen befanden sich in Quarantäne. Zwölf Schulen sind betroffen, zwei Kitas geschlossen.

EZB-Chefin Lagarde: Unsicherheit wegen Corona bleibt hoch

Die wirtschaftliche Unsicherheit in der Eurozone nach dem Konjunktureinbruch bleibt nach Einschätzung von EZB-Chefin Christine Lagarde hoch. "Die Auswirkungen der Pandemie spürt man weiterhin", sagte Lagarde in Brüssel. Sie nahm dort an einer Aussprache mit EU-Parlamentariern teil. "Die Wirtschaftsprognosen sehen unsicher aus", sagte die Notenbankchefin.

Zwar habe es im dritten Quartal teilweise schon eine leichte Erholung in einigen Bereichen gegeben – die Risiken seien aber nach wie vor beträchtlich. "Die Verbraucher sind vorsichtig. Ähnlich sieht es mit den Unternehmen aus", sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) vor den Abgeordneten. Die Investitionen legten teils wieder zu, doch die geringe Nachfrage bleibe für viele Firmen ein Problem.

Experten: Depressionen und Angststörungen nehmen wegen Corona zu

Die Corona-Pandemie stellt nicht nur ein Risiko für die körperliche Gesundheit dar, sondern könnte auch schwerwiegende Folgen für die psychische Gesundheit von Menschen rund um den Globus haben. Das haben Experten aus Deutschland, Südafrika, Spanien und Nigeria bei einem virtuellen Podiumsgespräch betont, das die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina gemeinsam mit der Südafrikanischen Akademie der Wissenschaften ASSAf organisierte. Während es für eine Bewertung der psychischen Langzeiteffekte noch zu früh sei, zeigten erste Erhebungen bereits, dass Depressionen, Angststörungen und andere psychische Erkrankungen vor allem während der strengeren Lockdown-Phasen zugenommen hätten.

Supercup zwischen Bayern und Dortmund ohne Stadionbesucher

Der deutsche Supercup zwischen Triple-Gewinner FC Bayern München und Vizemeister Borussia Dortmund an diesem Mittwoch 20.30 Uhr/DAZN und ZDF) in München findet ohne Zuschauer statt. Das bestätigte die Stadt München am Montag mit einer Pressemitteilung. Demnach hat dies der städtische Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) unter Leitung von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) beschlossen und sich auf ein generelles Vorgehen verständigt, wann Sportveranstaltungen ohne Zuschauer beziehungsweise mit reduzierter Zuschauerzahl stattfinden.

Der Stab bezog sich in seiner Entscheidung auf die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Liegt dieser offiziellen Angaben zufolge in der Landeshauptstadt unter 35, findet die Veranstaltung mit reduzierter Zuschauerzahl statt, nämlich bis zu 20 Prozent der Stadien- oder Hallenkapazität. Liegt der Wert bei 35 oder darüber, sind keine Zuschauer erlaubt. Im Konzept der Deutschen Fußball Liga gilt das Pandemie-Level ab 35 Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner als hoch.

Corona-Ausbruch in Ischgl: Kommission legt Bericht vor

Der folgenschwere Ausbruch des Coronavirus im österreichischen Skiort Ischgl und die Rolle der Tiroler Behörden sind von einer Kommission aufgearbeitet worden. Am 12. Oktober wollen die unabhängigen Experten ihren Bericht über das Krisenmanagement der Tiroler Landesregierung vorlegen, wie sie am Montag mitteilten. Die Kommission war im Mai vom Landtag eingesetzt worden. Dem Land und seiner Tourismusbranche wird vorgeworfen, nicht schnell genug auf die Ausbreitung reagiert und den Betrieb zu spät gestoppt zu haben.

Die Kommission hat nach eigenen Angaben 53 Beteiligte befragt. Dazu zählten neben Politikern auch Corona-Patienten, Ärzte und Verantwortliche der Tourismusindustrie. Der Skibetrieb in Tirol wurde erst Tage nach dem ersten positiven Corona-Test bei einem Barkeeper in Ischgl sowie Warnungen über erkrankte Ischgl-Rückkehrer aus anderen Ländern beendet. Trotz Quarantäne-Verordnungen durften Touristen und Saisonkräfte unter teils chaotischen Umständen ausreisen. Verbraucherschützer haben Musterklagen auf Schadenersatz eingereicht.

Sizilien verhängt Maskenpflicht im Freien

Immer mehr Regionen in Italien verschärfen ihre Vorsichtsmaßnahmen gegen Corona-Ansteckungen. So kündigte Sizilien den Start von Schnelltests für alle aus dem Ausland einreisenden Menschen an. Außerdem soll ab Mittwoch (30. September) auf der Mittelmeerinsel im Freien eine Maskenpflicht für alle Personen über sechs Jahre gelten, sobald ein fremder Mensch in der Nähe ist. Diese Maßnahmen kündigte Regionalpräsident Nello Musumeci an. "Wir kommen mit dem Beginn der Grippesaison in eine heikle Phase der Epidemie", erläuterte er am Abend auf Facebook.

Die Maßnahmen gelten zunächst bis 30. Oktober. Außerdem müssen Einreisende aus dem Ausland sich auf einer Internetseite der Region anmelden – oder beim Arzt. Bei der Ankunft soll man etwa an Flughäfen und in Häfen Corona-Schnelltests machen.

Umfrage: Großteil der Deutschen bleibt in Herbstferien zu Hause

Nur jeder zwanzigste Mensch in Deutschland will einer Umfrage zufolge in den Herbstferien trotz Corona-Pandemie ins Ausland reisen. Demnach gaben fünf Prozent der Befragten in der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov an, dass sie nach wie vor planen, ins Ausland zu reisen. Neun Prozent planen für die Ferien nach wie vor eine Reise innerhalb Deutschlands.

Sieben Prozent der Befragten gaben an, wegen der Corona-Krise eine geplante Auslandsreise in den Herbstferien nicht anzutreten. Zwei Prozent der Befragten werden eine im Inland geplante Reise platzen lassen. Mehr als zwei Drittel der Befragten hingegen (70 Prozent) planen überhaupt keine Reise in den Herbstferien.

Kanzlerin warnt vor 19.200 Neuinfektionen pro Tag

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor einem rasanten Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Deutschland gewarnt. Zu Weihnachten könne die tägliche Zahl der Infektionen bei 19.200 liegen, "wenn es so weiter geht" wie derzeit, sagte Merkel nach AFP-Informationen aus Parteikreisen am Montag in einer Schaltkonferenz der CDU-Präsidiums. Die Entwicklung bereite ihr große Sorge, die Ausbreitung des Virus müsse rasch eingedämmt werden.

Die Kanzlerin habe angesichts der Entwicklung angemahnt, nun im Kampf gegen die Pandemie strenge Prioritäten zu setzen. Die "Bild"-Zeitung zitierte sie mit den Worten: "Die Wirtschaft am Laufen halten, Schulen und Kitas offen halten – Fußball ist dabei erst einmal sekundär."

1192 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Das Robert Koch-Institut hat am Montag erwartungsgemäß eine vergleichsweise niedrige Zahl an neuen Corona-Infektionen gemeldet. Die Gesundheitsämter hatten binnen eines Tages 1192 Fälle übermittelt, wie das RKI am Montag bekanntgab. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden. Am Samstag war mit 2507 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden.

Zahl der weltweit gezählten Corona-Toten übersteigt Marke von einer Million

Mehr als eine Million gezählte Corona-Tote weltweit: Diese symbolisch bedeutsame Marke hat die Pandemie, die sich vor weniger als einem Jahr über den Globus auszubreiten begann, inzwischen überschritten. Die Nachrichtenagentur AFP zählte in der Nacht zum Montag genau 1.000.009 Todesfälle. Die Zahl der erfassten Infektionsfälle lag zu diesem Zeitpunkt bei 33.018.877. Rund 22,5 Millionen dieser Fälle gelten als geheilt. 

Laut der auf Behördenangaben beruhenden AFP-Statistik sind Lateinamerika und die Karibik die am schlimmsten von der Pandemie heimgesuchte Weltregion: Dort wurden bislang insgesamt etwa 341.000 Todes- und mehr als neun Millionen Ansteckungsfälle registriert. An zweiter Stelle folgt Europa mit und 230.000 Todes- und etwa 5,27 Millionen Infektionsfällen. Dahinter liegen die USA und Kanada mit zusammen etwa 214.000 Todes- und 7,26 Millionen Infektionsfällen.

Coronakrise sorgt für Preisanstieg bei Einmalhandschuhen

Einmalhandschuhe für Pflege- und Rettungskräfte haben sich in der Coronakrise massiv verteuert und sind mitunter nur noch schwer zu beschaffen. "Einzelne Händler haben uns mitgeteilt, dass die Versorgungslage und Preisentwicklung bei Einmalhandschuhen dramatisch sei", sagte der Sprecher des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed), Manfred Beeres, der Deutschen Presse-Agentur. Die Bezugskosten stiegen zurzeit "sehr stark an". Der Verband rechnet demnach mit Preisen, die teilweise 500 Prozent höher liegen – je nach Handschuhtyp – im Vergleich zu Normalpreisen.

Söder will Leitfaden für Kampf gegen Corona-Pandemie vorlegen

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen legt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) einem Medienbericht zufolge einen Leitfaden im Kampf gegen die Pandemie vor, anhand dessen Städte und Gemeinden entscheiden sollen. "Wir brauchen jetzt ein verbindliches, verhältnismäßiges und verlässliches Regelwerk für den Winter", sagte der CSU-Chef der "Süddeutschen Zeitung" mit Blick auf eine Schaltkonferenz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Länder-Regierungschefs an diesem Dienstag.

Kern des Konzepts sind laut des Berichts eine Corona-Warnampel für alle Länder sowie Vorgaben, welche Maßnahmen ergriffen werden, wenn die Ansteckungszahl bestimmte Grenzwerte überschreitet. Die Corona-Ampel spränge auf Gelb, wenn es in einem Landkreis 35 oder mehr Infizierte auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gibt.

Zur Prävention könne man dann zum Beispiel Tests für Risikogruppen anordnen, Zuschauer bei Sportveranstaltungen wie Bundesligaspielen nicht mehr zulassen und die Maskenpflicht in Schulen auf den Unterricht ab der 5. Klasse ausweiten. Steigt die Zahl auf 50 Infizierte, soll bei privaten Veranstaltungen die erlaubte Teilnehmerzahl auf ein Viertel der bis dahin geltenden Zahl reduziert werden. Auf öffentlichen Plätzen, wo Abstände schwer einzuhalten sind, sieht der Vorschlag dann eine Maskenpflicht vor. Zudem sollen Einschränkungen beim Verkauf von Alkohol sowie frühere Sperrstunden möglich sein. Doppelte Testungen sollen die Zuverlässigkeit beim Erkennen von Infektionen erhöhen.

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