Verdacht auf Blaualgen im größten See in NRW – das müssen Sie wissen

Behörden warnen, dass der Möhnesee in NRW möglicherweise mit Blaualgen belastet ist. Wasserproben werden aktuell überprüft. Was Sie über Blaualgen wissen müssen.

  • Im Video oben: So schützen Sie sich vor Blaualgen

Am Möhnesee im Sauerland besteht der Verdacht auf Blaualgen. Die Behörden und der Ruhrverband warnen vor Kontakt mit dem Schaum, der sich bildet. Besonders Kinder und Hunde seien gefährdet, teilte der Kreis Soest am Freitagabend mit. Die Gemeinde Möhnesee hat an der Seetreppe in Richtung Segelschule Warnschilder aufgestellt. Mit dem Ergebnis der Wasserproben von Freitag rechnet der Kreis in dieser Woche.

Was Sie über Blaualgen wissen sollten:

Was genau sind Blaualgen?

Der Name „Alge“ ist irreführend, denn eigentlich handelt es sich um Bakterien, die sogenannten Cyanobakterien. Einige von ihnen enthalten einen grün-blauen Farbstoff, der ihnen umgangssprachlich den Namen „Blaualgen“ verliehen hat.

Sie kommen hauptsächlich in Flüssen und Seen vor, treten aber zeitweise auch im Meerwasser auf.

Warum sind Blaualgen gefährlich?

Generell sind die von den Blaualgen produzierten Toxine (Giftstoffe) in geringer Konzentration für gesunde Menschen ungefährlich. Wenn sich an windstillen Tagen jedoch die Cyanobakterien an der Oberfläche des Wassers konzentrieren und eine Art Teppich entsteht, kann sich die Konzentration der Giftstoffe so weit erhöhen, dass es zu

  • Hautreizungen,
  • allergischen Reaktionen,
  • beim Verschlucken auch Übelkeit, Durchfall, Erbrechen sowie
  • Fieber und
  • Atemwegserkrankungen

führen kann.

Besonders gefährdet sind immungeschwächte Menschen, Schwangere sowie Kinder. Bei Tieren, die mit den Toxinen angereichertes Wasser getrunken haben, ist es in der Vergangenheit wiederholt zu Todesfällen gekommen. Bekannt ist dies von Rindern, Hunden und Enten, schreibt das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde.

Der beste und einfachste Schutz ist es, nicht in dem belasteten Wasser zu baden. Ihre Hunde sollten Sie nicht aus dem Wasser trinken lassen.

Wie erkennt man Blaualgen?

Wer in offiziellen Badegewässern badet, muss sich kaum Sorgen machen, sie werden regelmäßig auf einen möglichen Blaualgenbefall geprüft. Im Falle eines Befalls werden Warnschilder aufgestellt. Wer allerdings eine deutliche grünliche Wasserfärbung entdeckt, vielleicht sogar mit Schlieren auf der Wasseroberfläche, Algenteppiche sowie einen muffigen Geruch, sollte vorsichtig sein.

Das Umweltbundesamt empfiehlt: „Wenn Sie in knietiefem, blaugrünem Wasser Ihre Zehen nicht mehr sehen, sollten Sie dort nicht baden, da dann zu viele Cyanobakterien (Blaualgen) im Wasser sind.“

Hinweise zur Wasserqualität finden Sie auf den Internetseiten der Bundesländer.

Wie entstehen Blaualgen?

Begünstigt werden sie durch hohe Temperaturen, viel Sonnenschein, Trockenheit und wenig Wind. Werden nun zusätzlich noch Nährstoffe aus landwirtschaftlicher Düngung in die Gewässer eingetragen, kann dies zu einer Massenentwicklung der Blaualgen führen.

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