Spahn will Lohnausfall für Ungeimpfte in Quarantäne – Kritik von Lauterbach

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: 12.969 Corona-Infektionen am Freitag – im Vergleich zur Vorwoche sind die Zahlen somit gesunken. Aber die Hospitalisierungsrate steigt weiter an. Nach einer 2G-Party in Münster gab es einen Corona-Ausbruch. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 10. September

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Dänemark verabschiedet sich von letzten Corona-Beschränkungen

07.06 Uhr: In Dänemark fallen ab diesem Freitag die letzten Corona-Beschränkungen weg. So muss beispielsweise niemand mehr bei bestimmten Großveranstaltungen wie Begegnungen in der obersten dänischen Fußballliga einen Corona-Pass vorzeigen. Der Nachweis, dass man geimpft, genesen oder negativ getestet worden ist, entfällt auch in den gerade erst wieder eröffneten Diskotheken. Zugleich wird Covid-19, die durch das Coronavirus Sars-CoV-2 ausgelöste Erkrankung, nicht mehr länger als «gesellschaftskritische Krankheit» eingestuft.

Die Maskenpflicht und andere Corona-Beschränkungen wurden in Dänemark bereits in den vergangenen Wochen und Monaten nach und nach zurückgefahren. Zuletzt durfte zu Monatsbeginn auch das Nachtleben nach anderthalb Jahren wieder öffnen, allerdings zunächst mit der Anforderung, per Corona-Pass auf dem Smartphone Test, Impfung oder Genesung vorzeigen zu können. Diese Anforderung war parallel für Lokale, Fitnessstudios und anderes aufgehoben worden.

Ein Grund für die endgültige Lockerung sind die hohen Impfzahlen, wie Gesundheitsminister Magnus Heunicke bei der Ankündigung Ende August erklärt hatte. Bislang sind mehr als 83 Prozent aller Menschen im Land im Alter von über zwölf Jahren vollständig geimpft worden.

Bei der Einreise aus dem Ausland gelten je nach Herkunftsland oder -region jedoch weiterhin gewisse Einschränkungen: Deutsche Reisende, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen sich zum Beispiel nach der Einreise auf Corona testen lassen. Das an Dänemark grenzende Schleswig-Holstein ist davon nicht betroffen.

Corona-Ausbruch nach 2G-Party in Münster

06.34 Uhr: Bei einer Partynacht mit "2G"-Zugangsbeschränkung in einem Club in Münster (NRW) haben sich vergangene Woche mindestens 26 Menschen mit Corona infiziert, hauptsächlich Mittzwanziger. Dabei handele es sich nach bisherigen Erkenntnissen um Impfdurchbrüche und Ansteckungen von bereits Genesenen, berichtete die Stadt Münster am Donnerstag. 20 Infizierte wohnten in Münster. Ein Mitarbeiter des Clubs sei ebenfalls positiv getestet worden.

Die Stadt rechnet damit, dass noch weitere Infektionen bekannt werden. Die Nachverfolgung durch das Gesundheitsamt laufe auf Hochtouren. Zahlreiche Kontakte müssten nun einen PCR-Test vorlegen. "Die genaue Anzahl der engen Kontaktpersonen ist noch unklar", hieß es.

Der Eintritt zu der Party am 3. September sei in verschärfter 2G-Regelung erfolgt: «Alle Gäste waren nach Eigenangabe geimpft oder genesen», so die Stadt. Auf die Infektion aufmerksam geworden seien die Betroffenen aufgrund milder Symptome oder durch eine Meldung ihrer Corona-WarnApp auf dem Smartphone.

Die Impfung schütze zwar vor einer schweren Erkrankung, eine Ansteckung und weitere Übertragungen seien hingegen nicht auszuschließen, betonte Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer.

Deutlich weniger Corona-Neuinfektionen als vor einer Woche – Hospitalisierungs-Inzidenz steigt leicht

05.54 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist wieder etwas angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen lag sie bei 83,8 – am Vortag hatte der Wert bei 83,5 gelegen, vor einer Woche bei 80,2. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 12.969 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.28 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 14.251 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 55 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 45 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.059.081 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 1,89 an (Vortag 1,79). Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.810.100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.553.

Mehr Jüngere als Ältere auf Intensivstationen

Freitag, 10. September, 05.41 Uhr: Die unzureichenden Impfquoten unter jüngeren Erwachsenen in der Corona-Pandemie spiegeln sich nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) auch auf Deutschlands Intensivstationen wider. Unter den dort betreuten Menschen seien von Mitte August bis Anfang September mehr 18- bis 59-Jährige gewesen als Menschen über 60, hieß es in dem am Donnerstagabend veröffentlichten RKI-Wochenbericht. Das könne als Effekt der Impfkampagne und der bislang noch unzureichend hohen Quoten bei den 18- bis 59-Jährigen interpretiert werden.

Auf den Intensivstationen wuchs der Anteil an Covid-Patienten insgesamt wieder. Mit knapp 1400 Kranken entspreche der Anstieg 22 Prozent im Vergleich zur Vorwoche, hieß es in dem Bericht. Höchstwerte hatte es hier um die Weihnachtszeit mit rund 5760 Intensivpatienten gegeben.

Die meisten Covid-Patienten, die allgemein in ein Krankenhaus kommen, sind nach RKI-Angaben zwischen 35 und 59 Jahre alt. Das Risiko, an der Infektion zu sterben, liegt bei alten Menschen aber weiterhin am höchsten.

Spahn will Lohnausfall für Ungeimpfte in Quarantäne – Kritik von Lauterbach

12.27 Uhr: Rund 51,3 Millionen Menschen in Deutschland sind bereits vollständig geimpft, das entspricht einer Quote von 61,7 Prozent. Doch die Impf-Kampagne stockt. Rund fünf Millionen weitere Menschen müssten sich impfen lassen, damit Deutschland sicher durch Herbst und Winter kommt, erklärte Gesundheitsminister Jens Spahn bei einer Pressekonferenz mit RKI-Präsident Lothar Wieler am Mittwoch. Michael Kappeler/dpa Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und RKI-Präsident Lothar Wieler (l.) bei einer Pressekonferenz

Auf Nachfrage eines Journalisten sagte er zudem: „Ich sehe nicht ein, warum auf Dauer andere bezahlen müssen, wenn sich jemand bewusst gegen eine kostenlose Impfung entscheidet.“ Er bezog sich neben den Corona-Tests, die ab 11. Oktober kostenpflichtig werden, auch auf den Lohnersatz für ungeimpfte Arbeitnehmer, die in Quarantäne müssen. Wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur epd unter den Bundesländern ergab, wurden seit Beginn der Pandemie mindestens 458 Millionen Euro an Entschädigungen für Verdienstausfälle durch eine Quarantäne gezahlt. Spahn hält es für gerechtfertigt, dass Betroffene künftig Lohnabzüge hinnehmen müssen.

Kritik kommt vom SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach. "Lohnabzüge wegen Quarantäne halte ich für falsch. Nicht alle Ungeimpfte sind Querdenker, viele haben wir mit unserer Kampagne einfach noch nicht erreicht", twitterte. "Kranke dürfen nicht für Fehlverhalten bestraft werden, und erst recht nicht für Verzicht auf Impfung."

Rechtlich möglich wäre es übrigens. Betroffenen stehen laut Infektionsschutzgesetz zwar Lohnersatzzahlungen zu, allerdings ist dort ebenfalls vorgesehen, dass der Anspruch entfallen kann, wenn die Quarantäne durch eine Impfung hätte vermieden werden können. Das berichtet der „Tagesspiegel“. Einige Länder preschen bereits vor: So hat Baden-Württemberg laut Nachrichtenagentur epd bereits einen Zahlungsstopp gefordert, auch Rheinland-Pfalz und Hessen wollen offenbar folgen. Bayern wolle dagegen im Einzelfall entscheiden und Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein auf eine bundesweit einheitliche Lösung setzen, heißt es in dem Bericht weiter.

Null Einsätze bei 13.000 Infektionen: Luca-App im Saarland ein Flop

10.20 Uhr: Die Luca-App hat im Saarland bisher bei keinem einzigen Corona-Fall bei der Ermittlung von Kontaktpersonen geholfen. Das geht aus einer Umfrage des Saarländischen Rundfunks (SR) unter allen Gesundheitsämtern hervor. Seit dem Start der App im April gab es jedoch mehr als 13.000 bestätigte Corona-Infektionen.

Die Gesundheitsämter in St. Wendel, Saarlouis und Homburg haben die Luca-App nach eigenen Angaben bisher noch gar nicht eingesetzt. Der Regionalverband Saarbrücken teilte auf SR-Anfrage mit, die App hätte in zwei Fällen helfen können – jeweils bei Disko-Besuchen. In einem Fall habe die infizierte Person ihre Luca-Daten zu spät für das Gesundheitsamt freigeschaltet. In dem anderen Fall habe der Disko-Betreiber seine Luca-Gästeliste erst nach über einer Woche freigegeben – beides zu spät für eine sinnvolle Kontaktnachverfolgung. Im Landkreis Merzig-Wadern ging es um Daten aus einem Schwimmbad. Diese seien aber unbrauchbar gewesen, weil sich manche Gäste nach ihrem Schwimmbad-Besuch nicht in der App abgemeldet hätten. Zudem sei nicht klar gewesen sei, welche Badegäste sich wirklich in der Nähe des Infizierten aufgehalten hatten. Christoph Soeder/dpa/Symbolbild «Check-In» steht am Eingang eines Bekleidungsgeschäftes in der Luca-App einer Person.

Die Bundesländer haben für die App rund 21 Millionen Euro bezahlt, der Anteil des Saarlands beträgt 370.000 Euro. Das Gesundheitsministerium teilte auf SR-Anfrage mit, man prüfe, ob die Lizenz über das kommende Frühjahr hinaus verlängert werde. Man warte jedoch die Entwicklung über den Winter ab. Den Angaben zufolge gibt es im Saarland derzeit rund 3.400 Luca-App-Standorte.

Die App ist seit ihrem Start bundesweit mehrfach in die Kritik geraten, unter anderem wegen technischer Probleme und Sicherheitslücken. Das Unternehmen kündigte auf SR-Anfrage ein Update für diesen Monat an. Geplant sei unter anderem, dass die Gesundheitsämter Kontaktpersonen auch direkt über die App warnen können, etwa wenn sie an einem Ort mit höherem Ansteckungsrisiko waren. Bisher erhalten Luca-Nutzer nur einen Hinweis, dass ein Gesundheitsamt Daten von einer besuchten Veranstaltung angefordert hat. Auch Details wie Belüftung oder Größe von Veranstaltungsräumen sollen den Angaben zufolge künftig erfasst werden.

RKI registriert 15.431 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 83,5

08.51 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist nach einem leichten Rückgang wieder etwas angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagmorgen liegt sie bei 83,5 – am Vortag hatte der Wert bei 82,7 gelegen, vor einer Woche bei 76,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 15.431 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert 13.715 Ansteckungen betragen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 50 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 33 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.046.112 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 1,79 an (Vortag 1,69). Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92 498.

Baden-Württemberg legt neuen Grenzwert für Corona-Beschränkungen für Ungeimpfte fest

06.12 Uhr: Baden-Württemberg hat in einem neuen Entwurf für seine Corona-Verordnung einen neuen Grenzwert festgelegt, ab dem für Ungeimpfte Beschränkungen gelten sollen. Das berichtet der "SWR". Laut Bericht greifen die härteren Regeln für Ungeimpfte, wenn mindestens 390 Menschen auf Intensivstation behandelt werden.

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