Rote-Beete-Saft kann Menschen mit koronarer Herzkrankheit helfen
Verkalken Blutgefäße, die das Herz versorgen, verstopfen sie mit der Zeit zunehmend. Dahinter verbirgt sich die koronare Herzkrankheit. Allein in Deutschland sind rund sechs Millionen Menschen nach Angaben der Deutschen Herzstiftung von der Krankheit betroffen. Eine aktuelle Studie der Queen Mary University of London hat nun gezeigt, dass ein tägliches Glas Rote-Beete-Saft Entzündungen im Körper von Menschen mit der koronaren Herzkrankheit hemmen könnte.
"Entzündungen sind lebenswichtig, um den Körper vor Verletzungen und Infektionen zu schützen. Bei Menschen mit der koronaren Herzkrankheit kann eine anhaltende Entzündung allerdings die Verkalkungen der Arterien verschlimmern und das Risiko eines Herzinfarktes erhöhen", erklärt Dr. Asad Shabbir, der an der Studie mitgewirkt hat. Stickstoffmonoxid wird vom Körper produziert und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Blutdrucks und hat eine entzündungshemmende Wirkung. Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben einen geringeren Stickstoffmonoxidspiegel im Blut, weil das Enzym, welches es produziert, bei ihnen weniger aktiv ist.
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Rote-Beete-Saft hilft bei koronarer Herzkrankheit
Anorganisches Nitrat im Rote-Beete-Saft habe eine entzündungshemmende Wirkung, wie Forschende vor Kurzem auf der Konferenz der British Cardiovascular Society berichteten. Das anorganische Nitrat wirkt sich nämlich auf den Stickstoffmonoxidspiegel aus – er wird erhöht und Entzündungen so gehemmt, wie die Wissenschaftler:innen zeigen.
"Unsere Forschung deutet darauf hin, dass ein tägliches Glas Rote-Beete-Saft eine Möglichkeit ist, um anorganisches Nitrat in die Ernährung einzubauen und so schädliche Entzündungen zu unterbrechen", fasst es Asad Shabbir zusammen. Die Forschenden haben in der Studie 114 gesunde Proband:innen untersucht. Bei 78 Teilnehmenden wurde durch einen Typhus-Impfstoff eine vorübergehende Entzündung im Körper ausgelöst. 36 Proband:innen erhielten eine Creme, die eine Hautentzündung ausgelöst hat. Die eine Hälfte der Studienteilnehmenden erhielten 140 Milliliter Rote-Beete-Saft mit hohem Nitratgehalt und die andere Hälfte Rote-Beete-Saft, bei dem das Nitrat herausgefiltert wurde.
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Weitere klinische Studien nötig
Proband:innen, die den Typhus-Impfstoff erhalten haben und den nitratreichen Saft bekommen haben, wiesen wesentlich höhere Stickstoffmonoxidwerte in Blut, Urin und Speichel auf als die Gruppe mit dem nitratfreien Saft. Ebenso führte der nitratreiche Saft dazu, dass die Endothelzellen, die das Innere der Blutgefäße auskleiden, sich schneller erholten. Sie sind wichtig für die Funktion der Blutgefäße, doch bei einer Entzündung geht ihre normale Funktion verloren. Auch der Hautausschlag heilte deutlich schneller.
Die Studie hatte nur wenige Teilnehmende und ihre Aussagekraft ist dadurch limitiert. Zudem haben die Wissenschaftler:innen die Untersuchung mit gesunden Proband:innen durchgeführt und nicht mit Menschen, die von der koronaren Herzkrankheit betroffen sind. Klinische Studien mit Proband:innen, die eine koronare Herzkrankheit haben, sollen nun klären, ob eine nitratreiche Ernährung das Herzinfarktrisiko nachweislich senken kann.
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