Kassenverband protestiert gegen höheres Zyto-Honorar

DerGKV-Spitzenverband ist mit den jüngsten Plänen desBundesgesundheitsministeriums für die Preisbildung bei Zytostatikazubereitungenüberhaupt nicht einverstanden. Er befürchtet Mehrkosten von mindestens 470Millionen Euro jährlich und hat viele Unklarheiten und Ungereimtheiten imReferentenentwurf für das GSAV entdeckt.

Zuden zahlreichen Regelungsvorschlägen im Referentenentwurf für das GSAV (Gesetzfür mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung) hat der GKV-Spitzenverbandam 14. Dezember eine umfangreiche Stellungnahme vorgelegt. In dem über 100Seiten umfassenden Dokument erscheint aus Apothekensicht besonders die Positiondes Verbandes zur Preisbildung für Zytostatikazubereitungen interessant. DerGKV-Spitzenverband fordert die vorgesehenen Änderungen zu streichen und stelltihre Nachteile gegenüber der geltenden Regelung dar. Zusätzlich regt derGKV-Spitzenverband ganz andere Neuregelungen an, zu denen eine Preisbindung undein Rabattverbot zwischen Apotheken und Herstellern gehören. Der Kassenverband möchte transparente Preise, anstatt bei jeder einzelnen Herstellungdie jeweiligen tatsächlichen Einkaufspreise zu berücksichtigen und zu prüfen. 

Dieserscheint über die Preisbildung für Zytostatika hinaus bemerkenswert. Dennoffenbar weiß auch der GKV-Spitzenverband den Wert einheitlicher Preise zuschätzen. Angesichts der Pläne von Gesundheitsminister Spahn für die Zulassungvon Boni ausländischer Versender zeigt sich auch hier, wie systemfremdapothekenindividuelle Preise in der deutschen GKV sind – auch wenn es hier nurum einen Spezialfall geht.

Warumschon wieder eine Neuregelung?

DerGKV-Spitzenverband deckt in seiner Stellungnahme viele Unklarheiten undUngereimtheiten im Entwurf für das GSAV zur Preisbildung fürZytostatikazubereitungen auf. Er betont, dass die vorherige Gesetzesänderunggerade erst umgesetzt worden sei. Bestehende Unklarheiten seien erst durch dieKlagerücknahme des Deutschen Apothekerverbandes im Oktober behoben worden. Essei für den Kassenverband nicht erkennbar, wie die Versorgungsqualitätdurch die Abschaffung der gerade erst erfolgreich konsentierten Regelungverbessert werden könne. Außerdem kritisiert der GKV-Spitzenverband, dass dieNeuregelung zu Mehrausgaben von mindestens 470 Millionen Euro jährlichzugunsten von Industrie und Apotheken führe.

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