Impfansturm dank Bratwurst? Was es mit dem kulinarischen Impfanreiz in Thüringen auf sich hat

Wer am Freitag ins südthüringische Sonneberg für eine Corona-Impfung kam, wurde mit einer Bratwurst belohnt. Berichten zufolge ließen sich bis zum Nachmittag 250 Menschen impfen – weit mehr als sonst.

In Sonneberg werden für gewöhnlich nur rund 140 Menschen am Tag gegen das Virus geimpft, erklärte Jörg Metz, Leiter des Pandemiestabs der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Am Freitag sei als Anreiz erstmals eine Thüringer Bratwurst nach dem Pieks gereicht worden. Das "Bratwurst-Impfen" ist eine von mehreren Ideen, mit denen Thüringen der zunehmenden Impfmüdigkeit begegnen will. Dazu gehören nach Angaben des Gesundheitsministeriums auch Impfangebote bei Fußballspielen des Viertligisten FC Carl Zeiss Jena.

Impfen ohne Anmeldung

Einem Bericht des "MDR" zufolge kamen am Freitag Menschen aus dem ganzen Bundesland nach Sonneberg. Laut einem Mitarbeiter der KV habe der Ansturm jedoch weniger mit der schmackhaften Belohnung zu tun. Vielmehr seien derart viele Impfwillige angereist, weil keine vorherige Anmeldung erforderlich gewesen sei. Der erste Patient habe bereits um 6 Uhr morgens sein Dankeschön verspeist. Voraussichtlich einen Monat lang soll jeden Freitag zur Bratwurst-Impfung gerufen werden, heißt es in dem Bericht weiter.

Auch Finanzminister und Kanzlerkandidat Olaf Scholz (SPD) sprach sich für solch "lebensnahe Angebote" aus. "Wir müssen die Impfung jetzt an die Leute bringen und so viele Bürgerinnen und Bürger wie möglich davon überzeugen, sich impfen zu lassen", twitterte Scholz am Sonntag. Dazu postete er ein Bild von sich, wie er in eine Bratwurst beißt.

Quellen: "MDR"; "Bild"; DPA

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