Hans Meiser starb an einem plötzlichen Herztod – was das ist und auf welche Warnhinweise man achten sollte
Plötzlich stellt das Herz die Arbeit ein. Scheinbar aus dem Nichts. Unerwartet. Der plötzliche Herztod, auch als Sekundentod bekannt, ist hinterhältig. Er kündigt sich selten an und endet meist tödlich. Ein Überblick darüber, wie es zu dem Herzversagen kommt, auf welche Warnsignale man achten sollte und wie man Betroffenen im Ernstfall helfen kann.
Wann spricht man von einem plötzlichen Herztod?
Kurz gesagt, handelt es sich beim plötzlichen Herztod um einen unerwarteten Todesfall aufgrund einer kardialen Ursache. So spricht man vom plötzlichen Herztod, wenn ein Mensch innerhalb einer Stunde nach dem Auftreten erster Symptome verstirbt. Es zählen auch Menschen darunter, die tot aufgefunden wurden, obwohl sie 24 Stunden zuvor noch völlig schmerz- und beschwerdefrei waren.
Gibt es Symptome, die einen plötzlichen Herztod ankündigen?
Der plötzliche Herztod wird auch Sekundentod genannt – er meldet sich so gut wie nie an. An ein paar Warnsignalen kann man sich allerdings dennoch orientieren.
Herzrhythmusstörungen können sich in Bewusstlosigkeiten äußern, die im Sitzen oder Liegen (nicht beim Aufwachen oder Aufstehen) auftreten. Anzeichen für einen drohenden Herzinfarkt können Brustschmerzen sein, die in den linken Arm, den Oberbauch oder den Unterkiefer strahlen. In beiden Fällen sollte schnell ein Arzt konsultiert werden.
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Wie bahnt er sich an?
Laut des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) treten zunächst schwere Herz-Rhythmus-Störungen auf, worauf binnen weniger Minuten der Herzstillstand folgt. Im Verlauf verlieren die Betroffenen das Bewusstsein, die normale Atmung setzt aus.
Wie kann man Betroffenen in der Situation helfen?
Schnelles Wiederbeleben ist maßgeblich. Empfohlen wird, zunächst einen Notruf abzusetzen und dann sofort mit einer Herzdruckmassage zu beginnen, eventuell auch mit einer Mund-zu-Mund-Beatmung.
Woran erkennt man, dass es sich überhaupt um ein Herz-Kreislauf-Problem handelt?
Ist der Patient nicht ansprechbar, sondern bewusstlos, muss die Atmung überprüft werden. Dafür können Sie die Sehen-Hören-Fühlen-Regel anwenden. Am Heben und Senken des Brustkorbs können Sie erkennen, ob der Patient atmet. Sie können auch mit dem Ohr über dem Mund des Betroffenen hören oder versuchen, mit der Hand die Atemluft zu spüren. Ist nicht erkennbar, dass der Betroffene normal atmet, muss mit der Wiederbelebung begonnen werden.
Wie funktioniert Herz-Lungen-Wiederbelebung?
Nach diesem Schema empfiehlt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die manuelle Erste-Hilfe-Maßnahme (bis ein Defibrillator eingesetzt wird):
1. Sie knien sich neben die bewusstlose, flach auf dem Rücken liegende Person in Höhe des Brustkorbs. Wichtig ist ein harter Untergrund.
2. Den Oberkörper frei machen und den Ballen einer Hand auf die Mitte des Brustkorbs legen, den Ballen der zweiten Hand legen Sie auf die erste Hand.
3. Nun strecken Sie ihre Arme und beginnen den Brustkorb senkrecht von oben zu drücken.
4. Empfohlen wird, mit einer Frequenz von 100 bis 120 Mal pro Minute zu drücken, etwa fünf bis sechs Zentimeter tief.
5. Brustkorb entlasten. Druck- und Entlastungsdauer sollten laut DRK bestenfalls gleich sein.
6. Das wird fortgesetzt, bis Rettungskräfte eintreffen.
Die Diagnose
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Ist eine Herz-Lungen-Wiederbelebung notwendig, dann ist der Rhythmus: 30 mal Herzdruckmassage und zweimal Atemspende im Wechsel.
1. Mit der Hand beide Nasenlöcher des Betroffenen verschließen und mit der Hand den Mund öffnen
2. Normal einatmen und den Mund auf den Patienten legen
3. Etwa eine Sekunde lang Luft in den Patienten atmen. Der Brustkorb sollte sich dabei heben.
Was ist ein Defibrillator und wie wird er angewendet?
Dabei handelt es sich um ein Gerät, das mithilfe von elektrischen Impulsen den Herz-Rhythmus wieder normalisieren soll. Eine Gebrauchsanleitung findet sich am Gerät
Wie groß ist die Überlebenschance?
Gering. Betroffene haben nur eine Chance zu überleben, wenn sofortige Nothilfe geleistet wird. "Denn mit jeder Minute, die das Herz stillsteht, sinkt die Überlebenschance der betroffenen Person um zehn Prozent", schreibt das DZHK. Zudem kann das Gehirn schwere Schäden davontragen, wenn die Reanimation zu lange dauert.
Wie wird in Folge therapiert?
In der Regel wird Personen, die einen plötzlichen Herzstillstand erlitten haben, ein Defibrillator implantiert, der im Falle neuerlicher Herzrhythmusstörungen durch elektrische Impulse gegensteuert und den Herzrhythmus normalisiert.
Welche Ursachen gibt es für einen plötzlichen Herztod?
In einem Großteil der Fälle wird ein plötzlicher Herztod durch einen "unvorhersehbaren Herzinfarkt" ausgelöst, so das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung. In nur wenigen Fällen (13 Prozent) trifft es Risikopatienten, also solche, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben. Auch Menschen mit einer bekannten Herzerkrankung und einem implantierten Defibrillator können betroffen sein. Grundsätzlich aber kann auch jede andere Erkrankung ursächlich sein, die Herz-Rhythmusstörungen verursacht, wie angeborene Herzfehler. "Bei einem Großteil der Betroffenen bestand eine langjährige Erkrankung der Herzkranzgefäße, die koronare Herzkrankheit (KHK)", klärt die Deutsche Herzstiftung auf.
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Gibt es Warnhinweise für ein Herztod-Risiko, auf die man achten kann?
Es gibt Warnsignale. Dazu gehören laut Deutscher Herzstiftung:
- Kurze Bewusstlosigkeiten, besonders bei spezifischen Auslösern wie Stress, schriller Wecker, sportlicher Belastung
- Krampfanfälle ohne eindeutig pathologische Befunde (wie Epilepsie) einer Elektroenzephalographie (EEG)
- plötzliche ungeklärte Todesfälle in jungen Jahren in der Familie
- nicht erklärbarer Autounfall (auch bei bekannter Epilepsie)
- Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und/oder Herzschrittmacherpflichtigkeit vor dem 50. Lebensjahr
- Weitere Vorboten finden Sie auf der Seite der Deutschen Herzstiftung aufgelistet.
Wie häufig kommt es zu einem plötzlichen Herztod?
Zahlen des DZHK zufolge ist in Deutschland etwa jeder fünfte durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachte Todesfall auf einen plötzlichen Herztod zurückzuführen. Jährlich sterben hierzulande etwa 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Vor allem ältere Menschen sind betroffen – aber nicht nur. Auch jüngere, sportliche Menschen unter 40 Jahren können am plötzlichen Herztod sterben. Bekannte angeborene Herzerkrankungen oder starke körperliche Belastung, etwa Leistungssport, sind dann häufig ursächlich. Viele dieser Todesfälle junger Betroffene ließen sich vermeiden, "wenn die Betroffenen und ihre Familien, etwa bei einer erblichen Vorbelastung, über ihr Risiko für den 'Sekundentod' Bescheid wüssten und sich in medizinischer Betreuung befänden", zitiert die Deutsche Herzstiftung ihren Vorstandsvorsitzenden, den Herzspezialist Thomas Voigtländer.
Wie kann man einem plötzlichen Herztod vorbeugen?
Die beste Gegenwehr ist eine ordentliche Vorsorge durch eine regelmäßige Stippvisite beim Arzt. So können Erkrankungen rechtzeitig entdeckt und entsprechend behandelt werden. Da die häufigste Ursache für einen plötzlichen Herzstillstand der Herzinfarkt ist, sollten Risikofaktoren, die einen solchen begünstigen, vermieden werden. Dazu gehören: Übergewicht, Rauchen sowie erhöhte Cholesterin- und Blutdruckwerte.
Quellen: Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung, Deutsche Herzstiftung, Herzmedizin, Deutsches Rotes Kreuz, Defibtech
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