COVID-19: Ansteckungsgefahr noch acht Tage nach Ende der Symptome möglich – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Ansteckung mit COVID-19 obwohl die Krankheit bereits abgeklungen ist?

In der Zeit der Coronakrise ist es zur Verhinderung der Ausbreitung wichtig zu verstehen, ob Menschen mit einer COVID-19-Infektion das Virus auch nach dem Abklingen ihrer Symptome noch ausscheiden können. Tatsächlich zeigt eine Studie, dass die Hälfte der untersuchten Patienten mit einer leichten COVID-19-Infektion das Virus auch nach dem Abklingen ihrer Beschwerden weiterhin ausscheidet.

Bei der aktuellen Untersuchung des Chinese PLA General Hospital in Peking wurde festgestellt, dass die Hälfte der Patienten, die wegen einer leichten COVID-19-Infektion behandelt wurden, noch bis zu acht Tage nach dem Verschwinden der Symptome das Coronavirus in sich trugen. Die Ergebnisse der Studie wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine“ veröffentlicht.

16 Personen wurden untersucht

Die Untersuchung umfasste 16 Teilnehmende mit COVID-19, welche zwischen dem 28. Januar und dem 9. Februar 2020 im Behandlungszentrum des PLA General Hospital in Peking behandelt und nach Genesung entlassen wurden. Die untersuchten Personen hatten ein Durchschnittsalter von 35,5 Jahren.

Welche Untersuchungen wurden durchgeführt?

Die Forschenden nahmen Proben von Rachenabstrichen, die von allen Teilnehmenden an abwechselnden Tagen entnommen und analysiert wurden. Die Patienten wurden nach ihrer Genesung und der Bestätigung eines negativen Virusstatus durch mindestens zwei aufeinander folgende Polymerase-Kettenreaktionstests entlassen.

Virus war auch nach Abklingen der Symptome im Körper vorhanden

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass rund die Hälfte der Patienten das Virus auch nach dem Abklingen ihrer Symptome weiterhin ausscheiden. Schwerere Infektionen können sogar noch längere Ausscheidungszeiten mit sich bringen. Zu den primären Symptomen dieser Personen gehörten Fieber, Husten, Schmerzen im Rachenraum und eingeschränkte Atmung oder Atemnot (Dyspnoe).

Ansteckungszeit nach Ende der Symptome betrug bis zu acht Tage

Die Zeit von der Infektion bis zum Einsetzen der Symptome (Inkubationszeit) betrug bei allen Patienten (mit einer Ausnahme) fünf Tage. Die durchschnittliche Dauer der Symptome betrug acht Tage, während die Dauer der Ansteckungsgefahr nach dem Ende der Symptome bei den Patienten zwischen einem und acht Tagen lag. Zwei Patienten litten unter Diabetes und einer unter Tuberkulose. Beide Erkrankungen beeinflussten den Zeitpunkt des Endes der COVID-19-Infektion nicht.

Wie lässt sich eine Ansteckung anderer Personen vermeiden?

Wenn Menschen unter leichten Atemwegssymptomen von COVID-19 gelitten und ihr Haus daher nicht verlassen haben, um eine Ansteckung anderer Menschen zu vermeiden, sollte die Quarantäne nach Abklingen der Symptome zur Sicherheit um weitere zwei Wochen verlängern sollten, resümieren die Forschenden. So könne sichergestellt werden, dass keine anderen Personen angesteckt werden.

Betroffene Personen können auch nach der Genesung noch ansteckend sein

Menschen mit COVID-19 können auch nach ihrer Genesung von den Symptomen noch infektiös sein, also sollten asymptomatische oder frisch genesene Personen genauso sorgfältig wie symptomatische Patienten behandelt werden, betont die Forschungsgruppe.

Weitere Forschung ist nötig

Die Forschenden konnten nur eine kleine Anzahl von Personen untersuchen, welche lediglich unter milderen Infektionen litten. Daher sei es unklar, ob ähnliche Ergebnisse auch für anfälligere Patienten wie ältere Menschen, Patienten mit unterdrücktem Immunsystem und Patienten mit immunsuppressiven Therapien gelten würden. Weitere Forschung wäre hier angebracht. (as)

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