9171 Neuinfektionen, Todesfälle sinken – Schwesig poltert gegen Merkel: Aldi verramscht Schnelltests

Am Mittwoch berieten Bund und Länder über die Corona-Maßnahmen in Deutschland. Es wurden Öffnungsschritte beschlossen, die verschiedene Lockerungen ab dem 8. März ermöglichen. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt auch weiterhin nicht, aber der Trend bei den Todesfällen schürt Hoffnung. Alle wichtigen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Top-News zu Corona in Deutschland vom 7. März

  • Hausärzte-Verband kritisiert wirre Schnellteststrategie: "Das geht so nicht" (7.23 Uhr)
  • RKI-Zahlen am Sonntag: 8103 Corona-Neuinfektionen, 96 Todesfälle (7.00 Uhr)
  • Schwesig kritisiert Bund scharf wegen fehlender Corona-Selbsttests (Samstag, 20.15 Uhr)
  • Hier finden Sie die aktuellen Beschlüsse nach der Bund-Länder-Konferenz im Überblick 
  • Der Covid-Rechner: Mit diesem Tool berechnen Sie schnell und einfach Ihr Corona-Ansteckungsrisiko 

News zur Corona-Pandemie im Überblick:

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Polizei löst Party in Saarbrücken auf

07.41 Uhr: Die Polizei in Saarbrücken hat eine größere Party in einem Mehrparteienhaus mit 35 Menschen beendet. Wie die Polizei mitteilte, feierten zahlreiche Menschen in der Nacht zu Sonntag ohne Einhaltung der geltenden Abstands- und Hygieneregeln einen Geburtstag in den Kellerräumlichkeiten des Hauses. Die Partygäste trugen keine Mund-Nasen-Bedeckungen, einige machten den Beamten gegenüber falsche Angaben über ihre Meldeadressen. Eine Person habe versucht, eine gänzlich falsche Identität anzugeben.

Es seien sogar Gäste aus Hessen angereist, um bei den Feierlichkeiten dabei zu sein, teilte die Polizei weiter mit. Dem durch die Einsatzkräfte ausgesprochenen Platzverweis seien die feierfreudigen Gäste teilweise nur widerwillig nachgekommen. Die Polizei habe gegen alle Beteiligten ein Verfahren wegen Verstößen gegen die Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie eingeleitet.

Hausärzte-Verband kritisiert Schnellteststrategie: "Das geht so nicht"

7.05 Uhr: Der ab Montag geltende Anspruch jeden Bürgers auf einen kostenlosen Corona-Schnelltest pro Woche wird laut Hausärzteverband nicht umzusetzen sein. ­Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des ­Hausärzteverbandes, warnte in "Bild am Sonntag": "Was wir nicht anbieten können, ist ein Tag der offenen Tür für alle, die sich mal eben spontan testen lassen wollen." dpa/picture alliance / dpabild Ulrich Weigeldt, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands.

Weigeldt kritisierte die Politik scharf für eine völlig ungenügende Planung: "Wir wissen nicht einmal ansatzweise, wann diese Schnelltests in welchem Umfang von wem geordert und zu wem geliefert werden sollen. Das geht so nicht!"

CSU-Generalsekretär Markus Blume legte mit Kritik an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach, sagte in "Bild am Sonntag": "Man kann nicht die Verantwortung beim Testen auf die Länder schieben und sich selbst für komplett unzuständig erklären."

Die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten wollen Öffnungen bei Restaurants vor allem mit Schnell- und Selbsttests ermöglichen. Dass künftig die Wirte ihren Gästen einen Corona-Test anbieten müssen, lehnt der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga ab. Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges sagte "Bild am Sonntag": "Nicht jeder Gastronom kann sich ein eigenes Testzelt vor den Eingang stellen, das ist gerade für ­kleinere Betriebe schlicht nicht leistbar."

RKI-Zahlen am Sonntag: 8103 Corona-Neuinfektionen, 96 Todesfälle

Sonntag, 7. März, 7.00 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8103 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 96 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Sonntag hervor. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 03.11 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 7890 Neuinfektionen und 157 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 66,1 – und damit im Vergleich zum Vortag (65,6) etwas höher.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2 500 182 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2 304 300 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 71 900.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei 1,06 (Vortag 1,04). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 106 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Zahl der Neuinfektionen sinkt nicht, aber Trend bei Todesfällen schürt Hoffnung

21.25 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben binnen eines Tages 9171 Corona-Neuinfektionen gemeldet (Stand: Samstagabend). Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 203 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatten die Gesundheitsämter mit 8909 zwar weniger Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet, dafür allerdings mit 254 mehr Todesfälle.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut Robert Koch-Institut am Samstagmorgen bundesweit bei 65,6 – und damit im Vergleich zum Vortag (65,4) und zum Samstag letzter Woche (63,8) etwas höher.

Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg 322.236 (+1070), 8249 Todesfälle (+35)
  • Bayern 443.450 (+1844), 12.585 Todesfälle (+33)
  • Berlin 131.551 (+415), 2889 Todesfälle (+15)
  • Brandenburg 77.869 (+252), 3077 Todesfälle (+19)
  • Bremen 18.465 (+63), 367 Todesfälle (+2)
  • Hamburg 53.189 (+232), 1306 Todesfälle (+5)
  • Hessen 192.184 (+733), 5930 Todesfälle (+14)
  • Mecklenburg-Vorpommern 25.667 (+176), 775 Todesfälle (+1)
  • Niedersachsen 169.242 (+870), 4443 Todesfälle (+17)
  • Nordrhein-Westfalen 542.399 (+1983), 13.363 Todesfälle (+53)
  • Rheinland-Pfalz 104.016 (+154), 3161 Todesfälle (+1)
  • Saarland 29.491 (+122), 904 Todesfälle (+0)
  • Sachsen 197.934 (+583), 7981 Todesfälle (+7)
  • Sachsen-Anhalt 62.617 (+200), 2528 Todesfälle (+13)
  • Schleswig-Holstein 43.765 (+238), 1332 Todesfälle (+7)
  • Thüringen 78.784 (+465), 2941 Todesfälle (+12)

Gesamtstand (06.03.2021, 20.38 Uhr): 2.495.958 (+9171), 71.883 Todesfälle (+203)

Vortag (05.03.2021, 20.38 Uhr): 2.486.787 (+10.044), 71.680 Todesfälle (+278)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.299.400 (+7300). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 124.675.

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 1,06 (Vortag: 1,04)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 2751 (-7)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 1576 (-10)

Vor vier Wochen, am 6. Februar, hatte die Inzidenz bei 77 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.495.958 nachgewiesene Infektionen mit Sars-Cov-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.299.400 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 71.883.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei 1,06 (Vortag 1,04). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 106 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Schwesig kritisiert Bund scharf wegen fehlender Corona-Selbsttests

20.15 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat den Bund für fehlende Corona-Selbsttests verantwortlich gemacht und scharf kritisiert. "Ich will an dieser Stelle nicht verhehlen, dass ich sehr verärgert bin darüber, dass der Bund es zulässt, dass zunächst Aldi und Co. Selbsttests verramschen können und wir die Selbsttests erst Mitte März geliefert bekommen", sagte Schwesig am Samstag in Schwerin. Mecklenburg-Vorpommern habe bereits vor der Ministerpräsidentenkonferenz zwei Millionen dieser Selbsttests geordert, "weil wir geahnt haben, dass wir uns nicht auf den Bund verlassen können", sagte sie. Das Land hat rund 1,6 Millionen Einwohner. dpa/Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, spricht.

Es könne in der Corona-Pandemie nicht sein, dass der Markt über den Schutz für Kinder und Jugendliche bestimme. Dies hätte der Staat tun müssen, sagte Schwesig. Mit mehr Selbsttests seien Lockerungen in Kitas und Schulen eher möglich.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg 321.166 (+1070), 8214 Todesfälle (+30)
  • Bayern 441.606 (+1817), 12.552 Todesfälle (+62)
  • Berlin 131.136 (+608), 2874 Todesfälle (+12)
  • Brandenburg 77.319 (+313), 3055 Todesfälle (+15)
  • Bremen 18.333 (+76), 357 Todesfälle (+5)
  • Hamburg 52.734 (+268), 1296 Todesfälle (+9)
  • Hessen 190.675 (+932), 5894 Todesfälle (+17)
  • Mecklenburg-Vorpommern 25.295 (+191), 766 Todesfälle (+9)
  • Niedersachsen 167.424 (+1191), 4403 Todesfälle (+27)
  • Nordrhein-Westfalen 538.204 (+2473), 13.264 Todesfälle (+70)
  • Rheinland-Pfalz 103.512 (+392), 3151 Todesfälle (+18)
  • Saarland 29.287 (+104), 900 Todesfälle (+7)
  • Sachsen 196.834 (+740), 7931 Todesfälle (+32)
  • Sachsen-Anhalt 62.089 (+402), 2508 Todesfälle (+17)
  • Schleswig-Holstein 43.336 (+230), 1321 Todesfälle (+4)
  • Thüringen 77.793 (+689), 2916 Todesfälle (+16)

Gesamtstand (04.03.2021, 20.35 Uhr): 2.476.743 (+11.684), 71.402 Todesfälle (+350)

Vortag (03.03.2021, 21.35 Uhr): 2.465.059 (+10.447), 71.052 Todesfälle (+375)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.283.400 (+9000). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 121.941.

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 0,99 (Vortag: 0,93)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 2813 (-10)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 1594 (-35)

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