Hanfmilch: So gut ist der Hanfdrink als Milchalternative wirklich
Hanf verbinden die meisten Menschen wohl noch immer mit der berauschenden Wirkung der Blüten. Doch diese Assoziation wird der uralten Kulturpflanze nicht gerrecht.
Die Körner der Hanfpflanze sind sehr nahrhaft und gelten unter Foodies schon seit einiger Zeit als wahres Superfood, das eine Reihe gesundheitlicher Vorteile liefern kann.
Die Körner enthalten neben essentiellen Aminosäuren reichlich Mineralstoffe sowie Vitamine und sind daher eine echte Bereicherung für jeden Speiseplan.
Gut verträgliche Alternative zu Milch
Als schmackhaftes Topping oder gesundes CBD-Öl kann Hanf so manches Gericht verfeinern. Doch die Samen haben noch mehr drauf.
Werden sie fein gemahlen und mit Wasser gemischt, ergeben die Körner „Hanfmilch“ oder besser gesagt einen Hanfdrink, denn die Bezeichnung „Milch“ ist eigentlich den tierischen Produkten vorbehalten.
Da der Drink frei von Milcheiweiß, Laktose, Gluten, Soja und Cholesterin ist, eignet er sich ideal für alle Personen mit Lebensmittelunverträglichkeiten.
Ideal für eine kohlenhydratarme Ernährung
Im Vergleich zu anderen Milchalternativen enthält Hanfmilch relativ viel Fett – rund 30 Prozent mehr als andere Pflanzendrinks.
Dafür handelt es sich um ein kohlenhydratarmes Getränk, welches fast zuckerfrei ist – ideal für alle, die sich an einer Low Carb-Ernährung versuchen.
Greift man zur ungesüßten Variante, kommt Hanfmilch mit einer ähnlich geringen Kalorienanzahl daher wie andere Milchalternativen.
100 Milliliter Hanfdrink enthalten ca.:
- Kalorien: 40 kcal
- Kohlenhydrate: 0,1 g
- Eiweiß: 1,3 g
- Fett: 3,5 g
Wertvolle Inhaltsstoffe des Korns
Vor allem Personen, die abnehmen wollten, können von der Hanfmilch profitieren. Denn die ungesättigten Fettsäuren füllen den Magen und beugen Heißhungerattacken zuverlässig vor.
Leider werden die Samen für die Herstellung des Drinks vorher geschält – dadurch fehlen die gesunden Wirkungen der eigentlich reichlich vorhandenen Ballaststoffe.
Doch auch ohne Schale sind Hanfsamen wahre Kraftpakete: Sie enthalten neben Omega-3-Fettsäuren auch eine Omega-6-Fettsäure und Gamma-Linolensäure.
An dieser Stelle hat die Zubereitung ohne Schale sogar einen Vorteil. Denn dadurch muss die Milchalternative nicht gefiltert werden.
Auf diese Weise bleiben die für die Gesundheit wertvollen Bestandteile des Korns auch im Getränk erhalten. Der Körper wird mit mehrfach gesättigten Fettsäuren, Kalium, Magnesium und Aminosäuren versorgt.
Nur zwei Gläser à 250 ml decken bereits den empfohlenen Tagesbedarf an Omega-3-Fettsäuren ab.
Nicht für jeden geeignet
Hanfdrinks eignen sich dank der enthaltenen Mirkonährstoffe innerhalb einer veganen Ernährung gerade für Sportler sehr gut.
Denn Omega-3, Magnesium und Kalium spielen beim Muskelaufbau eine wichtige Rolle. Die Aminosäuren unterstützen die Regeneration des Körpers.
Sogar der Kalziumgehalt ist höher als in anderen Milchalternativen, kann jedoch mit der herkömmlichen tierischen Milch nicht mithalten.
Als Kuhmilchalternative für Kleinkinder ist dieser pflanzliche Drink also nicht zu empfehlen.
Gesundheitliche Vorteile von Hanfdrink
Die positiven Wirkungen des Hanfdrinks auf den menschlichen Organismus beschränken sich natürlich nicht nur auf die Unterstützung bei sportlicher Betätigung.
Herzgesundheit: Hanfmilch enthält kein Cholesterin, dafür aber viel Kalium. Dieses soll den Blutdruck senken und das Risiko einer Arteriosklerose verringern.
Immunsystem: Regelmäßig getrunken, kann der Hanfdrink dank der enthaltenen antioxidativ wirkenden Inhaltsstoffen und Mineralien das Immunsystem stärken und Entzündungen reduzieren.
Gut für die Haut: Zudem kann sich durch die Vielzahl an Vitaminen das Hautbild nach und nach verbessern. Da der oxidative Stress reduziert wird, soll der regelmäßige Hanfmilchkonsum so die Bildung von Falten vorbeugen können.
Kognitive Verbesserungen: Die hohen Anteile an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren kommen auch dem Gehirn zugute. Denn sie sollen zu einer Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit, der Konzentration sowie des Gedächtnis beitragen.
Hanfmilch selbst herstellen
Da Hanfdrinks noch nicht sehr lange auf dem Markt sind, kann man sie bisher nur in gut sortierten Bio-Läden, Veganshops, manchen Reformhäuser oder im Online-Handel kaufen.
Es bietet sich also an, das Getränk selbst herzustellen. Das geht sogar ganz leicht, denn die Zutatenliste für Hanfmilch ist überschaubar:
Pro 100 Milliliter Wasser wird ein Esslöffel der Hanfsamen verwendet. Zusammen werden alle Zutaten in einem Mixer so lange vermengt, bis eine cremige Flüssigkeit entsteht.
Et voilà, fertig ist die Hanfmilch, die sich im Kühlschrank etwa zwei bis drei Tage hält.
Fazit: Nachhaltige Milchalternative
Wer aus Nachhaltigkeitsgründen auf pflanzliche Milchalternativen umsteigen möchte, liegt mit der Hanfmilch genau richtig.
Über Jahrhunderte war Hanf hierzulande eine bedeutende Kulturpflanze, allerdings zwischen 1982 und 1996 wegen der berauschenden Wirkung der Blüten verboten.
Seit 1996 darf Nutzhanf unter strengen Auflagen wieder angebaut werden – sofern der THC-Gehalt unter 0,2 Prozent liegt.
In der Bildergalerie:10 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag
Nach Aufhebung des Verbots hat der Hanfanbau in Deutschland wieder zugenommen, bleibt bisher jedoch eine Nischenkultur.
Dabei bietet der Hanfanbau ökologisch viele Vorteile:
- Da es sich bei Hanf um eine sehr robuste Pflanze handelt, müssen in der Regel keine Pestizide eingesetzt werden und eine ertragreiche Bio-Landwirtschaft ist möglich.
- Hinzu kommt, dass Hanf genrell recht anspruchslos ist, Unkraut unterdrückt und auf fast allen Böden prächtig wächst. Dadurch können in der Regel Hanfsamen aus der Region verarbeitet werden, wodurch lange Transportwege wegfallen.
- Außerdem kann die Pflanze fast komplett verwertet werden: Neben den Samen eignen sich die Fasern nämlich zur Herstellung von z.B. Seilen, Papier und Textilien.
- Zudem fällt die übermäßige Umweltbelastung weg, welche bei der konventionellen Milchproduktion in Massentierhaltungen leidiger Alltag ist.
Cornelia Bertram
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