Dry January: Wie gesund ist es, einen Monat auf Alkohol zu verzichten?
Neues Jahr, neues Glück – und oft der richtige Zeitpunkt für gute Vorsätze wie mehr Sport, gesünder Essen oder der Verzicht auf Alkohol.
Ein feuchtfröhliches Jahr gipfelt für viele in einem Dezember, in dem Alkohol einfach überall ist: bei der Weihnachtsfeier im Büro, auf dem Weihnachtsmarkt, bei Zusammenkünften mit Familie und Freunden.
Nach einer ausgelassenen Silvesterfeier mit reichlich Alkohol kommt bei so manchem der Gedanke auf, dass es so nicht weitergehen kann und eine Pause nötig ist.
Dry January: Ein Monat ohne Alkohol
Alkohol kann schwerwiegende Folgen für den Körper haben, so kostet jeder Vollrausch beispielsweise ein paar Gehirnzellen.
Als Gegenmittel verordnen sich manche eine Trockenzeit zum Jahresbeginn – zum Beispiel entweder einen Dry January oder aber Alkoholverzicht während der Fastenzeit vom Aschermittwoch bis Ostern.
In Großbritannien ruft die Organisation Alcohol Concern deshalb auch in diesem Jahr zum Dry January auf – keine Drinks im ersten Monat des Jahres.
In dieser Zeit soll sich die Leber erholen und das Gehirn vor weiteren Nervenschäden geschützt sein, so die Idee. Doch welche Auswirkungen hat die vorübergehende Abstinenz wirklich?
Wie Alkoholverzicht sich positiv bemerkbar macht
Verzichtet man 30 oder 40 Tage auf Alkohol, macht sich das deutlich bemerkbar: man schläft besser, hat weniger Kopfschmerzen, nimmt ab.
Das verbesserte Wohlbefinden schlägt sich auch in messbaren Werten nieder. Blutdruck und Leber profitieren schon von einer relativ kurzen Auszeit, wie Prof. Ian Gilmore, Leberexperte von der University Liverpool, in einem Podcast des ‚British Medical Journal‘ erklärt.
Ist die Leber noch nicht dauerhaft geschädigt, kann sie sich in einer Abstinenzphase regenerieren. Er unterstützt deshalb die Initiative Dry January und hofft, dass die vorübergehende Abstinenz viele Menschen inspiriert, weniger oder womöglich gar keinen Alkohol mehr zu trinken.
Dry January: Wann ein trockener Monat gefährlich sein kann
Doch nicht für jeden ist so eine vorübergehende Abstinenz zu empfehlen.
Gesundheitsexperte Ian Hamilton von der York University widersprach seinem Kollegen im ‚British Medical Journal‘ und äußerte die Befürchtung, dass manche Menschen das Gefühl haben könnten, sich mit einem Dry January den Freifahrschein für die nächsten exzessiven elf Monate verdient zu haben.
Dann sei damit nicht viel gewonnen, meinte er. Wichtig sei schließlich, dass es wirklich zum Umdenken kommt.
Für manche Menschen ist es sogar gefährlich, von heute auf morgen keinen Alkohol mehr zu konsumieren. Wer regelmäßig große Mengen trinkt und womöglich schon in einer Abhängigkeit steckt, kann seinem Körper mit einem plötzlichen Entzug einiges zumuten und gesundheitliche Gefahren riskieren.
„Wenn sich jemand Vorgaben für Abstinenzzeiten macht, dann ist das für mich eher ein Warnsignal“, äußerte sich Tom Bschor in der Tageszeitung ‚Welt‘ kritisch.
Der Chefarzt der psychiatrischen Abteilung in der Berliner Schlosspark-Klinik sieht das Zuteilen von erlaubten Trinkzeiten und Kontingenten als bedenkliches Zeichen, das auf eine Abhängigkeit oder Suchtgefahr hinweisen kann.
Jede Woche alkoholfreie Tage einlegen
Statt sich einen Monat lang zu kasteien und dann wieder weiterzumachen wie zuvor kann es sinnvoller sein, seinen Alkoholkonsum ganzjährig zu begrenzen und jede Woche mehrere Tage (und Abende) ganz auf Alkohol zu verzichten.
Das tut der Leber gut und schont die empfindlichen Gehirnzellen, sofern man an den anderen Tagen nicht regelmäßig über den Durst trinkt.
Ist man gewöhnt, dass sich der Alltag auch bestens ohne Alkohol bewältigen lässt, sinkt auch die Gefahr, unbemerkt in eine Sucht abzugleiten.
„Jeder Tag ohne Alkohol ist ein guter“, betonte Tom Bschor.
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