Novo Nordisk warnt jetzt auch vor Saxenda-Fälschungen
Ozempic- und Saxenda-Hersteller Novo Nordisk hat bekannt gegeben, mittlerweile in mehreren Ländern auf Fälschungen seiner beiden Produkte aufmerksam gemacht worden zu sein. Zum Teil seien Fälschungen von Ozempic und Saxenda dabei auch über legale Wege an die Patient:innen gekommen – auch in Europa. Es soll sich um Insulin-Pens handeln, die mit gefälschten Etiketten beklebt wurden. Patient:innen sollten deshalb über Anzeichen ein Hypo- oder Hyperglykämie informiert werden.
Seit Donnerstag vergangener Woche warnt die britische Arzneimittelbehörde MHRA (Medicines and Healthcare products Regulatory Agency) neben Ozempic®-Fälschungen (Semaglutid) auch vor Saxenda®-Fälschungen (Liraglutid). Bereits seit dem 5. Oktober ist öffentlich bekannt, dass sowohl in Deutschland, Großbritannien als auch Österreich Ozempic®-Fälschungen auf Großhandelsebene in den Markt gelangt sind, und mittlerweile zum Teil auch Patient:innen erreicht haben [1,2].
In Österreich hat nun auch der Pharmahersteller Novo Nordisk wichtige Informationen für Semaglutid- und Liraglutid-Patient:innen veröffentlicht [3].
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Dort heißt es, dass Novo Nordisk mittlerweile in mehreren Ländern auf gefälschte Ozempic®– und Saxenda®-Pens aufmerksam gemacht worden ist. Die meisten dieser Fälschungen seien über illegale Verkaufswege verbreitet worden – doch: „In wenigen Fällen sind Fälschungen von Ozempic® und Saxenda® über legale Wege an die Patient:innen gekommen – auch in Europa“, erklärt Novo Nordisk. Beide Präparate sollen statt Semaglutid oder Liraglutid Insulin enthalten. „Untersuchungen zeigen, dass es sich um Insulin-Pens handelt, die mit gefälschten Ozempic®– und Saxenda®-Etiketten versehen wurden“, heißt es.
Original-Pens behalten ihre Größe beim Einstellen der Dosis
Novo Nordisk erläutert deshalb, wie die Originale von den Fälschungen zu unterscheiden sind: „Eine der zum jetzigen Zeitpunkt bekannten Fälschungen weist eine Skala von 0 bis 80 auf, die beim Einstellen der Dosis aus dem Pen hervortritt.“ Originale Ozempic®– und Saxenda®-Pens behalten ihre Form und Größe beim Einstellen der Dosis jedoch bei. Für Ozempic® sind die Dosen 0,25 mg, 0,5 mg und 1 mg. Für Saxenda® sind die einstellbaren Dosen 0,6 mg, 1,2 mg 1,8 mg, 2,4 mg und 3,0 mg [3].
Patient:innen sollten aufgrund des möglicherweise enthaltenen Insulins über Symptome von Hypoglykämie und Hyperglykämie aufgeklärt werden. Treten diese auf, ist sofort ärztliche Hilfe aufzusuchen. Dazu listet Novo Nordisk in der Mitteilung auf [3]:
Hypoglykämie erkennen
„Frühe Anzeichen können sein: Hungergefühl, große Müdigkeit, Zittrigkeit, Beunruhigung oder Reizbarkeit, schneller oder unregelmäßiger Herzschlag, blasse Haut, Schwitzen, Schwierigkeiten beim Denken und Konzentrieren.
Anzeichen während der Nacht können auch sein: feuchte Laken oder Bettwäsche durch Schweiß, Albträume, Müdigkeit, Reizbarkeit oder Verwirrtheit beim Aufwachen.
Anzeichen für eine schwere Unterzuckerung können sein: Verwirrtheit, seltsame Verhaltensweisen wie undeutliches Sprechen oder Ungeschicklichkeit, Sehstörungen, Krampfanfälle oder Ohnmacht.“ [3]
Hyperglykämie erkennen
Anzeichen können allmählich auftreten.
„Anzeichen können sein: häufigeres Wasserlassen, größerer Durst, verschwommenes Sehen, große Müdigkeit, Kopfschmerzen.“ [3]
Literatur
[1] MHRA (Medicines and Healthcare products Regulatory Agency). MHRA warns of unsafe fake weight loss pens. Mitteilung vom 26.10.2023, www.gov.uk/government/news/mhra-warns-of-unsafe-fake-weight-loss-pens
[2] Moll D. Neue Erkenntnisse zu Ozempic-Fälschungen. DAZ.online 30.10.2023, https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/10/30/neue-erkenntnisse-zu-ozempic-faelschungen
[3] Mitteilung von Novo Nordisk Austria. Medikamentenfälschungen von Ozempic® (Semaglutid) und Saxenda® (Liraglutid). 27.10.2023, https://www.novonordisk.at/counterfeit-product-warning.html
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