Ethikrat: Jüngere sind in Pandemie Minderheit geworden
Gesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet mit einer neuen Corona-Winterwelle und rügt die Bundesländer. CSU-Kollege Holetschek reagiert verärgert. Das RKI meldet 43.768Neuinfektionen am Mittwoch, die Inzidenz liegt bei 196,7. Alle aktuellen News finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.
News zu Corona vom 30. November 2022
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RKI registriert 43.768 Neuinfektionen – Inzidenz bei 196,7
Mittwoch, 30.11.2022, 5.16 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 196,7 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 190,6 gelegen (Vorwoche: 177,9; Vormonat: 416,5). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 43.768 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 33.290) und 134 Todesfälle (Vorwoche: 139) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
RKI registriert 46.552 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 190,6
Dienstag, 29. November 2022, 06.03 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 190,6 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 178,3 gelegen (Vorwoche: 183,2; Vormonat: 436,4). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 46 552 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 41 676) und 162 Todesfälle (Vorwoche: 199) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Ethikrat mahnt mehr Unterstützung für Jüngere in Krisen an
Montag, 28. November, 12.29 Uhr: Der Deutsche Ethikrat fordert als Lehre aus schweren Belastungen in der Corona-Pandemie ein deutlich größeres Augenmerk auf die Belange junger Menschen in gesellschaftlichen Krisen. Die Vorsitzende Alena Buyx sagte am Montag in Berlin, es sollte eine Regel sein: „Wie schützen wir die jungen Gerenationen, und wie können wir dafür sorgen, dass wir ihnen nicht zu viel aufbürden.„ Dies betreffe angesichts sich „stapelnder„ Krisen mit dem Ukraine-Krieg, Inflation und Klimaveränderung nicht allein die Gesundheitspolitik.
Buyx erläuterte, jüngere Generationen seien inzwischen Minderheiten in der Gesellschaft geworden. Dies führe zu der Gefahr, dass sie bei der Krisenbewältigung ins Hintertreffen geraten. “Das darf nicht passieren.“ Konkret könne dies beispielsweise auch Vorhaben des Wirtschafts- oder Umweltministeriums betreffen.
Mit Blick auf die Solidarität junger Menschen in der Corona-Krise sagte Buyx: “Wir schulden als Gesellschaft Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht nur Dank und Respekt, sondern konkretes Handeln.“ Der Ethikrat als beratendes Gremium fordert in seiner Empfehlung unter anderem einen flächendeckenden Ausbau psychologischer und anderer Hilfsangebote.
Buyx wies erneut darauf hin, es sei nicht ausreichend gewürdigt worden, welchen Belastungen junge Menschen ausgesetzt gewesen seien – durch die Pandemie als existenzielle Erfahrung einer langgezogenen, bedrohlichen Krise an sich, aber auch durch Eindämmungsmaßnahmen. Jüngere, die dadurch selbst in Notlagen gerieten, hätten nicht zuverlässig die erforderliche Beachtung und Unterstützung erhalten.
Inzidenz in Bayern stagniert knapp über 100 – Experte: Dunkelziffer enorm
19.05 Uhr: Die Corona-Inzidenz in Bayern stagniert seit einigen Tagen knapp über 100. Am Sonntag lag sie nach Daten des Robert Koch-Instituts bei 106,1. Das ist zwar der niedrigste Wert aller deutschen Bundesländer, doch der deutliche Abwärtstrend der vergangenen Wochen ist inzwischen weitgehend zum Stillstand gekommen. Andere Zahlen zeigen sogar einen leichten Anstieg.
„Die Sieben-Tages-Inzidenz hat aufgrund der gelockerten Teststrategie ihre „Seismographen-Funktion“ weitgehend eingebüßt„, sagt Clemens Wendtner. Der Chefarzt der Infektiologie in der München Klinik Schwabing hatte 2020 die ersten deutschen Corona-Patienten behandelt. Viele Infizierte liefen inzwischen „unter dem Radar“, weil nur noch ein Antigen-Schnelltest gemacht werde und sie daher nicht in der Statistik auftauchten. „Die Dunkelziffer ist also enorm, schätzungsweise mindestens Faktor zehn“, sagt der Experte.
Für belastbarer hält er daher die Hospitalisierungsinzidenz – und diese steige wieder leicht an, sagt er. „Natürlich kann hier nicht zwischen Patienten unterschieden werden, die mit oder wegen Covid im Krankenhaus eingeliefert werden“, sagt der Experte. „Aber es ist auch ein Indikator, wie hoch die Belastung in Kliniken und nicht zuletzt auch für die Mitarbeiter dort ist.“ Zwar sei man von früheren Spitzenwerten weit entfernt, „aber die Sommerwelle 2022 hat gezeigt, wie schnell sich die Werte ändern können“, betont er.
Für den Rest des Winters ist Wendtner vorsichtig. Der Blick in die USA, wo eine Sublinie namens BQ.1.1 bereits die Hälfte der Neuinfektionen ausmacht, bereitet ihm Sorgen. Auch der Berliner Virologe Christian Drosten hatte zuletzt auf BQ.1.1 hingewiesen. Durch zusätzliche Mutationen „entkommt das Virus offensichtlich relativ gut der Immunabwehr“, sagt Wendtner. Man könne also trotz früherer Infektion oder Impfung erkranken.
Auch dann profitiere man von der Impfung, betont der Mediziner, „weil die Erkrankungsverläufe nach jetzigem Erkenntnisstand dadurch abgeschwächt bleiben“. Doch für Menschen, die sich nicht erfolgreich impfen lassen könnten, wie Krebspatienten oder Organtransplantierte, bestehe ein Problem. Bisher habe man ihnen schützende Antikörper verabreichen können, „diese versagen aber leider gegen BQ.1.1“.
Antivirale Medikamente wirkten zwar noch, „aber diese müssen kurz nach Infektionsbeginn geschluckt werden“, sagt Wendtner. “Insofern sollten wir noch vorsichtig sein und nicht alle Schutzhüllen, nicht zuletzt auch Masken, vorzeitig fallen lassen – wenn schon nicht zum Eigenschutz, dann zumindest als Fremdschutz mit Blick auf die Schwächsten, die sonst besonders hart im kommenden Winter getroffen werden könnten.“
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