Teenagerin erlitt nach COVID-19 lebensbedrohliches MIS-C – Heilpraxis
COVID-19: Gefährliches MIS-C bei Kindern und Jugendlichen
Zwar verläuft COVID-19 bei Heranwachsenden meist deutlich harmloser als bei Erwachsenen, doch manche Kinder entwickeln infolge der Erkrankung ein lebensbedrohliches multisystemisches Entzündungssyndrom (Multisystem Inflammatory Syndrome in Children; MIS-C). Die renommierte Johns Hopkins University School of Medicine berichtet in einem aktuellen Beitrag von dem Fall einer Teenagerin, die den Kampf mit dem gefährlichen MIS-C überlebt hat.
Das MIS-C ist nicht im Rahmen der akuten COVID-19-Infektion feststellbar, „sondern eine überschießende entzündliche Erkrankung, die sich Wochen nach der COVID-19-Exposition entwickelt“, erläutert die Johns Hopkins University School of Medicine. Seit Mai 2020 sei bei mehr als 2.000 Kindern und Jugendlichen in den USA ein MIS-C im Zusammenhang mit COVID-19 diagnostiziert worden, so die Zahlen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Aktuelle versuche die wissenschaftliche Gemeinschaft noch herauszufinden, warum einige Kinder und Jugendliche die Krankheit entwickeln und andere nicht.
Plötzliche Beschwerden Wochen nach COVID-19
Die heute 18-jährige Tyona Montgomerys zählte zu den Betroffenen. Kurz vor ihrem Geburtstag im vergangenen November bekam sie Halsschmerzen und ein anschließender Test auf COVID-19 fiel positiv aus. Zwischenzeitig verlor sie auch ihren Geruchssinn, doch die Teenagerin konnte ihre Symptome zu Hause in Quarantäne auskurieren. „Ein paar Wochen später schmerzten jedoch ihr Kopf, ihre Augen und ihr Körper, und sie wurde desorientiert, so dass sie in ein örtliches Krankenhaus eingeliefert wurde“, berichtet die Johns Hopkins University School of Medicine.
Nach Aufnahme in der Klinik habe die Teenagerin „Fieber bekommen, ihr Herz schlug abnormal schnell, ihre Atmung war erschwert, sie begann zu erbrechen und ihre Augen und Lippen wurden rot.“ Als die Tyonas Organe zu versagen drohten, wurde sie umgehend ins Johns Hopkins Children’s Center verlegt. Dort stellten die Medizinerinnen und Mediziner auch eine starke Beeinträchtigung der Herzfunktion fest.
Diagnose MIS-C
Ein MIS-C wurde diagnostiziert, dass zu Entzündungen verschiedener Organe führen kann, darunter Herz, Lunge, Nieren, Blut, Gehirn, Haut, Augen und Magen-Darm-Trakt. Das klinische Team am Johns Hopkins Children’s Center konnte Tyona mit Hilfe spezieller Beatmung und einem Medikamentencocktail einschließlich hoher Dosen von Steroiden und entzündungshemmenden Medikamenten stabilisieren.
Während ihres Aufenthalts im Johns Hopkins Children’s Center erlitt Tyona jedoch noch einen epileptischen Anfall – den ersten in ihrem Leben. Hier liegt laut Angaben der Ärztinnen und Ärzte der Verdacht nahe, dass das MIS-C ihn verursacht haben könnte. Insgesamt habe sich die Teenagerin jedoch schnell erholt, so dass nach neun Tagen die meisten Medikamente abgesetzt werden konnten und Tyona nach Hause entlassen wurde.
Ihre Herzfunktion hat sich seitdem wieder normalisiert, aber Tyona wird weiterhin überwacht werden müssen, betont die behandelnde Ärztin Lasya Gaur am Johns Hopkins Children’s Center. „Wir planen, alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, einschließlich fortschrittlicher Herztests, um ihren Herzstatus genau zu überwachen“, so die Medizinerin.
Bis heute anhaltende Beschwerden
Die Teenagerin selbst berichtet, dass sie aktuell immer noch leicht außer Atem komme, Schwindelgefühle und wenig Appetit habe. „Da die Langzeitfolgen von MIS-C noch erforscht werden, ist es unklar, wie lange diese Symptome bei Tyona anhalten könnten“, so die Johns Hopkins University School of Medicine. (fp)
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