Britischer Corona-Held "Captain Tom" mit militärischen Ehren verabschiedet
Firmen können jetzt Corona-Hilfen von mehr als zwei Millionen Euro beantragen
Vom Corona-Lockdown betroffene Firmen können nun auch große Hilfsbeträge von mehr als zwei Millionen Euro beantragen. Hintergrund sind neue Vereinbarungen mit der EU-Kommission, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Samstag mitteilte. Dabei geht es um die sogenannten November- und Dezemberhilfen.
Für November und Dezember 2020 können Unternehmen, die direkt vom Lockdown betroffen waren – etwa Restaurants – Zuschüsse von bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus dem Vorjahreszeitraum bekommen. Für Abschlagszahlungen ist der Bund zuständig, für die Abwicklung der eigentlichen Zuschüsse die Länder. Bislang wurden laut Wirtschaftsministerium rund 7,2 Milliarden Euro an die betroffenen Unternehmerinnen und Unternehmer ausgezahlt.
Britischer Corona-Held „Captain Tom“ mit militärischen Ehren verabschiedet
Großbritannien hat von dem zum Corona-Helden aufgestiegenen Weltkriegsveteranen Tom Moore mit militärischen Ehren Abschied genommen. Soldaten formten bei einer kleinen, im Fernsehen übertragenen Zeremonie am Samstag bei einem Krematorium im englischen Bedford eine Ehrengarde. Die Beisetzung fand auf Wunsch der Familie des Hundertjährigen anschließend im kleinen Kreis statt.
Sechs Soldaten des Yorkshire-Regiments, in dessen Vorgänger Moore im Zweiten Weltkrieg gedient hatte, trugen seinen Sarg. Darauf lagen der Union Jack, seine Militärmütze sowie sein Degen. 14 weitere Soldaten feuerten Salut-Schüsse. An der Beisetzung nahmen nur seine zwei Töchter, vier Enkel sowie seine Schwiegersöhne teil.
Der hundertjährige Nationalheld war am 2. Februar nach einer Corona-Infektion gestorben. Seine Asche sollte in einem Familiengrab neben seinen Eltern und Großeltern beigesetzt werden.
Moore hatte zu seinem 100. Geburtstag im vergangenen April eine Spendenaktion für das nationale Gesundheitssystem NHS gestartet. Er wollte einhundert Mal mit seinem Rollator seinen Garten abschreiten und hoffte dafür auf eintausend Pfund von Spendern. Die Aktion fand derart viel Zuspruch, dass Moore schließlich 33 Millionen Pfund (gut 36 Millionen Euro) sammelte und zu einer nationalen Berühmtheit wurde. Das Militär ernannte ihn zum "Ehren-Oberst", im Juli wurde er von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen.
Ein einziger Corona-Fall: Lockdown für neuseeländische Stadt Auckland
Nach der Meldung einer einzigen Corona-Neuinfektion in der neuseeländischen Stadt Auckland ist ein Lockdown von mindestens einer Woche verhängt worden. Das gab Premierministerin Jacinda Ardern am Samstag bekannt. Sie wisse wie frustrierend das sei, sagte Ardern. Zurzeit sei unklar wie es zu der Ansteckung gekommen sei, sagte Ardern weiter. Die Gesundheitsbehörden seien dabei, eine Gen-Sequenzierung des nachgewiesenen Corona-Virus durchzuführen und Kontakte nachzuverfolgen. In Auckland gab es bereits am 14. Februar einen dreitägigen Lockdown, nachdem drei Corona-Neuinfektionen in einer Familie aufgetreten waren.
Ab Sonntagfrüh (Ortszeit) sind in der größten Stadt Neuseelands unter anderem Schwimmbäder, Museen, Kinos und Spielplätze geschlossen. Schulen bleiben weiterhin geöffnet, bieten jedoch nur Notbetreuung an. Zahlungen müssen ohne Bargeld erfolgen. Im Rest des Landes sind Versammlungen von mehr als 100 Menschen verboten.
Bundesregierung will Corona-Beförderungsverbot verlängern
Die Bundesregierung will das Beförderungsverbot für Einreisende aus sogenannten Virusvarianten-Gebieten bis 17. März verlängern. Das berichtet die "Funke Mediengruppe", der ein entsprechender Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums vorliegt. "Mit einem deutlich verringerten Eintrag von Virusvarianten sollen weitere Infektionen möglichst verhindert werden", heißt es demnach in dem Papier.
Aktuell gilt das Beförderungsverbot, das derzeit auch Einreisen aus Tschechien und weite Teile des österreichischen Bundeslandes Tirol umfasst, bis 3. März. Im Prinzip dürfen von dort nur noch Deutsche und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland einreisen. Unter anderem für Berufspendler, die in systemrelevanten Branchen arbeiten, gibt es Ausnahmen.
Menschen, die nach Deutschland einreisen, sollen ab Montag zudem eine Corona-SMS der Bundesregierung erhalten, wenn sich ihr Handy in das deutsche Mobilfunknetz einbucht.
Mehr als 20.000 Corona-Tote in Tschechien
In Tschechien hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 20.000 überschritten. Seit Beginn der Pandemie starben 20.194 Menschen, die zuvor positiv getestet worden waren. Das teilte das Gesundheitsministerium in Prag am Samstag mit. Innerhalb von 24 Stunden wurden 14.676 Neuinfektionen registriert. Die Gesamtzahl der jemals Infizierten lag bei mehr als 1,2 Millionen. Tschechien hat rund 10,7 Millionen Einwohner und derzeit die höchste Neuinfektionsrate unter allen EU-Staaten.
US-Repräsentantenhaus stimmt für Bidens Corona-Hilfspaket
Das US-Repräsentantenhaus hat das Corona-Hilfspaket von US-Präsident Joe Biden gebilligt. Das 1,9 Billionen Dollar (1,6 Billionen Euro) teure Maßnahmenpaket passierte in der Nacht zum Samstag die Kongresskammer. 219 Abgeordnete stimmten für und 212 Abgeordnete gegen das Konjunktur- und Hilfspaket, dem nun noch der Senat zustimmen muss.
Umfrage: Mehrheit der Deutschen für Impfpass nach Vorbild Israels
Eine große Mehrheit der Deutschen wünscht sich einen Corona-Impfpass, der den Besuch von Theatern, Fitnessstudios, Sportereignissen oder auch Reiseerleichterungen ermöglicht. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sind 16 Prozent dafür, einen solchen "Grünen Pass" nach dem Vorbild Israels sofort einzuführen. Weitere 44 Prozent meinen, man sollte damit warten, bis alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben. Nach derzeitiger Planung soll das bis zum 21. September der Fall sein. Nur 35 Prozent lehnen die Einführung eines Passes, der Geimpften Vorteile gegenüber nicht Geimpften ermöglicht, grundsätzlich ab.
Israel hatte am vergangenen Sonntag einen sogenannten Grünen Pass eingeführt, der Genesenen und Geimpften in der Corona-Krise zahlreiche Erleichterungen gewährt. Auch für Nicht-Geimpfte wurden zwar Einschränkungen gelockert, sie erhielten aber deutlich weniger Freiheiten zurück.
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben sich zwar am Donnerstag darauf verständigt, dass innerhalb der nächsten drei Monate ein europäischer Impfpass entwickelt werden soll. Unklar ist aber noch, welche Erleichterungen damit verbunden sein werden.
RKI registriert 9762 Corona-Neuinfektionen und 369 neue Todesfälle
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9762 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 369 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Samstag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9164 Neuinfektionen und 490 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.14 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Samstagmorgen bundesweit bei 63,8 – und damit etwas höher als am Vortag (62,6).
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.434.446 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.243.200 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 69.888.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 1,08 (Vortag 1,05). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 108 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Ständige Impfkommission will Empfehlung zu Astrazeneca-Impfstoff ändern
Die Ständige Impfkommission (Stiko) will ihre Empfehlung zum Impstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca rasch ändern. Es werde "sehr bald zu einer neuen, aktualisierten Empfehlung kommen", sagte Stiko-Chef Thomas Mertens am Freitagabend im ZDF-"heute journal". Bisher empfiehlt die Stiko den Einsatz des Astrazeneca-Vakzins nur bei Menschen unter 65 Jahren. Dies hatte in Deutschland zu Akzeptanzproblemen für das Mittel geführt.
"Das Ganze ist irgendwie schlecht gelaufen", sagte Mertens dazu. Jedoch hätten zu dem Zeitpunkt der Empfehlung keine ausreichenden Daten zur Wirksamkeit des Impfstoffs bei älteren Menschen vorgelegen. "Wir haben nie den Impfstoff kritisiert. Wir haben nur kritisiert, dass die Datenlage für die Altersgruppe über 65 nicht gut oder nicht ausreichend war", betonte der Stiko-Chef. Ansonsten sei der Impfstoff "sehr gut" und werde "jetzt durch hinzukommende neue Daten noch besser in der Einschätzung".
Mertens schloss nicht aus, die Abstände zwischen den zwei notwendigen Corona-Impfungen zu verlängern: "Ich halte das für möglich gerade bei dem Astrazeneca-Impfstoff, dass man sich da noch für etwas längere Intervalle entscheiden kann."
Virus-Varianten: Biden warnt vor Gefahr erneut steigender Fallzahlen
US-Präsident Joe Biden hat angesichts neuer Coronavirus-Varianten vor der Gefahr erneut steigender Fallzahlen in der Pandemie gewarnt. "Das Schlimmste, was wir jetzt tun können, ist, in unserer Wachsamkeit nachzulassen", sagte Biden am Freitagabend (Ortszeit) bei einem Besuch in Houston im Bundesstaat Texas. Er rief die Amerikaner dazu auf, sich impfen zu lassen. Biden appellierte außerdem an seine Landsleute, Masken zu tragen.
US-Forscher haben sich zuletzt besorgt über neue Coronavirus- Varianten in Kalifornien und New York gezeigt. Die täglichen Fallzahlen in den USA liegen weit unterhalb von denen zu Jahresbeginn. In den vergangenen Tagen stagnierten sie aber oberhalb der Marke von 70.000. Seit Beginn der Pandemie sind in den USA mehr als 510.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus ums Leben gekommen.
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