Regierung: 20 Euro pro Stunde für Helfer bei Schnelltests in Heimen
Heftiges Gerangel bei Corona-Debatte im tschechischen Parlament
Die Debatte im tschechischen Parlament über eine Verlängerung des Corona-Notstands ist am Donnerstag eskaliert. Nachdem ihm wegen persönlicher Beleidigungen das Mikrofon ausgeschaltet worden war, lieferte sich der Abgeordnete Lubomir Volny ein heftiges Gerangel mit dem Sitzungspräsidenten Tomas Hanzel. Andere Parlamentarier kamen diesem sofort zu Hilfe. "Wenn du hierher kommst, kriegst du Prügel", schrie Volny einen von ihnen an. Als gewählter Vertreter des Volkes habe er das Recht, sich äußern zu können: "So bringt ihr mich nicht zum Schweigen!"
Weitere Nachweise der Corona-Varianten in Deutschland
Im Zuge der verstärkten Suche nach den neuen Coronavirus-Varianten hat es in Deutschland weitere Treffer gegeben. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat bislang (Stand 21.1., 0.00 Uhr) 28 Nachweise der Variante B.1.1.7 aus sieben Bundesländern gemeldet bekommen, wie eine Sprecherin mitteilte. Die Variante war erstmals in Großbritannien aufgetaucht und gilt als besonders infektiös. Für die Variante, die sich zunächst in Südafrika stark verbreitete, waren dem RKI insgesamt 17 Fälle aus Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg bekannt. Die Meldungen können beim RKI allerdings zeitverzögert ankommen.
Dramatische Corona-Lage in Portugal: Regierung schließt Schulen
Wegen der sich drastisch zuspitzenden Corona-Krise werden in Portugal alle Kindertagesheime, Schulen und Universitäten geschlossen. Die Maßnahme werde ab Freitag und für die nächsten zwei Wochen gelten, erklärte Ministerpräsident António Costa in Lissabon. Costa begründete die umstrittene Schließung mit dem starken Anstieg der Ansteckungen im Zusammenhang mit der in Großbritannien aufgetretenen Virus-Mutation. Nach amtlichen Angaben macht diese derzeit 13 Prozent der Neuinfektionen aus.
Die Zahlen Portugals seien "besonders dramatisch", hatte Costa zuvor gesagt. Das Land mit rund 10,3 Millionen Einwohnern hatte am Mittwoch einen neuen Höchstwert an Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Die 14.647 neuen Fälle würden auf Deutschland umgerechnet, das etwa acht Mal so viele Einwohner hat, knapp 120.000 Ansteckungen an einem einzigen Tag bedeuten. Am Donnerstag wurden in Portugal 13.544 Neuinfektionen gemeldet. Wegen der schlimmen Lage waren zuletzt auch Forderungen nach einer Verlegung der für Sonntag angesetzten Präsidentenwahl laut geworden.
Ungarn lässt als erstes EU-Land russisches Sputnik-Vakzin gegen Corona zu
Als erstes EU-Land hat Ungarn grundsätzlich grünes Licht für den russischen Anti-Corona-Impfstoff Sputnik V gegeben. Der Kabinettschef des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, Gergely Gulyas, verknüpfte diese Ankündigung mit einer Kritik an der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, die ihre Entscheidungen zur Eindämmung der Corona-Krise "unglücklicherweise außerordentlich langsam" treffe. Ungarn will daher auch großflächig den Corona-Impfstoff einsetzen, der von dem chinesischen Pharma-Giganten Sinopharm angeboten wird.
Die ungarischen Behörden gaben laut Gulyas vorerst die Verimpfung von Sputnik V und dem Impfstoff AstraZeneca frei, der in Großbritannien bereits zugelassen ist. Die Vorschriften der in Amsterdam ansässigen EMA sehen vor, dass nationale Behörden in Dringlichkeitssituationen Impfstoffe freigeben können.
Pfizer liefert weniger Impf-Ampullen an Besteller-Länder aus
Der US-Pharmakonzern Pfizer liefert weniger Ampullen seines Corona-Impfstoffs an die Besteller-Länder aus. Der Konzern begründete dies in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AFP mit einer Stellungnahme der EU-Arzneimittelbehörde EMA, wonach aus jedem Fläschchen bis zu sechs Impfdosen gezogen werden könnten. Bisher ging Pfizer von fünf Dosen pro Flakon aus – und berechnete entsprechend die Zahl der zu liefernden Ampullen. Der Impfstoff wurde gemeinsam mit dem deutschen Unternehmen Biontech entwickelt.
"Wir halten unsere Lieferverpflichtungen gegenüber den Staaten ein", betonte Pfizer. Die Bestellungen hätten "immer auf einer Gesamtzahl von Dosen beruht und nicht von Ampullen". Die EMA hatte es den EU-Staaten am 8. Januar erlaubt, sechs Dosen aus jedem Fläschchen zu ziehen. Allerdings sind dafür spezielle Spritzen nötig, über die nicht alle Länder in ausreichender Zahl verfügen.
Regierung: 20 Euro pro Stunde für Helfer bei Schnelltests in Heimen
Freiwillige Helfer sollen laut Bundesregierung bei der Abnahme von Corona-Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen pro Stunde eine Vergütung von 20 Euro erhalten. Das sagte eine Regierungssprecherin der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Die Bundesagentur für Arbeit wird eine Webseite und eine Hotline schalten, über die sich Interessierte melden können", sagte sie.
Nach Möglichkeit sollten die freiwilligen Helfer medizinische Vorkenntnisse oder Erfahrungen in einem pflegerischen Bereich mitbringen. Das sei aber nicht zwingend erforderlich. Sie werden zuvor in jedem Fall vom Deutschen Roten Kreuz oder einer anderen Hilfsorganisation geschult. "Die Personen sollten überdies zwischen 18 bis 70 Jahre alt sein und über deutsche Sprachkenntnisse verfügen", sagte die Sprecherin. "Sie sollten in guter körperlicher Verfassung sein, so dass sie in persönlicher Schutzausrüstung, unter anderem mit FFP-2- und -3-Atemschutzmaske, Schutzbrille, Einmalhandschuhen arbeiten können."
EU-Kommission: Lieferengpass bei Biontech-Impfstoff nur diese Woche
Der Lieferengpass der Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer soll nach Angaben der EU-Kommission rasch überwunden sein. Diese Woche werde weniger geliefert, nächste Woche aber bereits wieder 100 Prozent der zugesagten Menge, sagte ein Kommissionssprecher. Der Lieferrückstand aus dieser Woche werde dann schnell ausgeglichen. So hätten es die Hersteller mitgeteilt.
In Deutschland stehen derzeit einige Impfzentren still, weil Impfstoff fehlt. Biontech und Pfizer hatten Ende vergangener Woche kurzfristig mitgeteilt, sie müssten die Produktion einschränken, um die Kapazität eines Werks in Belgien aufzustocken. Die Unternehmen hätten aber zugesichert, die für das erste Quartal bestellte Gesamtmenge zu liefern, bekräftigte der Kommissionssprecher.
Verfassungsschutz sieht sich bei „Querdenken“-Beobachtung bestätigt
Nach den ersten Wochen der Beobachtung sieht der baden-württembergischen Verfassungsschutz die Gefahr durch die "Querdenken"-Bewegung bestätigt. Wegen der Nähe der Organisatoren zu Reichsbürgern und Extremisten sei es richtig, eine mittlere zweistellige Zahl der radikalisierten "Querdenken»-Anführer im Land mit nachrichtendienstlichen Mitteln zu beobachten, sagte die baden-württembergische Verfassungsschutzpräsidentin Beate Bube der Zeitung "Badische Neueste Nachrichten".
Gesundheitsminister Spahn fordert Corona-Tests für Grenzpendler
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat verbindliche Corona-Tests für Pendler in deutschen Grenzregionen mit hohen Infektionszahlen gefordert. Man sehe in vielen Grenzregionen, dass das Infektionsgeschehen oft auf beiden Seiten hoch sei und es sich immer wieder gegenseitig wie in Tschechien «hochschaukeln» würde, sagte Spahn im SWR. "Darüber sind wir auch in Gesprächen mit der tschechischen Regierung, dass entweder in Tschechien oder in Deutschland oder abgestimmt im Wechsel mehrfach die Woche Tests bei den Grenzpendlern stattfinden." Die Tests müssten nicht "per se an der Grenze" direkt sein.
Seit Montag gibt es in Sachsen auch eine neue Regel für Berufspendler aus Polen und Tschechien: Grenzpendler, die aus Risikogebieten ein- oder ausreisen, müssen sich einmal pro Woche testen lassen, so sieht es die sächsische Corona-Quarantäne-Verordnung vor. In Brandenburg ist bei der Einreise aus ausländischen Risikogebieten neben zehntägiger Quarantäne ein Corona-Test vorgeschrieben – dies gilt jedoch nicht für Grenzpendler.
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) schloss im weiteren Kampf gegen die Ausbreitung der britischen Coronavirus-Mutation in Europa strengere Grenzkontrollen nicht aus. "Die Gefahr ist, wenn die Zahlen in einem Land hochgehen, dass diese Mutation zur Mehrheitsvariante wird und dann ist diese Infektion nicht mehr zu beherrschen", sagte Braun im ARD-"Morgenmagazin". Auch Außenminister Heiko Maas (SPD) schließt strengere Grenzkontrollen nicht aus, betonte im ARD-"Morgenmagazin" aber: "Ich glaube dass wir alles daran setzten müssen, um das zu verhindern."
Mongolischer Regierungschef wegen Corona-Skandals zurückgetreten
Der mongolische Regierungschef Churelsuch Uchna ist wegen eines Corona-Skandals im Gesundheitswesen zurückgetreten. Es sei für ihn "herzzerreißend" gewesen zu sehen, wie eine Covid-19-Patientin und ihr Neugeborenes kurz nach der Geburt behandelt worden seien, begründete Churelsuch am Donnerstag seinen Rücktritt. Als Regierungschef müsse er dafür die Verantwortung übernehmen. Am Mittwoch hatte es vor dem Regierungsgebäude in Ulan Bator Proteste gegeben.
Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie eine Frau, die offenbar erst kurz zuvor entbunden hatte, zu einem Gesundheitszentrum transportiert wurde. Sie trug bei Temperaturen von minus 25 Grad lediglich Krankenhauskleidung. An den Protesten beteiligten sich am Mittwoch rund 5000 zumeist junge Menschen.Wegen des Skandals waren bereits der Vize-Regierungschef und der Leiter der Krankenhausverwaltung zurückgetreten.
Merkel bietet Russland Unterstützung bei Impfstoff an
Kanzlerin Angela Merkel hat Russland Unterstützung bei weiteren Schritten für den russischen Corona-Impfstoff "Sputnik V" angeboten. Voraussetzung für eine mögliche Kooperation sei aber eine Zulassung des Präparats in der EU, sagte die CDU-Politikerin in Berlin. Nachdem sich Russland an die zuständige EU-Arzneimittelagentur EMA gewandt habe, habe sie Unterstützung des bundeseigenen Paul-Ehrlich-Instituts für das Verfahren angeboten. Wenn der Impfstoff von der EMA zugelassen werde, könne man dann auch über gemeinsame Produktion oder Anwendung reden. Merkel betonte, über alle derzeit großen politischen Differenzen mit Russland hinweg könne man in einer Pandemie im humanitären Bereich zusammenarbeiten.
IOC hält an Olympischen Spielen im Sommer in Tokio fest
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hält trotz der Corona-Pandemie an seinen Plänen für die Olympischen Sommerspiele in Tokio fest. "Wir haben derzeit überhaupt keinen Grund daran zu glauben, dass die Olympischen Spiele in Tokio am 23. Juli nicht eröffnet werden", sagte der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach der Nachrichtenagentur Kyodo News. Es gebe keinen "Plan B". Das IOC setze sich entschlossen dafür ein, "dass die Spiele sicher und erfolgreich sind." Wegen der Corona-Pandemie waren die Sommerspiele im vergangenen März um ein Jahr verschoben worden. Angesichts der weltweit steigenden Infektionszahlen wuchsen zuletzt aber die Zweifel an einer Austragung der Tokio-Spiele in diesem Sommer.
Europäische Zentralbank stockt Corona-Hilfen vorerst nicht weiter auf
Die Europäische Zentralbank (EZB) verstärkt ihre Corona-Hilfen trotz anhaltender Belastungen für die europäischen Wirtschaft vorerst nicht weiter. Auch die historisch niedrigen Leitzinsen im Euroraum bleiben weiterhin unverändert, wie ein EZB-Sprecher nach der ersten geldpolitischen Ratssitzung im neuen Jahr mitteilte. Der zentrale Leitzins bleibt damit auf dem Dauertiefstand von 0,0 Prozent.
6500 Corona-Delikte in England und Wales zwischen April und September
Tausende Zwischenfälle bei der Durchsetzung von Corona-Regeln hat die Polizei in England und Wales zwischen April und September 2020 festgestellt. In 1688 Fällen seien Polizisten und Ersthelfer angegriffen worden, oft wurden sie bespuckt, angehustet, gebissen oder getreten. Das teilte die Strafverfolgungsbehörde Crown Prosecution Service in London mit. Der Top-Beamte Max Hill nannte die Zahl "besonders entsetzlich". Hinzu kamen rund 1200 Verstöße gegen Ausgangs- und Reisebeschränkungen sowie unerlaubte Treffen oder Partys. Insgesamt seien 2106 Angeklagte für 6469 Corona-Delikte verurteilt worden, in 286 Fällen seien die Vorwürfe zurückgenommen worden.
Behörde in Ungarn erteilt russischem Corona-Impfstoff Notzulassung
Die ungarische Arzneimittelbehörde (OGyEI) hat dem russischen Anti-Corona-Impfstoff Sputnik V eine Notzulassung für den Gebrauch in Ungarn erteilt. Die Erlaubnis gelte sechs Monate und könne danach um weitere sechs Monate verlängert werden, berichtete das Nachrichtenportal "portfolio.hu" unter Berufung auf die Behörde. Nach Angaben des ungarischen Staatsfernsehsenders MTV muss noch ein zweites Amt, das Zentrum für Nationale Volksgesundheit (NNK), seine Zustimmung erteilen, damit Sputnik V in Ungarn verabreicht werden kann.
Ungarns rechtsnationaler Ministerpräsident Viktor Orban hatte zuletzt beklagt, dass sein Land zu wenig Impfstoff von der EU erhalten würde. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat bislang zwei Impfstoffe westlicher Produzenten – den von Biontech-Pfizer und den von Moderna – für den Gebrauch in der EU zugelassen. Ungarn hat nach Angaben vom Donnerstag bisher 140.000 Impfungen verabreicht. Das Land hat knapp zehn Millionen Einwohner.
Studie: Corona-Fallzahlen in England sinken trotz Lockdowns nicht
Trotz des Lockdowns in Großbritannien nimmt die Zahl der Corona-Infektionen einer neuen Studie zufolge nicht ab, sondern hat zuletzt sogar noch zugelegt. Demnach wurde im größten Landesteil England zwischen dem 6. und 15. Januar jeder 63. Mensch positiv getestet, wie die Forscher des Imperial College London am Donnerstag mitteilten. Das waren 50 Prozent mehr als Anfang Dezember. Die Wissenschaftler werteten nach eigenen Angaben Abstriche von etwa 143.000 Menschen aus. "Während der ersten zehn Tage des dritten Covid-Lockdowns in England im Januar 2021 war die Verbreitung von Sars-CoV-2 ohne Anzeichen eines Rückgangs sehr hoch", betonten die Forscher. Der Infektiologe Steven Riley sagte dem Sender Sky News zufolge, der Lockdown mit weitreichenden Ausgangs- und Reisebeschränkungen sei offenbar nicht so wirkungsvoll wie noch im Frühjahr 2020. Die Ergebnisse zeigten zudem, dass die in Großbritannien entdeckte Virus-Variante schneller übertragen werde.
Verschärfter Lockdown
Merkel-Berater Kai Nagel: "Wir haben jetzt einfach Pech gehabt"
Merkel verteidigt Datenschutz bei Corona-Warn-App
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Entscheidung für ein hohes Datenschutzniveau bei der Corona-Warn-App verteidigt. Dieses sei sehr wichtig für die Akzeptanz der App, sagte Merkel am Donnerstag in Berlin. "Eine Corona-Warn-App für sehr viel weniger Nutzer mit einem geringeren Datenschutz wäre auch nicht gut."
Feuer beim weltgrößten Impfstoffproduzenten in Indien
In einem Gebäude des weltgrößten Impfstoffproduzenten in Indien ist ein Feuer ausgebrochen. Wie auf Fernsehbildern zu sehen war, brannte es in einem Gebäude des Serum Institutes. Dieses befinde sich zurzeit im Bau, berichtet der örtliche Fernsehsender NDTV. Der Impfstoffproduzent in der Stadt Pune stellt auch den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca für Indien und andere Märkte unter dem Namen Covishield her. NDTV zufolge sei es aber unwahrscheinlich, dass das Feuer die Corona-Impfstoff-Produktion beeinträchtige. Warum der Brand ausbrach, war zunächst unklar.
Fauci kündigt US-Unterstützung für globale Corona-Impfinitiative an
Der amerikanische Virologe Anthony Fauci hat als Vertreter einer US-Delegation den Beitritt des Landes zur internationalen Corona-Impfinitiative Covax angekündigt. Fauci sprach am Donnerstag per Video-Schaltung bei der Sitzung des Exekutivrates der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die die Initiative koordiniert. Der neue US-Präsident Joe Biden wird nach Aussagen Faucis noch am Donnerstag eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnen. "Die Regierung Bidens plant, mit vollem Engagement die globale Gesundheit zu verbessern." Der neue US-Präsident hat den von seinem Vorgänger Donald Trump eingeleiteten Austritt der Vereinigten Staaten aus der WHO gestoppt.
Sachsen verzeichnet Jahrzehnte-Rekord an Todesfällen in einem Monat
Mit der Corona-Pandemie hat Sachsen eine Rekordzahl an Todesfällen binnen eines Monats verzeichnet. Fast 9700 Menschen seien im Dezember in dem Bundesland gestorben, teilte das Statistische Landesamt in Kamenz mit. Das seien so viele wie noch nie in einem Monat in den vergangenen 40 Jahren und fast doppelt so viele wie im Dezember 2019.
Monatsdaten zu Sterbefällen liegen in Sachsen seit 1980 elektronisch vor. Sachsen gehört zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Ländern in Deutschland. Inwieweit andere Faktoren zu dem Höchstwert beigetragen haben, konnten die Fachleute noch nicht sagen. Die abschließende Statistik zu den Todesursachen liege voraussichtlich im Sommer vor, hieß es. Insgesamt starben den Angaben nach 2020 fast 61.800 Menschen in Sachsen (2019: knapp 55.000), im Schnitt 169 pro Tag (2019: 151). 4 von 5 Verstorbenen seien 75 Jahre und älter gewesen.
Merkel tritt vor der Hauptstadtpresse auf
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht in Berlin den Hauptstadtjournalistinnen und -journalisten Rede und Antwort. Der stern verfolgt die Pressekonferenz und informiert Sie hier über die wichtigsten Ereignisse:
Corona in Deutschland
Merkel zur Öffnungsstrategie: Priorität liegt auf Kitas und Schulen
Umfrage: Mehrheit befürwortet verlängerten Lockdown
Eine Mehrheit der Deutschen unterstützt laut einer aktuellen Umfrage die Entscheidung von Bund und Ländern, den Lockdown bis zum 14. Februar zu verlängern. 69 Prozent der Befragten halten die Maßnahme für angemessen, wie aus einer veröffentlichten YouGov-Umfrage hervorgeht. Etwa ein Viertel (24 Prozent) sprach sich gegen die Verlängerung aus. Einen Unterschied bei der Akzeptanz des verlängerten Lockdowns gibt es zwischen Ost und West: Während Westdeutsche ihn zu 70 Prozent unterstützen, halten ihn in Ostdeutschland 65 Prozent für angemessen. Zudem finden ihn Männer häufiger angemessen (72 Prozent) als Frauen (67 Prozent).
Spahn fordert abgestimmte Corona-Tests für Grenzpendler in der EU
Vor dem EU-Sondergipfel zum Umgang mit der Corona-Pandemie hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für ein europaweit abgestimmtes Vorgehen bei Corona-Tests von Grenzpendlern ausgesprochen. Man sehe in vielen Grenzregionen, dass das Infektionsgeschehen oft auf beiden Seiten hoch sei und es sich immer wieder gegenseitig "hochschaukeln" würde, sagte Spahn dem SWR. Auf der anderen Seite würden aber die Pendler gebraucht, auch im Gesundheitswesen.
Vor EU-Corona-Gipfel
Neue Grenzschließungen in der EU? Spitzenpolitiker warnen vor Abschottung
Deutlicher Rückgang bei den Neuinfektionen in Deutschland
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Deutschland zuletzt deutlich gesunken. So gab das Robert Koch-Institut (RKI) die sogenannte 7-Tage-Inzidenz am Morgen mit 119,0 an – das ist der niedrigste Wert seit dem 1. November. Die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche, war in den vergangenen zehn Tagen kontinuierlich gesunken. Ihren bisherigen Höchstwert hatte sie kurz vor Weihnachten (22.12.) mit 197,6 erreicht. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch groß: Die höchsten Inzidenzen haben Thüringen mit 225,0 und Brandenburg mit 203,3. Den niedrigsten Wert hat Bremen mit 76,6.
Mann stirbt nach zweiter Corona-Infektion
In Baden-Württemberg ist ein registrierter Corona-Patient nach einer zweiten Infektion mit dem Virus gestorben. Es ist der erste derartige Fall im Südwesten, der bekannt geworden ist, und womöglich auch in Deutschland. Es handele sich um einen Mann aus dem Landkreis Freudenstadt, teilte das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mit. Im April 2020 sei erstmals eine Corona-Infektion bei ihm nachgewiesen worden. Ende Dezember 2020 habe sich der Mann erneut angesteckt, was Anfang Januar festgestellt worden sei. "Der Patient verstarb im weiteren Verlauf an einer Covid19-Pneumonie (Lungenentzündung) und Sepsis mit Multiorganversagen." Zuerst hatte der Rechercheverbund von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" darüber berichtet.
Mehr als 20.000 Corona-Neuinfektionen und rund tausend Todesopfer
In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 20.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 20.398 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.088.400.
Nach den Angaben des RKI wurden zudem 1013 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 49.783. Gezählt werden dabei sowohl Menschen, die unmittelbar an der Erkrankung durch das Virus verstarben, als auch Menschen mit Vorerkrankungen, die mit dem Coronavirus infiziert waren und bei denen sich die genaue Todesursache nicht abschließend nachweisen lässt.
Die Nachrichten von Mittwoch, 20 Januar 2021.
Mann stirbt nach zweiter Corona-Infektion – Erster bekannter Fall?
In Baden-Württemberg ist ein registrierter Corona-Patient nach einer zweiten Infektion mit dem Virus gestorben. Es ist der erste derartige Fall im Südwesten, der bekannt geworden ist, und womöglich auch in Deutschland. Der Mann habe im Landkreis Freudenstadt gelebt, teilte das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mit. Im April 2020 sei erstmals eine Corona-Infektion bei ihm nachgewiesen worden. Ende Dezember 2020 habe sich der Mann erneut angesteckt, was Anfang Januar festgestellt worden sei. "Der Patient verstarb im weiteren Verlauf an einer Covid19-Pneumonie (Lungenentzündung) und Sepsis mit Multiorganversagen." Zuerst hatte der Rechercheverbund von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" darüber berichtet.
Wie der Verbund weiter schreibt, handelt es sich um einen 73 Jahre alten Mann. Stefan Brockmann, der am Landesgesundheitsamt das Referat Gesundheitsschutz und Epidemiologie leitet, sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei der erste bekannte Todesfall nach einer zweiten Infektion im Südwesten. "Es gibt keinen Hinweis darauf, dass er eine der neuen Virusvarianten hatte", erklärte Brockmann.
Der Mann habe Vorerkrankungen gehabt, sagte Brockmann. Es sei wahrscheinlich, dass er bei der ersten Infektion keine starke Immunität ausgebildet habe. Die Chance, dass sich ein Mensch ein zweites Mal mit dem Coronavirus ansteckt, sei bisher sehr gering. Es gebe vereinzelte Fälle, bei denen die Patienten beim ersten Mal nicht genügend Antikörper ausgebildet hätten.
Merkel mahnt zu größter Vorsicht selbst bei 50er-Corona-Inzidenz
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zu größter Vorsicht im Umgang mit der Corona-Pandemie selbst für den Fall gewarnt, dass wie angestrebt ein Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Menschen innerhalb einer Woche erreicht werden sollte. Man solle "bitte nicht denken, dass, wenn wir bei 50 sind, das Leben des Sommers sofort wieder da ist. Dann sind wir sofort wieder im exponentiellen Wachstum", warnte Merkel am Mittwoch nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern in einer Video-Schaltkonferenz der Unionsfraktion im Bundestag. Dort informierte sie die Abgeordneten über die Ergebnisse der Bund-Länder-Beratungen vom Vorabend.
Merkel sagte nach diesen Informationen, die Gesundheitsämter müssten ertüchtigt werden, bei den Infektionen wieder die Kontaktnachverfolgung zu schaffen. Sie wurde mit den Worten zitiert: "Ansonsten kriegen wir keinen Spielraum für Öffnungen." Auch eine Inzidenz von 50 sei "noch ganz schön wackelig".
Sechs Fälle von Corona-Variante in Berliner Klinik nachgewiesen
Auf einer Berliner Krankenhausstation ist bei vier Patienten und zwei Mitarbeitern die zunächst in Großbritannien entdeckte Corona-Variante nachgewiesen worden. "Es besteht keine Kenntnis von vorherigen Aufenthalten in Großbritannien", teilte die Berliner Gesundheitsverwaltung am Mittwoch mit. Die neue Variante ist Experten zufolge infektiöser als bisherige Formen. Alle Fälle betreffen eine Station der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie des Humboldt-Klinikums im Bezirk Reinickendorf, wie der kommunale Vivantes-Konzern mitteilte. Am Vormittag war zunächst von drei Patienten mit der neuen Variante die Rede. Diese seien durch ein berlinweites Routinescreening am 14. Januar aufgefallen, hieß es.
Später fügte Vivantes hinzu, dass die Variante inzwischen zudem bei einer Patientin und zwei Mitarbeitern nachgewiesen sei, die bereits zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Ursprünglich seien diese Proben zwischen dem 15. und 18. Januar eingesandt worden. Wie Vivantes erklärte, war zum Schutz von Patienten und Personal sofort ein Aufnahmestopp für die betroffene Station verhängt worden.
Intensivmediziner sehen „Wettlauf zwischen Mutation und Impfung“
Deutschlands Intensivmediziner sehen in der Mutation des Coronavirus eine große Herausforderung für die kommenden Wochen. "Es ist quasi ein Wettlauf zwischen Mutation und Impfung", sagte Gernot Marx, Vorsitzender der Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), am Mittwoch in Aachen der Nachrichtenagentur AFP. Um Verhältnisse wie in Großbritannien oder Spanien zu vermeiden, müssten möglichst viele Menschen geimpft werden.
Eine Verbreitung der Virusmutanten würde zu mehr Neuinfektionen und letztendlich auch zu mehr Intensivpatienten führen, erläuterte Marx. Deshalb müsse auch die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen reduziert werden, damit diese wieder aufnahmebereit seien. Bis die derzeit behandelten Corona-Patienten die Intensivstationen verlassen können, werde es allerdings noch "etliche Wochen" bis hin zu drei Monaten dauern. "Die nächsten Wochen sind noch sehr kritisch", sagte Marx. "Deswegen ist es sehr wichtig, dass wir Kontakte vermeiden."
Mannheimer Verkehrsgesellschaft rät zu weniger Gesprächen
Die Rhein-Neckar-Verkehrsbetriebe (rnv) haben mit einer Aufforderung an ihre Fahrgäste, in Bussen und Bahnen zum Infektionsschutz weniger zu reden, ganz unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Seit Kurzem raten die rnv in den sozialen Medien in Mannheimer Dialekt, auf Handynutzung und Gespräche im Nahverkehr zu verzichten: "Wonn ma eh grad mol nix zu sage hot, hilft ach mol wenischer telefoniere in g'schlossene Räum." Für Zugereiste heißt das laut rnv: "Der Verzicht auf Telefonate in geschlossenen Räumen reduziert die Ansteckungsgefahr durch weniger Aerosole in der Luft."
Ein weiterer Tipp des Unternehmens: "Wenischer Babble macht ach wenischer dicki Luft, mähnt ach moi Fraa!" Die Übersetzung wird auch hier gleich mitgeliefert: "Weniger schwätzen macht weniger ansteckende Atemluft, sagt sogar meine Frau." Auf der Facebook-Seite des Blattes äußerte sich eine Kritikerin: "Soweit kommt es noch, mir von euch den Mund verbieten zu lassen, wo sind wir denn…?", empörte sich eine Frau. Susann Becker, Sprecherin des rnv, sagte dazu: "Dieser Ton überrascht uns schon." Von einem Verbot könne keine Rede sein, sondern es sei ein Appell mit einem Augenzwinkern. Andere Nutzer äußerten sich positiv über die Aktion.
Biontech: Corona-Impfstoff schützt wahrscheinlich auch vor Variante
Der Impfstoff von Biontech und Pfizer dürfte auch vor der Corona-Variante B.1.1.7 schützen. Darauf deutet eine Labor-Studie der beiden Unternehmen hin. Ein deutscher Experte findet die Daten überzeugend, bislang wurden sie aber nicht in einem begutachteten Fachjournal veröffentlicht. In Deutschland und anderen Ländern geht die Angst um, dass ansteckendere Mutanten des Coronavirus die Infektionslage massiv verschlechtern könnten. In Großbritannien hatte sich die Variante B.1.1.7 rasch verbreitet – auch hierzulande gibt es vereinzelt Nachweise.
Die Mutante zeichnet sich durch mehrere Veränderungen am sogenannten Spike-Protein aus. Dieses Bauteil ermöglicht es dem Virus, an Körperzellen zu binden und in diese einzudringen. Gleichzeitig ist das Spike-Protein das Ziel des Impfstoffs. Geimpfte bilden unter anderem Antikörper, die an das Bauteil binden und damit das Virus unschädlich machen. Biontech und Pfizer wollten deshalb nun wissen, ob die Mutationen am Spike-Protein die Schutzwirkung des Impfstoffes beeinträchtigen.
Ihr Experiment führten sie nicht mit echten Coronaviren durch, sondern mit sogenannten Pseudoviren, die aber das jeweilige Spikeprotein auf ihrer Oberfläche tragen. Die Forscher konnten zeigen, dass die Antikörper von insgesamt 16 Geimpften die Pseudoviren mit mutiertem Spike-Protein praktisch genauso wirkungsvoll ausschalten wie solche mit nicht-verändertem Spike-Protein. Es sei deshalb "sehr unwahrscheinlich", dass der Impfstoff nicht vor Erkrankungen durch die Variante B.1.1.7 schütze, heißt es in der Studie.
Grundschulen in Rheinland-Pfalz sollen ab 1. Februar in Wechselunterricht gehen
Grundschulen in Rheinland-Pfalz sollen ab dem 1. Februar in einen Wechselunterricht gehen. Die Präsenzpflicht bleibe dabei jedoch weiterhin ausgesetzt, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Mittwoch in Mainz. In allen anderen Klassenstufen werde der Fernunterricht bis zum 14. Februar fortgesetzt. Wenn die Situation es zulasse, sei anschließend ebenfalls Wechselunterricht mit Schülern ab der fünften Klasse geplant. Am Dienstagabend hatte bereits Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) angekündigt, Kitas und Schulen früher wieder öffnen zu wollen. Wenn die Infektionslage es zulasse, wolle das Land eine vorsichtige Öffnung angehen, sagte Kretschmann nach dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern. In Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sollen am 14. März neue Landtage gewählt werden.
Merkel ruft zu Unterstützung der Gesundheitsämter auf
Angesichts der weiterhin hohen Infektionszahlen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihre Fraktion zur Unterstützung der Gesundheitsämter aufgerufen. In einer Videoschalte mit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bat Merkel am Mittwoch laut Teilnehmern die Abgeordneten, Kontakt zu den Gesundheitsämtern vor Ort in den Wahlkreisen aufzunehmen und sich nach der Lage dort zu erkundigen. "Vielleicht kann ja jeder einen virtuellen Besuch bei seinem Gesundheitsamt machen", zitierten Teilnehmer die Kanzlerin im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP. Die Abgeordneten sollten die Gesundheitsämter darauf hinweisen, dass sie auch Unterstützungen etwa vom Bund in Anspruch nehmen könnten, sagte Merkel den Angaben zufolge. Den Gesundheitsämtern obliegt in der Corona-Pandemie die Kontaktnachverfolgung bei Infizierten. Wegen der hohen Zahl der Neuinfektionen können die Ämter dieser Aufgabe derzeit aber nicht mehr umfassend nachkommen.
Alle Infos im Überblick
FFP-Masken: Was bedeuten die Schutzstufen? Und was muss man beim Kauf beachten?
Bayern beschließt FFP2-Maskenpflicht für Gottesdienste
In Gottesdiensten in Bayern müssen Besucher künftig eine FFP2-Maske tragen. Das hat das Kabinett am Mittwoch in München beschlossen. Damit geht der Freistaat etwas über einen Bund-Länder-Beschluss vom Dienstagabend hinaus, nach dem in Gottesdiensten eine Pflicht zum Tragen mindestens einer sogenannten OP-Maske gelten soll. Die Staatsregierung setzt damit allerdings konsequent ihre Linie fort: Auch im öffentlichen Personennahverkehr und im Einzelhandel gilt in Bayern eine FFP2-Maskenpflicht, und zwar schon seit Montag. Bund und Länder hatten sich am Dienstagabend für diese Bereiche auf eine Pflicht mindestens für OP-Masken verständigt.
Bundesregierung fordert Länder zu Umsetzung der Schulschließungen auf
Die Bundesregierung hat die Bundesländer aufgefordert, sich an die Vereinbarungen der Bund-Länder-Runde zur Verlängerung der Schul- und Kitaschließungen bis Mitte Februar zu halten. "Die Bundesregierung geht davon aus, dass das so umgesetzt wird", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz am Mittwoch in Berlin. Es sei ausdrücklich vereinbart worden, die gegenwärtigen Schließungen bis 14. Februar fortzusetzen.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte nach der Spitzenrunde am Dienstagabend angekündigt zu prüfen, ob Grundschulen und Kitas schon ab Anfang Februar schrittweise wieder öffnen können. "Wenn die Infektionslage es zulässt", wolle Baden-Württemberg eine vorsichtige Öffnung angehen, sagte er.
Vizeregierungssprecherin Fietz verwies am Mittwoch auf Anzeichen dafür, dass sich die mutierte Variante des Coronavirus stärker unter Kinder und Jugendlichen verbreite als das bisherige Virus. Deswegen sei auch in diesem Bereich "vorsorgendes Handeln" notwendig.
Markus Söder über die neuen Corona-Maßnahmen
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder verteidigt die erneute Verlängerung des Lockdowns samt Schulschließungen wegen der großen Sorge vor dem mutierten Coronavirus. "Ein Abbruch der jetzigen Maßnahmen wäre ein fataler Fehler!", betont Söder. Weiter könne er nicht versprechen, was nach dem 14. Februar passiert, man müsse sich "vorsichtig herantasten".
Drei Fälle von Corona-Varianten in Berliner Klinik nachgewiesen
In einem Berliner Krankenhaus ist bei drei Patienten die zunächst in Großbritannien entdeckte Corona-Variante nachgewiesen worden. Das habe ein Routinescreening am 14. Januar auf einer Station der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie ergeben, teilte der kommunale Vivantes-Konzern am Mittwoch mit. Die Patienten sollen sich nach bisherigen Erkenntnissen nicht auf Reisen angesteckt haben. Die neue Variante ist Experten zufolge infektiöser als bisherige Formen. Über die Nachweise hatte zuvor der "Tagesspiegel" (online) berichtet.
Intensivmediziner sehen Notwendigkeit für längeren Lockdown
Intensivmediziner gehen davon aus, dass die geltenden Corona-Einschränkungen noch mindestens bis Ende Februar oder Anfang März andauern müssen. "Mitte Februar wird aus unserer Sicht nicht ausreichen, um von den hohen Inzidenzzahlen herunter zu kommen", sagte der Vorsitzende der Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Er pochte auch auf bundesweit einheitliche Regeln für den Lockdown.
"Wir alle müssen gemeinsam und zusammen die Zahlen drücken", forderte Marx. Er verwies dabei auch auf die neuen Gefahren durch Mutationen des Coronavirus. Auf jeden Fall solle man sich jetzt keine Illusionen machen. "Wir werden nicht Mitte Februar wieder die Innenstädte öffnen oder im Restaurant sitzen", stellte Marx klar.
Franziska Giffey zu Corona-Maßnahmen: Schulen müssen als erstes wieder öffnen
Nach den Beratungen von Bund und Ländern unterstützt Familienministerin Franziska Giffey (SPD) die neuen Corona-Beschlüsse zu Schul- und Kitaschließungen. Gleichzeitig fordert sie eine schrittweise Öffnung, sobald das Infektionsgeschehen dies zulässt. "Diese Entscheidungen sind notwendig, um zu vermeiden, dass wir noch über Monate in einer Situation wie jetzt bleiben müssen", sagte die Ministerin am Mittwoch in Berlin. Die Kinderbetreuung etwa in Schulen und Kitas müsste als erstes wieder starten, "sobald es das Infektionsgeschehen zulässt und sobald wir auch über konkrete Öffnungsstrategien sprechen können."
Sie betonte außerdem die erweiterte Unterstützung für Familien – und nannte als Beispiel die beschlossene Ausweitung der sogenannten Kinderkrankentage. "Homeoffice und Homeschooling gehen nicht zusammen", sagte Giffey. Eltern, die sich wegen coronabedingter Einschränkungen an Kitas und Schulen von der Arbeit freistellen lassen müssen, sollen dafür Kinderkrankentage einsetzen können. Die Zahl pro Elternteil wurde von 10 auf 20 verdoppelt, Alleinerziehende erhalten 40 Tage.
Jens Spahn verteidigt längeren Lockdown
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat das Verlängern der Corona-Beschränkungen mit weiteren Maßnahmen trotz zuletzt leicht sinkender Infektionszahlen verteidigt. "Das ist mit diesem Lockdown so wie mit einem Antibiotikum: Wenn Sie zu früh aufhören, kann es anschließend noch schlimmer werden", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin. Mit Blick auf neue, wohl ansteckendere Virus-Varianten gelte zudem das Vorsorgeprinzip. "Wenn wir die Mutation erstmal überall haben, ist es im Zweifel zu spät."
Spahn sagte, gerade weil die Infektionszahlen auf dem richtigen Weg zu sein scheinen, gelte es, die Anstrengungen nun so zu verstärken, dass "wir die Zahlen richtig runter bringen". Es gehe darum, in eine Größenordnung zu kommen, die auch über einen längeren Zeitraum etwa beim Verfolgen von Infektionsketten und der Kontrolle von Quarantäne beherrschbar sei. "Ich möchte nicht, dass wir uns am Ende vorwerfen müssen, wir haben zu früh gelockert, und nach vier Wochen waren wir wieder da, wo wir vorher waren."
CSU appelliert an Länder: Corona-Beschlüsse eins zu eins umsetzen
Die CSU hat an die Bundesländer appelliert, die Bund-Länder-Beschlüsse zur Verlängerung der Corona-Beschränkungen bis Mitte Februar diesmal einheitlich umzusetzen. "Es darf nicht wieder so sein wie beim letzten Mal, dass danach dann jeder seins macht", sagte Generalsekretär Markus Blume am Mittwoch in Berlin. Er appelliere an die Länder, "am Tag nach der Ministerpräsidentenkonferenz nicht alles zu vergessen, was man dort vereinbart hat". Wegen der unter anderem in Großbritannien aufgetretenen Mutation dürfe man jetzt nicht mit den Bemühungen im Kampf gegen Corona nachlassen.
Heil nimmt Arbeitgeber und Beschäftigte beim Homeoffice in die Pflicht
Zur weiteren Eindämmung der Corona-Infektionszahlen hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) Arbeitgeber und Arbeitnehmer in die Pflicht genommen. Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch eine Corona-Arbeitsschutzverordnung, die am kommenden Mittwoch in Kraft treten soll. "Wenn keine zwingenden betrieblichen Gründe dagegensprechen, müssen Arbeitgeber ihren Beschäftigten Homeoffice anbieten", sagte Heil dazu in Berlin. Ein verbindliches Recht auf Homeoffice soll es aber nicht geben.
Zugleich müsse ein "vollständiger Lockdown der Wirtschaft verhindert" werden. Ganz konkret müssten Arbeitnehmer und Arbeitgeber vor einer möglichen Ansteckung geschützt werden. Daher appelliere er an alle Beteiligten, abgesehen vom Homeoffice darauf hinzuwirken, die Kontakte am Arbeitsplatz "so weit wie möglich" zu reduzieren, sagte der Bundesarbeitsminister. Dort wo ein Kontakt nicht vermeidbar sei, müsse der Arbeitgeber Masken bereitstellen. In der Arbeitsschutzverordnung, die zunächst bis Mitte März befristet ist, sind auch die Ziele fester betrieblicher Arbeitsgruppen sowie eines "möglichst zeitversetzten Arbeitens" verankert.
Indes werde "nicht flächendeckend kontrolliert werden können", ob sich die Arbeitgeber an die Umsetzung der Verordnung halten, "aber stichprobenartig", sagte Heil. Dafür zuständig sind die Arbeitsschutzbehörden der Länder. An diese sollten sich Arbeitnehmer bei Problemen ebenso wenden wie an den Arbeitgeber und den Betriebs- oder Personalrat, riet der Minister.
Erste Infektionen mit britischer Coronavirus-Variante nun auch in Peking
In Chinas Hauptstadt Peking sind erstmals Infektionen mit der ansteckenderen Coronavirus-Variante aus Großbritannien nachgewiesen worden. Zu einem Infektionsherd im Pekinger Vorort Daxing gehörten auch zwei Infektionen mit der britischen Mutante, teilten die Gesundheitsbehörden der 21-Millionen-Einwohner-Stadt am Mittwoch mit. Ende Dezember war die Virus-Variante bereits bei einer aus Großbritannien eingereisten Studentin in Shanghai nachgewiesen worden.
Wegen der Entdeckung einer Handvoll Corona-Fälle verhängten die Pekinger Behörden am Mittwoch einen Lockdown über Teile der Stadt. Die Menschen in den fünf betroffenen Stadtvierteln wurden angewiesen, zu Hause zu bleiben. Unter anderem wurde der Bezirk Daxing abgeriegelt, in dem allein 1,6 Millionen Menschen leben. Die nun auftretenden einzelnen Infektionsherde beunruhigen die chinesischen Behörden, da das chinesische Neujahrsfest Mitte Februar bevorsteht. Aus diesem Anlass begeben sich üblicherweise Abermillionen Chinesen auf Reisen zu ihren Familien.
Weniger Corona-Patienten: Etwas Optimismus bei Intensivmedizinern
Mediziner sehen mit Blick auf die Zahl der Covid-Intensivpatienten einen leicht rückläufigen Trend. "Wir sind vorsichtig optimistisch", sagte ein Sprecher der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) am Mittwoch. Es habe keinen großen Anstieg der Patientenzahlen als Folge von Weihnachten und Silvester gegeben. Es bleibe zu hoffen, dass die Kurve weiter sinke. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass es beim Lockdown bleibe und Mutationen des neuen Coronavirus die Infektionslage nicht grundlegend verändern.
Regional kann die Auslastung der Intensivstationen mit Covid-Patienten unterschiedlich ausfallen. Bundesweit hatte sie mit rund 5700 Menschen am 3. Januar einen Höchststand in der Pandemie erreicht. Seitdem gehen die Zahlen langsam zurück. Am 19. Januar lagen sie laut Divi bei 4930. "Aktuell sind wir bei knapp unter 5000 Intensivpatienten in Deutschland – da müssen wir noch deutlich runter", sagte Divi-Präsident Gernot Marx am Mittwoch der "Rheinischen Post".
Bundesregierung erhöht Corona-Hilfen für Soloselbstständige
Die Bundesregierung erhöht die Corona-Hilfen für Soloselbstständige wie etwa Künstler. "Wir satteln bei den Hilfen für Soloselbstständige noch mal deutlich drauf, das liegt mir sehr am Herzen", sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die Neustarthilfe werde von 25 Prozent auf nun 50 Prozent des Vergleichsumsatzes erhöht, zugleich werde die maximale Förderhöhe deutlich angehoben. Die maximale Höhe der Betriebskostenpauschale beträgt künftig 7500 Euro, bisher waren 5000 Euro vorgesehen. Neu ist, dass auch sogenannte unständig Beschäftigte die Neustarthilfe beantragen können – damit soll Schauspielern geholfen werden.
Die Bundesregierung hatte nach schwerer Kritik aus der Wirtschaft insgesamt bei den Corona-Hilfen für Unternehmen nachgebessert. Es soll einen erweiterten Zugang zu den Hilfen geben, außerdem wird der Förderhöchstbetrag aufgestockt. Auch die Abschlagszahlungen sollen erhöht werden, das sind Vorschüsse auf spätere Zahlungen. Bund und Länder hatten am Dienstag eine Verlängerung des Lockdowns bis Mitte Februar beschlossen.
Österreichs Kanzler wütend nach Impf-Verstößen von Bürgermeistern
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat kein Verständnis für einige Bürgermeister, die sich bei der Impfung gegen das Coronavirus vorgedrängelt haben. "Es macht mich wütend und zornig", sagte Kurz der "Kronen Zeitung" (Mittwoch). In einigen Bundesländern waren Fälle bekannt geworden, dass übrig gebliebene Impfstoffe nicht an Heimbewohner, Gesundheitspersonal oder über 80-Jährige verabreicht wurden, sondern an Politiker, Gemeindebedienstete und Angehörige. "Wenn sich jemand vordrängt, ist das moralisch enttäuschend", betonte Kurz.
Er selbst sei mit 34 Jahren viel zu jung, um schon jetzt an die Reihe zu kommen. Er werde sich obendrein bewusst mit dem Impfstoff von AstraZeneca immunisieren lassen. "Viele tun so, als wäre Biontech/Pfizer der Mercedes und AstraZeneca der Škoda unter den Impfstoffen. Ich werde mich bewusst mit AstraZeneca impfen lassen, um diesem Mythos gegenzuwirken", erklärte Kurz. Der Impfstoff des schwedisch-britischen Unternehmens steht kurz vor der Zulassung.
Corona-Impfung
Warum in Schwerin so schnell geimpft wird – und Thüringen so weit zurückliegt
Biontech-Lieferprobleme: NRW verschiebt Impfungen – Impfstopp in Krankenhäusern
Wegen der verzögerten Lieferung des Corona-Impfstoffs von Biontech verschiebt Nordrhein-Westfalen den Start der Impfungen für über 80-Jährige, die zu Hause leben. Die 53 Impfzentren im Land nehmen ihren Betrieb nun erst am 8. Februar auf – eine Woche später als bislang geplant, wie ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Überdies verhängte das Land einen sofortigen Impfstopp in Krankenhäusern, die mit Biontech-Impfstoff versorgt werden. Grund seien auch hier die Lieferprobleme, heißt es in einer E-Mail des Gesundheitsministeriums, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Ein Ministeriumssprecher bestätigte am Mittwoch die Echtheit des Schreibens. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet.
Landkreistag wirbt für abgestufte „Öffnungsstrategie“ im Kampf gegen Corona
Der Deutsche Landkreistag hat für eine klar abgestufte "Öffnungsstrategie" im Kampf gegen die Coronakrise geworben. "In dieser nach wie vor schwierigen Situation ist es wichtiger denn je, den Menschen eine Perspektive aufzuzeigen, wie sie in den kommenden Wochen und Monaten weiter mit dem Virus leben können", erklärte der Kommunalverband am Mittwoch in Berlin. Dabei könne eine sogenannte Corona-Ampel helfen.
"Eine solche Corona-Ampel würde mehr Vorhersehbarkeit bedeuten und die Menschen auch besser mitnehmen, weil jede und jeder wüsste, was ab einem bestimmten Schwellenwert gilt", erklärte Landkreistagspräsident Reinhard Sager. Die "Öffnungsstrategie" müsse wirtschaftliche, soziale und kulturelle Bereiche umfassen.
Dabei müsse zunächst einmal auch die Frage geklärt werden, ob ein Inzidenzwert von 50 "die alleinige Größe für unseren Umgang mit der Pandemie" sein solle, fügte Sager an. Er glaube, dass dies nicht der Fall sei. Auch der Fortschritt der Impfkampagne und die Auslastung der Intensivstationen sollten mit in einen Bewertung einfließen. In beiden Bereichen zeigten sich bereits Erfolge.
Kanzleramtschef Braun verteidigt Beschluss zu Schul-Schließungen
Kanzleramtschef Helge Braun hat den Bund-Länder-Beschluss, bis Mitte Februar die Präsenzpflicht für Schulen und Kitas auszusetzen, verteidigt. "Wir müssen mit den Neuinfektionszahlen so schnell wie möglich runter, und deshalb müssen wir so viele Maßnahmen gleichzeitig durchhalten. Dazu gehört auch, dass die Schulen bis auf Weiteres geschlossen bleiben", sagte Braun im Interview mit den Sendern RTL und n-tv.
Die Maßnahmen seien Bund und Ländern "nicht leicht gefallen". Es gebe aber ernstzunehmende Hinweise darauf, dass die mutierte Virus-Variante, die in Großbritannien entdeckt worden war, sich bei Kindern ähnlich ausbreite wie bei Erwachsenen, sagte Braun.
Heil stellt neue Homeoffice-Regeln vor
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will die Details der geplanten Homeoffice-Vorgaben für Unternehmen um 11 Uhr vorstellen. Zuvor ist die entsprechende überarbeitete Verordnung des Bundesarbeitsministeriums Thema im Bundeskabinett. In der Verordnung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es, Arbeitgeber hätten Beschäftigten im Falle von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten anzubieten, diese Tätigkeiten in deren Wohnung auszuführen, wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstünden. An einen bestimmten Inzidenzwert, wie in einem vorherigen Verordnungsentwurf vorgesehen, ist die Homeoffice-Vorgabe nicht mehr geknüpft.
Montgomery fordert langfristigen Corona-Plan bis nach Ostern
Der Präsident des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat nach dem Bund-Länder-Gipfel einen Corona-Plan bis über Ostern hinaus gefordert. "Nach dem Lockdown wird nicht sofort wieder die völlige Freigabe kommen", sagte Montgomery dem Radiosender SWR Aktuell. "Wir brauchen einen Plan, wie wir das Land wieder auftauen, nachdem wir es jetzt einfrieren."
WHO: Britische Corona-Variante bereits in 60 Ländern nachgewiesen
Die zuerst in Großbritannien entdeckte Corona-Mutante hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation inzwischen in mindestens 60 Ländern ausgebreitet. Innerhalb einer Woche sei die Virus-Variante damit in zehn weiteren Staaten entdeckt worden, teilte die WHO mit. Die Mitte Dezember erstmals nachgewiesene Mutation B.1.1.7 gilt als 50 bis 70 Prozent ansteckender als das Virus in seiner bisherigen Form.
Eine weitere in Südafrika entdeckte Virus-Variante wurde nach Angaben der WHO inzwischen in 23 Ländern festgestellt. Diese Mutation ist Experten zufolge ebenfalls ansteckender, ebenso wie die britische Variante aber offenbar nicht tödlicher als die ursprüngliche Form des Virus.
Lockdown über Teile von Peking verhängt
Die chinesischen Behörden haben wegen der Entdeckung einer Handvoll Corona-Fälle einen Lockdown über Teile der Hauptstadt Peking verhängt. Die Menschen in den fünf betroffenen Stadtvierteln wurden angewiesen, zu Hause zu bleiben. Unter anderem wurde der südliche Bezirk Daxing abgeriegelt, in dem allein 1,6 Millionen Menschen leben, die nun die Stadt nicht mehr verlassen dürfen.
RKI meldet 1148 Todesfälle und knapp 16.000 Neuinfektionen
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 15.974 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 1148 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Morgen bekanntgab. Vor genau einer Woche hatte das RKI 19.600 Neuinfektionen und 1060 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.
"Nach einem starken Anstieg der Fallzahlen Anfang Dezember, einem Rückgang während der Feiertage und einem erneuten Anstieg in der ersten Januarwoche sinken die Fallzahlen in den meisten Bundesländern (jedoch nicht allen) nun leicht", schrieb das RKI in seinem Lagebericht vom Dienstagabend.
Berlin³
Merkel bleibt hart, auch wenn Deutschland es satt hat
Bund und Länder verlängern Steuererleichterung für Unternehmen
Bund und Länder verlängern wegen der anhaltenden Corona-Pandemie eine steuerliche Erleichterung für Unternehmen. Die Sondervorauszahlung zur Umsatzsteuer kann demnach auch für das Jahr 2021 ausgesetzt werden, wenn das jeweilige Unternehmen stark von der Krise betroffen ist. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Die Verlängerung sei ein deutliches Zeichen zur Unterstützung von Unternehmen und ihrer Liquidität, hieß es.
Heil fordert massive Homeoffice-Nutzung und kündigt Kontrollen an
Nach den Bund-Länder-Gesprächen hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) die Beschäftigten und Unternehmen aufgefordert, die neuen Homeoffice-Möglichkeiten massiv zu nutzen. Zugleich warnte er in "Bild live" am Dienstagabend Arbeitgeber davor, die Möglichkeit zum Homeoffice willkürlich abzusagen und kündigte Kontrollen an. "Sie müssen klar sagen, wo es geht – und auch, wo es nicht geht. Wo es möglich ist, sollen sie es ermöglichen und das wird im Zweifelsfall auch von Arbeitsschutzbehörden überprüft." Von den Beschäftigten erwarte die Regierung, dass sie das Homeoffice im Kampf gegen die Corona-Pandemie in Anspruch nähmen.
WHO warnt vor Kollaps der Kliniken in Amerika
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einem Kollaps der Krankenhäuser in Nord- und Südamerika. "In der ganzen Region arbeiten viele Klinken an der Grenze oder nahe der Grenze ihrer Kapazitäten", sagte die Direktorin der Pan-Amerikanischen Gesundheitsorganisation (Paho), Clarissa Etienne, am Dienstag. Sorgen bereiteten ihr vor allem die hohen Belegungszahlen der Betten auf Intensivstationen und der Mangel an medizinischem Sauerstoff in bestimmten Regionen.
Gedenkzeremonie für Corona-Tote am Abend vor Biden-Vereidigung
Am Abend vor ihrer Vereidigung haben der künftige US-Präsident Joe Biden und die künftige Vizepräsidentin Kamala Harris mit einer Gedenkzeremonie an die Hunderttausenden Corona-Toten im Land erinnert. "Um zu heilen, müssen wir uns erinnern", sagte Biden am Dienstagabend (Ortszeit) bei der kurzen Zeremonie in der US-Hauptstadt Washington. Es sei wichtig, als Nation zu gesunden.
Harris sagte, über viele Monate hätten die Amerikaner alleine getrauert. An diesem Abend trauere die Nation zusammen. Sie hoffe, dass das Land mit der Erkenntnis aus der Krise hervorgehe, die einfachen Momente mehr wertzuschätzen und sich füreinander zu öffnen.
Biontech-Pfizer-Impfstoff
Gute Daten vom Impfweltmeister Israel – das zeigen die Studien zur ersten Dosis
Israel verlängert Lockdown trotz Fortschritten bei Impfprogramm
Israel hat trotz Erfolgen beim Impfprogramm gegen das Coronavirus seinen Lockdown bis Ende Januar verlängert. "Es braucht eine letzte, gemeinsame Anstrengung von uns allen", sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu laut seinem Büro am Dienstag. Obwohl Israel innerhalb kurzer Zeit bereits 2,2 seiner neun Millionen Einwohner geimpft hat, registrierten die Behörden zuletzt mit mehr als 10.000 Fällen neue Höchstwerte bei den täglichen Neuinfektionen.
Meldungen von Dienstag, 19. Januar 2021:
Brüssel fordert von EU-Ländern Corona-Impfrate von 70 Prozent bis Sommerende
Die EU-Kommission hat den Mitgliedstaaten ehrgeizige Ziele für ihre Corona-Impfkampagnen gesetzt. Bis März sollten mindestens 80 Prozent des Pflegepersonals und der Menschen über 80 Jahren geimpft sein, sagte Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas am Dienstag in Brüssel. Den Mitgliedstaaten schlage Brüssel außerdem vor, "bis Ende des Sommers" mindestens 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung zu impfen. Dafür "müssen wir die Versorgung mit Impfstoffen aufstocken", sagte Schinas weiter. Die EU arbeite mit den Herstellern zusammen, um die Produktionskapazitäten zu maximieren. "Diese Ziele sind erreichbar", versicherte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Mit den beiden bereits in der EU zugelassenen Mitteln und zwei weiteren Impfstoffkandidaten, die bald genehmigt werden könnten, stehe genug Impfstoff bereit.
Lettland will Corona-Beschränkungen bis 7. Februar verlängern
Lettlands Regierung will die wegen der Coronavirus-Pandemie bis zum 25. Januar verhängten Beschränkungen um zwei weitere Wochen verlängern. Das Kabinett in Riga einigte sich am Dienstag in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Corona-Krisenstab auf eine weitere Verlängerung der Schutzmaßnahmen bis zum 7. Februar. Bis dahin soll in dem baltischen EU-Land auch die am Wochenende geltende nächtliche Ausgangssperre weiter bestehen. Eine endgültige Entscheidung über die Regeln soll auf der Regierungssitzung am Donnerstag getroffen werden.
Afrika bereitet sich auf erste Corona-Impfkampagnen vor
In Afrika rüsten sich die Staaten für die ersten Corona-Impfkampagnen. Auch angesichts der Ausbreitung einer neuen Virusvariante im Süden des Kontinents hoffen sie dadurch auf eine schrittweise Rückkehr zur Normalität. Als Beschaffungsinstrument dient eine Initiative der Afrikanischen Union (AU) namens AVATT.
Über sie wurden der südafrikanischen AU-Präsidentschaft zufolge 270 Millionen Impfdosen beschafft. 50 Millionen sollen zwischen April und Juni zur Verfügung stehen, hatte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa kürzlich erklärt und den Produzenten Biontech erwähnt. Der Inselstaat der Seychellen und der westafrikanische Staat Guinea haben mit ersten Impfungen begonnen – mit Präparaten aus China (Seychellen) und Russland (Guinea).
Belgien: Wegen infizierter Reise-Rückkehrerin werden zwei Schulen geschlossen
Durch das Missachten von Corona-Regeln hat eine Schweiz-Urlauberin nach der Rückkehr nach Belgien für geschlossene Schulen und Tausende Quarantäne-Anordnungen gesorgt. Mehr als 2.000 Schüler und Lehrer an zwei Schulen im Großraum Antwerpen seien außerdem auf das Coronavirus getestet worden, berichtete der belgische Sender RTBF am Dienstag. Die Urlauberin war dem Bericht zufolge positiv auf die britische Mutation des Coronavirus getestet worden.
In Brasilien beginnt Corona-Impfkampagne
Deutlich später als die USA, Europa oder andere lateinamerikanische Länder hat Brasilien seine Corona-Impfkampagne gestartet. Nach Beratungen mit den Gouverneuren sei entschieden worden, zwei Tage früher als geplant mit den Impfungen zu beginnen, sagte Gesundheitsminister Eduardo Pazuello am Montag. In der chinesischen Millionenmetropole Shijiazhuang wurde derweil am Dienstag an der Errichtung eines riesigen Quarantäne-Zentrums gearbeitet. Alle 27 Bundesstaaten Brasiliens würden nun mit Impfstoff versorgt und könnten dann sofort mit den Impfungen beginnen, so Gesundheitsminister Pazuello.
Brasiliens Präsident
Tausende Corona-Tote, aber steigende Zustimmung: Jair Bolsonaro ist der Meister der Populisten
Studie: Mindestens zwölf Prozent der Engländer hatten bereits Corona
Einer Antikörper-Studie der britischen Statistikbehörde zufolge haben bis Dezember rund zwölf Prozent der Menschen in England eine Coronavirus-Infektion durchgemacht. Das entspricht ungefähr jedem Achten. Im November hatte die Rate noch bei knapp neun Prozent gelegen. Allerdings haben Analysen gezeigt, dass die Menge an Antikörpern nach einer Infektion rasch schwinden kann – der tatsächliche Wert könnte deshalb höher liegen.
Verwaltungsgerichtshof kippt bayernweites Alkoholverbot im öffentlichen Raum
Der bayerische Verwaltungsgerichtshof hat das von der Landesregierung für ganz Bayern verhängte Alkoholverbot im öffentlichen Raum gekippt. Nach dem Infektionsschutzgesetz sei nur an bestimmten öffentlichen Plätzen ein Alkoholverbot vorgesehen, entschied das Gericht am Dienstag in München und gab damit dem Eilantrag einer Privatperson aus Regensburg Recht. Mit dem pauschalen Alkoholverbot in ganz Bayern habe die Landesregierung die Verordnungsermächtigung des Bundesgesetzgebers überschritten.
EU-Gesundheitsbehörde baut Datensammlung zum Impfstand in Europa auf
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC baut ein System auf, mit dem frühzeitige Daten zur Verteilung und Verabreichung der Corona-Impfstoffe in Europa gesammelt werden sollen. Die Datensammlung soll zum einen die wöchentlich pro Land gelieferten Impfstoffdosen und zum anderen die Anzahl der Menschen abdecken, die bislang gegen das Coronavirus geimpft worden sind. Damit möchte die in Stockholm ansässige Behörde unter anderem Informationen zur Effizienz der nationalen Impfkampagnen liefern und mögliche Mängel bei der Verteilung der Chargen identifizieren, wie ein ECDC-Sprecher am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Corona-Mutationen
Die Infektions-Zahlen sinken nicht wirklich – welche Rolle das mutierte Virus dabei spielt
Bund braucht fast 90 Milliarden weniger Kredite als geplant
Der Bund hat für die Bewältigung der Coronakrise im vergangenen Jahr deutlich weniger Schulden gebraucht, als möglich gewesen wären. Nach dem vorläufigen Haushaltsabschluss wurden Kredite in Höhe von 130,5 Milliarden Euro aufgenommen, wie es am Dienstag in Regierungskreisen hieß. Das sind fast 90 Milliarden weniger als angenommen. Der Bundestag hatte ursprünglich 217,8 Milliarden Euro Schulden genehmigt und dafür wegen der besonderen Situation zweimal die Schuldenbremse außer Kraft gesetzt.
Britische Ärzte fordern Priorisierung von Minderheiten bei Impfungen
Britische Ärzte haben sich für eine Berücksichtigung ethnischer Minderheiten bei der Corona-Impfreihenfolge ausgesprochen. Wir sind besorgt, weil Berichte zeigen, dass Menschen aus den schwarzen und asiatisch geprägten Communities nicht nur mit größerer Wahrscheinlichkeit schwer von dem Virus betroffen sind, sondern auch weniger wahrscheinlich eine Corona-Impfung in Anspruch nehmen", sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbands Royal College of General Practitioners, Martin Marshall, dem "Guardian".
Falscher Mediziner aus Impfzentrum in Hagen soll in U-Haft
Die Polizei hat am Montag einen als mutmaßlichen Hochstapler entlarvten vermeintlichen Arzt in Hagen festgenommen, der dort die Organisation des Impfzentrums übernehmen sollte. Der 32-Jährige soll bereits seit Mitte 2020 im Auftrag des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für die Stadt verschiedene entsprechend honorierte Aufgaben in der Pandemiebekämpfung übernommen haben. Weil zu befürchten sei, der wegen ähnlicher Betrugsfälle wiederholt vorbestrafte Mann könne sich dem Verfahren durch Flucht entziehen, sei Untersuchungshaft beantragt worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Er sollte noch am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden.
Covid-19
Zu langsam, zu wenig, zu chaotisch – warum das Impfen in Deutschland so schleppend vorangeht
Israels Gynäkologenverband empfiehlt Corona-Impfung für Schwangere
Der Verband israelischer Frauenärzte hat eine Empfehlung zur Impfung schwangerer und stillender Frauen gegen Covid-19 veröffentlicht. Zuletzt hatte es in Israel eine Reihe schwerer Covid-19-Erkrankungen bei Schwangeren gegeben. Der Corona-Beauftragte Nachman Asch sagte dem Armeesender am Dienstag, man prüfe noch, ob es sich um einen neuen Trend oder Einzelfälle handele. Israel hat die höchste Geburtenrate der westlichen Welt – mit durchschnittlich drei Kindern pro Frau.
WEF ruft zu gemeinsamem Vorgehen gegen Pandemien auf
Im Kampf gegen das Coronavirus und künftige Pandemien ruft das Weltwirtschaftsforum (WEF) zu einem gemeinsamen Vorgehen auf. Regierungen, Unternehmen und Gesellschaften müssten dringend neue wirtschaftliche und soziale Systeme gestalten, "die unsere kollektive Widerstandsfähigkeit" verbessern, sagte WEF-Managerin Saadia Zahidi anlässlich der Vorstellung des Weltrisikoberichts. Gleichzeitig müssten die Ungleichheit verringert, die Gesundheit verbessert und der Planet geschützt werden. Die Corona-Pandemie habe Millionen Leben gekostet sowie die langjährigen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und digitalen Unterschiede noch vergrößert.
Großbritannien verzeichnet weltweit höchste Corona-Todesquote
Großbritannien verzeichnet derzeit relativ zur Bevölkerung die weltweit höchste Anzahl von Corona-Todesfällen. Im gleitenden Sieben-Tage-Durchschnitt waren es zuletzt mehr als 16,5 Tote pro einer Million Menschen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Universität Oxford hervor, die sich auf Daten der Johns-Hopkins-Universität bezieht. Damit liegt Großbritannien knapp vor Tschechien und Portugal und deutlich vor Deutschland und den USA, die beide in diesem Zeitraum im Schnitt mehr als neun Todesopfer pro einer Million Einwohner verzeichneten.
Ein Drittel der Londoner könnte infiziert sein
Ausrufung des Notstands – Großbritannien kämpft verzweifelt gegen die Virus-Mutation
Spahn verteidigt erneut Vorgehen bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat erneut das Vorgehen bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen verteidigt. Im Sommer habe in Hinblick auf den damaligen Stand der klinischen Studien davon ausgegangen werden können, dass nicht das Präparat von Biontech, sondern der Impfstoff der Firma AstraZeneca bereits 2020 eine Zulassung erhalten könnte, schreibt das Bundesgesundheitsministerium in einem am Dienstag veröffentlichten Antwortschreiben auf den von Vizekanzler Olaf Scholz überreichten Fragenkatalog der SPD.
Tatsächlich war bis November 2020 nicht absehbar, dass die Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffes erst deutlich später als die Zulassung für den Biontech/Pfizer-Impfstoff erfolgen würde", heißt es in dem 30-seitigen Schreiben des Ministeriums. "Deshalb war das Interesse vieler anderer Mitgliedstaaten an dem Impfstoff der Firma Biontech/Pfizer anfangs eher gering ausgeprägt."
Corona-Pandemie
"Zahl der Neuinfektionen noch viel zu hoch" – Was Gesundheitsminister Spahn nun plant
EU-Kommissarin beklagt mehr als 400.000 Corona-Tote in der EU
Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sind inzwischen mehr als 400.000 Menschen in der Europäischen Union gestorben. Die Zahl nannte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Dienstag im Europaparlament. Angesichts der neuen ansteckenderen Virusvarianten sei Europa auch weit davon entfernt, die Pandemie hinter sich zu lassen. Doch seien die Corona-Impfstoffe ein "machtvolles Instrument in unserer Hand", sagte Kyriakides. "Weitere zugelassene Impfstoffe werden, so hoffe ich, in den nächsten Wochen kommen." Sie verwies auf den Antrag des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca, über den die EU-Arzneimittelagentur EMA Ende Januar entscheiden könnte.
Israel verzeichnet Rekorde bei Corona-Impfungen und Neuinfektionen
In Israel sind in der Coronakrise Höchststände sowohl bei den Neuinfektionen als auch bei den Impfungen registriert worden. Der Corona-Beauftragte des Landes, Nachman Asch, sagte dem Armeesender, gestern seien erstmals mehr als 10.000 neue Fälle gemeldet worden. Die exakten Zahlen des Gesundheitsministeriums lagen zunächst nicht vor. Seit Beginn der Pandemie überstieg die Zahl der Neuinfektionen pro Tag erst fünf Mal den Wert von 9000, vier Mal davon in der vergangenen Woche.
Nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde am Montag zugleich ein Impfrekord erreicht. Wie der Regierungschef mitteilte, wurden an dem Tag 186.000 Menschen geimpft. Insgesamt bekamen demnach bislang 2,2 Millionen Menschen eine erste Spritze.
11.369 Corona-Neuinfektionen und 989 neue Todesfälle gemeldet
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut 11.369 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 989 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Morgen bekanntgab. Vor genau einer Woche hatte das RKI 12.802 Neuinfektionen und 891 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.
Bei den aktuellen Zahlen ist zu beachten, dass die Daten Nachmeldungen enthalten können – gestern hatten manche Bundesländer ihre Daten nur unvollständig oder gar nicht übermittelt.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Morgen bei 131,5. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch aktuell enorm: Die höchsten Inzidenzen haben Thüringen mit 256,3 und Sachsen mit 225,7. Den niedrigsten Wert hat Bremen mit 83,2.
Covid-19
R-Wert, Infizierte, Inzidenz, Intensivbetten: Die wichtigsten Corona-Daten
EU-Kommission: 70 Prozent Impfrate bis zum Sommer
Bis zum Sommer sollen aus Sicht der EU-Kommission 70 Prozent der Erwachsenen in der Europäischen Union gegen das Coronavirus geimpft sein. Den Vorschlag will die Brüsseler Behörde heute veröffentlichen, wie die Nachrichtenagentur DPA vorab erfuhr. Bis März laute das Zwischenziel, 80 Prozent der Menschen über 80 Jahre und der Beschäftigten im Gesundheitswesen zu immunisieren.
Ärzteverband für längeren Lockdown – Kliniken entlasten
Der Ärzteverband Marburger Bund dringt auf eine weitere Verlängerung des Lockdowns, um schwere Coronafälle nicht nur in Intensivstationen abzuwenden. Die Vorsitzende Susanne Johna sagte der Nachrichtenagentur DPA: "Die derzeitigen Kontaktbeschränkungen scheinen mehr und mehr zu wirken." Der eingeschlagene Weg sollte daher vorerst weiter beschritten werden, bis die Infektionszahlen ein beherrschbares Niveau erreicht hätten. "Wir brauchen in den Kliniken weiter dringend eine Entlastung."
Umfrage: Große Mehrheit für Verlängerung des Corona-Lockdowns
Eine deutliche Mehrheit der Deutschen unterstützt eine Verlängerung des Corona-Lockdowns über den 31. Januar hinaus. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur DPA sprachen sich 40 Prozent sogar für eine Verschärfung der bestehenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie aus, weitere 21 Prozent sind für eine Beibehaltung der bisherigen Beschränkungen. Nur 13 Prozent plädierten für ein Ende des Lockdowns, 17 Prozent für eine Lockerung. 8 Prozent machten keine Angaben.
#MachtBuerosZu
In der Pandemie ist jeder unnötige Kontakt einer zu viel – muss jetzt die "Homeoffice-Pflicht" kommen?
Bericht: ÖPNV-Betreiber prüfen Erweiterung ihres Angebots
Anstelle einer Einschränkung des öffentlichen Nahverkehrs zur Eindämmung des Coronavirus könnte das Angebot der ÖPNV-Betreiber einem Medienbericht zufolge erweitert werden. "Nun prüfen Verkehrsunternehmen, ob man das Angebot nicht sogar noch ausbauen könnte, damit sich das Passagieraufkommen besser verteilt", sagte die Chefin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg, Susanne Henckel der "Welt". "Im ÖPNV und Nahverkehr auf der Schiene ist eine Beschränkung der Kapazitäten kaum möglich", sagte Henckel und fügte hinzu: "Man kann ja schlecht einen Teil der Sitze mit Flatterband absperren".
Experten: Südafrikanische Corona-Mutante offenbar nicht tödlicher
Die zuerst in Südafrika entdeckte Corona-Mutante ist Experten zufolge zwar ansteckender, aber offenbar nicht tödlicher als die ursprüngliche Form des Virus. Die neue Variante sei 50 Prozent ansteckender als das ursprüngliche Virus, sagte der südafrikanische Epidemiologe Salim Abdool Karim, der als Mitglied eines Expertengremiums die Regierung berät. Es gebe jedoch "keine Beweise" dafür, dass die mutierte Form auch tödlicher sei, fügte er hinzu.
Corona-Mutationen
Merkel drängt auf "sehr schnelles Handeln" – Kommt ein härterer Lockdown?
Biden will Einreisesperren für Europäer nicht aufheben
Der künftige US-Präsident Joe Biden will die Corona-Einreisesperren für Europäer entgegen der Ankündigung von Amtsinhaber Donald Trump nicht aufheben. Bidens Sprecherin Jen Psaki erklärte am Montagabend (Ortszeit) im Kurzbotschaftendienst Twitter, die Beschränkungen sollten nicht zum 26. Januar aufgehoben werden. Stattdessen sollten die Sicherheitsmaßnahmen bei internationalen Reisen noch verstärkt werden.
Trump verfügt Ende von Einreisestopp aus Europa
Der scheidende US-Präsident Donald Trump hat ein Ende des Einreisestopps für Ausländer aus weiten Teilen Europas in die USA angeordnet. Die Reisebeschränkung werde zum 26. Januar aufgehoben, teilte Trump am Montagabend mit. Von diesem Datum an ist bei allen internationalen Flügen in die USA vor der Abreise der Nachweis eines negativen Coronatests vorgeschrieben.
108-jährige Italienerin nach überstandener Infektion gegen Corona geimpft
Nachdem sie eine Corona-Infektion überlebt hat, ist eine 108-jährige Italienerin als einer der weltweit ältesten Menschen gegen das Virus geimpft worden. Fatima Negrini erhielt die Impfung gestern zusammen mit anderen Bewohnern ihres Pflegeheims in Mailand. Die Ankunft des Impfstoffs bedeute für die Bewohner "einen ersten Schritt zur Rückkehr in den friedlichen Alltag" sagte der Sprecher des Heims, Matteo Tessarollo.
Heil dringt auf Ausweitung des Homeoffice
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) dringt auf eine Ausweitung des Homeoffice. "Da gibt es mehr Potenzial", sagte Heil am Montagabend im ZDF-"heute journal". "Ich weiß, dass Homeoffice nicht überall möglich ist, und deshalb geht es darum, das jetzt möglich zu machen, wo es betrieblich möglich ist."
Um dies zu erreichen, sei "ein Stück mehr Verbindlichkeit" nötig, betonte der Minister. Arbeitgeber müssten Homeoffice ermöglichen, wenn "betrieblich nichts dagegen spricht" und die Tätigkeit es zulasse. "Wir haben dafür eine gesetzgeberische Möglichkeit geschaffen mit dem Arbeitsschutzkontrollgesetz", fügte Heil hinzu. Über das weitere Vorgehen werde am Dienstag beim Bund-Länder-Gipfel zur Coronakrise beraten.
Möglicher Verstoß gegen Corona-Ordnung: Gladbach streicht Embolo
Wegen eines möglichen Corona-Verstoßes hat Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach Stürmer Breel Embolo "vorsorglich" aus dem Kader für das Bundesliga-Spiel gegen Werder Bremen gestrichen. Das teilte der Club mit. Zuvor sei bekannt geworden, dass der Schweizer Nationalspieler "möglicherweise gegen die Corona-Schutzverordnung verstoßen" habe, hieß es weiter.
Meldungen von Montag, 18. Januar 2021:
Wissenschaftler fordern radikalen Lockdown – sonst wird 2021 schlimmer als 2020
In einer Experten-Anhörung im Vorfeld der Beratungen zwischen Bundeskanzlerin Merkel und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten plädierten laut Medienberichten am Montagabend mehrere Wissenschaftler für härtere Lockdown-Maßnahmen. Sie hätten die drohende Gefahr durch das mutierte Virus beschrieben, berichtete das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) nach der Expertenrunde. Die einzige hilfreiche Konsequenz sei die weitere Reduzierung der Kontakte und Einschränkung der Mobilität. Auch der "Spiegel" und N-TV berichteten darüber.
Ziel dürfe es laut den Empfehlungen der Wissenschaftler, die sie auch in einem Strategie-Papier niederlegten, nicht sein, sich auf ein Leben mit dem Virus einzurichten. Stattdessen solle die Politik auf Null-Infektion setzen. Zu den Wissenschaftlern gehören unter anderem Ifo-Chef Clemens Fuest, die Virologin Melanie Brinkmann und der Mediziner Markus Beier. Die Wissenschaftler sprechen demnach ungeschönt von einer "Zerreißprobe" für die Gesellschaft.
Coronavirus-Pandemie
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Die aktuelle Politik sei gefangen zwischen Lockdown, Öffnung und Lockdown. Stattdessen müsse eine proaktive Kontrolle der Pandemie in den Fokus rücken. Ziel müsse "eine Rückkehr zur Freiheit und Stabilität" ohne das Virus sein. Als Vorbild gelten dabei Staaten wie Neuseeland oder Australien, denen eine vollständige Kontrolle der Pandemie bereits gelungen sei.
Die Wissenschaftler fordern eine "No-Covid Strategie". Ganz konkret wird der Politik empfohlen, den Lockdown zunächst bis zu einer Inzidenz von zehn Infektionen pro 100.000 Einwohnern zu verhängen. Danach müsse die Inzidenz weiter auf null sinken. Für dieses Ziel hätte die australische Millionen-Metropole Melbourne drei bis vier Wochen benötigt. Danach müsse es nur noch darum gehen, dass sich Regionen ihren Status als Grüne Zonen erhalten könnten. Darüber hinaus soll der Lockdown Schulschließungen und eine Homeoffice-Pflicht beinhalten. Zudem solle so schnell und so viel wie möglich geimpft werden. Die Kapazitäten zur Sequenzierung, also der gezielten Erkennung von Virusmutationen, müssten schnell ausgebaut werden.
Die Wissenschaftler wiesen daraufhin, dass der kritischste Moment in der Pandemie erreicht sei. Die neue Virus-Mutation werde für höhere Infektionszahlen sorgen. Es bestehe die Gefahr, dass 2021 schlimmer werde als 2020, wenn man nicht jetzt handle.
Studie: Corona-Kranke mindestens sechs Monate vor erneuter Ansteckung geschützt
Corona-Kranke können laut einer Studie nach der Genesung auf einen anhaltenden Schutz vor Covid-19 hoffen. Grund dafür seien sogenannte Gedächtniszellen, die auch mehr als ein halbes Jahr nach einer überstandenen Corona-Erkrankung die zur Bekämpfung der Infektion nötigen Antikörper produzieren können, heißt es in einem Artikel von Schweizer und US-Forschern in der Fachzeitschrift "Nature". Die Gedächtniszellen seien "essenziell" für die Wirksamkeit der Corona-Impfungen. Untersuchungen von 87 bestätigten Corona-Patienten hätten ergeben, dass die Antikörper nach der Genesung wieder verschwinden. Doch die Reaktion der sogenannten B-Gedächtniszellen sei auch noch gut sechs Monate später vorhanden. Dies lege nahe, dass die Körper von bereits einmal infizierten Menschen "schnell und effizient" auf weitere Infektionen reagieren könnten. Die Dauer der Immunität gegen Zweitinfektionen mit dem Virus ist eine Schlüsselfrage im weltweiten Kampf gegen die Pandemie.
Mehr als 20 Verdachtsfälle von Corona-Mutationen in Flensburg
In Flensburg sind mehr als 20 Verdachtsfälle von mutierten Coronaviren festgestellt worden. Es handle sich um Laborergebnisse, die jetzt an das nationale Konsiliarlabor für Coronaviren an der Charité in Berlin gingen zwecks Bestätigung und Feststellung, um welche Mutation es sich genau handele, sagte Flensburgs Stadtsprecher Clemens Teschendorf der Nachrichtenagentur DPA. Die Ergebnisse aus Berlin werden laut Teschendorf Mitte der Woche erwartet.
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Britische Corona-Mutation erstmals in Tschechien nachgewiesen
Die in Großbritannien entdeckte Coronavirus-Mutation ist in Tschechien angekommen. Die Variante sei in ersten Proben nachgewiesen worden, teilten die Gesundheitsbehörden in Prag mit. "Es scheint, dass derzeit etwa zehn Prozent aller Proben, die wir untersuchen, diese Virusvariante enthalten", sagte Gesundheitsminister Jan Blatny. Die britische Variante sei wohl ansteckender, aber nicht gefährlicher als das ursprüngliche Virus, erläuterte der Mediziner.
EU-Staaten bleiben bei Impfzertifikat für Reisen zurückhaltend
Unter den EU-Staaten gibt es noch keine gemeinsame Linie zur Frage, ob Zertifikate über die Impfung gegen das Coronavirus künftig Voraussetzung für Urlaubs- oder Geschäftsreisen sein sollen. Die Debatte stehe noch "ganz am Anfang", sagte die portugiesische Europa-Staatssekretärin Ana Paula Zacarias nach Beratungen mit ihren EU-Kollegen. Die EU-Kommission warnte, ein solches Zertifikat dürfe nicht zur Einschränkung der Rechte einzelner Gruppen führen. Die EU-Europaminister bereiteten in einer Video-Konferenz den am Donnerstag stattfindenden Gipfel der Staats- und Regierungschefs zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie vor.
Polizei löst Party auf –Fußballprofi unter Partygästen
Eine Party mit 23 Männern und Frauen hat die Polizei in einem eigentlich coronabedingt geschlossenen Ausflugslokal am Essener Baldeneysee aufgelöst. Wie die Polizei berichtete, hatten die Beamten am frühen Sonntagmorgen 15 Frauen und acht Männer im Alter von 21 bis 41 Jahren angetroffen. Ein Polizeisprecher bestätigte einen Bericht der WAZ, dass unter den Männern auch ein Profifußballer einer Mannschaft aus der 1. Bundesliga war. Um wen es sich handelte, sagte er nicht. Sie seien größtenteils aus dem Raum Düsseldorf, Köln und Stuttgart gekommen.
WHO: Bisher erst 25 Impfdosen in einem der ärmsten Länder gespritzt
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erneut die gewaltige Kluft bei den Corona-Impfungen zwischen den reichen und den armen Ländern scharf kritisiert. Während in mindestens 49 wohlhabenden Staaten inzwischen 39 Millionen Dosen verabreicht worden seien, liege die Zahl der gespritzten Dosen in einem der besonders armen Länder bei gerade einmal 25, sagte WHO Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zum Auftakt einer mehrtägigen Sitzung des WHO-Exekutivrates. "Nur 25 Dosen wurden in einem der ärmsten Länder verabreicht, nicht 25 Millionen, nicht 25.000, nur 25", so der WHO-Chef. Das sei nicht hinnehmbar. Um welches Land es sich dabei konkret handelt, sagte er nicht. "Ich muss unverblümt sagen: Die Welt steht am Rand eines katastrophalen moralischen Versagens."
Arbeitsminister für „verbindliche“ Homeoffice-Regeln
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat sich vor den nächsten Corona-Krisenberatungen von Bund und Ländern für schärfere Regeln beim Thema Homeoffice und beim Arbeitsschutz ausgesprochen. "Wir werden jetzt zu mehr Verbindlichkeit kommen müssen an dieser Stelle und das werden dann auch die Arbeitsschutzbehörden der Länder im Blick behalten", sagte Heil in Berlin. Am Dienstag werde man darüber beraten und entscheiden, "welche Maßnahmen wir ergreifen, um bestehende Arbeitsschutzstandards zum Schutz der Beschäftigten zu verschärfen". Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Dienstag über weitere Maßnahmen in der Coronakrise beraten.
RKI: Mehr als 6000 Menschen zweifach gegen Covid-19 geimpft
Rund drei Wochen nach dem Covid-19-Impfstart in Deutschland haben mindestens 6581 Menschen die nötige zweite Dosis erhalten. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervor, die auf den Meldungen der Länder basieren (Stand: 11.00 Uhr). Die erste Dosis haben demnach bislang insgesamt rund 1,1 Millionen Menschen gespritzt bekommen.
Möglicherweise neue Coronavirus-Variante in Garmischer Klinikum
Am Klinikum Garmisch-Partenkirchen ist möglicherweise eine weitere neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Derzeit würden Proben an der Berliner Charité untersucht, teilte das Klinikum mit. Bei einem Ausbruch in dem Krankenhaus habe der Verdacht bestanden, dass bei den Infektionen eine veränderte Variante eine Rolle spielen könnte. "Dies hat sich in einer ersten Zwischenmeldung der Charité bestätigt." In dem Klinikum waren 52 Patienten und 21 Mitarbeiter positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden.
Noch ist aber unklar, ob die Veränderung wirklich neu ist und ob sie Auswirkungen auf die Ansteckungsrate oder die Schwere der Erkrankung hat. Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden weltweit etliche Veränderungen in den Erbgut-Sequenzen des Virus erfasst. Als für Europa relevant gelten derzeit vor allem zwei zunächst in Großbritannien und Südafrika nachgewiesene Varianten (B.1.1.7 und B.1.351), die nach derzeitigem Kenntnisstand merklich ansteckender sind als das Ursprungsvirus.
Bundesinnenministerium schließt Grenzkontrollen nicht aus
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie schließt die Bundesregierung auch nationale Grenzkontrollen nicht aus. Für die Bund-Länder-Gespräche am Dienstag lägen derzeit alle denkbaren Optionen auf dem Tisch, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Montag in Berlin. Ob und inwieweit eine entsprechende Entscheidung getroffen werde, bleibe aber den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten vorbehalten. Zuvor hatte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine einheitliche europäische Corona-Strategie angemahnt. "Sollte dies weiter nicht gelingen, wären Grenzkontrollen sinnvoll."
Labore sollen verstärkt nach neuen Coronavirus-Varianten suchen
Proben mit positiven Corona-Tests sollen in Deutschland stärker als bisher auf den genauen Virustyp untersucht werden. Labore und Einrichtungen, die solche sogenannten Sequenzierungen vornehmen, werden nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums dazu verpflichtet, die erhobenen Daten an das Robert Koch-Institut zu übermitteln, und bekommen dafür eine Vergütung. Eine entsprechende Verordnung soll an diesem Dienstag in Kraft treten. Hintergrund sind Befürchtungen über die Verbreitung neuer Virusvarianten, wie etwa in Großbritannien oder Irland. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verwies auf wissenschaftliche Erkenntnisse aus beiden Ländern, die sehr starke Hinweise auf eine deutlich höhere Ansteckungsrate gäben.
Gesundheitsminister Spahn sieht „erste Erfolge“ durch harte Corona-Regeln
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich erfreut über "erste Erfolge" bei der Senkung der Corona-Infektionszahlen gezeigt, aber weitere Anstrengungen im Kampf gegen die Pandemie gefordert. "Die Zahlen scheinen zu sinken, das ist gut", sagte Spahn am Montag im ARD-"Morgenmagazin". Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus wirkten. "Aber wir sind noch lange nicht da, wo wir hin wollen und hin müssen."
Coronavirus-Pandemie
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Schätzung: Gastgewerbe hat in Coronakrise 38 Prozent Umsatz verloren
Hoteliers und Wirte haben nach ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr wegen der verschiedenen Corona-Einschränkungen real 38 Prozent Umsatz verloren. Ohne Berücksichtigung der Preisveränderungen (nominal) verzeichnete das Gastgewerbe 36 Prozent weniger, wie die Statistikbehörde am Montag in Wiesbaden berichtete.
In die Schätzung sind vorläufige Monatswerte bis einschließlich November eingeflossen. Die Auswirkungen des verschärften Lockdowns im Dezember wurden zunächst geschätzt.
7141 Corona-Neuinfektionen und 214 neue Todesfälle gemeldet
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut 7141 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 214 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Morgen bekanntgab. An Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Vor genau einer Woche hatte das RKI 12.497 Neuinfektionen und 343 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet. "Nach einem starken Anstieg der Fallzahlen Anfang Dezember, einem Rückgang während der Feiertage und einem erneuten Anstieg in der ersten Januarwoche scheinen sich die Fallzahlen wieder zu stabilisieren", schrieb das RKI in seinem Lagebericht. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Morgen bei 134,4. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder.
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Studie zeigt erste Erfolge bei Israels Corona-Impfkampagne
Einen Monat nach Beginn der massiven Corona-Impfkampagne in Israel zeigen erste Studienergebnisse, dass das Vakzin die Zahl von Neuinfektionen deutlich senkt. Bereits zwei Wochen nach der ersten Dosis des Biontech-Pifzer-Impfstoffs war die Zahl der positiven Corona-Tests bei über 60-Jährigen signifikant niedriger, wie eine Studie der größten Krankenkasse des Landes ergab.
Vizekanzler Scholz rechnet mit zweiwöchiger Lockdown-Verlängerung
Vizekanzler Olaf Scholz rechnet damit, dass Bund und Länder bei ihren Beratungen am Dienstag die Corona-Beschränkungen verschärfen und um zwei Wochen verlängern. "Es müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden", sagte der Finanzminister am Sonntagabend im "Bild"-Talk "Die richtigen Fragen". "Ich gehe davon aus, dass das schon 14 Tage sein können, die noch einmal dazu kommen." Ob dazu auch Ausgangssperren gehören, wollte der Vizekanzler nicht ausschließen: "Ich finde, das ist eine mögliche Maßnahme, aber nicht die, die als allererste ansteht."
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Altmaier: Über Homeoffice-Pflicht und Ausgangssperren wird gesprochen
Die Corona-Eindämmungsmaßnahmen könnten unter anderem mit Ausgangssperren oder einer FFP2-Maskenpflicht im Bahnverkehr ausgeweitet werden. "Es liegt eine Auswahl von Möglichkeiten auf dem Tisch, von der Homeoffice-Pflicht über die FFP2-Maskenpflicht im Bahnverkehr bis hin zu deutlicheren Kontaktbeschränkungen oder Ausgangssperren", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier der "Rheinischen Post" vom Montag.
EU-Kommission ruft Staaten zu verstärktem Kampf gegen Corona-Mutationen auf
Vor dem Hintergrund der Verbreitung von mutierten Formen des Coronavirus hat die Europäische Kommission die EU-Mitgliedsstaaten zu einem verstärkten Kampf gegen die Pandemie aufgerufen. Die Länder müssten "mehr testen und die Kapazitäten in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen erhöhen", sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides der Zeitung "Welt" vom Montag. Die Politikerin forderte dem Bericht zufolge mehr Genom-Sequenzierungen, um die verschiedenen Virus-Mutationen zu identifizieren.
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Virologin Addo erwartet deutliche Entspannung „vom Frühjahr an“
Die Virologin Marylyn Addo erwartet in der Corona-Pandemie "vom Frühjahr an und im Sommer eine deutliche Entspannung". "Schon wegen des wärmeren Wetters und der höheren Impfquote", sagte die Leiterin der Sektion Infektiologie vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Montag. "Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass wir so bald in großen Menschenmassen wie auf dem Oktoberfest darauf anstoßen können. Es dürfte auch in der zweiten Jahreshälfte wieder einen Anstieg geben, es ist halt ein Erkältungsvirus. Aber ich bleibe zuversichtlich."
Brasilien beginnt Impfkampagne
Brasilien hat zwei Impfstoffe gegen das neuartige Coronavirus zugelassen und damit den Weg für eine landesweite Impfkampagne geebnet. Als erste Brasilianerin erhielt am Sonntag eine Krankenschwester in São Paulo eine erste Impfdosis. Brasilien ist nach den USA das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt.
Brasiliens Aufsichtsbehörde Anvisa gab am Sonntag grünes Licht für das Vakzin des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens AstraZeneca und erlaubte den Einsatz des chinesischen Impfstoffs CoronaVac. Beide Mittel erhielten eine Notfallzulassung.
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