Saarland hebt ebenfalls Beherbergungsverbot auf

Auch das Saarland kippt Beherbergungsverbot

Das Saarland streicht ebenfalls das Beherbergungsverbot zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus'. Damit entfällt von diesem Freitag an für Reisende aus innerdeutschen Hotspots die Pflicht, bei der Übernachtung im Saarland einen negativen Corona-Test vorzulegen, wie Regierungssprecher Alexander Zeyer mitteilte. Zuvor hatten schon die obersten Verwaltungsgerichte in Baden-Württemberg und Niedersachsen das Verbot für die jeweiligen Bundesländer gekippt. Die Landesregierung in Dresden hob das Verbot für Sachsen von kommenden Samstag an ebenfalls auf.

Niederlande und Frankreichs Grenzregion als Risikogebiete eingestuft

Die Bundesregierung hat die ganzen Niederlande, das gesamte französische Festlandsgebiet und erstmals auch Regionen in Italien und Polen mit Wirkung ab dem kommenden Samstag zu Corona-Risikogebieten erklärt. Außerdem werden dann Malta und die Slowakei komplett sowie einzelne Regionen in neun weiteren EU-Ländern auf die Risikoliste gesetzt, wie das Robert Koch-Institut auf seiner Internetseite mitteilte.

RKI-Präsident kann sich vorstellen dass Corona-Risikogebiete abgeriegelt werden

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, kann sich eine Abriegelung von Risikogebieten vorstellen, um das aktuelle Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland unter Kontrolle zu halten. Vor neun Monaten habe er eine solche Maßnahme noch für undenkbar gehalten, sagte Wieler in einem Interview des Fernsehsender Phoenix. Inzwischen halte er das aber für vorstellbar. Mit Blick auf die am Mittwoch zwischen Bund und Ländern verabredeten Corona-Maßnahmen kritisierte Wieler, ihm fehle die "Verbindlichkeit". Einige der Maßnahmen seien nur Empfehlungen, er würde sich aber wünschen, dass etwa das Tragen von Masken in Innenräumen verpflichtend wäre. Angesichts der heftigen Debatte um Beherbergungsverbote in einigen Bundesländern verwies Wieler darauf, dass die Mobilität "einer der Treiber dieser Pandemie" sei.

Von der Leyen muss EU-Gipfel wegen Corona-Falls in ihrem Büro verlassen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Brüssel wegen eines Corona-Falls in ihrem Umfeld verlassen müssen. "Ich wurde soeben darüber informiert, dass ein Mitglied meines Büros heute Morgen positiv auf Covid-19 getestet wurde", erklärte von der Leyen auf Twitter. Ihr eigener Test sei negativ ausgefallen, sie werde sich dennoch umgehend in Quarantäne begeben.

Kurz zuvor hatte Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen noch Kritik daran geäußert, dass der Gipfel als persönliches Treffen abgehalten wird. "Dieses Treffen hätte per Videokonferenz organisiert werden sollen", sagte sie laut der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau bei ihrer Ankunft am Brüsseler Flughafen. Wegen der aktuellen Corona-Lage sei es nicht "weise", sich persönlich zu treffen. Sie habe das im Voraus auch mehrmals angemerkt.

Von der Leyen fordert einheitliche Quarantäne- und Testregeln in EU

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat die EU-Staaten zu weiterer Koordinierung der Corona-Maßnahmen aufgerufen. Die Corona-Lage werde mehr und mehr besorgniserregend, sagte die CDU-Politikerin zu Beginn des EU-Gipfels in Brüssel. Die EU-Staaten hätten sich zwar in dieser Woche auf eine Ampel-Karte verständigt, auf der Regionen je nach Infektionslage farblich markiert werden. Aber ihrer Meinung nach sollte es darüber hinaus eine Einigung auf die Länge einer Quarantäne sowie auf die Notwendigkeit von Tests geben. "Ich rufe alle Beteiligten dazu auf, dass wir hier ebenfalls eine Einigung finden. Das ist wichtig."

Erneut Rekord an Corona-Neuinfektionen in Litauen

In Litauen haben die Corona-Neuinfektionen zum dritten Mal in diesem Monat einen Rekordwert erreicht. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Vilnius wurden am Donnerstag 255 positive Tests innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Dies ist der höchste Anstieg binnen eines Tages seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchstwert in dem baltischen EU-Land von 205 Neuinfektionen war am Samstag erfasst worden. 

Corona-Angst lässt Dax einknicken

Die Notierungen am deutschen Aktienmarkt sind am Donnerstag unter der Last steigender Corona-Infektionen eingebrochen. Nach den strengeren Vorschriften in zahlreichen Ländern, darunter Deutschland, schließen Marktexperten inzwischen auch einen erneuten Lockdown in Europa nicht mehr aus. Der Dax reagierte darauf am Donnerstag mit deutlichen Verlusten von zuletzt minus 2,92 Prozent auf 12.647,42 Zähler. Zeitweise war er knapp unter die Marke von 12.600 Punkten gefallen

EU-Staaten wollen im Kampf gegen Corona-Welle enger kooperieren

Angesichts stark steigender Corona-Zahlen hat EU-Ratschef Charles Michel eine bessere Koordinierung in Europa angemahnt. Dies gelte unter anderem für die Nachverfolgung von Infektionen und die Quarantäneregeln, sagte Michel zum Auftakt des EU-Gipfels. In den vergangenen Tagen haben wir wichtige Entscheidungen getroffen, aber das reicht nicht", sagte Michel. "Wir müssen mehr Koordinierung auf der europäischen Ebene entwickeln, um die Ausbreitung des Virus zu begrenzen." Damit würden sich die Staats- und Regierungschefs am Freitag eingehend befassen.

Söder sieht täglich wachsende Gefahr für zweiten Lockdown

Angesichts des starken Anstiegs von Corona-Fällen auch in Bayern sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine täglich wachsende Gefahr für einen erneuten Lockdown. "Die Lage ist leider ernst, und sie wird jeden Tag ernster", sagte er am Donnerstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München.

Corona sei immer dramatischer in ganz Europa aktiv. Auch wenn es keinen Grund zur Panik gebe, sei die Situation sogar deutlich komplexer als im vergangenen Frühjahr. Denn jetzt stehe der Winter vor der Tür, und zugleich "explodieren die Zahlen in ganz Europa". Söder betonte, dass sich Bayern auf Anfrage aus Tschechien bereit erklärt habe, Intensivpatienten aufzunehmen. Landesweit seit die Auslastung bei den Intensivbetten bereits bei mehr als 40 Prozent.

Söder betonte, die Staatsregierung werde alles tun, um einen Lockdown zu verhindern. Ob jedoch die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch in Berlin dafür ausreichten, sei zu bezweifeln. In bayerischen Regionen mit hohen Corona-Zahlen gelten daher künftig strikte Sperrstunden in der Gastronomie. Bei mehr als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen müssen Gaststätten um 23 Uhr schließen, zudem darf dann an Tankstellen kein Alkohol mehr verkauft werden, und es gilt dann ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen. Bei einer Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 50 gelten die Sperrstunde und die beiden anderen Verbote schon ab 22 Uhr.

Betreiber sehen keine neuen Einschränkungen für Messen

Die deutschen Messegesellschaften gehen nach den Corona-Beschlüssen vom Mittwoch davon aus, dass sie weiter Messen ausrichten können. Sie berufen sich auf die Einigung der Länderchefs und der Bundeskanzlerin. Diese wollen zwar die Teilnehmerzahl von Veranstaltungen auf 100 begrenzen, wenn es an einem Ort innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gegeben hat. Beschlossen wurde aber auch: "Ausnahmen bedürfen eines mit dem zuständigen Gesundheitsamt abgestimmten Hygienekonzeptes." Nach Angaben des Branchenverbands Auma liegen für die in nächster Zeit geplanten Messen entsprechende Konzepte bereits vor.

Schärfere Corona-Regeln in London: Keine Treffen zwischen Haushalten

In der britischen Hauptstadt London gelten ab Samstag schärfere Corona-Regeln. Angesichts rapide steigender Infektionszahlen dürfen sich Angehörige verschiedener Haushalte in Innenräumen nicht mehr treffen, wie der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan bekannt gab. Auch Treffen in Pubs oder Restaurants sind nicht erlaubt.

"Niemand möchte weitere Einschränkungen, aber dies ist notwendig, um die Londoner zu schützen", sagte Khan. Es werde ein "schwieriger Winter" für die Hauptstadt mit ihren rund neun Millionen Einwohnern. Im Freien sind weiterhin Treffen mit bis zu sechs Personen erlaubt.

Niederländer feiern letzte Party vor dem Teil-Lockdown

Letzte Party vor dem Lockdown: In Den Haag haben sich am Mittwochabend zahlreiche Menschen zum Feiern getroffen, bevor alle Bars, Restaurants und Coffeeshops im Zuge der Corona-Maßnahmen schließen mussten. "Es ist die letzte Nacht vor dem Lockdown, die letzte Möglichkeit zum Feiern. Das ist eine besondere Nacht für uns", sagte der 19-jährige Simon Karelse der Nachrichtenagentur AFP. Die meisten Feiernden sagten, sie unterstützten die von der Regierung erlassenen Beschränkungen. Dennoch hätten sie die vorerst letzte Gelegenheit zum Feiern nutzen wollen. Am Plein-Platz in der Innenstadt war ein großes Zelt aufgebaut, dutzende Menschen tanzten dicht an dicht. "Es ist eine Schande, wir hoffen, dass es nur ein paar Wochen dauern wird, aber ich habe kein gutes Gefühl", sagte DJ Dena. Er fürchte um die Arbeitsplätze in der Kreativ-Branche. Laut Regierung soll der Teil-Lockdown zunächst zwei Wochen dauern, danach soll erneut beraten werden. 

Gericht kippt Beherbergungsverbot in Baden-Württemberg, Sachsen und Niedersachsen

Der Verwaltungsgerichtshof in Baden-Württemberg hat mit Beschluss vom Donnerstag einem Eilantrag gegen das Beherbergungsverbot in dem Bundesland stattgegeben. Dieses gilt bislang für Gäste aus deutschen Regionen, in denen 50 oder mehr neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen registriert wurden. Die Antragsteller kommen aus dem Kreis Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen, der über dieser Marke liegt. Sie hatten einen Urlaub im Kreis Ravensburg gebucht.

Das Beherbergungsverbot ist in Baden-Württemberg damit vorläufig mit sofortiger Wirkung außer Vollzug gesetzt, wie das Gericht am Donnerstag in Mannheim mitteilte. Es können aber noch Rechtsmittel eingelegt werden. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte im Stuttgarter Landtag zuvor lediglich eine Lockerung des Beherbergungsverbots für Geschäftsreisen ab dem 8. November in Aussicht gestellt.

Das Land Sachsen wird das Verbot ab dem kommenden Samstag aufheben, kündigte die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping in Dresden vor Journalisten an. Das Gericht sah den Einschnitt in das Grundrecht auf Freizügigkeit als unverhältnismäßig an. Das Land habe auch nicht darlegen können, dass Hotels und Pensionen "Treiber" des Infektionsgeschehens seien, so dass drastische Maßnahmen nötig seien. Es sei den Antragstellern auch nicht zumutbar, bis zu 48 Stunden vor Ankunft genommene negative Corona-Tests vorzulegen. Man könne nicht gewährleisten, dass Reisende in so kurzer Zeit einen Corona-Test erlangen könnten.

Auch das niedersächsische Oberverwaltungsgericht hat das Beherbergungsverbot des Landes für Reisende aus deutschen Corona-Hotspots in einem Eilverfahren für rechtswidrig erklärt. Der Beschluss sei unanfechtbar, teilte das Gericht in Lüneburg mit. Geklagt hatte der Betreiber eines Ferienparks.

Erster Ort in Österreich wieder unter Quarantäne

In Österreich wird der Ort Kuchl im Salzburger Land wegen der Corona-Neuinfektionen unter Quarantäne gestellt. Die Ein- und Ausreise aus der Gemeinde mit rund 6600 Einwohnern sei bis auf einige Ausnahmen ab Samstag bis zum 1. November nicht mehr erlaubt, sagte Salzburgs Landeschef Wilfried Haslauer. "Die Situation läuft völlig aus dem Ruder", sagte der ÖVP-Politiker über die Lage im Ort. Insgesamt bezeichnete er die Entwicklung im Bundesland als dramatisch. Die Kapazitäten in den Kliniken drohten in weniger als zwei Wochen, an ihre Grenzen zu kommen. Dann wäre ein Lockdown wohl unvermeidlich.

Leopoldina kritisiert vereinbarte Corona-Regelungen als unzureichend

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat die beim Bund-Länder-Treffen beschlossenen Corona-Maßnahmen als unzureichend kritisiert. Die vereinbarten Regelungen seien "nicht ausreichend, um das Infektionsgeschehen zu kontrollieren und einzudämmen", erklärte die Nationalakademie am Donnerstag in Halle an der Saale. Die Wissenschaftler verwiesen auf die seit Tagen sprunghaft steigende Zahl von Neuinfektionen "in fast allen Regionen Deutschlands". In den meisten europäischen Nachbarländern sei das Infektionsgeschehen bereits außer Kontrolle. Auch in Deutschland seien viele Infektionsketten in Hotspots schon jetzt nicht mehr nachzuverfolgen. "In den kommenden Tagen und Wochen kann die Eindämmung der Pandemie nur noch dann gelingen, wenn die Bundesländer verpflichtende und einheitliche Schutzmaßnahmen vereinbaren und durchsetzen", forderte der Präsident der Leopoldina, Gerald Haug. 

Nur durch bundesweit einheitliche Regeln kann nach Ansicht der Leopoldina das Vertrauen in die politischen Entscheidungen und die Einsicht in die Notwendigkeit der Maßnahmen gestärkt werden. Die Politik sei gefordert, in der jetzt flächendeckend eskalierenden Situation, "nachvollziehbar und koordiniert zu handeln, um Gefahren für die Allgemeinheit abzuwenden und einen neuen Lockdown zu verhindern". 

Kanzleramtschef Braun: Müssen alle vorsichtiger sein als beschlossen

Das Bundeskanzleramt hält die Beschlüsse von Bund und Ländern zur Eindämmung der Corona-Pandemie vom Mittwoch für unzureichend. Die Entscheidungen seien zwar ein "wichtiger Schritt, aber sie werden vermutlich nicht ausreichen", sagte Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) im ARD-"Morgenmagazin". Deshalb komme es auf die Bevölkerung an.

Es solle nunmehr jeder "nicht nur gucken, was darf ich jetzt, sondern wir müssen im Grunde genommen alle mehr machen und vorsichtiger sein als das, was die Ministerpräsidenten gestern beschlossen haben". Bei jeder großen Pandemie gebe es eine zweite Welle. "Jetzt kann es überhaupt keine Frage mehr geben, dass das der Beginn einer sehr großen zweiten Welle ist." Und "je länger wir warten und je weniger entschlossen wir handeln, desto entscheidender ist das nicht nur für unsere Wirtschaft, sondern auch für unsere Gesundheit".

Braun äußerte Verständnis für die Irritationen, die das umstrittene Beherbergungsverbot ausgelöst hat. Er riet den Menschen gleichwohl: "Bleiben Sie zu Hause. Jetzt ist nicht die Zeit zu reisen, sondern Zeit, Kontakte deutlich zu reduzieren." Experten hätten vorgerechnet, dass im Grunde alle Kontakte halbiert werden müssten.

Regierender Bürgermeister nennt Mittelfinger-Plakat „peinlich“

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (55) kritisiert das umstrittene Kampagnenmotiv einer Seniorin, die Maskenverweigerern den ausgestreckten Mittelfinger zeigt. "Diese Anzeige ist peinlich. Das muss man sagen. Das ist auch nichts, was wir als Senatskanzlei oder als Senat in Auftrag gegeben haben", sagte der SPD-Politiker zu dem Motiv der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft und der Tourismusmarketinggesellschaft Visit Berlin im RBB-Inforadio. Er glaube, "es hätte glücklichere Möglichkeiten gegeben, auf die Dringlichkeit aufmerksam zu machen. Es ist aber auch kein großer Schaden entstanden."

Das Plakat soll für die Einhaltung der Corona-Regeln werben. Auf dem Bild ist eine ältere Frau zu sehen, die eine auffällige Mund-Nasen-Bedeckung trägt und den Betrachtern den Mittelfinger entgegenstreckt. Der Text darüber und daneben lautet allerdings: "Der erhobene Zeigefinger für alle ohne Maske. Wir halten die Corona-Regeln ein." Ein Versehen? Nein, sagte Christians Tänzler, Sprecher von Visit Berlin am Dienstag. Der Widerspruch sei gewollt. "Das ist bewusst so gemacht."

Plakatkampagne

Berlin wirbt mit Stinkefinger für die Einhaltung der Corona-Regeln

Corona: Stadt in China testet 10 Millionen Menschen in wenigen Tagen

Nach einem neuen Ausbruch des Coronavirus hat die ostchinesische Metropole Qingdao innerhalb von vier Tagen einen Massentest bei zehn Millionen Menschen durchgeführt. Wie die lokale Gesundheitskommission mitteilte, wurden seit dem Wochenende 13 Infektionen entdeckt. 9,94 Millionen Proben seien gesammelt worden, von denen über sieben Millionen bereits ausgewertet seien. 

Die erste Infektion mit Sars-CoV-2 war über das  Wochenende in einem Krankenhaus der Stadt entdeckt worden, woraufhin der Test der gesamten Bevölkerung angeordnet wurde. Getestet wurden auch Menschen aus anderen Städten, die in den letzten Tagen aus Qingdao zurückgekehrt waren. So wurden etwas Qingdao-Rückkehrer in Peking von ihren Arbeitgebern oder Nachbarschaftskomitees aufgefordert, sich testen zu lassen. 

Neuer Corona-Rekord trotz verschärfter Regeln in Tschechien

Trotz verschärfter Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie steigen die Corona-Zahlen in Tschechien weiter an. Am Mittwoch wurden 9544 neue Fälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium in Prag bekanntgab. Das war der höchste Wert an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Die Gesamtzahl der jemals Infizierten stieg damit auf knapp 140.000. Rund 2700 Menschen werden im Krankenhaus behandelt. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung stieg auf 1172.

Spahn: Corona-Schnelltests noch keine Alternative für breite Bevölkerung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) warnt vor zu großen Hoffnungen auf Corona-Schnelltests. Für Reisende und den Großteil der Bevölkerung seien sie anfangs noch keine Alternative, sagte er im ARD-"Morgenmagazin". Demnach werden mittlerweile zwar bis zu 1,5 Millionen Testkits pro Woche hergestellt – diese sollten aber vornehmlich in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen für "zusätzliche Sicherheit" sorgen.

"Am Anfang haben wir nicht für alle alles", sagte der Gesundheitsminister. Daher müssten die Schnelltests zunächst in den am stärksten gefährdeten Bereichen der Bevölkerung eingesetzt werden. Spahn zeigte sich aber zuversichtlich, dass "von Woche zu Woche" mehr Tests verfügbar würden.

Strategie für den Herbst

Corona-Schnelltests kommen – doch was können sie wirklich?

Bericht: Bundespolizei ermahnte binnen eines Monats gut 71.000 Maskenverweigerer

Die Bundespolizei hat einem Bericht zufolge binnen eines Monats mehr als 71.000 Mal Reisende wegen Verstoßes gegen die Maskenpflicht ermahnt. Von Mitte September bis Mitte Oktober seien 71.233 derartige Fälle an Bahnhöfen und in Zügen registriert worden, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Zahlen der Gewerkschaft der Polizei (GdP).

Demnach wurden in 200 Fällen uneinsichtige Reisende von der Weiterfahrt ausgeschlossen oder des Bahnhofs verwiesen. In 1124 Fällen sei das zuständige Gesundheitsamt informiert worden, um Bußgelder zu verhängen. Der ganz überwiegende Teil der Reisenden habe sich bei Ermahnungen durch die Polizei einsichtig gezeigt, hieß es weiter.

Bisherige Beschlüsse des Corona-Gipfels in der Übersicht:

Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen wollen Bund und Länder künftig schneller und schärfer auf die Ausbreitung des Virus reagieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der 16 Länder einigten sich am Mittwoch auf eine Reihe neuer Maßnahmen: Dazu zählen eine erweiterte Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen in der Öffentlichkeit, eine Begrenzung der Gästezahl bei privaten Feiern sowie Sperrstunden. Den Streit um die Beherbergungsverbote konnte die Runde nicht beilegen: Sie vertagte das Thema auf November. Die Zahl der Neuinfektionen steigt derweil in Deutschland stark an.

 

Corona-Gipfel im Kanzleramt

Maskenpflicht, Partys, Reisen: Das sind die neuen Corona-Beschlüsse

Rekordzahl von 6638 Coronavirus-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf Rekordhöhe gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagfrüh unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen eines Tages 6638 neue Ansteckungsfälle erfasst. Die bis dahin höchste Zahl von Neuinfektionen war nach den aktuellen Angaben des RKI am 2. April mit 6554 Fällen registriert worden.

Sachsens Ministerpräsident will auf Umsetzung von Beherbergungsverbot verzichten

Sachsen will auf eine Umsetzung des Beherbergungsverbots für Reisende aus innerdeutschen Corona-Risikogebieten verzichten. "Das Beherbergungsverbot trifft viele Menschen, die nichts mit der Krankheit zu tun haben", sagte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Donnerstag dem MDR Sachsen. Auch die bei einem Bund-Länder-Treffen in Berlin beschlossene Begrenzung von Teilnehmern bei privaten Feiern soll in dem Freistaat weniger streng ausfallen.

 Nachrichten von Mittwoch, den 14. Oktober

Auch Trump-Sohn Barron war mit Coronavirus infiziert

Der jüngste Sohn von US-Präsident Donald Trump, Barron, war ebenfalls mit dem Coronavirus infiziert. Der 14-Jährige habe aber keine Krankheitssymptome gehabt und sei inzwischen wieder negativ getestet worden, erklärte seine Mutter, First Lady Melania Trump, am Mittwoch.

Kretschmann sieht Bund-Länder-Runde zu Corona als Erfolg

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hält die Verabredungen von Bund und Ländern zur Eindämmung des Coronavirus für einen Erfolg. Es seien große Fortschritte erreicht worden, sagte der Grünen-Politiker am Mittwochabend. In einer Reihe von Fragen seien "drastische Einschnitte" beschlossen worden. "Das wird uns alle sehr treffen", sagte Kretschmann. Ob die Maßnahmen genügten, würden die nächsten Tage zeigen.

Merkel: Können uns zweite Welle auch wirtschaftlich nicht leisten

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts der stark steigenden Corona-Infektionszahlen auch auf die Gefahren für die Wirtschaft verwiesen. "Es geht nicht nur um die Frage des Gesundheitssystems", sagte Merkel am Mittwoch nach mehrstündigen Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Auch die wirtschaftliche Entwicklung hänge davon ab, dass man durch die Pandemie nicht zu schwer beeinträchtigt werde. "Was der Gesundheit dient, dient also auch dem wirtschaftlichen Ablauf."

Die Kanzlerin verwies darauf, dass bereits in diesem Jahr 250 Milliarden Euro neue Schulden aufgenommen werden mussten. "Und deshalb können wir uns auch ökonomisch eine zweite Welle, wie wir sie im Frühjahr hatten, mit solchen Folgen nicht leisten." Es müsse alles getan werden, um die Infektionszahlen im Griff zu behalten und die Kontakte nachzuvollziehen. "Und dazu müssen wir mit den Zahlen an einigen Stellen runterkommen", sagte Merkel.

Söder: „Höchste Zeit, jetzt die Weichen richtigzustellen“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte nach dem Corona-Gipfel in Berlin, man müsse abwarten, ob die Beschlüsse reichen, die Bund und Länder beschlossen haben. " Wir sind einem zweiten Lockdown näher, als wir es wahrhaben wollen", so der CSU-Politiker. "Es ist höchste Zeit, jetzt die Weichen richtigzustellen." Der Termin im Kanzleramt sei zwingend notwendig gewesen. Man müsse das Bewusstsein schärfen. "Sollte ein zweiter Lockdown kommen, würde das erhebliche Schäden anrichten." Man müsse vor die zweite Corona-Welle kommen. 

Die zweite Welle sei "absolut da". Es habe keinen Sinn, sich die Lage schön zu reden, so Söder. Die Herausforderung des Winters sei da. Kurz zusammengefasst sagte Söder zu den Maßnahmen: mehr Maske, weniger Alkohol, weniger Feiern. Dies sei keine Frage von Loyalität gegenüber dem Staat, sondern eine Frage von Solidarität, sagte der Ministerpräsident. Wenn die Maßnahmen nicht wirken, müsse man darüber reden, ob man nachschärfen müsse. Ohne "Bußgeldersanktionen" hätten die Maßnahmen ebenfalls keinen Sinn, sagte Söder.  

Merkel nach Corona-Gipfel: „Müssen uns dem Virus nicht ergeben“

Nach einem Mammutgipfel zu neuen Coronamaßnahmen im Kanzleramt in Berlin tritt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor die Presse. Das, was man in den kommenden Tagen und Wochen tue, werde entscheidend dafür sein, wie man in Zukunft durch die Pandemie komme, sagte Merkel. Man stehe vor größeren Herausforderungen. "Unser gemeinsames Ziel ist, dass wir die Kontakte nachverfolgen wollen", sagte die Kanzlerin. Es werde neue, verschärfende Maßnahmen ab dem Wert von mindestens 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen geben, teilweise aber schon ab einem Wert ab 35. Man werde sich nach einiger Zeit neu beraten, sagte die Bundeskanzlerin. "Den exponentiellen Anstieg müssen wir stoppen, sonst wird das in kein gutes Ende führen." Ihre "Unruhe" sei noch nicht weg, so Merkel.

Ein Teil der Beschlüsse, der sie nicht zufriedenstelle, sei das Thema Beherbergungsverbot, so Merkel. "Wir werden über den Verlauf der Herbstferien an diesen Regelungen festhalten", sagte sie. Nach den Herbstferien in Bayern werde man sich nochmals beraten. Es werde aber von Reisen abgeraten, insbesondere aus Hotspot-Gebieten. 

Merkel stellte die Frage, ob die Maßnahmen reichen würden oder nicht. "Wir haben heute Gesundheitsämter, die nicht mehr hundertprozentig die Kontrolle haben." Sie appellierte an die Bevölkerung: "Es ist ganz wichtig, das alle weiter mitmachen." Das Einhalten der Regeln habe dazu beigetragen, dass man keine Entwicklung habe wie in Nachbarländern. Man müsse durch politische Beschlüsse dazu beitragen, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet werde. "Wir müssen uns dem Virus nicht ergeben." Man werde weiter arbeiten, so Merkel. Man sei aber "gewillt".

Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) nannte die Beschlüsse einen "bedeutenden Schritt". Er nannte Maßnahmen wie Maskenpflicht, Sperrstunde und Kontaktbeschränkungen "wichtig". Es sei wichtig, deutlich zu machen, dass man größere Gruppenbildung vermeiden müsse. Man werde kontrollieren und "sehr genau hingucken", so Müller. Wenn man einen Lockdown vermeiden wolle, komme es jetzt auf die kommenden Wochen an. "Wir sind jetzt in einer entscheidenden Phase." 

Keine Einigung über Corona-Beherbergungsverbote bei Corona-Krisengipfel 

Bund und Länder haben bei ihren Corona-Beratungen im Kanzleramt keinen einheitlichen Kurs zu den Beherbergungsverboten für Urlauber aus innerdeutschen Risikogebieten gefunden. Bis zum 8. November soll diese umstrittene Maßnahme demnach auf ihre Wirksamkeit überprüft werden, wie die Nachrichtenagentur DPA am Mittwoch aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

Merkel: Maßnahmen nicht hart genug für Erfolg gegen Corona

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die bisherigen Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz massiv kritisiert. "Die Ansagen von uns sind nicht hart genug, um das Unheil von uns abzuwenden", sagte die CDU-Politikerin nach übereinstimmenden Angaben von Teilnehmern am Mittwochabend während der Sitzung in Berlin. Mit den nun festgelegten Maßnahmen würden Bund und Länder "in zwei Wochen eben wieder hier" sitzen. "Es reicht einfach nicht, was wir hier machen." Die Grundstimmung sei, dass sich jedes Land ein kleines Schlupfloch suche. "Das ist das, was mich bekümmert. Und die Liste der Gesundheitsämter, die es nicht schafft, wird immer länger."

Macron: Nächtliche Ausgangssperre in Paris und anderen Städten ab Samstag

Wegen der massiv steigenden Corona-Zahlen verhängt Frankreich erstmals seit dem Frühjahr wieder Ausgangssperren. In Paris und acht weiteren Großstädten dürfen die Bürger ab dem Wochenende zwischen 21 Uhr abends und sechs Uhr morgens das Haus nicht mehr verlassen, wie Präsident Emmanuel Macron am Mittwochabend im Fernsehen ankündigte. Die Lage sei "Besorgnis erregend", betonte Macron.

Länder und Bund ringen um Aufhebung des Beherbergungsverbots

In der Runde von Bund und Ländern ist am Mittwochabend hart um eine Aufhebung des Beherbergungsverbots wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen gerungen worden. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) habe ein Plädoyer gegen das Verbot gehalten, erfuhr die Nachrichtenagentur DPA aus Teilnehmerkreisen. Er habe auf dessen Folgen wie eine falsche Nutzung von Testkapazitäten hingewiesen. Für eine Beibehaltung des Beherbergungsverbots plädierten demnach Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. 

Angesichts der in der Runde zuvor beschlossenen neuen verschärften und vereinheitlichten Instrumente für den Umgang mit Corona-Hotspots solle man gemeinsam beschließen, dass das Beherbergungsverbot entfallen könne, argumentierte Laschet demnach. Das Verbot sei nicht zielorientiert wirksam und unverhältnismäßig. 

Nach diesen Informationen erhielt Laschet von seiner rheinland-pfälzischen Amtskollegin Malu Dreyer (SPD) Rückendeckung. Auch Hamburgs erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) plädierte demnach für eine Abschaffung und forderte den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) auf, die Frage zu beantworten, wie er das Beherbergungsverbot ernsthaft umsetzen wolle. Söder habe zu dem Thema zunächst geschwiegen. 

Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) unterstützte Laschet nach diesen Informationen ebenfalls. Er habe betont, dass es gute Schutzkonzepte der Hotels gebe, hieß es. Auch der zu der Riege der Vorsichtigen zählende baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) habe erklärt, das Verbot könne nicht umgesetzt werden. 

Auch auf Malta Rekordzahl neuer Coronafälle

Der Inselstaat Malta hat am Mittwoch eine Rekordzahl neuer Corona-Fälle registriert. Die Behörden meldeten 111 zusätzliche Virusfälle innerhalb eines Tages. Bisher hatte der Höchstwert bei 106 Neuinfektionen gelegen und stammte vom 16. September. Danach gingen die Werte aber wieder zurück. Malta, wo rund 500.000 Menschen leben, war mit Blick auf die Pandemie über viele Monate recht glimpflich davon gekommen. Doch seit Oktober hat sich der Anstieg der Zahlen stark beschleunigt. 

Großbritannien: Fast 20.000 Neuinfektionen an einem Tag

Knapp 20.000 Menschen in Großbritannien haben sich innerhalb von 24 Stunden nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das entspricht einem Anstieg von etwa 2500 im Vergleich zum Vortag. 137 Menschen sind an einer Covid-19-Erkrankung gestorben, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Besonders stark betroffen von der Pandemie sind der Norden Englands, Nordirland, Schottland und Teile von Wales. Die tatsächliche Zahl der Neu-Infektionen dürfte aber noch höher liegen, da nicht genügend Tests zur Verfügung stehen.

Frankreich führt Gesundheitsnotstand wieder ein

Im Kampf gegen steigende Corona-Zahlen wird in Frankreich der Gesundheitsnotstand von diesem Samstag an wieder eingeführt. Das teilte die Regierung in Paris nach einer Kabinettssitzung mit. Der Ausnahmezustand im Gesundheitsbereich bietet einen rechtlichen Rahmen für Beschränkungen, zu denen in letzter Konsequenz auch Ausgangssperren gehören können.

Bund und Länder wollen striktere Kontaktbeschränkungen in Hotspots

In Corona-Hotspots mit Inzidenzwerten von mehr als 50 sollen sich künftig nur noch maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen dürfen. Und sollten die neuen Maßnahmen den Anstieg nicht zum Stillstand bringen, sollen sich nur noch bis zu fünf Personen oder die Angehörigen zweier Hausstände im öffentlichen Raum treffen dürfen. Darauf verständigten sich Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder auf dem Corona-Gipfel, wie die Nachrichtenagentur DPA aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Noch stehe der finale Beschluss des gesamten Konzepts aber noch aus.

Pause beim Corona-Gipfel: Lange Nacht wahrscheinlich

Laut Beobachtern vor Ort ist der Corona-Gipfel in Berlin für eine Pause unterbrochen worden. Mit einem baldigen Ende der Beratungen sei daher nicht zu rechnen, vielmehr richte man sich auf eine lange Nachtsitzung ein, heißt es.

Gipfel-Beschluss: Maskenpflicht in Corona-Hotspots wird erweitert

In Städten und Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen soll die Maskenpflicht erweitert werden. Sie soll ab 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen auch überall da gelten, wo Menschen dichter beziehungsweise länger zusammenkommen. Das haben Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder in Berlin beschlossen.

Katalonien und Melilla verfügen Schließung von Bars und Restaurants

Zur Eindämmung wieder stark steigender Corona-Infektionen haben die spanische Region Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und die Nordafrika-Exklave Melilla die Schließung aller Bars und Restaurants angeordnet. Die Anweisungen gelten zunächst für 15 Tage und treten in Katalonien am Freitag und in Melilla am Sonntag in Kraft. Die Behörden Kataloniens hätten damit auf einen starken Anstieg der Corona-Zahlen seit etwa eineinhalb Wochen reagiert, sagte die regionale Gesundheitsministerin Alba Vergés.

Sperrstunde um 23 Uhr für Gastronomie in Corona-Hotspots bestätigt

Wie schon verlautete, soll es in Städten und Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen künftig generell eine Sperrstunde um 23 Uhr in der Gastronomie geben. Dies soll ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gelten. Das wurde während des Gipfels nun beschlossen, wie die Nachrichtenagentur DPA und die "Bild"-Zeitung erfuhren. Zuvor war in einer Vorlage des Bundes die Rede davon gewesen, dass strengere Maßnahmen bereits ab 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner greifen sollten. 

Gipfel-Beschluss: Private Feiern in Hotspots auf zehn Personen aus zwei Haushalten begrenzt

In Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen werden private Feiern künftig generell auf maximal zehn Teilnehmer und zwei Hausstände begrenzt. Das haben Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder während auf dem Corona-Gipfel in Berlin beschlossen, wie die Nachrichtenagentur DPA erfuhr. Die Begrenzung gilt bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche.

Gipfel einigt sich angeblich auf 23 Uhr als Sperrstunde in Corona-Hotspots

Nach stundenlangen Beratungen haben sich die Ministerpräsidenten offenbar zumindest auf eine Sperrstunde geeinigt, die künftig in Corona-Hotspots gelten soll. Das will die "Bild"-Zeitung aus Teilnehmerkreisen erfahren haben. Demnach sollen Bars und Gaststätten um 23 Uhr schließen, wenn in einer Stadt oder in einem Landkreis der sogenannte Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritten wird. Laut einer Gipfel-Vorlage des Bundes sollen die Länder allerdings schon einschreiten, wenn es 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gibt.

Corona-Gipfel ringt um Linie – Söder: Rechtzeitig handeln, „sonst sitzen wir in zehn Tagen wieder hier“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat seine Länderkollegen zu einem schnellen und einheitlichen Vorgehen gegen Corona gemahnt: "Wenn es losgeht, dann geht es sehr schnell. Wir kommen wieder voll in die Sprungkurve rein", sagte er während des laufenden Corona-Gipfels laut Angaben von Teilnehmern. Die Frage sei daher nur, ob jetzt noch rechtzeitig gehandelt werde, "denn sonst sitzen wir in zehn Tagen eh wieder hier". Er wünsche sich daher eine Systematik, die alle nachvollziehen und nach der alle handeln könnten. "Die Bevölkerung wird ihr Urteil sprechen. Politiker in anderen Ländern, die geschwankt sind und zu früh geöffnet haben, wurden fundamental abgestraft." Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) ergänzte: "Wir werden in drei Wochen ganz andere Diskussionen führen, müssen jetzt handeln." Dagegen äußerte sich NRW-Regierungschef Armin Laschet (CDU) eher zurückhaltend und skeptisch, etwa was Einschränkungen von privaten Feiern angeht: "Das ist mir zu früh und zu rigoros", zitierten ihn Teilnehmer. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sieht vor allem bei privaten Feiern die größten Probleme für die Verbreitung des Virus, heißt es.

Corona-Gifpel: Merkel fordert von Ländern „beherzten Schritt“ gegen Corona

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Länder zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung im Kampf gegen das Coronavirus aufgefordert. "Wollen wir einen beherzten Schritt machen, oder uns wieder Woche für Woche treffen wie im Frühjahr", sagte die CDU-Politikerin nach Angaben von Teilnehmern am Nachmittag bei der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin. Schon vor der Konferenz hatte Regierungssprecher Steffen Seibert erklärt, dass die Verhandlungen sehr schwierig werden könnten und in den Raum gestellt, dass sie am Ende zu keiner einheitlichen Linie führen könnten.

Veranstaltungsbranche trägt 2020 symbolisch zu Grabe

Mit einem Trauermarsch und einer symbolischen Beisetzung haben Vertreter der Kultur- und Veranstaltungsbranche unter anderem in Hamburg das Jahr 2020 symbolisch zu Grabe getragen. Rund 200 Demonstranten begleiteten einen schwarzen Sarg, der aus einer mobilen Verpackung für Veranstaltungs- und Bühnentechnik eigens gefertigt wurde, vom Hauptbahnhof der Hansestadt zum Rathausmarkt. Dort wurde das Jahr symbolisch beerdigt. An der Demo unter dem Motto "Alarmstufe Rot – Rettet die Veranstaltungswirtschaft" beteiligten sich rund 500 Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Bereichen der Branche. Der Deutsche Eventverband wollte mit der Aktion erneut auf die "verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kultur- und Veranstaltungsindustrie" aufmerksam machen. Zudem forderte er zielgerichtete und verbindliche Hilfen und Zusagen seitens der Politik. Die Branche mit rund 1,5 Millionen Beschäftigten liegt seit Beginn der Pandemie praktisch komplett still.

Corona-Gipfel: Kontakt-Beschränkungen falls sich Lage nicht binnen zehn Tagen entscheidend bessert

In der Vorlage des Bundes zum Corona-Gipfel mit den Länderchefs heißt es, wenn der Anstieg der Infektionszahlen durch die verschärften Maßnahmen nicht spätestens innerhalb von zehn Tagen zum Stillstand komme, "sind weitere gezielte Beschränkungsschritte unvermeidlich, um öffentliche Kontakte weitergehend zu reduzieren". Die Ordnungsämter in Hotspot-Regionen müssten entlastet werden, "damit zur Einhaltung der Corona-Verordnungen eine hohe Kontrolldichte gewährleistet werden kann". Die Innenministerkonferenz solle kurzfristig über eine Entlastung durch Bundespolizei und Länderpolizeien beraten.

Russland registriert zweiten Impfstoff gegen Corona

Im Kampf gegen das Coronavirus gibt es in Russland einen zweiten Impfstoff. Dies Vakzin sei registriert worden, sagte Präsident Wladimir Putin der Staatsagentur Tass zufolge in Moskau. Das Serum wurde demnach im Forschungszentrum "Vektor" in der sibirischen Großstadt Nowosibirsk entwickelt und trägt den Namen "EpiVacCorona". "Soweit ich weiß, haben wir bereits einen dritten Impfstoff in der Entwicklung", meinte der Kremlchef. Dieses Serum wird derzeit am Tschumakow-Forschungszentrum für immunobiologische Präparate der Russischen Akademie der Wissenschaften getestet. Russland hatte Mitte August den weltweit ersten Impfstoff gegen das Coronavirus für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben. International haben Wissenschaftler erhebliche Bedenken gegen "Sputnik V" geäußert, weil das Serum noch vor Abschluss wichtiger Tests registriert wurde. 

Katalonien verfügt Schließung von Bars und Restaurants

Zur Eindämmung wieder stark steigender Corona-Infektionen hat die spanische Region Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona die Schließung aller Bars und Restaurants angeordnet. Die Anweisung gelte zunächst für 15 Tage und trete am Freitag in Kraft, sagte die regionale Gesundheitsministerin Alba Vergés am Mittwoch. Die Behörden reagierten damit auf einen starken Anstieg der Corona-Zahlen seit etwa eineinhalb Wochen.

Nach den jüngsten Zahlen des spanischen Gesundheitsministeriums in Madrid wurden binnen der vergangenen sieben Tage in Katalonien fast 11.000 Neuinfektionen registriert. In den Wochen zuvor waren es jeweils etwa 7000. Gerechnet auf 100.000 Einwohner lag der Wert der Neuinfektionen binnen sieben Tagen bei gut 142. Im Vergleich: In Deutschland beträgt dieser Wert trotz des Anstiegs zurzeit knapp 30.

Der geschäftsführende katalanische Regionalpräsident Pere Aragonès rief die rund 7,6 Millionen Einwohner der im Nordosten Spaniens gelegenen wirtschaftsstarken Region zudem auf, ihre Wohnung möglichst nur noch aus dringendem Grund zu verlassen und soziale Kontakte einzuschränken. "Familienbesuche können auch ein wenig warten, wenn wir umfassende Ausgangsbeschränkungen vermeiden wollen", sagte Aragonès. Zugleich ordnete die Regionalregierung weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens an. Einkaufszentren und größere Supermärkte müssen die Zahl der Kunden auf 30 Prozent ihrer normalen Kapazität beschränken. Für Fitnesszentren, Kinos und Theater gelte eine Beschränkung auf 50 Prozent. Spielplätze müssten ab 20.00 Uhr geschlossen werden. Zuvor war schon dringend angeraten worden, wo immer möglich zur Arbeit von Zuhause aus zurückzukehren.

Regierungssprecher zu Beratungen zwischen Merkel und Länderchefs: Einheitlich ist kein Selbstzweck

Die Bundesregierung schließt nicht aus, dass die Beratungen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder an diesem Nachmittag am Ende zu keiner einheitlichen Linie führen. "Einheitlichkeit ist wünschenswert. Aber Einheitlichkeit ist auch kein Selbstzweck und es ist nicht gesichert, dass alle Teilnehmer heute zu gleichen Überzeugungen kommen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Er sprach von einer "wichtigen Beratung mit Blick auf den Herbst, auf den Winter, auf das Weihnachtsfest, das wir alle miteinander verbringen werden". Es gehe darum, zu einer Zahl von Corona-Neuinfektionen zurückzukommen, bei denen die Kontaktverfolgung in jedem einzelnen Fall möglich sei. 

Für Reiserückkehrer sollen ab 8. November neue Quarantäne-Regeln gelten

Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten im Ausland sollen ab dem 8. November neue Quarantäne-Bestimmungen gelten. Dies sieht der Entwurf für eine neue Muster-Quarantäneverordnung vor, über die das Bundeskabinett beriet; der Entwurf liegt AFP vor. Zentraler Punkt ist eine Pflichtquarantäne von zehn Tagen für alle Rückkehrer aus Gebieten, die vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiet eingestuft werden. Diese Pflichtquarantäne kann verkürzt werden, wenn der oder die Betroffene "frühestens ab dem fünften Tag nach der Einreise" einen negativen Corona-Test vorlegen können, wie es in der Vorlage heißt. Bislang gilt für Reiserückkehrer aus Risikogebieten eine Pflichtquarantäne von 14 Tagen. Die Vorgaben müssen noch von den Ländern auf dem Verordnungsweg umgesetzt werden. Die Musterverordnung solle eine "möglichst bundesweit einheitliche Regelung" gewährleisten, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Das "gemeinsame Ziel" von Bund und Ländern sei es, "neue Infektionsherde durch Einreisen nach Deutschland zu verhindern".

Iran meldet neuen Höchststand bei Corona-Toten und Neuinfektionen

Der Iran hat mit 279 Corona-Toten und 4830 Neuinfektionen innerhalb eines Tages einen neuen Höchststand gemeldet. Wie die Sprecherin des Gesundheitsministeriums, Sima Lari, im Staatsfernsehen weiter sagte, sind seit Ausbruch der Pandemie Ende Februar über 29.000 Menschen im Zusammenhang mit Corona gestorben. Mehr als eine halbe Million Menschen habe sich infiziert. Der Iran hat etwa so viele Einwohner wie Deutschland.

Erneut Fernunterricht an Moskauer Schulen wegen Corona

Angesichts dramatisch steigender Corona-Zahlen in Russland muss ein Teil der Schüler in Moskau wieder zu Hause lernen. Die Klassenstufen sechs bis elf werden vom kommenden Montag an in den Fernunterricht wechseln, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Die jüngeren Schüler sollen nach den Herbstferien wieder zur Schule zurückkehren dürfen. Diese Regelung gilt demnach zunächst für zwei Wochen. Bereits im Frühjahr mussten in Russland alle Schüler zu Hause lernen. Die Behörden meldeten landesweit 14 231 neue Infektionen an einem Tag – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Damit erkrankten bislang mehr als 1,3 Millionen Menschen in dem Land. 23.205 starben im Zusammenhang mit dem Virus. 

Auch Apothekerverband betont: Kein Mangel an Grippeimpfstoff in Deutschland

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) sieht keinen Engpass bei der Versorgung mit Grippe-Impfstoff in Deutschland. Die 26 Millionen zur Verfügung stehenden Impfdosen seien "bei Weitem noch nicht verbraucht", sagte ein Sprecher am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Aufgrund der Corona-Pandemie gebe es eine erhöhte Impfbereitschaft in der Bevölkerung und das Interesse konzentriere sich auf einen früheren Zeitraum als in den Vorjahren. Dies könne zu "lokal unterschiedlichen und zeitlich begrenzten Situationen" führen, in denen ein Arzt keinen Impfstoff zu Verfügung habe. Dies sei jedoch lediglich "eine Unwucht im System", so der Sprecher. Man sei "weit davon entfernt, dass alle Grippe-Impfstoffe verbraucht sind". Zuvor hatten Kinder- und Jugendärzte angesichts örtlich fehlender Sofortversorgung vor einem Mangel gewarnt. 

Neue Regeln für Corona-Verdienstausfall geplant

Die Koalition plant zusätzliche Möglichkeiten der Entschädigung bei Verdienstausfällen für Eltern, die ihre Kinder wegen Corona zu Hause betreuen müssen. Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten soll es dagegen keine Entschädigung mehr für die Zeit der vorgeschriebenen Quarantäne geben. Das geht aus einer sogenannten Formulierungshilfe für die Koalitionsfraktionen des Bundestages zu weiteren Änderungen des Infektionsschutzgesetzes hervor, die der Nachrichtenagentur DPA vorliegt. So solle künftig ein Entschädigungsanspruch auch für einzelne Eltern in Betracht kommen, die ein Kind zu Hause betreuen müssen, weil das Gesundheitsamt ihren Nachwuchs unter Quarantäne gestellt hat. Bisher sah die Regelung eine Entschädigung vor, wenn Schulen oder Kitas behördlich geschlossen wurden und keine anderweitige Betreuung möglich war. Eltern, die dann nicht zur Arbeit können, können 67 Prozent des Nettoeinkommens als Entschädigung vom Staat erhalten.

Spahn schließt Impfpflicht ausdrücklich aus

Gesundheitsminister Spahn hat vor der Bundespressekonferenz erneut ausdrücklich betont, dass es keine Grippe-Impfpflicht gebe. Die Bundesregierung sei sehr klar, dass es sich um ein Angebot handelt. Allerdings werde vor allem den Risikogruppen dringend empfohlen, sich impfen zu lassen.

RKI-Chef Wieler schätzt Gefahr durch Corona als „nicht höher als im Frühjahr“ ein

Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts, schätzt die aktuelle Gefahr durch das Coronavirus derzeit als "nicht höher als im Frühjahr" ein. Den Infektionszahlen stehe ein besseres Wissen über Sars-CoV-2 und seine Wirkung gegenüber, sagte Wieler vor der Bundespressekonferenz. Das Virus habe sich nicht so verändert, dass es schwerere Erkrankungen auslöse als bisher bekannt. Allerdings sei es dringend nötig, alle Schutzmaßnahmen und Hygieneregeln weiter sorgsam zu beachten, um einen exponentiellen Anstieg der Neuinfektionen zu verhindern. Trotz seiner Einschätzung sei die aktuelle Corona-Situation besorgniserregend. Vor allem die Gesundheitsämter kämen bei der Kontaktpersonenverfolgung schon jetzt kaum noch hinterher, wie Gesundheitsminister Spahn ergänzte.

Hilfe für stark betroffene Wirtschaftsbereiche soll verbessert werden

Der Bund will Hilfsmaßnahmen für besonders von der Corona-Pandemie betroffene Branchen verbessern. Die angesichts steigender Infektionszahlen geplanten Einschränkungen würden dazu führen, dass einige Wirtschaftsbereiche auch in den kommenden Monaten erhebliche Einschränkungen ihres Geschäftsbetriebes hinnehmen müssten, heißt es im Entwurf für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Nachmittag. Deshalb werde der Bund "Hilfsmaßnahmen für Unternehmen verlängern und die Konditionen für die hauptbetroffenen Wirtschaftsbereiche verbessern", heißt es.

Spahn: Dosen für die Grippeimpfung nicht knapp

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist dem Eindruck entgegengetreten, dass der Impfstoff für die empfohlenen Grippeimpfungen knapp seien. Vor der Bundespressekonferenz in Berlin sagte der Minister, es sei völlig normal, dass die Impfdosen nach und nach produziert und ausgeliefert würden. Es sei ein gutes Zeichen, dass sich bereits so viele Menschen hätten impfen lassen, dass derzeit nicht jeder sofort eine Impfung erhalte. Dies werde sich aber praktisch jederzeit ändern. Sollte es gelingen, dass im kommenden Jahr 26 Millionen Deutsche gegen die Grippe geimpft sind, "dann bin ich ein glücklicher Gesundheitsminister", so Spahn wörtlich. In dieser Zahl habe der Bund Dosen bestellt. "So viele Impfdosen standen noch nie zuvor in Deutschland für die Grippeimpfung zur Verfügung", sagte Spahn. 

Bund schlägt Begrenzung der Teilnehmerzahl bei Familienfeiern vor

Der Bund plädiert dafür, die Zahl der Teilnehmer bei privaten Feiern sowie bei öffentlichen Veranstaltungen spätestens dann zu beschränken, wenn es 35 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Region innerhalb einer Woche gibt. Wann die Sperrstunde beginnen soll und wie viele Teilnehmer bei Feiern im Familien- und Freundeskreis zugelassen sein sollen, wird in dem der Nachrichtenagentur DPA vorliegenden Entwurf für die die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder offen gelassen.

Bund und Länder: Maskenpflicht ausweiten, mehr Kontaktbeschränkungen, Verzicht auf Reisen

Der Bund will eine ergänzende Maskenpflicht und eine Sperrstunde in der Gastronomie schon dann einführen, wenn die Zahl der Neuinfektionen 35 pro 100.000 Einwohner in einer Region innerhalb einer Woche überschreitet. Diese Maskenpflicht soll dort eingeführt werden, wo Menschen dichter oder länger zusammenkommen, heißt es in einem der Nachrichtenagentur DPA vorliegenden Entwurf für die Beschlussvorlage der Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Nachmittag. Laut der Vorlage soll zudem geplant sein, die Kontaktbeschränkungen wieder auszuweiten. Bürger aus Corona-Hotspots sollen zum Verzicht auf Reisen aufgerufen werden, heißt es in der Vorlage weiter.

Erstmals seit April mehr als 5000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochmorgen erstmals seit April mehr als 5000 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Insgesamt belief sich die Zahl laut RKI auf 5132. Das waren mehr als 1000 Fälle mehr als noch am Vortag. Der letzte Höchstwert seit April waren 4721 neu nachgewiesene Fälle am Samstag gewesen.

Am Mittwoch vergangener Woche hatten die Gesundheitsämter dem RKI 2828 Neuinfektionen mitgeteilt. Zuletzt waren Mitte April die Zahlen so hoch wie aktuell. Allerdings sind die Werte nicht miteinander vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird – und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden. Das RKI schreibt zur momentanen Situation: "Aktuell ist ein beschleunigter Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten. Daher wird dringend appelliert, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert." Der Anteil der Covid-19 Fälle nehme in der älteren Bevölkerung leicht zu. Senioren gelten in der Regel als anfälliger für eine schwere Corona-Erkrankung als Jüngere.

Weil setzt bei Corona-Treffen auf für Bürger überzeugenden Kurs

Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) setzt bei den Corona-Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten auf einen Kurs, der die Bürger überzeugt. "Zur Eindämmung des Infektionsgeschehens sind wir vor allem auf die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen", sagte Weil vor dem Treffen in Berlin an diesem Mittwoch. "Politische Vorgaben und Regeln können ein vorsichtiges und umsichtiges Verhalten nicht ersetzen." Allerdings müsse die Politik dort, wo es nötig ist – wie beispielsweise bei der Begrenzung von privaten Feiern – auch klare Regeln aufstellen. "Insofern hoffe ich, dass die Bund-Länder-Gespräche zu einem gemeinsamen und auch für die Bürger überzeugenden Kurs in der vor uns liegenden schwierigen Zeit beitragen werden", sagte Weil. Kanzlerin und Ministerpräsidenten kommen an diesem Mittwoch erstmals seit Mitte Juni wieder im Kanzleramt zusammen und tagen nicht per Videokonferenz.

Corona-Masken in Japan nun auch in Getränkeautomaten 

Abends aus dem Haus gegangen und Maske vergessen? In Japan kein Problem. Nicht nur in Japans überall präsenten 24-Stunden-Supermärkten gibt es Masken und Desinfektionsmittel zu kaufen. Ab diesem Monat bietet der Getränkekonzern DyDo angesichts der andauernden Coronavirus-Pandemie Gesichtsmasken sowie Feuchttücher zum Desinfizieren auch in Getränkeautomaten an, wie eine Unternehmenssprecherin in Osaka der Nachrichtenagentur DPA am Mittwoch mitteilte. Geplant sei, rund 3000 Getränkeautomaten im Land mit den Masken und Tüchern auszurüsten – einsortiert neben den üblichen Getränken wie Tee und Kaffee. Die Gesichtsmasken werden im Zweierpack und Desinfektionstücher zu je zehn per Tüte angeboten.

Facebook verbietet Anzeigen gegen Impfungen

Facebook will alle Anzeigen auf seinen Seiten verbieten, die sich gegen Impfungen aussprechen. Dies kündigte der Internetkonzern am Dienstag an. Die Corona-Pandemie zeige, wie wichtig "vorbeugendes Verhalten" zum Schutz der Gesundheit sei, betonte der Konzern. Facebook will nach eigenen Angaben aber weiterhin solche Anzeigen zulassen, die bestimmte Maßnahmen von Regierungen im Zusammenhang mit Impfungen kritisieren. An Impfstoffen gegen das Coronavirus wird derzeit weltweit unter Hochdruck geforscht. Den Betreibern der großen Onlinenetzwerke wird immer wieder vorgeworfen, Impfgegnern eine weite Verbreitung ihrer Botschaften zu ermöglichen.

Psychologe Nils Spitzer

Der Corona-Herbst sorgt für Verunsicherung – so gehen Sie am besten damit um

Nachrichten von Dienstag, den 13. Oktober 2020

US-Pharmakonzern unterbricht Erprobung von Antikörpertherapie

Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat die Erprobung einer Antikörpertherapie zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen pausiert. Damit sei das Unternehmen der Empfehlung einer unabhängigen Expertengruppe gefolgt, die unter anderem die Patientensicherheit während klinischen Studien überwacht, wie ein Sprecher am Dienstag mitteilte. Zu den Gründen für die Vorsichtsmaßnahme machte er keine Angaben. Die Erprobung der Antikörpertherapie wird vom Nationalen Institut für Allergien und Infektionskrankheiten gefördert. Beim weltweiten Wettlauf um die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten gegen das Virus Sars-CoV-2 gibt es immer wieder Rückschläge. Am Montag gab der Pharmakonzern Johnson & Johnson bekannt, dass er seine Impfstoff-Studie wegen einer ungeklärten Erkrankung eines Probanden vorübergehend unterbrochen habe.

Niederlande im „Teil-Lockdown“: Gaststätten zu und Maskenpflicht

Die Niederlande haben die Corona-Maßnahmen drastisch verschärft. Ministerpräsident Mark Rutte kündigte am Dienstag in Den Haag einen "Teil-Lockdown" an. Kneipen, Cafés und Restaurants werden geschlossen, und der Verkauf von Alkohol wird ab 20 Uhr verboten. Außerdem dürfen die Bürger nur noch maximal drei Gäste pro Tag in ihren Wohnungen empfangen und sollen Bus und Bahn nur noch in dringenden Fällen nutzen. Premier Rutte kündigte auch eine allgemeine Maskenpflicht an für alle öffentlichen Räume wie Geschäfte, Museen oder Bibliotheken, bisher war dies nur eine dringende Empfehlung. "Es liegt nun an uns allen selbst", sagte der Premier in der live im TV ausgestrahlten Pressekonferenz. "Seien Sie realistische Niederländer und übernehmen Sie Verantwortung."  

Bericht: 600 Corona-Infizierte an belgischer Uni

600 Studierende haben sich auf dem Uni-Campus der belgischen Stadt Ottignies-Louvain-la-Neuve nach Medienberichten mit dem Coronavirus infiziert. Das entspricht einem Anteil von zwei Prozent der dort eingeschriebenen Studierenden, wie der Fernsehsender VRT bereits am Montag berichtete. "Wir haben viel getan, um die Studierenden für die Folgen ihres Verhaltens zu sensibilisieren, aber dennoch hat es nicht geholfen", sagte der Vize-Direktor der Universität, Philippe Hiligsmann, VRT. Die Mitarbeiterin der Universität Anne-Sophie Masureel betonte zudem, dass die Studierenden sich in den Hörsälen an die Abstandsregeln und die Maskenpflicht hielten. Masureel vermutet, dass es vor allem in der Freizeit der Studierenden zu Ansteckungen gekommen sei.

Irland nimmt Milliarden für Corona-Schäden und Brexit in die Hand

Zur wirtschaftlichen Bewältigung der Corona-Pandemie und des Brexits nimmt Irland für das kommende Jahr den größten Haushalt seiner Geschichte auf. 17,5 Milliarden Euro sollen in Maßnahmen fließen, mit denen die Folgen von Covid-19 und des Brexits abgemildert werden sollen, wie der irische Finanzminister Paschal Donohoe in Dublin erklärte. Der Haushalt für 2021 sei "der größte in der Geschichte des Staates", sagte Donohoe. In ihrer Kalkulation geht die Regierung dabei von einem Brexit ohne Handelspakt mit der EU aus sowie von dem Szenario, dass auch im kommenden Jahr noch kein Impfstoff gegen das Coronavirus verfügbar sein wird. 

Bundespolizei meldete zuletzt mehr als 1100 Maskenverweigerer

Zwischen dem 12. September und dem 12. Oktober hat die Bundespolizei den Gesundheitsämtern 1124 Fälle gemeldet, bei denen Menschen in Zügen oder Bahnhöfen keinen Mund-Nasen-Schutz trugen. Das teilte das Bundespolizeipräsidium in Potsdam mit. Für das weitere Vorgehen nach den Landesregelungen und für die Verhängung möglicher Bußgelder sind die örtlichen Gesundheitsämter zuständig. Die Bundespolizei leitet festgestellte Verstöße an diese weiter. In 200 Fällen schlossen Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei Reisende von der Weiterfahrt aus oder verwiesen sie des Bahnhofs. 

Merkel mahnt Respekt für Corona-Schutzregeln an

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Disziplin bei der Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen angemahnt. "Ich beobachte mit großer Sorge die erneut ansteigenden Infektionszahlen eigentlich in fast allen Teilen Europas", sagte Merkel in einer Videoansprache vor dem europäischen Ausschuss der Regionen. "Wir dürfen jetzt nicht das verspielen, was wir in den letzten Monaten durch Einschränkungen erreicht haben."     

Die Kanzlerin äußerte sich einen Tag vor den neuen Corona-Beratungen mit den Regierungschefs der Bundesländer. "Uns allen sind diese Einschränkungen nicht leicht gefallen", sagte sie vor den Vertretern europäischer Regionen. "Viele Menschen haben ihr Leben verloren, und deshalb ist es umso wichtiger, dass wir jetzt dafür Sorge tragen, dass nicht ein weiterer Lockdown vonnöten sein wird."  Merkel mahnte zur Vernunft: "Wir müssen zeigen, dass wir unsere Lektion gelernt haben", sagte sie. "Und wir müssen die Menschen in Europa bitten, vorsichtig zu sein, die Regeln einzuhalten." Es müsse das getan werden, "was wir tun können, um das Virus einzudämmen und trotzdem unsere wirtschaftliche Tätigkeit aufrecht  zu erhalten". 

Viel Kritik an Partyverbot in Italien

Ein neu erlassenes Partyverbot im Anti-Corona-Kampf ist in Italien auf Kritik der rechten Opposition und in sozialen Netzwerken gestoßen. Auf Twitter griffen Nutzer zu Hashtags wie "#Stasi" und "#Orwell", um gegen die nach ihrer Meinung zu starken Eingriffe ins Privatleben zu protestieren. Die Kritiker zogen so Vergleiche zu Spitzelpraktiken der früheren DDR-Geheimpolizei Stasi und zum Roman "1984" des Autors George Orwell über einen Überwachungsstaat. Manche warnten vor einer Welle von Anzeigen unter Nachbarn.

Die Regierung hat ihr Dekret mit neuen Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie am Dienstag publiziert. In dem rund 20-seitigen Text heißt es, private Feiern an "Örtlichkeiten drinnen und draußen" seien verboten. Feierlichkeiten nach Zeremonien, etwa Hochzeiten und Beerdigungen, müssten auf 30 Teilnehmer beschränkt werden. Tanzlokale blieben zu. Außerdem empfiehlt die Regierung den rund 60 Millionen Bürgern, daheim auf alle Abendessen und andere Treffen mit mehr als sechs Gästen aus anderen Haushalten zu verzichten.

Neue DOSB-Studie: Mehrheit der Spitzenverbände fürchten um Existenz

Nach einer neuen Studie des Deutschen Olympischen Sportbundes zu den Corona-Schäden im deutschen Sport stehen besonders die Spitzenverbände vor einer existenziellen Herausforderung. Im Falle eines Anhaltens der Pandemie sehen die Hälfte der DOSB-Verbände bis Ende 2021 ihre Existenz als gefährdet an. Bei den Spitzenverbänden ist die Furcht sogar viel größer: 67 Prozent von ihnen fürchten auf der Strecke zu bleiben. "Da liegt die Quote derer, die sagen, wir sind auf der absolut sicheren Seite nach heutiger Einschätzung nur noch bei einem Drittel", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann der Nachrichtenagentur DPA.

Coronakrise: Bundestagspräsident Schäuble verteidigt Kompetenzen der Länder 

Kurz vor der Konferenz der Ministerpräsidenten im Kanzleramt hat Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) die Zuständigkeit der Länder in der augenblicklichen Corona-Lage verteidigt. "Der Föderalismus bewährt sich. Man kann das Infektionsgeschehen nicht generell über einen Kamm scheren, dafür ist etwa die Lage in einem Dorf im Schwarzwald und Berlin-Mitte zu unterschiedlich", sagte Schäuble der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Generell müsse man die Entwicklung der Infektionszahlen ernst nehmen, die Situation in den Nachbarländern zeige, was auf Deutschland zukommen könne. "Unser Ziel muss bleiben, Kitas, Schulen und Wirtschaft offen zu halten", sagte der Bundestagspräsident. Schäuble sieht weiter eine breite Mehrheit in der Bevölkerung, die die Einschränkungen in der Krise mitträgt. Die meisten Menschen hielten sich an Abstandsregeln und Maskenpflicht.

IWF: Einbruch der Weltwirtschaft weniger dramatisch als befürchtet

Die Weltwirtschaft dürfte den Corona-Schock nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) etwas besser verkraften als zunächst befürchtet. In diesem Jahr sei mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung um rund 4,4 Prozent zu rechnen, hieß es am Dienstag in einer neuen IWF-Prognose. Damit hob der Währungsfonds seine Vorhersage vom Juni um 0,8 Prozentpunkte an. "Wir gehen von einer etwas weniger heftigen, aber immer noch tiefen Rezession aus", erklärte IWF-Chefvolkswirtin Gita Gopinath.

Dank beispielloser Konjunkturhilfen und geldpolitischer Unterstützung hätten die großen Volkswirtschaften die Folgen der Coronakrise im zweiten Quartal besser bewältigt als angenommen, so Gopinath. Eine Wiederholung einer "Finanzkatastrophe" wie während der letzten großen Weltwirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 habe dadurch bislang verhindert werden können. Allerdings bleibt der Ausblick trübe. Die Erholung ab kommendem Jahr werde "langsam, ungleich, unsicher und anfällig für Rückfälle" sein, betonte der Währungsfonds.

Fast jeder Zweite ändert Reisepläne wegen Beherbergungsverbot

Eine knappe Mehrheit der Bundesbürger ändert wegen des umstrittenen Beherbergungsverbots ihre Reisepläne bis Jahresende. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Civey für den Fachdienst "Tagesspiegel Background Verkehr & Smart Mobility" hervor. Demnach geben 45 Prozent an, ihre Pläne wegen der Reisebeschränken für Urlauber aus innerdeutschen Corona-Risikogebieten zu ändern. 42 Prozent ändern ihre Pläne nicht, 13 Prozent sind unentschieden.

Vor allem Stadtbewohner stornieren massenhaft, da vor allem Metropolen zunehmend zu den Risikogebieten zählen. Außerdem zeigen sich Unterschiede zwischen Jüngeren und Älteren. Bei den 18- bis 29-Jährigen ändern 37 Prozent ihre Urlaubspläne, bei den über 65-Jährigen sind es dagegen mehr als 50 Prozent. "Unentschieden" antwortet in allen Altersgruppen mindestens jeder Achte.

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Beherbergungsverbot: Kritik auch in Kühlungsborn

Studie: Längere krankheitsbedingte Fehlzeiten bei Corona-Patienten

Corona-Patienten, die bereits im Frühjahr wegen einer wegen Covid-19 stationär behandelt werden mussten, haben auch danach oft bei der Arbeit krankheitsbedingt gefehlt. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. So lag der Krankenstand der betroffenen Beschäftigten in den ersten zehn Wochen nach ihrem Krankenhausaufenthalt mit 6,1 Prozent deutlich höher als bei der nicht infizierten Vergleichsgruppe mit gleicher Alters- und Geschlechtsstruktur. Da lag er bei 2,8 Prozent.

Von den insgesamt 27.300 AOK-versicherten Beschäftigten mit einer nachgewiesenen Sars-CoV-2-Infektion mussten mehr als 3.700 Menschen zwischen dem 1. März und dem 21. April 2020 stationär behandelt werden. "War (…) ein Krankenhausaufenthalt notwendig, ergaben sich auch weitere schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen, die über die akute Erkrankung hinausgingen", sagte Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO. Im Durchschnitt fehlten die von Corona betroffenen Beschäftigten nach der Krankenhausentlassung 13,5 Tage. Die Vergleichsgruppe wies dagegen nur Fehlzeiten von im Schnitt 9,4 Tagen auf.

Studie: Kinderbetreuung in Corona-Zeiten meist von Müttern geschultert

Auch bei einer ähnlichen beruflichen Belastung haben während des Corona-Lockdowns im Frühjahr meist die Mütter die Kinderbetreuung geschultert. Eine Studie des Nationalen Bildungspanels zeigt zudem, dass fast ein Drittel der älteren Schulkinder um die 14 Jahre sich überwiegend selbst überlassen blieb. Was dies mit Blick auf die Herausforderungen des Homeschoolings für Folgen habe, müsse in weiteren Untersuchungen analysiert werden, teilte das am Bamberger Leibniz-Institut für Bildungsverläufe beheimate Bildungspanel mit.

Das Zusammenspiel von Kinderbetreuung und Beruf habe ab Mitte März für mehr als vier Millionen berufstätige Eltern aufgrund von pandemiebedingten Schul- und Kitaschließungen schlagartig nicht mehr funktioniert, erläuterten die Forscher. "Die Daten zeigen, dass auch in der Krise vor allem Müttern die zentrale Rolle bei der Betreuung zukam. Bei allen untersuchten Familien betreuten Mütter ihre Kita- oder Schulkinder während der Pandemie häufiger alleine als Väter."

Verfassungsschutzchef Haldenwang positiv auf Corona getestet

Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Das teilte das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) auf Anfrage mit. Auf Nachfrage ergänzte eine Sprecherin, Test und Ergebnis seien vom Montag. Zuvor hatten der "Tagesspiegel" und die "Bild" über die Infektion berichtet. 

Haldenwang führe die Amtsgeschäfte von zuhause weiter, teilte der Verfassungsschutz mit. "Die Arbeitsfähigkeit des BfV ist vollumfänglich sichergestellt, da das BfV auf derartige Vorkommnisse vorbereitet ist", so die Behörde. So sei schon zu Beginn der Pandemie ein Krisenstab eingerichtet worden. Der heute 60-jährige Haldenwang führt seit rund zwei Jahren den deutschen Inlandsnachrichtendienst.

Kretschmann setzt weiter auf Beherbergungsverbot

Vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel hält der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Beherbergungsverbot für Reisende aus Krisengebieten fest. "Ich habe gerade eine Aussetzung des Beherbergungsverbots gestoppt", sagte Kretschmann in Stuttgart vor Journalisten. Es gehe nun darum, das Infektionsgeschehen zu verlangsamen und eine Ausbreitung zu verhindern.    

"Wir haben das Virus nur im Griff, wenn wir in der Lage sind, Infektionsketten lokal nachzuverfolgen", sagte Kretschmann. Auch der baden-Württembergische Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) erklärte, es sei zwar bekannt, dass Hotels bei Infektionen keine Hotspots darstellten. Es gehe aber beim Beherbergungsverbot darum, den Anreiz zu Mobilität zu verringern.

Söder lehnt Debatte über längere Weihnachtsferien wegen Corona ab

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Überlegungen zu einer Verlängerung der Weihnachtsferien wegen Corona zurückgewiesen. "Nee", sagte Söder nach einer Kabinettssitzung in München zu einem entsprechenden Vorschlag einzelner Unionspolitiker. "Wir reden jetzt darüber, wie wir Unterricht gestalten können", betonte er. Die Zeit sei nicht einfach, und man werde in den kommenden Wochen und Monaten schauen, wie es weitergehe. Schule sei schon anstrengend genug – da sei es jetzt jedenfalls nicht die Zeit, über Ferienverlängerungen zu reden und damit mit "zusätzlichen Dingen" für Verunsicherung zu sorgen.

Söder: Nächste vier Wochen sind im Kampf gegen Corona entscheidend

Im Kampf gegen die sich wieder verschärfende Coronakrise sind nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die kommenden vier Wochen entscheidend für Deutschland. "Wir müssen jetzt Corona ausbremsen, bevor wir eine echte Notbremsung machen müssen", sagte der CSU-Chef nach einer Sitzung der Landesregierung in München. Söder sprach sich dafür aus, dass es eine erweiterte Maskenpflicht in ganz Deutschland brauche, mit mehr Maske könne die Pandemie besser unter Kontrolle gehalten werden. Auch private Feiern müssten in den kommenden Wochen runtergefahren werden.

Söder betonte, Bund und Länder müssten an diesem Mittwoch auf der Konferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin einen gemeinsamen Regelungskanon beschließen, um auch die Bevölkerung für die kommenden Wochen zu motivieren. "Wir müssen der Wahrheit ins Auge schauen, wir sind in einer sehr ernsten Lage. Wir sind kurz davor, die Kontrolle zu verlieren", sagte Söder. Dies zeige sich in vielen Nachbarländern "überall um uns herum gibt es extrem negative Anzeichen". Es sei "fünf vor 12", noch könnten gemeinschaftlich die Weichen gestellt werden, sonst drohe es außer Kontrolle zu geraten, sagte Söder. Ein zweiter Lockdown müsse verhindert werden. 

Leopoldina-Präsident fordert klare, gemeinsame Anti-Corona-Maßnahmen

Der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Gerald Haug, hat Bund und Länder eindringlich zu klaren und einheitlichen Anti-Corona-Maßnahmen aufgefordert. Mit Blick auf die bevorstehende Konferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte Haug nach Beratungen mit dem bayerischen Kabinett in München, dort müssten Weichen gestellt werden, um die Zahl der Neuinfektionen einzudämmen. Dort würden "die Weichen gestellt, ob wir unter 20.000 Neuinfektionen bleiben können", mahnte er. In Nachbarländern sei die Entwicklung schon "unkontrolliert weggelaufen". Deshalb gebe es die große Bitte der Wissenschaft, es zu schaffen, mit einheitlichen Regeln verantwortlich durch Herbst und Winter zu kommen.

Airbus verzichtet in Deutschland bis März auf Kündigungen

Die deutschen Airbus-Standorte werden bis Ende März keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen. Das sei ein Ergebnis der Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern, teilte ein Airbus-Sprecher in Hamburg mit. Zunächst hatten das "Stader Tageblatt" und das "Hamburger Abendblatt" darüber berichtet. Für die Airbus-Beschäftigten bedeutet dieser Zwischenschritt allerdings keine völlige Entwarnung: Der Job-Abbau bei dem Flugzeughersteller geht weiter – über Abfindungen, Altersteilzeitmodelle, Transfergesellschaften und andere freiwillige Regelungen. Zu betriebsbedingten Kündigungen könnte es im kommenden Jahr kommen, je nach dem dann erreichten Personalstand und der Lage der Branche und des Unternehmens.

Polens Regierungschef Morawiecki muss in Quarantäne

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki muss sich nach einem Kontakt mit einem Covid-19-Infizierten in Quarantäne begeben. "Die Regierung arbeitet normal weiter, ich bin in ständigem Kontakt mit allen Mitarbeitern und allen Diensten", schrieb Morawiecki auf Facebook. Er appellierte an die Bürger, Verantwortungsbewusstsein zu zeigen. In einer Mitteilung von Morawieckis Kanzlei hieß es, der Regierungschef habe mit der fraglichen Person am 9. Oktober Kontakt gehabt. Bei Morawiecki sei kein Covid-19 diagnostiziert worden, er zeige auch keine Symptome.

Minister Laumann: NRW wird Beherbergungsverbot nicht umsetzen

Nordrhein-Westfalen wird das umstrittene Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten auch weiterhin nicht umsetzen. Das kündigte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in Düsseldorf an. Solche Verbote machten nach seinem Wissen "keine Sinn, weil sie nicht dazu beitragen, die Ansteckungsketten zu verlangsamen".

Wie bei der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch eine Einigung in der Frage gefunden werden solle, wisse er auch nicht, sagte Laumann. Es gebe aber inzwischen auch aus der Medizin Wortmeldungen zum Thema Beherbergungsverbote, die die Position Nordrhein-Westfalens bestärkten. 

Bundesregierung schlüsselt Kosten für Corona-Warn-App auf

Die Kosten für die Entwicklung und den Betrieb der Corona-Warn-App des Bundes werden sich trotz der Erweiterung für einen Datenaustausch mit anderen europäischen Ländern nicht erhöhen. Das geht aus eine Stellungnahme des Bundesgesundheitsministeriums an die Mitglieder des Digitalausschusses hervor, die der Nachrichtenagentur DPA vorliegt.

Die Kosten für die initiale Entwicklung durch Europas größten Softwarekonzern SAP fielen dabei fast vier Millionen Euro niedriger aus als ursprünglich kalkuliert. Ursprünglich hatte die Bundesregierung mit 11 Millionen Euro gerechnet, abgerechnet wurden aber nur 7,15 Millionen Euro. Entwicklungspartner T-Systems erhielt 7,8 Millionen Euro für die IT-Infrastruktur und den Aufbau der beiden Hotlines, bei denen Anwender Fragen zur Technik stellen und Positiv-Meldungen verifizieren lassen können. An monatlichen Kosten fallen bei T-Systems zwischen 2,5 und 3,5 Millionen Euro an. 

Nach Berechnungen des fraktionslosen Bundestagsabgeordneten Uwe Kamann laufen damit bis Ende 2021 Gesamtkosten von 67,45 Millionen Euro auf. Dazu kämen die Kosten für das Marketing. Der IT-Unternehmer war für die AfD in den Bundestag eingezogen und gehört inzwischen der Partei LKR (Liberal-Konservative Reformer) an. Zum Start der Corona-Warn-App hatte das Finanzministerum mit Kosten von bis zu 69 Millionen Euro kalkuliert. Die Anwendung wurde in den App-Stores von Apple und Google inzwischen mehr als 18,4 Millionen Mal heruntergeladen. Experten schätzen, dass rund 15 Millionen Menschen in Deutschland die App aktiv nutzen. 

FDP: Vorschlag für längere Winterferien Unsinn

FDP-Fraktionsvize Christian Dürr hat einen Vorschlag von Unionsabgeordneten, als Schutzmaßnahme gegen Corona-Infektionen die Winterferien zu verlängern, als Unsinn bezeichnet. Dürr sagte der Nachrichtenagentur DPA am Dienstag: "Eine kurzfristige Verlängerung der Winterferien würde die Planung von Millionen Familien kaputtmachen. In diesem Jahr gab es genug Schulausfall. Die Kinder müssen die Inhalte nachholen und das dürfen wir nicht immer weiter nach hinten verschieben." In Wahrheit wolle die Union nur davon ablenken, dass sie seit einem halben Jahr kein Konzept für die Schulen in der Coronakrise habe. Statt solch absurder Ideen sollten CDU und CSU lieber daran arbeiten, die digitale Bildung zu verbessern."

Berlin macht Jagd auf Corona-Hilfe-Betrüger

Nach scharfer Kritik an der Auszahlung von Corona-Soforthilfen fast ohne Prüfung bemüht sich das Land Berlin um Schadensbegrenzung. Wie die Berliner Staatsanwaltschaft auf Anfrage des Wirtschaftsmagazins CAPITAL (Ausgabe 11/2020, EVT 15. Oktober) bestätigte, wurde in der Behörde eine Sonderermittlungsgruppe eingerichtet, die Missbrauch und Betrug bei den Hilfen verfolgt. In der Gruppe seien "sechs Staatsanwältinnen und Staatsanwälte unter der Leitung einer Oberstaatsanwältin" zusammengezogen worden, sagte eine Sprecherin. Ziel sei es, "in diesem Verfahrenskomplex zügig voranzukommen". Nach Angaben der Sprecherin wurde bereits in mehr als 300 Verfahren veranlasst, Vermögen von Empfängern der Hilfen abzuschöpfen. Bundesweit waren zu Beginn der Coronakrise im Frühjahr Tausende Fälle bekannt geworden, in denen Soloselbstständige und Kleinunternehmer zu Unrecht Corona-Zuschüsse beantragt und erhalten hatten.

Gerresheimer liefert bald erste Verpackungen für Corona-Impfungen aus

Der Verpackungshersteller Gerresheimer rüstet sich für die Markteinführung von Corona-Impfstoffen. Erste Auslieferungen von Injektionsfläschchen an Pharmahersteller, die zukünftig ihre Wirkstoffe darin füllen werden, beginnen noch dieses Quartal, wie das Düsseldorfer Unternehmen am Dienstag mitteilte. Man habe Vorbestellungen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bekommen. 2021 sollen die Auslieferungen Fahrt aufnehmen.

Das börsennotierte Unternehmen mit fast 10.000 Mitarbeitern weltweit ist ein Zulieferer für die Pharmaindustrie. Neben Hustensaft-Fläschchen stellt es unter anderem auch Spritzen sowie Insulin-Pens und Asthma-Inhalatoren her. Die Pharmabranche arbeitet derzeit mit Hochdruck an der Entwicklung von Corona-Impfstoffen. Marktreif ist in Europa noch keiner, im Winter oder vielleicht erst im Frühjahr könnte sich das ändern. Wenn grünes Licht kommt für den Verkauf der Impfstoffe, wollen die Pharmafirmen vorbereitet sein – daher haben sie bereits beim Zulieferer Gerresheimer Injektionsfläschchen geordert.

Schwesig gegen Lockerung des Beherbergungsverbots – für mehr Strenge

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ist gegen eine Lockerung des Beherbungsverbots für Touristen aus Corona-Risikogebieten. "Ich bin nicht dafür: Rein in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln", sagte die SPD-Politikerin am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". Mecklenburg-Vorpommern werde bei der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Mittwoch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auch nicht bei einer Aufweichung mitmachen.

Schwesig sagte: "Wir brauchen eine klare, stringente Linie. Die kann in einer Zeit, wo die Zahlen immer mehr in Deutschland steigen, nicht Lockerung sein." Schwesig sprach sich stattdessen für strengere Regeln aus, "insbesondere in Risikogebieten".

Die SPD-Frau erklärte: "Wir sind mit unseren strengen Regeln von Anfang an in der Corona-Zeit gut gefahren. Wir haben die niedrigsten Infektionszahlen, obwohl wir drei Mal so viele Touristen beherbergt haben, wie wir eigentlich Menschen im Land sind. Das zeigt, dass unsere Regeln gut funktionieren." 

Mecklenburg-Vorpommern hat vergleichsweise strenge Regeln für Touristen. Neben einem aktuellen negativen Corona-Test schreibt die Corona-Landesverordnung weiterhin eine 14-tägige Quarantäne unmittelbar nach der Einreise vor.

Der Winter kommt

Häufiges Lüften gegen Corona: Sitzen Kinder bald mit Schals und Decken in der Schule?

Montgomery fordert für Risikogebiete „Ausreisekontrollen“

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat das Beherbergungsverbot in vielen Bundesländern für Urlauber aus Corona-Risikogebieten heftig kritisiert. "Das halte ich für völligen Unsinn", sagte Montgomery im Deutschlandfunk. Zumal Arbeits-, Familien- und nicht touristische Besuche ja erlaubt seien. "Nun erklären sie dem Virus mal, was der Unterschied zwischen einem Touristen und einem Manager ist", sagte Montgomery.

Man müsse stattdessen dort ansetzen, wo die Infektionszahlen stark angestiegen seien. Es müsse eine "Ausreisekontrolle" bei Reisen aus diesen Risikogebieten geben. "Davor scheut sich aber die Politik und kommt jetzt mit allen möglichen absurden Vorschlägen." Montgomery wandte sich auch gegen den Vorschlag zweier Unions-Politiker, die Winterferien an den Schulen zu verlängern. "So ein Quatsch", sagte der Mediziner. Damit verunsichere man nur Schüler, Eltern und Lehrer.

Italien verschärft Coronaschutz: Partys werden eingeschränkt

Die italienische Regierung verschärft die Schutzmaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie weiter. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, schränkt Rom vor allem private Partys drinnen und draußen stark ein. Das gehe aus einem Dekret hervor, das Ministerpräsident Giuseppe Conte unterzeichnet habe.

In Lokalen und Discos sind danach Partys verboten. Feste nach Zeremonien, etwa Hochzeiten, würden auf 30 Teilnehmer beschränkt. Außerdem empfehle die Regierung den rund 60 Millionen Bürgern, auch daheim auf alle Abendessen und andere Treffen mit mehr als sechs haushaltsfremden Teilnehmern ganz zu verzichten.

Die neuen Regeln sollen laut Ansa zunächst für 30 Tage gelten. Restaurants und Bars müssen danach künftig um Mitternacht schließen. Ab 21 Uhr sei es verboten, dass Gäste im Stehen vor Lokalen essen und trinken. Damit sollen abendliche Menschentrauben vor Bars vermieden werden. Die Regierung verbiete auch Schulausflüge. Der Kontaktsport für Amateure, etwa beim Fußball, werde eingeschränkt.

Leverkusen und Gelsenkirchen überschreitet Warnstufe in der Corona-Pandemie

Mit Leverkusen und Gelsenkirchen haben zwei weitere Großstädte in Nordrhein-Westfalen eine wichtige Warnstufe in der Corona-Pandemie überschritten. In den vergangenen sieben Tagen habe es in der Bayer-Stadt 62,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gegeben, hieß es auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Dienstagmorgen. Die Schwelle liegt bei 50 – sie wurde also deutlich übersprungen, am Montag waren es nach Angaben der Stadt nur 44,6 gewesen. Aus Sicht von Virologen ist Leverkusen damit wie so viele andere Städte auch ein "Corona-Risikogebiet". Dies gilt nun auch für Gelsenkirchen, wo die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag nach RKI-Angaben bei 58,9 lag. Bereits am Montagabend hatte die Landeshauptstadt Düsseldorf mitgeteilt, dass sie die Warnstufe ebenfalls überschritten habe. Dort lag der Wert am Dienstag bei 55. Weiterhin drüber sind zum Beispiel Köln (66), Duisburg (54,5) und Hamm (58,4).

Erneut mehr als 4000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Nach einem Rückgang der Zahlen am Sonntag und Montag haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen erneut mehr als 4000 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Insgesamt beläuft sich die Zahl laut RKI auf 4122. Am Donnerstag hatte die Anzahl neuer Infektionen mit 4058 erstmals seit April die 4000er-Grenze überschritten. Am Samstag waren es gar 4721 neu nachgewiesene Fälle. Am Montag waren 2467 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Erfahrungsgemäß liegen die erfassten Zahlen an Sonntagen und Montagen meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI weitergeben. Am Dienstag vor einer Woche waren es 2639 Fälle gewesen. Seit Beginn der Coronakrise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 329.453 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 13.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9634. Das waren 13 mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es etwa 279 300 Genesene.

Kassenarztchef: Schnelltests bei Veranstaltungen sind Science-Fiction

Der Chef des Kassenärzte-Verbandes, Andreas Gassen, hat Hoffnungen auf einen Einsatz von Antigen-Schnelltests bei Großveranstaltungen gedämpft. "Auch die angekündigten Antigen-Schnelltests sind kein Allheilmittel", sagte der Kassenarztchef der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Die Vorstellung, wir machen bei 5000 Stadionbesuchern mal eben einen Schnelltest, bleibt Science-Fiction." Selbst bei den besten Schnelltests würden zwei bis zehn Infizierte von hundert Getesteten nicht erkannt. "Bei Massenveranstaltungen auf engem Raum wäre damit ein potenzielles Ansteckungsrisiko nicht sicher auszuschließen", warnte Gassen.

Bei Antigen-Tests werden in Abstrichproben charakteristische Viren-Proteine erkannt. Die Methode gilt zwar als weniger zuverlässig als viele der bislang üblichen PCR-Tests auf Viren-Erbgut, dafür aber oft als schneller und günstiger. Erste Antigen-Tests für die Anwendung durch medizinisches Fachpersonal sind in Deutschland bereits auf dem Markt. Die Antigen-Schnelltests sollen laut Bundesgesundheitsministerium ab Mitte Oktober in Pflegeheimen und Krankenhäusern zum Einsatz kommen.

US-Pharmakonzern Johnson & Johnson unterbricht Corona-Studie

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat seine Studie für einen künftigen Corona-Impfstoff wegen einer ungeklärten Erkrankung eines Probanden vorübergehend unterbrochen. Das teilte das Unternehmen am Montag (Ortszeit) mit. Die Erkrankung des Studienteilnehmers werde nun von einer unabhängigen Expertengruppe und von internen Ärzten geprüft und bewertet. Weitere Informationen zu dem erkrankten Probanden gab es zunächst unter Hinweis auf seine Privatsphäre nicht. Johnson & Johnson teilte zudem mit, es sei nicht immer sofort ersichtlich, ob ein Teilnehmer eine Studienbehandlung oder ein Plazebo erhalten habe. "Unerwünschte Ereignisse" wie Krankheiten oder Unfälle seien zu erwartende Bestandteile jeder klinischen Studie.

Corona-Krisenmanagement

Fall Ischgl: Experten kritisieren Behörden

Mann in den USA binnen anderthalb Monaten zwei Mal Corona-infiziert

Ein Mann in den USA hat sich im Abstand von nur etwa anderthalb Monaten zwei Mal mit dem neuartigen Coronavirus infiziert – und der Verlauf seiner zweiten Infektion war schwerer als beim ersten Mal. Dies geht aus einer am Dienstag im Fachmagazin "The Lancet Infectious Diseases" veröffentlichten Studie hervor. Demnach musste der 25-Jährige aus dem Bundesstaat Nevada nach seiner zweiten Ansteckung ins Krankenhaus eingeliefert und beatmet werden. Der Mann infizierte sich der Studie zufolge mit zwei unterschiedlichen Varianten des Virus Sars-CoV-2. In der Untersuchung werden weltweit noch vier weitere Fälle genannt, in denen sich bereits mit dem Coronavirus infizierte Menschen ein zweites Mal ansteckten. Diese Fälle wurden in Belgien, den Niederlanden, Hongkong und Ecuador festgestellt. Es sei noch ungeklärt, wie lange die Immunität nach einer ersten Infektion mit dem neuartigen Virus andauere, erläuterte der Hauptautor der Studie, Mark Pandori. Doch zeige die Untersuchung, dass eine vorherige Infektion nicht unbedingt vor einer nochmaligen Ansteckung schützt. Dies bedeute, dass positiv Getestete "weiterhin Vorsichtsmaßnahmen ergreifen sollten", darunter die physische Distanz zu anderen Menschen, das Tragen von Atemschutzmasken und das regelmäßige Händewaschen.

Tschechische Regierung ordnet Schließung von Bars und Restaurants an

Wegen des starken Anstiegs bei den Corona-Neuinfektionen in Tschechien hat die Regierung in Prag die Schließung von Restaurants und Bars angeordnet. Von Mittwoch an gälte außerdem ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum, sagte Ministerpräsident Andrej Babis am Montag bei einer Pressekonferenz. Die Maßnahmen gelten zunächst bis zum 3. November. "Wir haben nur einen Versuch, und er muss erfolgreich sein", sagte Babis, der eine Reihe weiterer Verschärfungen ankündigte. So dürfen sich ab Mittwoch nur noch maximal sechs Menschen treffen. Zudem werden nach den weiterführenden Schulen und den Universitäten auch die Grundschulen geschlossen, die Schüler sollen dann wieder digital unterrichtet werden. Gesundheitsminister Roman Prymula warnte, dass die Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenzen geraten könnten, sollte es nicht gelingen, die Infektionswelle "binnen zwei oder drei Wochen" zu stoppen. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Tschechien war zuletzt rapide gestiegen. Am Montag meldete das Gesundheitsministerium einen Anstieg der seit Beginn der Pandemie gezählten Infektionsfälle auf mehr als 119.000. Die Zahl der Todesfälle belief sich auf 1045. Kinos, Theater, Museen und Galerien sind in Tschechien wegen des Infektionsgeschehens bereits seit Montag geschlossen. Auch alle Sportveranstaltungen wurden ausgesetzt. 

Nur 56 Anträge von Profisport-Vereinen für finanzielle Hilfe vom Bund

Nur 56 Profisportvereine haben bisher Anträge für finanzielle Unterstützung aus dem Corona-Soforthilfeprogramm des Bundes gestellt. Insgesamt wurden 16.893 698,27 Euro beantragt, berichten die "Stuttgarter Zeitung" und die "Stuttgarter Nachrichten" (Dienstagsausgabe). Diese Zahlen seien vom Bundesverwaltungsamt in Köln (Stand Montag) genannt worden. Ein Grund könnte das sehr bürokratische Verfahren sein, hieß es in dem Bericht. So könne die staatliche Hilfe zum Beispiel nur von einem vereidigten Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer beantragt werden, die Vereine müssen ihre Bilanzen offenlegen, zahlreiche Dokumente liefern und Nachweise erbringen, etliche Formulare ausfüllen.

Panama erlaubt wieder internationale Flüge

Auf dem größten Flughafen Mittelamerikas starten und landen erstmals nach rund sieben Monaten wieder internationale Passagierflüge. Als erster Flieger aus Europa nach Corona-bedingter Pause landete am Montag eine Maschine mit 158 Fluggästen aus Amsterdam auf dem Tocumen-Flughafen in Panama-Stadt, wie die Betreiber mitteilten. Mehr als 16,5 Millionen Passagiere nutzten den Flughafen im vergangenen Jahr. Er ist eine wichtige Drehscheibe in der Region. Panamas Präsident Laurentino Cortizo, der vor Ort war, schrieb bei Twitter, alle nötigen gesundheitlichen Maßnahmen würden ergriffen. Mit der Wiederaufnahme des Flugverkehrs in 20 Länder könnten auch 85 Prozent der Geschäfte in dem Flughafen wieder öffnen. Bei Ankunft wird ein negativer Corona-Test verlangt, der zum Zeitpunkt des Starts höchstens 48 Stunden alt sein darf. Für 50 US-Dollar (rund 42 Euro) kann im Flughafen ein Schnelltest gemacht werden.

 Nachrichten von Montag, den 12. Oktober

Mannschaft in Quarantäne: Zweitligist VfL Osnabrück beantragt Spielverlegung

 Der VfL Osnabrück hat bei der Deutschen Fußball Liga den Antrag auf Absetzung des für Sonntag geplanten Heimspiels gegen den SV Darmstadt 98 eingereicht. Das teilte der Fußball-Zweitligist am Montag mit. Nach den positiven Corona-Tests von zwei Lizenzspielern war für einen Großteil der Mannschaft behördlich eine 14-tägige Quarantäne angeordnet worden. Gemäß der Spielordnung ist eine Verlegung einer Partie möglich, sobald nicht mindestens 15 Spieler einsatzfähig sind. Es gebe keine weiteren positiven Befunde, hieß es vom Verein. Niemand zeige Krankheitssymptome.

Düsseldorf überschreitet Warnstufe

Düsseldorf hat die wichtige Warnstufe von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Heute sei ein Wert von 54,8 erreicht worden, teilte die Stadt mit. Die Stadt kündigte zusätzliche Schutzmaßnahmen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt an. Diese sollten vor allem möglich machen, dass das Gesundheitsamt weiter die Kontaktpersonen nachverfolgen könne, hieß es. 

In der Stadt gelte nun auch auf Wochenmärkten eine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Statt bisher zehn dürften sich nur noch fünf Menschen im öffentlichen Raum zusammen aufhalten. Es gelte eine Sperrstunde für die Gastronomie von 1 Uhr nachts bis zum nächsten Morgen um 6 Uhr. Im Einzelhandel darf nur noch ein Kunde pro zehn Quadratmeter zugelassen werden. 

Spahn rechnet mit Impfbeginn gegen Corona im ersten Quartal 2021

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet innerhalb des nächsten halben Jahres mit ersten Corona-Impfungen in Deutschland. "Stand jetzt würde ich davon ausgehen, Stand heute 12.10., dass wir im ersten Quartal nächsten Jahres beginnen können", sagte Spahn bei einer Videokonferenz des ifo-Instituts. Man setze auf mehrere Technologien und Hersteller. "Wenn alle Pferde ins Ziel kommen, werden wir viel zu viel Impfstoff haben".

Spahn und Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatten bereits im September die Prognose abgegeben, dass Impfstoffe für erste Bevölkerungsgruppen in den ersten Monaten des nächsten Jahres, für die breite Masse der Bevölkerung allerdings vermutlich erst Mitte kommenden Jahres bereitstehen werden. Zunächst sollen Menschen mit Vorerkrankungen, ältere Menschen und Beschäftigte im Gesundheitswesen und in der Pflege zum Zuge kommen. Spahn betonte am Montag erneut, dass es sich bei Impfungen gegen Corona um freiwillige Impfungen handeln werde.

Rheinland-Pfalz verzichtet vorerst auf Beherbergungsverbot

Wegen des anhaltenden Streits um das Beherbergungsverbot verzichtet Rheinland-Pfalz vorerst auf die geplante Einführung dieser Regelung. Das Beherbergungsverbot werde nicht wie geplant am Dienstag in Kraft treten, weil die bundesweite Debatte "extrem virulent" sei, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in Mainz nach einem Treffen mit Kommunalverbänden.    

Die Rückmeldungen etwa von den Hoteliers seien "verheerend". "Solange diese Debatte nicht zu Ende geführt ist, werden wir diese Regelung auch nicht anwenden", betonte Dreyer, die eine bundeseinheitliche Maßnahme für die beste Lösung hielte. Sie werde das Thema am Mittwoch in die Beratungen der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einbringen.

Zuletzt fünf Städte und Kreise überlastet bei Kontaktnachverfolgung

Vier Landkreise und das Land Berlin kamen zuletzt mit der Verfolgung von Kontakten von Corona-Infizierten nicht mehr hinterher. Das geht aus einem vertraulichen Regierungspapier zur Infektionslage in Deutschland hervor, das der Nachrichtenagentur DPA in Berlin vorliegt. Es ist auf den Montag datiert, die Angaben zur Überlastung geben allerdings den Stand vom 6. Oktober wieder. "Durchführung von Infektionsschutzmaßnahmen absehbar nicht mehr sichergestellt" steht zur Erläuterung auf einer Karte, in der die betroffenen Kreise und das Land Berlin markiert sind.

Unterstützungsbedarf meldeten demnach der schleswig-holsteinische Landkreis Pinneberg an, das Land Berlin, der Lahn-Dill-Kreis und der Kreis Offenbach in Hessen sowie der Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg. In allen Fällen gab es demnach Engpässe bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen, in Berlin zusätzlich unter anderem auch bei der Betreuung und Überwachung von Menschen in Quarantäne und der Entnahme von Abstrichen für Tests. Als Reaktion sollte das Robert Koch-Institut Mitarbeiter in Berliner Behörden entsenden, der Lahn-Dill-Kreis leitete die Suche nach zusätzlichen Mitarbeitern ein.

Tourismusbranche kritisiert Corona-Beherbergungsverbote

Tourismusverbände haben die Beherbergungsverbote vieler Bundesländer für Urlauber aus deutschen Corona-Risikogebieten scharf kritisiert. Der Deutsche Tourismusverband forderte einheitliche und verständliche Regeln für das Reisen in Deutschland. Das Chaos zu Beginn der Herbstferien zeigt einmal mehr, dass ein abgestimmtes Vorgehen von Bund und Ländern dringender denn je notwendig ist", teilte der Verband am Montag in Berlin mit. Dazu gehöre eine realistische Analyse, wo die Gefahren lägen und wo nicht. Die Gefahren liegen nicht bei der Übernachtung in einer Ferienwohnung auf dem Land und auch nicht in einem Hotel einer Stadt", sagte Verbandspräsident Reinhard Meyer. "Reisen innerhalb Deutschlands einschließlich Übernachtungen muss weiterhin erlaubt und möglich sein." Meyer warnte vor einer Insolvenzwelle spätestens im Frühjahr 2021, sollten Herbst- und Wintergeschäft ausfallen. Die Branche habe allein im ersten Halbjahr Umsatzeinbußen von 35 Milliarden Euro verzeichnet.

DFB: Keine Zuschauer beim Nations-League-Spiel gegen die Schweiz

Die Nations-League-Partie der deutschen Nationalmannschaft am Dienstag gegen die Schweiz in Köln wird als Geisterspiel ausgetragen. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag mit. Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen, die in der Stadt am Rhein deutlich über dem Grenzwert von 35 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohnern in der Woche liegen, habe das Kölner Gesundheitsamt in Absprache mit dem Land Nordrhein-Westfalen dem Verband "erneut untersagen müssen, Zuschauer zuzulassen". Am Montag wies das Robert Koch-Institut eine 7-Tage-Inzidenz von 66,3 für Köln aus. Städte, in denen der Wert über 50 liegt, gelten als Risikogebiet.

Brüsseler Autosalon 2021 fällt wegen Corona aus

Der Brüsseler Autosalon mit jährlich knapp einer halben Million Besuchern fällt Anfang 2021 coronabedingt aus. Angesichts der Unsicherheiten mit Blick auf die Coronakrise habe man entschieden, die Branchenschau auf 2022 zu verschieben, teilte der belgisch-luxemburgische Auto- und Fahrradverband FEBIAC am Montag mit. "Wir wollen auf keinen Fall die Sicherheitsmaßnahmen und Kontaktbeschränkungen, die die Regierung von jedem Bürger und jeder Organisation erwartet, untergraben", sagte Salon-Direktor Pierre Lalmand. Die 99. Ausgabe des Brüsseler Autosalons soll nun vom 14. bis 23. Januar 2022 stattfinden.

Innenministerium schließt neue Corona-Grenzkontrollen nicht aus

Angesichts steigender Corona-Zahlen in Deutschlands Nachbarländern schließt das Bundesinnenministerium auch erneute Grenzkontrollen nicht aus – möchte sie aber vermeiden. Man beobachte in angrenzenden Ländern teils eine "sehr starke Steigerung" der Fälle, sagte ein Sprecher am Montag in Berlin. Er betonte aber: "Wir versuchen, mit diesen Maßnahmen das Notwendige sicherzustellen ohne über andere Maßnahmen an den Grenzen nachdenken zu müssen."

Zu Beginn der Pandemie hatten die Bundesrepublik und andere europäische Länder vorübergehend Kontrollen und andere Beschränkungen an den Binnengrenzen eingeführt. Dadurch war es mitunter zu langen Staus gekommen, der Warenverkehr war unterbrochen. Auch Arbeitnehmer hatten Probleme. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) betonte seither mehrfach, dass er erneute Grenzkontrollen zu Nachbarländern vermeiden wolle.

Iran meldet so viele Corona-Tote wie noch nie

Der Iran hat einen Rekord bei der Anzahl der Corona-Toten gemeldet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums starben binnen 24 Stunden 272 Patienten an dem Virus. Im gleichen Zeitraum habe es zudem über 4200 Neuinfektionen gegeben, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen. Damit liege die Zahl der Corona-Toren seit dem Ausbruch der Pandemie Ende Februar aktuell bei fast 29.000, die der Infizierten bei über einer halben Million. Der Iran hat etwa so viel Einwohner wie Deutschland.

Mehr als 1000 Amtshilfeanträge an die Bundeswehr seit Pandemie-Beginn

Mehr als 1000 Amtshilfegesuche sind bei der Bundeswehr seit Beginn der Corona-Pandemie eingegangen. Von den Anträgen, die allein zur Hilfeleistung wegen Covid-19 an die Bundeswehr gestellt wurden, habe die Bundeswehr rund 67 Prozent positiv beantworten können, teilten die Streitkräfte mit. Dabei liege der aktuelle Schwerpunkt bei der Unterstützung von Gesundheitsämtern insbesondere bei der Nachverfolgung von Infektionsketten. Seit einer Woche seien täglich bis zu 1400 Soldaten gleichzeitig zur Unterstützung von Kommunen und Landkreisen im Einsatz, hieß es in der Mitteilung. Schon jetzt sei die Zahl der Amtshilfeanträge an die Bundeswehr mehr als dreimal so hoch wie im gesamten Vorjahr.

Corona-Alarm in der Schweizergarde im Vatikan: Mehrere Kranke

Im Vatikan herrscht Corona-Alarm: Vier Mitglieder der päpstlichen Schweizergarde sind positiv auf das Coronavirus getestet worden und haben Symptome. Das bestätigte Vatikansprecher Matteo Bruni. Die bunt uniformierten Wachen schützen Papst Franziskus, 83, und seine Residenz. Außerdem habe es "in den letzten Wochen" drei andere Corona-Fälle in dem kleinen Kirchenstaat gegeben. Die vier infizierten Wachleute seien isoliert worden, schrieb der Sprecher. Weitere Überprüfungen von Kontaktpersonen liefen, nachdem die Fälle am Wochenende aufgefallen seien. 

Wie die Nachrichtenagentur Ansa zuvor unter Berufung auf den Schweizer Sender SRF berichtet hatte, wurden die Anti-Corona-Vorkehrungen im Vatikan in einer Anweisung verschärft. Die Quartiere würden strenger als bisher abgeschottet. Bruni teilte mit, dass "alle Wachen, ob im Dienst oder nicht", inzwischen drinnen und draußen Schutzmasken tragen müssten. 

Sorgen vor Corona-Ausbruch: Tests von mehr als 100 Sylter Partygästen

Nach einer Party in einer Sylter Bar, auf der auch ein Corona-infizierten Mann war, haben sich 102 Gäste beim Gesundheitsamt gemeldet. "Davon ist der Großteil Sylter", sagte eine Sprecherin des Kreises Nordfriesland am Montag der Nachrichtenagentur. 83 der 102 Personen stammen von der Insel. Sie sollten voraussichtlich noch am Montag getestet werden. Ergebnisse werden am Mittwoch erwartet. Für die übrigen Gäste sind deren örtliche Gesundheitsämter zuständig.

Nach Angaben des Gesundheitsamtes in Husum hatte der Infizierte vor dem Auftreten erster Symptome und einem Test das "American Bistro" in Westerland besucht. Nach seiner Erinnerung seien dort in der Nacht zum 4. Oktober 70 bis 100 Menschen anwesend gewesen. Das Amt bat daraufhin alle Personen, die sich in jener Nacht ab 23.30 Uhr in dem Lokal aufgehalten haben, sich über die Hotline 0800 200 66 22 oder per E-Mail zu melden.

Die Bar selbst ist derzeit freiwillig geschlossen, wie die Sprecherin sagte. Die Gäste hatten dort die Möglichkeit, sich per QR-Code einzutragen. Rückmeldungen mehrerer Gäste zufolge gab es dabei aber Probleme.

Keine Beschlüsse zu Beherbergungsverboten – „Liegt in der Kompetenz der Länder“

Das sogenannte Corona-Kabinett hat sich nach Worten von Regierungssprecher Steffen Seibert unter anderem mit den umstrittenen Beherbergungsverboten und Quarantänevorschriften für Urlauber befasst. Beschlüsse seien jedoch nicht getroffen worden, da dies "in der Kompetenz der Länder" liege, so Seibert am Montag. Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten treffen sich am Mittwoch, um über ein gemeinsames Vorgehen zu beraten.

Corona in Deutschland

"Die Politik ist dabei, ihren Kompass zu verlieren. Und damit verliert sie die Bürger"

Bundesregierung informiert über weitere Maßnahmen in der Pandemie

Die Bundesregierung hat am Montag auf einer neuerlichen Sitzung des Corona-Kabinetts über weitere Maßnahmen in der Pandemie beraten. Dabei sollten die zuständigen Fachminister mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die aktuelle Lage sprechen. Die Bundesregierung strebte an, die Quarantäneregeln neu zu fassen sowie bis Mitte Oktober eine neue Teststrategie zu beschließen. Über die Ergebnisse wird auf der Regierungs-Pressekonferenz informiert.

Welthungerhilfe: Corona ist „Brandbeschleuniger“ für Hunger weltweit

Die Welthungerhilfe befürchtet eine starke Zunahme von Hunger und Armut weltweit durch die Corona-Pandemie. Besonders in Afrika südlich der Sahara und in Südasien sei die Situation schon vor der Pandemie alarmierend gewesen, sagte die Präsidentin der Organisation, Marlehn Thieme, bei der Vorstellung des Welthunger-Index 2020 in Berlin. "Covid-19 wirkt wie ein Brandbeschleuniger." Zusätzlich werde die Situation durch die Folgen des Klimawandels wie zunehmende Dürrekatastrophen verschärft. 

Nach dem Welthungerindex litten Ende 2019 rund 690 Millionen Menschen unter chronischem Hunger, weitere 135 Millionen seien von einer akuten Ernährungskrise betroffen gewesen. Insgesamt seien Menschen in 50 Ländern – ein Viertel aller Länder weltweit – von Hunger und Unterernährung betroffen. In 14 Ländern habe sich die Situation seit 2012 sogar verschlechtert. 

Die Welthungerhilfe befürchtet nun, dass das Ziel der Vereinten Nationen, bis 2030 auf "Null Hunger" zu kommen, weit verfehlt werden könnte. "Wenn wir bei der Hungerbekämpfung weiter so machen wie bisher, werden es 37 Länder bis 2030 nicht schaffen, ein niedriges Hungerniveau zu erreichen", sagte Thieme. Die Fortschritte seien in Folge von Ungleichheit, Konflikten, Vertreibung und Klimawandel viel zu gering.

München durchbricht kritischen Wert 50 bei Corona-Infektionen

Die bayerische Landeshauptstadt München hat am Montag wieder den Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts stieg die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag auf 50,6. Bereits nach den bayerischen Sommerferien war der Wert Ende September auf über 50 gestiegen, dies war damals mit Infektionen durch Reiserückkehrer erklärt worden. Zwischenzeitlich war die Zahl der Infizierten in München deutlich gesunken. Von den vier deutschen Millionenstädten Berlin, München, Köln und Hamburg liegt damit aktuell nur noch Hamburg unter der 50er-Grenze, dort lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag bei 28,9. 

Corona-Pandemie

Hier wird es kritisch: Diese Kreise und Städte halten die Obergrenze (nicht) ein

Gesundheitsämter melden 2467 neue Corona-Infektionen

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen 2.467 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Vortag hatte der Wert noch bei 3483 gelegen, nachdem am Samstagmorgen 4721 Neuinfektionen gemeldet worden waren. Erfahrungsgemäß liegen die erfassten Zahlen an Sonntagen und Montagen meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI weitergeben.

Seit Beginn der Coronakrise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 325 331 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 12.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9621. Das waren sechs mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es 276.900 Genesene.

Altmaier sieht keine Veranlassung für Nachdenken über zweiten Lockdown

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht keine Veranlassung, über einen erneuten Lockdown auch nur nachzudenken. "Wir haben gelernt aus den letzten sechs Monaten – wir wissen heute, was gefährlich ist und was nicht", sagte Altmaier Sonntagabend in der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen". "Es gibt überhaupt gar keinen Grund für einen zweiten generellen Lockdown", sagte Altmaier. Er sehe auch "keine Veranlassung und keinen Grund, über einen allgemeinen Lockdown nachzudenken oder zu entscheiden".

Hotel- und Gaststättenverband erwartet baldige Klagen gegen Beherbergungsverbot 

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) erwartet noch in dieser Woche Klagen gegen das umstrittene Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten. Insbesondere beim Übernachtungsverbot gebe es erhebliche rechtliche Bedenken, sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges am Sonntagabend in der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen".      Hartges warf die Frage auf, ob die Maßnahme "geeignet, erforderlich und auch verhältnismäßig im Rechtssinn" sei. "Wenn sie das nicht ist, ist sie rechtswidrig", fügte sie hinzu. "Ich gehe davon aus, dass hier in den nächsten Tagen Gerichtsverfahren anhängig gemacht werden."

Corona-Warnstufe: Duisburg erreicht kritischen Wert

Duisburg hat in der Corona-Pandemie die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Wie aus den Angaben des Robert Koch-Instituts vom Montagmorgen hervorgeht, liegt der Wert bei 50,1 (Datenstand 12.10., 0.00 Uhr). Seit Beginn der Coronakrise haben die Gesundheitsämter in der Stadt 3251 nachweisliche Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet.

Studie: Virus überlebt bis zu 28 Tage auf glatten Oberflächen

Das neuartige Coronavirus kann laut einer Studie auf glatten Oberflächen wie Handys und bestimmten Geldscheinen bis zu 28 Tage lang überleben. Die Überlebensdauer des Erregers ist nach der am Montag veröffentlichten Untersuchung aus Australien allerdings stark von den Temperaturverhältnissen abhängig – sie sinkt, je höher die Temperatur ist. So stellten die Forscher der Wissenschaftsbehörde CSIRO fest, dass das Virus bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius "extrem robust" ist. Bei dieser Temperatur ist der Erreger demnach in der Lage, 28 Tage lang auf Glas, Stahl und Geldscheinen aus Kunststoff zu überleben. Bei 30 Grad betrug seine Überlebensdauer hingegen nur noch sieben Tage, bei 40 Grad lediglich 24 Stunden. Auf porösen Oberflächen wie etwa Baumwolle ist die Überlebensdauer des Virus der Studie zufolge generell niedriger: Sie beträgt demnach abhängig von der Temperatur zwischen 14 Tagen und weniger als 16 Stunden. 

Einzelhändler in Toplagen besonders hart betroffen

Besonders hart hat die Corona-Pandemie den Einzelhandel in den sonst sehr gut frequentierten Toplagen der Metropolen getroffen. Das hat der Geschäftsführer der Handelsberatung BBE, Joachim Stumpf, beobachtet. Einkaufsstraßen in kleineren Städten und nüchterne Fachmarktzentren haben sich dagegen viel besser von der Krise erholt. "Corona hat in den Innenstädten alles durcheinandergewirbelt", sagt Stumpf. Das Erfolgsrezept der Toplagen, die in normalen Zeiten Kunden von weit her anlocken und einen großen Teil der Umsätze mit Touristen machen, funktioniere aktuell nicht mehr. Dagegen hätten sich vermeintliche Problemstandorte in kleineren Städten, die in den vergangenen Jahren regelmäßig zu den Verlierern gehörten, rasch von dem Corona-Schock erholt. Sie profitierten davon, dass die Verbraucher das Getümmel mieden.

China: Neun-Millionen-Stadt will alle Einwohner testen

Die ostchinesische Küstenmetropole Qingdao will seine gesamte Bevölkerung von mehr als neun Millionen Menschen auf das Coronavirus testen. Das teilte die lokale Gesundheitskommission mit, nachdem über das Wochenende ein Dutzend neuer Infektionen aufgetreten waren, die zum größten Teil im Zusammenhang mit einem Krankenhaus stünden. Unmittelbar nachdem die ersten Infektionen festgestellt wurden, seien bereits über 140.000 Menschen vor allem im Gesundheitssektor getestet worden. "Die gesamte Stadt wird innerhalb von fünf Tagen getestet", teilte die Behörde mit. 

Corona-Kabinett berät über weitere Maßnahmen in der Pandemie 

Die Bundesregierung will am Montag auf einer neuerlichen Sitzung des Corona-Kabinetts über weitere Maßnahmen in der Pandemie beraten. Dabei werden die zuständigen Fachminister mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die aktuelle Lage sprechen. Die Bundesregierung strebt an, die Quarantäneregeln neu zu fassen sowie bis Mitte Oktober eine neue Teststrategie zu beschließen. Über die Ergebnisse wird auf der Regierungs-Pressekonferenz (12.30 Uhr) informiert. Zuletzt waren die Corona-Neuinfektionen bundesweit stark gestiegen, zusätzlich überschritten immer mehr Kommunen den Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Am Mittwoch will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut mit den 16 Länderregierungschefs über die Corona-Lage beraten.

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