Für gute Haut und starke Abwehrkräfte: In 4 Schritten sanieren Sie Ihren Darm

Ein gesunder Darm ist Voraussetzung dafür, dass Nährstoffe verwertet werden und die Abwehrkräfte stark sind. Bestimmte Medikamente, aber auch ein Ungleichgewicht in der Darmflora schaden. Wir sagen, wie Darmsanierung auf sanfte Weise gelingt und das Organ wieder voll funktionsfähig wird.

Der Darm ist viel mehr als „nur“ ein Verdauungsorgan. Viele chronische Beschwerden und Krankheiten haben ihre Ursache in Darmentzündungen oder werden zumindest dadurch verstärkt und am Laufen gehalten. Die Darmschleimhaut ist nicht mehr richtig intakt, ihre Flora besteht aus schädlichen Bakterien und Hefepilzen in Überzahl. Dieses Ökosystem oder Mikrobiom des Darms, das aus bis zu 100 Billionen Mikroorganismen gebildet wird, ist gestört und begünstigt Entzündungen. Mögliche Folgen: ständig Infekte, Übergewicht, Hormonprobleme etwa der Schilddrüse, Angstzustände, Insulinresistenz sowie Autoimmunerkrankungen.

Oft ist den Betroffenen gar nicht bewusst, dass die Darmflora geschädigt ist. Doch wenn Anzeichen wie Verstopfung oder Durchfall sowie Blähungen immer wieder auftreten, sind das Zeichen dafür, dass im Darm Entzündungsprozesse ablaufen.

Der Weg aus der Darmkrise ist ein Sanierungsprogramm für die Verdauung, das sich in mehreren Schritten durchführen lässt, wie es die Ärztin und Autorin Aviva Romm in ihrem neuen Gesundheitsratgeber vorschlägt. Das regelt nicht nur die Verdauung wieder, sondern entzieht damit auch anderen Gesundheitsproblemen die Basis, die dadurch entstanden waren. Jetzt bei Amazon kaufen: Dr. med. Aviva Romm: Der Aufstand der Hormone, wie unser Lebensstil Schilddrüse, Nebennieren und Stoffwechsel stresst

Vorbereitung auf die Darmsanierung ohne Abführmittel

Im Unterschied zu vielen anderen Darmsanierungs- oder Darmreinigungsmethoden ist hier jedoch radikales Abführen nicht nötig. Zuallererst sollten Sie nur falsche Ernährung beenden. Die Verdauung soll also nicht länger durch Reizstoffe zusätzlich belastet werden.

Dazu gehört, alles wegzulassen, was Ihr Magen und Darm nicht vertragen. Das kann etwa Gluten sein, aber auch stark gerösteter Kaffee, fette Speisen oder Zucker. Das gleiche gilt für raffinierte Kohlenhydrate wie Weißmehlprodukte.

Diese ungesunden Lebensmittel ersetzen Sie am besten mit viel frischem Obst und Gemüse, hochwertigen Proteinen und Fetten wie in Nüssen und Pflanzenölen. Diese Ernährungsumstellung unterstützt zusätzlich die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Nach einer Woche dieser Schonkost können Sie mit der gezielten Darmsanierung beginnen. Das Vier-Schritte-Programm von Aviva Romm:

1. Verzichten Sie wenn möglich auf alles, was die Darmschleimhaut schädigt

Bekanntlich können manche Antibiotika die Darmflora ungünstig beeinflussen. Auch andere Medikamente können das Ökosystem der Verdauung beeinträchtigen, etwa Schmerzmittel. Führen Sie deshalb die Darmsanierung in einem Zeitraum durch, wenn Sie nicht diese Arzneimittel einnehmen müssen – also nicht wenn Sie beispielsweise eine Zahnoperation haben, Bronchitis, Migräne oder Rheuma. Dann sind die vom Arzt verordneten Medikamente selbstverständlich wichtig. In anderen Fällen sollten Sie sich bewusst machen, ob die Schmerzmittel wirklich nötig sind und deswegen mit Ihrem Arzt sprechen.

Um schädliche Bakterien aus dem Darm zu verbannen, gibt es ebenfalls eine Reihe von Heilpflanzen, etwa Salbei, Thymian, Kanadische Orangenwurzel. Wichtig ist außerdem, viel Wasser zu trinken, um die Selbstreinigung des Körpers zu unterstützen.

2. Fehlende Verdauungsenzyme ergänzen und Magensäureproduktion ausgleichen

Verdauungsenzyme helfen dabei, die einzelnen Nahrungsbestandteile in Moleküle aufzuspalten, damit der Körper sie verdaut und verwertet. Diese Enzyme werden in den Speicheldrüsen, der Schleimhaut von Magen und Darm sowie der Bauchspeicheldrüse produziert, allerdings oft nicht in ausreichender Menge. Das führt zu Verdauungsbeschwerden. Es kann deshalb sinnvoll sein, vor jeder Mahlzeit Verdauungsenzyme einzunehmen, verschiedene Produkte gibt es rezeptfrei in Apotheken.

Zusätzlich lässt sich die Magensaftbildung in die richtigen Bahnen lenken: Bei zu viel Magensäure, Sodbrennen und Reflux sind natürliche Hilfen Süßholzwurzel und Zink-Carnosin. Wer im Gegenteil die Bildung der Magensäure unterstützen möchte, sollte vor jeder Mahlzeit ein Glas Wasser mit ein bis zwei Löffeln Apfelessig trinken.

3. Die Darmflora erneuern

Wenn die schädlichen Bakterien verschwunden sind, ist es wichtig, das Mikrobiom im Darm wieder mit „guten“ Darmbakterien zu besiedeln und neu aufzubauen. Essen Sie deshalb viel Salat und Kohl. Besonders hilfreich ist fermentiertes Gemüse, etwa Sauerkraut. Es enthält von Natur aus wertvolle Milchsäurebakterien.

Unterstützen können Sie das auch mit einem Probiotikum, das eine Mischung aus Lactobacillus- und Bifidusbacterium-Stämmen enthält. Ergänzen lässt sich das noch mit Präbiotika, also natürlicher Stärke aus Hafer, Knoblauch oder Zwiebeln, um die Darmflora zusätzlich zu stärken.

Damit die nützlichen Darmbakterien sich ernähren können und ihre Arbeit aufnehmen, sind außerdem Ballaststoffe wichtig. Das bedeutet wiederum: Gemüse essen sowie zusätzlich mit Leinsamen und Flohsamenschalen dem Darm wertvolle Ballaststoffe zuführen.

4. Dem Darm Zeit für die Erholung lassen

Nun braucht der Darm Zeit, um sich zu von Grund auf zu erneuern. Wie fast jedes andere Gewebe und Organ im Körper befindet sich auch der Darm in einem ständigen Ab- und Aufbauprozess. Die Darmwand braucht beispielsweise knapp eine Woche, um sich neu aufzubauen und dabei Entzündungen abklingen zu lassen.

Bei dieser Aufgabe können Sie ihn unterstützen, etwa mit Zink, Eibischwurzel und L-Glutamin-Pulver. Diese Aminosäure ist wichtig für die Schleimhaut. Daneben sind auch die bekannten Antioxidantien sinnvoll wie Vitamin A, C, E und das Spurenelement Selen.

Mit dem richtigen Lebensmotto in Zukunft gesund bleiben

Damit es jedoch nicht heißt, „nach der Darmsanierung ist vor der Darmsanierung“, sollten Sie in Zukunft etwas achtsamer mit Ihrem Körper und vor allem mit der Verdauung umgehen. Das bedeutet: Halten Sie einen vernünftigen Ernährungsplan ein, essen Sie täglich frisches Gemüse und Obst, meiden Sie Zucker, Weißmehlprodukte und tierische Fette. Wenn Sie außerdem noch Stress reduzieren und liebevoll mit sich umgehen, wird nicht nur Ihr Körper, sondern auch Ihre Psyche davon profitieren. Machen Sie zu Ihrem Lebensmotto: „Ich will mich vital und unbeschwert fühlen und meinen Körper und mein Leben genießen!“

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