WWW: Seriöse Gesundheitsseiten finden
Das Internet für die eigene Gesundheit nutzen? Viele befragen bereits vor einem Arztbesuch "Dr. Google". Hier erfahren Sie, auf welche Kriterien Sie dabei achten sollten
Informationsquelle: Die meisten Deutschen informieren sich im Netz über Gesundheit
Mehr als die Hälfte der Deutschen informieren sich online über Gesundheitsthemen. Vor dem Rechner oder dem Smartphone recherchieren sie Symptome und Therapiemethoden, suchen die besten Ärzte. In sozialen Netzwerken tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus.
Die Nachfrage nach Gesundheitsinhalten aus dem Netz steigt stetig. Das Angebot wird größer und vielfältiger – aber auch unübersichtlicher. Die folgenden sieben Aspekte sollen dabei helfen, die Spreu vom Weizen zu trennen und möglichst verlässliche Informationen im Internet zu finden.
1. Was sagt Google?
Die Reihenfolge der Links, die die Suchmaschine ausspuckt, sagt nichts über die Seriosität der gelisteten Webseiten aus. Diese kann man besser beurteilen, wenn man die Internetseite kritisch anschaut. Mitunter mischen sich auch Anzeigen unter die Treffer.
2. Welche Siegel sind gut?
Der HON-Code (Health on the net) oder das Afgis-Siegel. Beide zeigen an, ob Webseiten formale Qualitätsanforderungen erfüllen. Sie sagen aber nichts darüber aus, ob die Inhalte stimmen. Auch Seiten ohne Siegel können seriös sein.
3. Wer steht hinter der Seite?
Das Angebot sollte unabhängig, nicht von einseitigen Interessen getrieben sein. Wer hinter der Seite steckt, erkennt man anhand des Logos oder im Impressum. Wichtig: Nutzer müssen Werbung klar vom redaktionellen Inhalt unterscheiden können.
4. Von wann stammt der Artikel?
Ein Datum ist Pflicht. Denn in der Medizin kommen ständig neue Methoden und Medikamente auf den Markt. Deshalb ist es wichtig, das Alter eines Artikels zu kennen. Manchmal geben die Autoren auch an, wann der Text zuletzt aktualisiert wurde.
5. Woher stammt die Info?
Seriöse Seiten listen auf, welche Quellen sie bei der Erstellung des Artikels genutzt haben. Welche Experten kommen zu Wort? Welche Studien belegen die Wirkung einer Arznei? Wer ist der Autor des Artikels? Welche Qualifikation weist er vor?
6. Je mehr, umso besser?
Ja. Bevor man den Infos einer Seite Glauben schenkt, sollte man sich eine zweite oder dritte Webseite anschauen. Nicht immer ist nachvollziehbar, ob die Informationen noch aktuell sind.
7. Netz statt Arzt?
Das Internet kann nie den persönlichen Kontakt ersetzen. In seriösen Online-Artikeln findet sich deshalb in der Regel auch der Hinweis: Keine Information erspart den Besuch beim Arzt oder Apotheker.
Lesen Sie außerdem im Heft der Apotheken Umschau vom 1. März 2018, welche weiteren Auswirkungen Internet und soziale Medien auf unser Gesundheitsverhalten haben:
- Wie sie die Kommunikation mit den Ärzten beeinflussen
- Wie sie beim Selbstmanagement von Krankheiten helfen
- Warum sie Zeit sparen
- Was Experten zu Selbsthilfegruppen im Netz sagen
- Was Hypochonder erleben, wenn sie zu Cyberchondern werden
und wie man die Privatsphäre bei der Recherche im Netz schützen sollte.
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