Mit Gummi verhüten

Drüberziehen und fertig – ganz so einfach ist der Gebrauch eines Kondoms nicht, wie mehrere Studien zeigen. Falsch entrollt, zweimal benutzt, das falsche Gleitmittel verwendet und andere fatale Fehler, die das Präservativ zerstören.

So beliebt und häufig verwendet ist kein anderes Verhütungsmittel: Die Verkaufszahlen von Kondomen klettern seit Jahren immer höher. Fürs Jahr 2012 betrugen sie laut Statistischem Bundesamt bereits 229 Millionen. Trotzdem wissen nur wenige Männer, wie sie das Präservativ richtig anwenden. Fehler sind dadurch vorprogrammiert. Das Kondom kann seine Funktionen nicht mehr erfüllen. Ansteckung mit Aids, Syphilis und anderen Geschlechtskrankheiten oder eine Schwangerschaft sind möglich.

Kondome sind für viele Männer zu knifflig

Eine Studie der Indiana-University hat 50 Untersuchungen aus den USA und Großbritannien zum Thema Kondome analysiert und ausgewertet. „Wir unterschätzen nämlich immer, wie kompliziert die Verwendung von Kondomen sein kann", sagt Richard Crosby, Co-Autor der Studie, die im Fachjournal „Sexual Health“ veröffentlicht wurde. Aus den Ergebnissen entstand eine Liste der elf häufigsten Fehler, die Männer machen, wenn sie ein Kondom benutzen:

Fehler 1:

74 Prozent der Männer benutzen ein Kondom, ohne es auf sichtbare Schäden zu überprüfen. Die Fehlerquote von Kondomen ist zwar minimal, doch in seltenen Fällen kann es eine Materialschwäche aufweisen.

Fehler 2:

61 Prozent der Männer beachten das Ablaufdatum nicht. Kondome sind etwa vier Jahre haltbar. Danach, oder wenn sie Hitze ausgesetzt sind, wird das Material porös.

Fehler 3:

40 Prozent ziehen das Präservativ vollständig über den Penis und lassen dabei an der Spitze keinen Raum für das Ejakulat.

Fehler 4:

30 Prozent der Männer platzieren das unaufgerollte Kondom erst mal auf der Penisspitze und merken erst dann, dass sie Innen- und Außenseite verwechselt haben. Sie drehen es einfach um benutzen es. Doch etwas Samenflüssigkeit kann bereits an der Kondomspitze haften. Die Verhütung ist damit nicht mehr garantiert. Besser: Neues Kondom benutzen und darauf achten, dass das Röllchen am Ende des Präservativs nach außen steht.

Fehler 5:

Rund 30 Prozent greifen erst zum Pariser, wenn der Geschlechtsverkehr bereits begonnen hatte, nach dem Motto „Nehmen wir mal besser doch einen Pariser."

Fehler 6:

Ebenfalls rund 30 Prozent der Männer ziehen ihren Penis mit Kondom nicht gleich zurück, nachdem sie ejakuliert haben. Das Risiko: Die Erektion baut sich ab, der Penis schrumpft und das Ejakulat fließt aus dem nun übergroßen Kondom.

Fehler 7:

Etwa 15 Prozent entfernen das Kondom während des Geschlechtsverkehrs einfach, etwa mit der Begründung „So ist es doch schöner…“

Fehler 8:

Zehn Prozent entrollen das Kondom nicht vollständig, wenn sie es über den Penis streifen. Schon mit den ersten Stößen geht es dann verloren. Besser: Kondom auf den erigierten Penis setzen, mit Daumen und Zeigefinger das Hütchen (Reservoir) an der Spitze zusammendrücken, Kondom vollständig abrollen, so dass keine Luft eingeschlossen wird.

Fehler 9:

Etwa acht Prozent reißen die Kondompackung mit scharfen Gegenständen auf. Dabei kann das Kondom beschädigt werden.

Fehler 10:

Vier Prozent der Männer benutzen Gleitmittel, die auf Öl basieren. Für Latexkondome sind Babyöl, Massageöl oder Vaseline jedoch tödlich. Sie bekommen Löcher und reißen. Speziell für die Anwendung mit Präservativen gibt es eine Reihe von fettfreien wasserlöslichen Gleitmitteln.

Fehler 11:

Rund zwei Prozent sind geizig und benutzen ein Kondom mehrmals.

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