Babys im Kongo erkranken an Ebola
Das Ebola-Virus breitet sich im Osten des Kongos weiter aus, wie aktuelle Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen. Besonders beunruhigend ist, dass sich unter den neu Erkrankten auch Neugeborene und Kleinkinder befinden. Denn es ist vergleichsweise selten, dass sich diese Altersgruppe mit dem Virus infiziert.
In der Woche vom 14. und dem 20. November habe es 36 neue bestätigte Ebola-Fälle gegeben, schreibt die WHO. Unter den Erkrankten waren demnach sieben Babys oder Kleinkinder im Alter von bis zu zwei Jahren. Sechs Fälle betrafen Kinder im Alter von zwei bis 17 Jahren, außerdem infizierte sich eine schwangere Frau.
Bislang sind relativ wenige Fälle bekannt, bei denen Babys an Ebola erkrankt sind – wahrscheinlich, weil sie seltener mit dem Virus in Kontakt kommen. Experten vermuten, dass infizierte Eltern den Erreger über engen Körperkontakt oder die Muttermilch übertragen können. Außerdem können Mütter das Virus bei der Geburt weitergeben. Bei größeren Kindern kommen Erkrankungen häufiger vor, wenn sie etwa ein erkranktes Familienmitglied pflegen.
Mehrere Fälle unter medizinischen Helfern
Das Ebola-Virus wird über Körperflüssigkeiten wie Schweiß, Erbrochenes oder Blut übertragen. Je stärker die Krankheit bei einem Patienten fortgeschritten ist, desto größer ist das Risiko, dass er das tödliche Virus weitergibt. Besonders infektiös sind die Körperflüssigkeiten Verstorbener.
Helfer bei einer Ebola-Übung
Neben den Fällen unter den Kindern dokumentierte die WHO in der Woche vom 14. bis zum 20. November auch fünf neue Infektionen bei medizinischen Helfern. Die Zahlen machen deutlich, wie schwierig es ist, das Virus einzudämmen. Gestoppt werden kann Ebola nur, wenn alle Erkrankten frühzeitig isoliert und ihre Kontaktpersonen beobachtet werden, um sie bei den ersten Anzeichen der Krankheit ebenfalls abzuschotten.
Prekäre Sicherheitslage: Blauhelme getötet
Eine besondere Herausforderung bei der Bekämpfung des aktuellen Ausbruchs ist die prekäre Sicherheitslage in dem Gebiet. In der Gegend sind verschiedene Milizen aktiv, die unter anderem um Bodenschätze kämpfen. Zuletzt hatte es am 18. November einen Angriff gegeben, bei dem sieben Blauhelme der Vereinten Nationen und elf kongolesische Soldaten getötet wurden.
Gefährlich ist außerdem, dass die betroffene Region an drei Länder grenzt. In der unmittelbaren Nachbarschaft liegen Uganda, Ruanda und Südsudan. Das Risiko, dass die Krankheit auf ein weiteres Land übergreife, sei hoch, schreibt die WHO. Uganda hat bereits eine Impfkampagne für medizinisches Personal in der Grenzregion gestartet.
Die ersten Fälle des aktuellen Ausbruchs waren Anfang August bekannt geworden. Seitdem dokumentierten Helfer fast 400 Erkrankungen, mehr als 200 der Betroffenen sind bislang gestorben. Damit ist die Epidemie die schwerste, die jemals im Kongo dokumentiert wurde.
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