Zweite Hotspot-Antikörper-Studie des RKI

Das Robert Koch-Institut hat am gestrigen Dienstag in der oberbayerischen Gemeinde Bad Feilnbach eine Antikörper-Studie zum Coronavirus gestartet. Das RKI will bundesweit in vier stark betroffenen Gemeinden rund 8.000 Menschen auf das Virus testen, rund 2.000 pro Ort. Bad Feilnbach ist die zweite Kommune nach Kupferzell in Baden-Württemberg, wo die Tests am 19. Mai begonnen hatten. Die Ergebnisse für Kupferzell sollen voraussichtlich Anfang Juli vorliegen.

Die ersten in Bad Feilnbach zufällig ausgewählten Testpersonen sollten am Dienstag zu den Test-Bussen des RKI kommen. Bei ihnen soll ein Rachenabstrich zum Test einer akuten Infektion gemacht sowie Blut abgenommen werden, um mögliche Antikörper zu bestimmen. Das soll zeigen, wie weit sich das Virus bereits in der Bevölkerung verbreitet hat. Studien zufolge deuten Antikörper auf eine Immunität hin. Wie stark und wie lange diese schützen könnte, ist offen.

Die Studienteams werden auch nach dem sozialen Verhalten der Menschen und nach ihrer Mobilität fragen, um herauszufinden, wie sich das Virus verbreitet hat. Erhoben werden zude/news/artikel/2020/05/04/coronavirus-ausbreitung-unter-dem-brennglasm eine Reihe weiterer Punkte, etwa, ob die Menschen in der Zeit der Kontaktbeschränkung vermehrt zu Alkohol gegriffen haben.

Bad Feilnbach hatte zu Beginn der Pandemie sehr viele Corona-Fälle verzeichnet. Zuletzt gab es aber keine Neuinfektionen mehr. Es ist nach Kupferzell der zweite ausgewählte „Hotspot“ in der RKI-Studie Corona-Monitoring lokal.  Der dritte Ort für die Studie soll im Landkreis Straubing-Bogen liegen, hieß es beim RKI. Über den vierten sei noch nicht entschieden.

Eine ähnliche Studie – allerdings nicht vom RKI – hatte es im stark vom Coronavirus betroffenen Gangelt im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg gegeben. Auch in München läuft eine Studie der Abteilung Infektions- und Tropenmedizin am LMU Klinikum München.

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Das RKI verfolgt zur Forschung an SARS-Cov-2-Antikörpern insgesamt drei Studien-Ansätze, über die DAZ.online bereits im April berichtet hatte: 

  • Serologische Untersuchung an Blutspendern in Deutschland: In Zusammenarbeit mit den Blutspendediensten werden regelmäßig Blutproben von Erwachsenen aus ganz Deutschland auf Antikörper untersucht.
  • Seroepidemiologische Studien an mehreren besonders betroffenen Orten („Hotspots“) in Deutschland: Ziel der örtlich begrenzten Studien ist es, durch die Bestimmung von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 in repräsentativen Stichproben der Einwohner die Immunität in der Bevölkerung vor Ort abzuschätzen. Auch der Anteil asymptomatischer Infektionen und Risikofaktoren für einen schweren Verlauf in der Bevölkerung sollen besser abgeschätzt werden.
  • Bundesweite bevölkerungsrepräsentative seroepidemiologische Studie

Die nun begonnene Studie in Bad Feilnbach ist also unter dem zweiten Unterpunkt einzuordnen.

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