Wohltat für die Augen

Heute geht es um eine mittlerweile weitgehend ungebräuchlich gewordene Applikationshilfe beziehungsweise Darreichungsform, die zwar schwer auszusprechen, aber in Griechenland nach wie vor in aller Munde ist: οφθαλμόλουτρο.

Sprechen die Hellenen heutzutage von einem Ophthalmoloutro (οφθαλμόλουτρο), denken sicher die wenigsten von ihnen an ein eierbecherähnliches Glasbehältnis, dessen ovale Öffnung in etwa der Größe eines Auges entspricht. Moderne Griechisch-Wörterbücher definieren das Ophthalmoloutro vielmehr als eine (sexuell) attraktive Person, mit der keine Beziehung oder Partnerschaft besteht beziehungsweise deren als erregend empfundene Betrachtung. 

Einen lexikalischen oder etymologischen Bezug zu den pharmazeutischen Wurzeln des Begriffs findet man hingegen nur noch selten, obwohl er durchaus naheliegt. Denn wie die ophthalmologische Applikationshilfe vermag vermutlich auch der Anblick einer attraktiven Person den Staub aus den Augen zu spülen, der im Alltag hier und da schon mal den Blick trübt – zumindest im übertragenen Sinn. Welche der beiden augenreinigenden Varianten im Einzelfall erfolgversprechender ist, muss jeder für sich entscheiden. 

Fakt ist aber, dass die allermeisten Ophthalmoloutros heute nicht mehr in der Apotheke verabreicht werden, sondern in Straßencafés beim Betrachten, der – gerade im griechischen Sommer oft leicht bekleideten – Flaneurinnen und Flaneure. Doch selbst wenn sie deutlich weniger nachgefragt werden als früher, es gibt sie noch, die Ophthalmoloutros aus der Apotheke. Sie können über den Großhandel bezogen werden und sind auch im Arzneibuch zu finden.

Frage:

Wie lautet die pharmazeutisch korrekte deutsche Bezeichnung für diese selten gewordene Applikationshilfe bzw. Darreichungsform?

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