Vorsicht, dünnes Eis! Feuerwehr warnt vor lebensgefährlichen Unfällen

Was tun wenn man im Eis einbricht? Grundsätzlich gilt: Lassen Sie es gar nicht erst soweit kommen! Es besteht akute Lebensgefahr. Falls Sie oder Ihre Kinder trotzdem einbrechen, können diese Tipps Leben retten.

Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) warnt vor dem Betreten nicht freigegebener Eisflächen: "Trotz der aktuellen Minusgrade sind viele Eisflächen zu dünn; es droht Einbruch", erklärt DFV-Vizepräsident Hermann Schreck. Auch der vielfach in Deutschland herrschende Frost der vergangenen Tage garantiert nicht, dass die Eisdecke auf Seen oder Flüssen tragfähig ist. Besonders Kinder lassen sich vom glitzernden Eis zu unvorsichtigem Verhalten verleiten. "Betreten Sie nur freigegebene Eisflächen!", mahnt Schreck. Für die Freigabe sind die örtlichen Behörden zuständig.

Für den sicheren Ausflug sollten Sie einige Tipps der Feuerwehren beachten:

  • Prüfen Sie, ob das Eis trägt bevor Sie es betreten
  • Beachten Sie Warnhinweise und Verbotsschilder; Kindern müssen die Gefahren erklärt werden
  • Verlassen Sie sofort die Eisfläche wenn Sie knacken hören oder dunkle Stellen wahrnehmen
  • Versuchen Sie sich in Richtung Ufer vorzuarbeiten, sollten Sie selbst einbrechen
  • Rufen Sie sofort die Feuerwehr über Notruf 112, wenn Sie Eingebrochene sehen
  • Achten Sie bei Rettungsversuchen auf Ihre eigene Sicherheit, auch bei Tieren
  • Die DLRG hat einige hilfreiche Regeln aufgestellt

Innerhalb weniger Minuten in rund vier Grad kaltem Wasser erschlaffen die Muskeln, der Körper erlahmt, die eingebrochene Person geht unter", erläutert Vizepräsident Schreck.

Bevor Sie aufs Eis gehen, informieren Sie sich bei den örtlichen Behörden ob das Eis überhaupt schon trägt. Bei stehenden Gewässern muss das Eis 15cm dick sein, bei fließenden 20cm. Bis solche Stärken erreicht sind, kann es ein paar Tage dauern. Gehen Sie also niemals gleich am ersten kalten Tag aufs Eis. Informationen über die Eis-Dicke erhalten Sie im Internet, Radio oder Ihrer Regionalzeitung. Im Zweifel betreten Sie das Eis nicht. "

Warnzeichen beachten

Zudem sollten Sie niemals alleine aufs Eis gehen. So gehen Sie sicher, dass Ihnen im Notfall jemand helfen kann. Auch auf Warnzeichen sollten Sie achten: knistert oder knackt es unter Ihren Füßen müssen sie die Eisfläche sofort verlassen. 

Auch dunkle Stellen im Eis weisen auf Schwachstellen hin. Meiden Sie diese unbedingt. Um sicher zu gehen, dass Sie nicht einbrechen legen Sie sich flach auf das Eis und bewegen Sie sich vorsichtig auf dem gleichen Weg zurück in Richtung Ufer.

Selbst eingebrochen? Ruhe bewahren!

Sind Sie selbst eingebrochen, geraten Sie nicht in Panik. In tiefen Gewässern stehen Ihre Chancen auf Selbstrettung schlecht. Meist bricht die Eiskante immer wieder ab, wenn man sich abstützen will oder ist schlicht zu rutschig. Rufen Sie laut um Hilfe.

Bricht das Eis immer wieder ein, wenn Sie versuchen sich herauszuziehen, versuchen Sie sich langsam vorzuarbeiten. Schlagen sie mit Ellenbogen oder Fäusten das Eis ein.

Auf keinen Fall zu viel bewegen. Schonen Sie Ihre Kräfte, zappeln Sie nicht herum. Es drohen Unterkühlung und Kreislaufstillstand. 

Zuerst die Feuerwehr rufen

Wenn Sie bemerken, dass jemand im Eis eingebrochen ist sollten Sie sofort helfen. Achten Sie dabei aber unbedingt auf Ihre eigene Sicherheit. Rufen Sie zunächst die Rettung unter 112. Legen Sie sich flach auf den Boden und retten Sie Eingebrochene mit einem langen Brett, einer Leiter oder einem umgedrehten Schlitten. So wird das Gewicht besser verteilt, die Gefahr erneut einzubrechen sinkt. Reichen Sie dem Opfer niemals die Hand. Es besteht die Gefahr, selbst hineingezogen zu werden.

Haben Sie den Eingebrochenen in Sicherheit gebracht, gilt es die nassen Klamotten schnell auszuziehen. Wärmen Sie den Geretteten mit Decken oder trockener Kleidung wieder auf. Unterkühlungen können lebensbedrohlich sein.

Auch bei Tierrettung vorsichtig sein

Sollte ein Tier, zum Beispiel Ihr Hund, einbrechen sollten Sie sich ähnlich wie bei eingebrochenen Menschen verhalten. Rufen Sie die Feuerwehr. Gerade in größeren Städten besitzt diese oftmals ein spezielles Tierrettungsfahrzeug.

Achten Sie auch in diesem Fall unbedingt auf Ihre eigene Sicherheit. Geraten Sie nicht in Panik, Tiere können sich oft selbst helfen. Benötigt das Tier Hilfe, setzen Sie zum Beispiel Ihre Leine wie ein Lasso ein.


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