Südseeinsel Vanuatu verbietet Reisen – wegen einer angeschwemmten Leiche

Auf Vanuatu war die Welt noch in Ordnung. Während sich auf der ganzen Welt die Corona-Pandemie ausbreitete, wurden in dem kleinen Inselstaat im Südpazifik (etwa 300.000 Einwohner) nur drei Infektionen bekannt. Im November vergangenen Jahres trat ein einzelner Fall auf, der aber sofort isoliert werden konnte. Im März hatten sich zwei weitere Personen infiziert. Doch jetzt schlagen die Behörden Alarm – wegen einer angeschwemmten Leiche.

Der leblose Körper wurde an einem Strand in der Nähe der Hauptstadt Port Vila gefunden, berichtet Radio New Zealand. Es soll sich um einen philippinischen Fischer handeln. Untersuchungen ergaben, dass der Mann mit dem Coronavirus infiziert war. Nun sind die Befürchtungen groß, dass sich dadurch das Virus doch noch auf der Insel verbreiten könnte. Die Konsequenz der Regierung: Die Bewohner der Insel Efate dürfen diese drei Tage lang nicht verlassen, auch die Einreise ist verboten. Efate ist die drittgrößte der 83 Inseln von Vanuatu und mit etwa 50.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste.

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Vanuatu: Toter Fischer löst Reiseverbot aus

In dieser Zeit soll eine gewissenhafte Kontaktnachverfolgung geschehen, um Infektionsketten schon im Ansatz zu unterbrechen. Premierminister Bob Loughman rief die Bevölkerung dazu auf, sich freiwillig testen zu lassen – auch wenn das Risiko einer Ansteckung nur gering sei. Schon jetzt befinden sich 16 Menschen in Quarantäne. Dabei handelt es sich vor allem um Polizisten, die an der Bergung der Leiche des philippinischen Fischers beteiligt waren.

Der Mann gehörte offenbar zur Besatzung eines Tankers, der unter britischer Flagge unterwegs war. Nachdem dort das Fehlen eines Mitglieds der Crew bemerkt worden war, war das Schiff zur Küste zurückgekehrt. Eine Such- und Rettungsaktion blieb erfolglos, der angeschwemmte Leichnam brachte dann traurige Gewissheit.

Quelle: Radio New Zealand

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