Studiumspflicht für Hebammen – Spahn schickt werdende Geburtshelferinnen zur Uni
Wer Hebamme werden will, muss künftig studieren. Das sieht ein Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor, der dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt und nun zwischen den Ressorts der Bundesregierung abgestimmt werden soll.
"Die Anforderungen an die Geburtshilfe steigen ständig. Dafür ist ein duales Studium mit einem großen praktischen Anteil die beste Vorbereitung", sagt Spahn dem RND. "Dadurch erhöht sich auch die Attraktivität des Berufes insgesamt."
Bislang wurden Hebammen an Hebammenschulen ausgebildet. Bewerben konnte sich dort jeder mit mittlerer Reife oder gleichwertigem Schulabschluss. Künftig ist eine zwölfjährige allgemeine Schulausbildung unabdingbar. Neben dem dualen Studium mit einem hohen Praxisanteil sind künftig keine anderen Ausbildungswege mehr möglich.
"Hebammen sollen Anforderungen des komplexeren Gesundheitssystems begegnen können"
Spahn setzt damit nicht nur ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag um, sondern auch eine Richtlinie der Europäischen Union (EU). Sie schreibt vor, dass die Ausbildung für das Berufsfeld bis spätestens Anfang 2020 reformiert werden muss. "Hebammen sollen den Anforderungen des komplexer werdenden Gesundheitssystems durch eine anspruchsvolle, stärker wissenschaftlich ausgerichtete und gleichzeitig berufsnahe Ausbildung begegnen können", heißt es im Entwurf des Gesundheitsministers.
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