Spahn: „Kein Bedarf an Masern-Monoimpfstoffen“
Die Masern-Impfpflicht kommt zum 1. März 2020. Es gibt keine monovalenten Masernimpfstoffe in Deutschland – das ist weder seitens der Impfstoffhersteller geplant, noch findet das BMG eine direkte Kombi-Impfung gegen Mumps und Röteln (eventuell Varizellen) problematisch. Eine Apothekerin aus Baden-Württemberg hat zu diesem Dilemma die Politik befragt – Spahns Antwort: Es besteht kein Bedarf an monovalenten Masernimpfstoffen, und das ledigliche Vorhandensein von Masern-Mumps-Röteln-Impfstoffen hebelt die Impfpflicht nicht aus.
Tritt die Masernimpfpflicht wie geplant zum 1. März 2020 in Kraft, müssen sich nach aktuellem Stand die Impflinge automatisch auch gegen Mumps und Röteln oder zusätzlich noch Varizellen impfen lassen, denn einen reinen Masernimpfstoff gibt es in Deutschland nicht. DAZ.online berichtete ausführlich darüber – fragte bei den Herstellern von Masernimpfstoffen nach, beim Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und auch beim Bundesgesundheitsministerium (BMG). Fazit war: Einen monovalenten Impfstoff wird es wohl nicht geben, Glaxo SmithKline (Priorix®, Priorix® Tetra) schrieb an DAZ.online: „GSK wird keinen Mono-Impfstoff produzieren“.
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Auch das BMG erklärt unmissverständlich auf seiner Seite: „Wer nach dem Gesetzentwurf zu einer der verpflichteten Personengruppen gehört, muss sich auch dann gegen Masern impfen lassen, wenn hierfür nur Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung stehen“. Zudem scheint es aktuell noch nicht sicher, dass zum Startschuss der Masern-Impfpflicht die Impfstoffe ausreichen, um den Bedarf sodann zu decken.
Apothekerin fragt Spahn zu Masern-Impfstoff-Dilemma
Nicht nur DAZ.online, auch eine Apothekerin aus Baden-Württemberg hat dieses Dilemma beschäftigt. Auch wenn sie die Masernimpfpflicht für sinnvoll erachtet, hat sie rechtliche Bedenken aufgrund der ausschließlichen Verfügbarkeit von Kombinationsimpfstoffen. Die Apothekerin brachte ihr Anliegen in der Politik vor – über den baden-württembergischen Landtagsabgeordneten Joachim Kößler erreichten ihre Fragen schließlich auch das BMG – und Jens Spahn nahm sich der Sache an. Die Antwort des Gesundheitsministers liegt DAZ.online vor.
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