Pharmafirmen klagen gegen geplante Preisnennung in TV-Spots

DieArzneimittelkonzerne Amgen, Merck und Eli Lilly wehren sich gegen die Pläne vonUS-Präsident Donald Trump, in Fernsehwerbung künftig die Listenpreise von verschreibungspflichtigenArzneimitteln nennen zu müssen. In einer Klage gegen die US-Regierungargumentieren sie unter anderem, dass Patienten damit irregeführt werdenkönnten, wieviel sie selbst zu zahlen haben.

Der Kampf gegen hohe Arzneimittelpreise steht weit oben aufder Agenda von US-Präsident Donald Trump. Um mehr Transparenz und Wettbewerb indie Preisgestaltung von Medikamenten zu bringen, will es seine Regierung künftig zur Pflicht machen, dass Pharmaunternehmen in TV-Werbung für verschreibungspflichtigeMedikamente die Listenpreise ihrer Produkte nennen.

Dagegen wehrt sich das Pharma-Trio zusammen mit dem nationalenWerbeverband – Ende vergangener Woche haben die drei Unternehmen und dieInteressenvertretung Klage gegen das Vorhaben der Regierung eingereicht. Ineiner Presseerklärung teilte Amgen mit, die Vorschrift wecke Bedenkenhinsichtlich des Rechts zur „freien Rede“ und mache keine Unterschiede bezüglichder individuellen Versicherung, Behandlungsform sowie der Patienten selbst.

„Amerikaner brauchen eine akkurate Information über denPreis, den sie für verschreibungspflichtige Medikamente zahlen“, heißt es nachAngaben mehrerer US-Medien in der Anklageschrift. Während die Vorschrift zwarvorgebe, eben dies zu ermöglichen, argumentieren die Pharmaunternehmen, dassder Erlass die Patienten falsch informiere über die tatsächlichen Kosten, diesie selbst zu tragen hätten. Selbst das Gesundheitsministerium räume ein, diePatienten könnten verwirrt sein. Derweil gehen den Berichten nach unter US-Juristendie Meinungen auseinander, ob ein derartiger Regierungserlass rechtmäßig ist.Zudem stelle sich die Frage, ob auf diese Weise wirklich mehr Preistransparenzund Preiswettbewerb erreicht wird, oder ob damit vor allem Unternehmen wegenhoher Arzneimittelpreise an den Pranger gestellt werden.

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Bereits unmittelbar nachdem die Trump-Regierung imvergangenen Herbst erstmals die Offenlegung von Listenpreisen in Fernsehwerbung ins Gesprächgebracht hatte, hegten Pharmaunternehmen Zweifel an der Rechtmäßigkeit einessolchen Vorhabens.

Die Regierung sieht in der Vorschrift ein Mittel, dieEffizienz staatlicher Gesundheitsprogramme wie Medicare and Medicaid zusteigern. Gesundheitsminister Alex Azar sagte anlässlich der Finalisierung desVorhabens im vergangenen Monat: „Wir teilen den Pharmaunternehmen mit: Ihrmüsst euch künftig mit den Leuten über eure Arzneimittelpreiseauseinandersetzen. Nennt die Preise in den TV-Spots. Patienten haben ein Rechtzu erfahren, was die Produkte kosten. Wenn ihr über eure Preise beschämt seid,dann ändert sie. So einfach istdas.“

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