Nordrhein: 90 Prozent der Apotheken wollen protestieren
Im Kammerbezirk Nordrhein werden am bundesweiten Apotheken-Protesttag, dem 14. Juni, voraussichtlich 90 Prozent der Apotheken geschlossen bleiben. Stattdessen soll es auf die Großdemo in Düsseldorf gehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Blitzumfrage des dortigen Apothekerverbandes.
Die Apotheken laufen sich warm für den bundesweiten Protesttag am 14. Juni. Die Bereitschaft, an diesem Tag die Apothekentüren tatsächlich zu schließen, sofern man nicht zum Notdienst eingeteilt ist, scheint zu wachsen. In Nordrhein hat der Apothekerverband nun eine Blitzumfrage durchgeführt, um nachzufühlen, wie viele Demonstrantinnen und Demonstranten sich zu der in Düsseldorf geplanten Großdemo einfinden werden. Innerhalb von 24 Stunden hatte sich mit etwa 570 Teilnehmer:innen fast ein Drittel der Mitgliedsapotheken an der Umfrage beteiligt, so der AVNR in einer Pressemitteilung.
Und die Ergebnisse sind deutlich: 90 Prozent erklärten, am Protesttag ihre Apotheken geschlossen halten und an der Demo auf dem Düsseldorfer Burgplatz teilzunehmen. Und auch die Mitarbeiter:innen werden demonstrieren – der AVNR rechnet mit gut 4000 Teilnehmer:innen allein aus den Apotheken an Rhein und Ruhr. Insgesamt sollen es sogar noch mehr werden: Der Verband hatte schon vergangene Woche Kolleginnen und Kollegen aus den Nachbarbundesländern eingeladen, in Düsseldorf mitzudemonstrieren. Und weil auch Patientenvertreter:innen auf der Protestbühne in Düsseldorf sprechen werden, seien auch Kunden und Patienten nach Düsseldorf eingeladen.
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„Die überwältigende Teilnahmebereitschaft an Protest und Demo zeigt die enorm starke Betroffenheit des Berufsstandes angesichts nicht enden wollender Lieferengpässe bei Arzneimitteln, einem sich weiter zuspitzenden Fachkräftemangel, steigenden Lohn-, Energie und Zinskosten, hoher Inflation und den zusätzlichen Honorarkürzungen, um die Krankenkassen zu stützen“, sagte dazu der AVNR-Vorsitzende Thomas Preis.
Ein bundesweit starkes Zeichen für den Berufsstand
Preis erklärte zudem erneut, was die Apotheken bewegt: „Nie zuvor hat eine Bundesregierung das bewährte Apothekenwesen so drastisch ignoriert und angesichts neuer Höchststände bei den Apothekenschließungen sowie zunehmenden Lieferengpässen bei Arzneimitteln eine Verschlechterung der Arzneimittelversorgung billigend in Kauf genommen.“ Mit der Großdemonstration in Düsseldorf und den Apothekenschließungen an diesem Tag setze man ein „bundesweit starkes Zeichen für unseren Berufsstand, unsere Apotheken, unsere Mitarbeiter und ganz besonders für die Versorgung unserer Kunden und Patienten“.
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