Neuer „selbst-kopierender“ Corona-Impfstoff zugelassen – er ist wirksamer als andere mRNA-Vakzine
Das japanische Gesundheitsministerium hat einen neuen Corona-Impfstoff zugelassen. Der „selbst-kopierende“ mRNA-Wirkstoff ist Studien zufolge wirksamer als das Vakzin von BioNTech. Wer sich impfen lassen sollte.
Weniger ist mehr – das soll tatsächlich auf einen neuen Corona-Impfstoff zutreffen, der jetzt nach Abschluss klinischer Studien in Japan zugelassen wurde. Studien zufolge soll das mRNA-Vakzin ARCT-154 des US-amerikanischen Biotech-Unternehmens Arcturus Therapeutics schon bei einer niedrigen Dosis eine starke Booster-Wirkung entfalten.
Neuer „selbst-kopierender“ Corona-Impfstoff zugelassen
Wie der Impfstoff funktioniert? Die mRNA, die die Bauanleitung zur Herstellung des Spike-Proteins des Corona-Virus in sich trägt, wird mit Genen gekoppelt und in die Zellen gegeben. Diese Replikationsgene kopieren die mRNA in den Zellen laut des Fachmagazins „ Nature “ mehrfach. Das nennt sich „selbst-amplifizierend“. Dadurch produzieren die Zellen für längere Zeit Antikörper.
Beim Impfstoff von BioNTech/Pfizer sowie Moderna hingegen wird die mRNA lediglich in die Zellen geschleust. Sie stellen das Spike-Protein für einen kürzeren Zeitraum her – die Zahl der Antikörper nimmt also schneller ab. Zudem ist eine höhere Impfdosis nötig.
ARCT-154 ist wirksamer als andere mRNA-Wirkstoffe
Dass ARCT-154 eine höhere Wirksamkeit hat, belegte auch eine vom japanischen Gesundheitsministerium geförderte Studie vom Juli 2023. Forscher verglichen darin die Booster-Wirkung von Comirnaty – dem BioNTech-Impfstoff – und ARCT-154. Die 420 Studienteilnehmer, die eine Auffrischungsimpfung mit ARCT-154 erhalten hatten, zeigten vier Wochen danach eine um den Faktor 6,7 stärkere Immunantwort. Bei den Comirnaty-Geimpften betrug der Faktor lediglich 4,4.
Auffallend: ARCT-154 erzielte diese stärkere Wirkung mit einer deutlich niedrigen Dosis. So wurden den Geboosterten lediglich fünf Mikrogramm verabreicht. Bei Comirnaty sind es normalerweise 30 Mikrogramm.
Die Nebenwirkungen der beiden Wirkstoffen waren mild und äußerten sich in leichten Schmerzen an der Einstichstelle, die nach drei bis vier Tagen wieder verschwanden. Bei dem neuen Impfstoff zeigten sich jedoch häufiger vorübergehende Kopfschmerzen und Schüttelfrost.
Im Vergleich zu den Vakzinen anderer Hersteller kann ARCT-154 zudem leichter gelagert werden. Da der Wirkstoff in gefriertrockneter Pulverform geliefert wird, ist eine Aufbewahrung bei Raumtemperatur möglich.
Wer sich jetzt gegen Corona impfen lassen sollte
- Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt nur noch bestimmten Gruppen Auffrischimpfungen. Dazu gehören Menschen ab 60
- Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten
- Pflege- und Gesundheitspersonal sowie
- Angehörige von Risikopatienten.
Mindestens zwölf Monate sollen in der Regel seit der letzten Impfung oder Infektion vergangen sein. Gesunden Erwachsenen unter 60 und Schwangeren wird dies nicht mehr empfohlen. Grundimmunisierung und Booster empfiehlt die Stiko auch nicht mehr für gesunde Säuglinge, Kinder und Jugendliche.
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