Nach der Wiesn: Corona-Bettenbelegung in München steigt stark

Die Coronazahlen in Deutschland steigen. Während die Inzidenz in der letzten Woche noch bei 379,6 lag, ist sie am heutigen Mittwoch auf 414 geklettert. Auch nach dem Oktoberfest steigen die Fallzahlen in München stark an und die Bettenbelegung nimmt rasant zu. Alle News finden Sie hier im Corona-Ticker auf FOCUS online.

News zu Corona vom 05. Oktober 2022

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Corona-Zahlen steigen weiter stark an – Inzidenz von 414,0

Mittwoch, 05. Oktober, 06.07 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 414,0 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. In der Vorwoche hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 379,6 (Vormonat: 215,0) gelegen. Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 133.532 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 95.811) und 128 Todesfälle (Vorwoche: 138) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Nach der Wiesn: Corona-Bettenbelegung in München steigt stark

Dienstag, 04. Oktober, 15.00 Uhr: Auch nach dem Ende des Oktoberfestes rollt die Corona-Welle in München weiter. Am Dienstag meldete die Stadt insgesamt 478 mit Corona-Patienten belegte Krankenhausbetten auf Normal-, Intensiv- und Übergangsstationen. Das war ein Anstieg um 61 Prozent zum Dienstag vergangener Woche. Im Vergleich zum letzten Tag vor Oktoberfeststart beträgt der Anstieg sogar 137 Prozent.

Auf den Normalstationen steigen die Zahlen bereits seit gut einer Woche deutlich an. Inzwischen ist der Aufwärtstrend allerdings auch auf den Intensivstationen angekommen. Am Dienstag meldete die Stadt 39 belegte Betten, das sind 15 mehr als vor einer Woche.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet ein weiteres Ansteigen der Zahlen. „Wir werden dann mit einer Verzögerung von vielleicht zehn bis vierzehn Tagen auch mehr schwere Verläufe sehen und dann auch eine Belastung auf den Intensivstationen„, sagte Lauterbach in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv. “Es ist schade, dass es jetzt so gekommen ist.“

 

Seit vergangener Woche ist in München ein starker Anstieg der Inzidenzen zu beobachten. Ein Zusammenhang mit dem Oktoberfest liegt dabei nahe und wird auch von Experten hergestellt. Bis sich steigende Inzidenzen in den Krankenhäusern niederschlagen vergeht allerdings in der Regel einige Zeit, da zwischen Infektion und einer möglichen Krankenhauseinweisung einige Zeit vergeht.

Leopoldina-Präsident: Optimistisch mit Blick auf Pandemie-Winter

Montag, 03. Oktober, 03:43 Uhr: Der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Gerald Haug, zeigt sich mit Blick auf den dritten Pandemie-Winter ganz optimistisch. „Viele Menschen sind ja dreifach geimpft, viele dazu auch einmal genesen. Dadurch ist die derzeitige Perspektive deutlich besser als im letzten Winter, als die Delta-Variante auftrat, und vor allem als im vorletzten Winter“, sagte Haug der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

„Man kann nur noch mal dafür werben, dass sich die Menschen impfen lassen, und dass sie sich auch gegen Grippe impfen lassen, um die jetzt aufkommende Infektionswelle zu dämpfen“, sagte Haug. Der Klimaforscher ist auch Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz.

„Die Politik hat mit dem Infektionsschutzgesetz Möglichkeiten geschaffen, dass man schnell reagieren kann, wenn es noch einmal notwendig ist, ohne die Bevölkerung über die Maße mit Maßnahmen zu belasten, die bei den früheren Varianten geboten waren“, sagte Haug. „Entscheidend dafür ist am Schluss die Hospitalisierungsrate.“

Die Nationale Akademie der Wissenschaften befasst sich unabhängig von wirtschaftlichen oder politischen Interessen mit wichtigen gesellschaftlichen Zukunftsthemen aus wissenschaftlicher Sicht. Die Ergebnisse vermittelt sie der Politik und der Öffentlichkeit und vertritt die Themen national und auch international.

News zu Corona vom 02. Oktober 2022

Rund 4,6 Millionen Corona-Impfdosen verfallen

10.45 Uhr: Rund 4,6 Millionen Dosen des in Deutschland zentral gelagerten Corona-Impfstoffs sind Ende September abgelaufen. Sie hätten zum 29. September das Verfallsdatum erreicht, bestätigte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Unter den verfallenen Impfstoffen sind rund 3,9 Millionen Dosen von Moderna und rund 0,7 Millionen Dosen des später zugelassenen Vakzins von Novavax.

Die oppositionelle Union kritisierte die Einkaufspolitik des Bundes. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe „bei der Impfstoffbestellung jedes Maß und Ziel verloren", sagte der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger der „Welt am Sonntag“. Derzeit seien in den Bundes-Kühlschränken insgesamt 101 Millionen Impfstoffdosen eingelagert.

Das Gesundheitsministerium argumentierte, dass Impfstoff weggeworfen werde, sei „logische Konsequenz aus dem Portfolio-Ansatz“. Dieser beinhalte, dass unterschiedliche Impfstoffe angeschafft würden, um allen Impfwilligen ein Angebot machen zu können.

Lauterbach: Mit Maskenpflicht in Innenräumen nicht zu lang warten

04:32 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Länder aufgefordert, mit dem Erlass einer Maskenpflicht für Innenräume nicht zu lange zu warten. Er verbreitete auf Twitter eine Nachricht weiter, in der eine Grafik den starken Anstieg der Corona-Zahlen in Bayern und besonders München seit dem Beginn des Oktoberfests zeigt. Dazu schrieb er am Samstagabend: "Das wäre nicht nötig gewesen wenn vor dem Einlass Selbsttests gemacht worden wären. Auf 2-3 Euro wäre es bei den Preisen pro Maß nicht angekommen. Die Entwicklung zeigt aber, was passieren wird, wenn die Länder mit der Maskenpflicht im Innenraum zu lange warten."

In Bayern ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche um 86 Prozent auf 655 am Freitagmorgen gestiegen, in München um fast 200 Prozent auf 793. Bundesweit lag sie am Samstagmorgen bei 497. Experten gehen davon aus, dass die wirklichen Zahlen zwei- bis dreimal so hoch sind, weil viele Infizierte keinen PCR-Test mehr machen und somit nicht erfasst werden. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen im Zusammenhang mit Corona binnen einer Woche stieg in Bayern um 71 Prozent auf 1469.

Bundesweit einheitlich gibt es eine FFP2-Maskenpflicht nur in Fernzügen und Fernbussen, Pflegeheimen, Kliniken und Arztpraxen. Über den Regionalverkehr entscheiden die Bundesländer – ihre Gesundheitsminister halten dort aber an der Maskenpflicht fest. Mit der seit Samstag geltenden Neuregelung können die Länder in Eigenregie noch schärfere Maßnahmen verordnen, etwa Maskenpflichten in Geschäften und Restaurants.

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