Mit 22 wird Lara aus dem Leben gerissen, mit 31 beantragt sie Rente

Lara ist 22 Jahre alt, als eine plötzlich auftretende Krankheit sie aus dem Leben reißt. Sie kann vor Schmerzen kaum schlafen, selbst das tägliche Einkaufen fällt schwer. Ein Assistenzhund soll ihre Lebensfreude zurückbringen – doch der ist teuer.

Lara S. war eine ganz normale junge Frau: Sie ging aus, traf Freunde, feierte, trieb viel Sport. Bis ihr Körper streikte. Heute ist das Einkaufen eine Herausforderung und die Rente beantragt – mit 31. Um ihr Leben leichter zu machen, hat Lara einen Wunsch. Doch dafür braucht sie Hilfe.

Die MOPO erreicht Lara telefonisch in ihrer Wohnung im Kreis Pinneberg bei Hamburg. „Heute ist ein guter Tag“, sagt sie. „Ich bin nur etwas schwach und hoffe, dass ich während des Telefonats keinen Schlaganfall bekomme. Dann wäre ich weg. Nur damit Sie es wissen.

„Medikamente, Melatonin – nichts hat geholfen“

Eine Attacke – damit meint sie die plötzlichen Anfälle von Cluster-Kopfschmerz. Sechsmal am Tag hat sie so starke Schmerzen, dass sie oft das Bewusstsein verliert. Nachts lässt sie der Schmerz nicht schlafen.

„In den letzten Wochen habe ich jeweils nur eine Stunde geschlafen“, sagt sie. „Medikamente, Melatonin – nichts hat geholfen.“

Die Beschwerden begannen vor neun Jahren, im Alter von 22. Vorher war Lara eine normale 20-Jährige, hatte gerade ihre Ausbildung zur Bankkauffrau abgeschlossen, spielte Handball, engagierte sich im Jugendrotkreuz.

Dann konnte sie plötzlich auf einem Auge nicht mehr richtig sehen, die Kopfschmerzen begannen. „Ich habe einen Ärztemarathon hinter mir“, sagt Schaffrinna. „Mit Medikamenten bin ich austherapiert.“

„Nach und nach sind alle meine Freundschaften zerbrochen“

Parallel zu den körperlichen Beschwerden entwickelte die junge Frau Persönlichkeits- und Angststörungen. Sie zog sich zurück.

„Nach und nach sind alle meine Freundschaften zerbrochen“, erzählt sie. „Die Arbeit musste ich aufgeben. Ich lebe von Bürgergeld, einen Antrag auf Rente habe ich bereits gestellt.“ Mit 31.

Die einzigen Hightlights in Laras tristem Alltag aus Krankenkassen-Bürokratie, Ausruhen, Arztterminen und kurzen Spaziergängen sind das Einkaufen mit ihrer Mutter im Supermarkt, die Besuche bei ihren Eltern in der Firma und die Meerschweinchen, die sie auf ihrem Balkon hält. „Selbst das Stallausmisten ist für mich eine riesige Herausforderung. Ebenso saugen“, sagt sie.

„Assistenzhund soll mir im Notfall Sauerstoff holen“

Es war ihre Psychologin, die einen unerwarteten Vorschlag machte. „Ich soll einen Assistenzhund ausbilden“, berichtet Lara. „Er soll mir im Notfall Sauerstoff holen, mich in der Öffentlichkeit begleiten und Attacken frühzeitig erkennen. Er könnte auch meine Eltern im Notfall informieren, die unter mir wohnen.“ Zuerst war sie von der Idee nicht begeistert, sagt die junge Frau. Doch nach und nach ließ sie sich überzeugen.

Das Problem: Ein Assistenzhund ist teuer. „Das Tier können meine Eltern bezahlen“, sagt sie. „Aber bei den 12.000 Euro für die Ausbildung bin ich auf Spenden angewiesen.“ Auf ihrer Go-Fund-Me-Seite hat Lara bereits knapp 2000 Euro gesammelt. „Ich wünsche mir das so“, sagt die junge Frau. „Ich habe die Hoffnung, dass der Hund mich ein Stück ins Leben zurückholt. Vielleicht kann ich irgendwann einen leichten Job annehmen und zum Beispiel von zuhause aus arbeiten.“ 

Dafür braucht sie Unterstützung – und glaubt ganz fest daran, dass sie sie bekommt. Bis Lara ihren eigenen Hund hat, wird es noch dauern. Heute reicht es ihr erstmal, wenn sie den Einkauf mit ihrer Mutter schafft, ohne zusammenzubrechen. Dann ist dieser Tag ein erfolgreicher Tag.

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Das Original zu diesem Beitrag „Mit 22 wird Lara aus dem Leben gerissen, mit 31 muss sie Rente beantragen“ stammt von Mopo.

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