Mangel kann gefährlich werden! Gegen diese Krankheiten hilft Vitamin D

Es soll Krebs heilen, die Lebensdauer erhöhen und vor Corona schützen. Immer wieder tauchen neue Heilsversprechen zur Wirkung von Vitamin D auf. Zwar handelt es sich dabei keineswegs um eine Wunderpille. Doch wer sich vor einem Mangel schützt, beugt durchaus gewissen Krankheiten vor.

Unser Körper braucht Vitamin D – das ist unbestritten. Das „Sonnenvitamin“ ist etwa wichtig für unsere Knochengesundheit, weil es die Einlagerung von Kalzium fördert. Auch unser Immunsystem ist auf den Stoff angewiesen, braucht diesen, um gegen Krankheiten anzukämpfen.

So veröffentlichten jetzt etwa Wissenschaftler der renommierten Brown University auf dem Kongress „Nutrition“ eine neue Forschungsarbeit, berichtete „Aponet“. Demnach sorgt ein Mangel an Vitamin dafür, dass sich die Symptome der Schuppenflechte vestärkten. Dabei handelt es sich um eine der häufigsten, entzündlichsten Erkrankungen der Haut. Und damit nicht genug: Der Vitamin-D-Spiegel steht im Zusammenhang mit vielen Krankheiten. FOCUS online erklärt, wie hoch der tägliche Bedarf sein sollte – und gegen welche Krankheiten und Beschwerden dieser hilft.

Vor diesen Krankheiten schützt Vitamin D

Bei folgenden Krankheiten kann Vitamin D unterstützend wirken:

  • Krankheiten von Gehirn und Nerven: Studien der letzten Jahre haben ergeben, dass Vitamin D bei der Prävention verschiedener Erkrankungen des Gehirns und der Nerven eine nicht unmaßgebliche Rolle spielen könnte, etwa bei Demenzerkrankungen wie Alzheimer, Morbus Parkinson, aber auch bei Schlaganfall. Zusätzlich kann Vitamin D die Sturzgefahr bei älteren Menschen deutlich senken. Stürze in höherem Lebensalter gelten als hoher Risikofaktor für Pflegebedürftigkeit. Denn häufig kommt es dabei zu einem Oberschenkelhalsbruch, der zu Bettlägerigkeit und Immobilität führen kann.
     
  • Depression: Vor allem bei der sogenannten Winterdepression, hervorgerufen durch Lichtmangel, kann Vitamin D die Stimmungslage positiv beeinflussen. Untersuchungen zeigen zusätzlich, dass auch eine Verbindung besteht zwischen schweren Depressionen und ausgeprägtem Vitamin D-Mangel.

Hier hilft Vitamin D

Das Vitamin erfüllt außerdem folgende Aufgaben:

  • Immunsystem: Ohne Vitamin D können manche Immunzellen gar nicht arbeiten. Das sind beispielsweise T-Zellen, die zur Gruppe der Lymphozyten gehören. Dabei übernimmt Vitamin D eine wichtige Doppelfunktion: Einerseits fördert es die Produktion bestimmter Abwehrzellen, andererseits moduliert es überschießende Immunantwort auf ein Normalmaß. Das macht Vitamin D so wertvoll bei Autoimmunerkrankungen, etwa Rheumatoider Arthritis und sogar Multipler Sklerose. Verschiedene Studien geben Hinweise darauf, dass Vitamin-D-Mangel bei diesen Krankheiten eine Rolle spielen könnte.
     
  • Knochenaufbau: Vitamin D ist wichtig, damit der Knochen ausreichend mineralisiert ist. Es regelt vor allem die Funktion der knochenaufbauenden Zellen, der Osteoblasten. Damit ist das Vitamin ebenso unersetzlich für gesunde Knochen wie Kalzium. Bekanntestes Beispiel, was der Mangel an Vitamin D im schlimmsten Fall im Knochen anrichten kann ist Rachitis. Diese Mangelerkrankung führte noch zu Anfang des letzten Jahrhundert bei Kindern zu schweren Fehlbildungen (Knochenerweichung, Trichterbrust und mehr).
     
  • Muskeln: Vitamin D unterstützt auch den Muskelaufbau und schützt bis zu einem gewissen Maß vor altersbedingtem Muskelabbau, worauf eine Untersuchung hinweist.
     
  • Komplikationsfreie Schwangerschaft: Vitamin D ist während der Schwangerschaft nicht nur wichtig, damit sich das Kind gut entwickelt, sondern auch, dass kein Schwangerschaftsdiabetes entsteht. Diese Zusammenhänge sind wissenschaftlich gut untersucht.
     
  • Sexuelle Kraft für Mann und Frau: Die Hormonregulation hängt in vielen Punkten von Vitamin D ab, das wie eingangs erwähnt eigentlich eine Hormonvorstufe ist. Diese Eigenschaft kommt auch bei der Bildung der Sexualhormone zum Tragen. So ist  eine gute Versorgung mit Vitamin D mit der ausreichenden Bildung von Testosteron beim Mann verbunden. Vitamin D kann die Fruchtbarkeit bei Mann und Frau verbessern.

So nehmen Sie Vitamin D auf

Laut Angaben des Robert Koch-Instituts liegt der geschätzte tägliche Bedarf an Vitamin D bei Kindern ab einem Jahr, Jugendlichen und Erwachsenen bei 20 Mikrogramm (µg) pro Tag (= 800 IE) .

Der Körper kann Vitamin D selbst in der Haut bilden, wenn diese genug Sonnenlicht abbekommt. Dafür genügen schon täglich zehn Minuten draußen, selbst wenn der Himmel bedeckt ist. Kein Problem in leichter Sommerkleidung, aber an kalten Wintertagen wird es eng mit der Vitamin-D-Versorgung. Zumal viele Mediziner eine hohe Tagesdosis für sinnvoll halten.

Während wir andere Vitamine, etwa Vitamin B, C und E mit der Nahrung aufnehmen müssen, kann der Körper Vitamin D jedoch eigenständig produzieren. Die Voraussetzung dafür ist UV-Strahlung. Trifft Sonnenlicht auf die oberste Hautschicht, wird mit Hilfe der UVB-Strahlung und sich auf der Haut befindenden Lipoproteinen (enthalten Cholesterol) Vorstufen von Vitamin D in das biologisch aktive Vitamin D3 umgewandelt.

Auf diese Weise werden 80 bis 90 Prozent des Vitamin-D-Bedarfs gedeckt. Dieser liegt bei 20 Mikrogramm pro Tag. Überschüssiges Vitamin D legt der Körper in Speicher ab, die sich in der Leber und im Fettgewebe befinden. Auf diese Reserven kann er in der lichtarmen Jahreszeit normalerweise zurückgreifen.

Der restlichen zehn bis 20 Prozent des Vitamin D-Bedarfs erhält der Organismus durch Lebensmittel. Reich an diesem Vitalstoff sind fetter Fisch wie Hering und Lachs, aber auch Leber, Pilze und Eigelb. Allerdings müssten davon sehr große Mengen verzehrt werden, damit nennenswerte Vitamin D-Mengen zusammenkommen – was in der Praxis fast nicht möglich ist. Aus diesem Grund können Sie auch zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen.

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