Leisure Sickness Syndrom: Darum sind Sie oft krank, wenn Sie Urlaub haben
Jetzt bloß nicht krank werden! Das denken sich viele Menschen, wenn der Urlaub näher rückt.
Ist es dann endlich so weit, kommt alles anders. Schnupfen, Kopfschmerzen oder eine Magen-Darm-Grippe fesseln einem ans Bett. Der geplante Urlaub? Im Eimer. Geschätzt jeder Fünfte hat schon mindestens einmal am „Leisure Sickness Syndrom“ – wie das Kranksein in den Ferien im Fachjargon heißt – gelitten. Aber woher kommt das?
Zu viel Stress vor dem Urlaub kann krank machen
Stress führt dazu, dass der Körper große Mengen des Stresshormons Cortisol ausschüttet. Es hält Krankheiten in Schach und sorgt dafür, dass das Immunsystem auf Hochtouren arbeitet. So werden die letzten Kräfte mobilisiert, um die erforderte Leistung zu erbringen.
Fällt der Druck weg, wird die Produktion des Stresshormons reduziert. So gerät der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht und das Immunsystem wird heruntergefahren.
Der Körper nutzt die „Ruhephase“, um sich zu regenerieren. Was für den Körper sehr wichtig ist, macht ihn jedoch auch anfällig – nicht nur für Viren und Bakterien, sondern beispielsweise auch für Herzkrankheiten. Das erklärt, weshalb extrem gestresste Personen Herzinfarkte öfters in der Freizeit statt bei der Arbeit erleiden.
Krank im Urlaub trifft viele Menschen
Kurz vor dem Urlaub steigt bei vielen Menschen das Stresslevel massiv an – im Job, aber auch im Privatleben. Man will unbedingt alles erledigen, vorbereiten und organisieren, bevor man in den Urlaub verschwindet. Die Anzeichen der Überanstrengung werden in dieser Phase leicht übersehen. Die Quittung dafür erhält man dann im Urlaub.
Nicht alle Menschen sind jedoch gleich anfällig. Betroffen sind vor allem Personen, die bei der Arbeit sehr gestresst sind und Mühe haben, am Abend oder an den Wochenenden abzuschalten. Das können Manager, aber auch Mitarbeitende in anderen Positionen oder Selbstständige sein. Auch Schichtarbeitende zählen oft zu den Betroffenen, weil die wechselnden Arbeitszeiten das Stresslevel im Körper erhöhen.
Signale erkennen und auf den Körper achten
Ist man erstmal krank, ist es zu spät. Wichtig ist daher, dass man die Signale frühzeitig erkennt. Fühlt man sich dauerhaft gestresst? Hat man abends Mühe, zu entspannen? Kreisen die Gedanken auch in der Freizeit ständig um die Arbeit?
Dann sollte man sich vielleicht mit den Vorgesetzten unterhalten, um einen Weg zu finden, wie man entlastet werden kann. Auch eine gesunde Work-Life-Balance kann helfen. Das klingt zwar banal, aber wer einen guten Ausgleich hat, dem fällt es leichter, sich von der Arbeit zu lösen. Entspannen kann man zudem mit Hilfe von Atemübungen, Meditation oder Yoga gezielt trainieren. Auch Sport ist eine wichtige Komponente: Wer sich regelmäßig auspowert oder spazieren geht, kann besser abschalten.
Das Original zu diesem Beitrag „Darum sind Sie oft krank, wenn Sie Urlaub haben“ stammt von Schweizer Illustrierte.
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