IT-Umzug der Apobank: Hätte man es besser machen können?

Die Apobank ist umgezogen – und zwar mit ihrer IT. Als Zeitraum ausgesucht hatte sich die Bank das lange Pfingstwochenende, Monatsende und -anfang. Ist das klug? Heilberufler berichten von einem Service-Chaos: Einige Dienstleistungen sind demnach derzeit gar nicht nutzbar, die Telefon-Hotlines überlastet. Ein Erklärvideo soll nun zumindest die Anmeldung bei Apobanking+ erleichtern. Wurde das neue System denn nicht getestet vorher? Oder was hielt die Bank davon ab, die beiden Versionen zunächst parallel laufen zu lassen? DAZ.online hat nachgefragt.

Die IT-Migration der Apobank klappte nicht ganz wie im Bilderbuch. Wenn auch von langer Hand geplant – seit 2017 – läuft an Tag drei nach der Umstellung nicht alles reibungslos. Schwierigkeiten gibt es Apothekern zufolge gleich an mehreren Stellen: Die Anmeldung bei der neuen App, Apobanking+, ist nicht ganz selbsterklärend, schafft man dies nach mehreren Schritten dann doch, vermisst man Daten zu Konten oder Unterkonten, Überweisungsvorlagen, Kredite (was durchaus praktisch scheint). Bemängelt wird zudem die Unübersichtlichkeit der App – um nur einige Punkte zu nennen. Apobanknutzer fragen sich zu Recht: War das Online-Banking früher nicht besser und einfacher? Warum also zog man um? 

Ein IT-Wechsel sei nötig geworden, da das frühere Kernbanksystem aufgrund der Fusion von GAD und Fiducia langfristig nicht mehr zur Verfügung stehen werde, erklärt eine Sprecherin der Heilberuflerbank. Man habe sich nach einem umfassenden Auswahlverfahren sodann 2017 für die Anbieter Avaloq und DXC entschieden. „Mit dem Wechsel der IT trägt die Apobank ihren spezifischen Anforderungen als Spezialinstitut im Gesundheitsmarkt und als EZB-beaufsichtigte Bank Rechnung“, erklärt sie weiter. Was es vielleicht etwas komplizierter machte: Die Apobank hat neben dem Kernbanksystem die komplette IT-Infrastruktur ausgetauscht und mehr als 200 Spezialanwendungen auf neue Anbieter übertragen. Trösten dürfte dies die Anwender dennoch nicht. Beruhigen kann die Sprecherin zumindest, dass keine Daten verloren gehen, auch wenn manche derzeit noch nicht „sichtbar“ seien.

Alles lief erfolgreich?

Allerdings bewertet die Apobank ihren IT-Umzug durchaus als erfolgreich: „Die Migration am vergangenen Wochenende verlief erfolgreich“, heißt es in einer Stellungnahme der Bank. Auch wenn naturgemäß jeder Start bei einer solchen komplexen IT-Umstellung in der Anfangszeit noch nicht ganz reibungslos laufe, wie dass das Online-Banking für unsere Kunden am ersten Tag nach der Umstellung erst am Nachmittag zur Verfügung stand. Doch „mittlerweile läuft das Online-Banking stabil, führt aber zu vermehrten Kundenanfragen“.

Neue Oberfläche verwirrt, Erklärvideo kommt

Die vermehrten Nachfragen seitens der Apobankkunden führt die Bank zum Teil auch auf „ein neues Erscheinungsbild und neue Funktionalitäten“, an die man sich erst gewöhnen müsse. Man unterstütze nach Kräften, sich schnell im neuen System zurechtzufinden. So werde es in Kürze ein Erklärvideo auf der Apobank-Seite geben. Zudem habe man die Leitfäden angepasst.

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