Häufiger Müdigkeit, selten Geschmacksverlust: Wer Briten-Mutation hat, zeigt andere Symptome

Forscher lernen die Virus-Mutante B.1.1.7 zunehmend besser kennen. Nun gibt es neue Erkenntnisse hinsichtlich der Symptome, die sie auslösen kann. Offenbar hängt B.1.1.7 deutlich seltener mit Geschmacksverlust zusammen – was bislang als typischer Corona-Indikator galt.

In vielen Fällen ist es ohne einen Test unmöglich, Covid-19 von einer Erkältung oder Grippe zu unterscheiden. Denn zu den häufigsten Symptomen, die bei Infizierten auftreten, zählen Fieber, Kopfschmerzen und trockener Husten. Die Frage "Habe ich Corona oder nur eine Erkältung?" könnte sich in Zukunft noch deutlich schwerer beantworten lassen. Denn offenbar können Mutationen des Coronavirus dazu führen, dass bestimmte Symptome häufiger, andere deutlich seltener auftreten.

Symptome bei der Briten-Mutation

Das teilte das britische Amt für Nationale Statistiken in Bezug auf die Mutante B.1.1.7 mit. Menschen, die sich mit dieser Variante angesteckt hatten, litten deutlich häufiger als andere Covid-19-Patienten an:

  • Husten
  • Müdigkeit
  • Muskelschmerzen
  • Halsschmerzen

Seltener klagten sie dagegen über Geschmacks- und Geruchsverlust. Bislang galt dieser als relativ sicheres Anzeichen für Covid-19. Laut einer Untersuchung des University College in London im Frühjahr 2020 trat dieses Symptom bei vier von fünf Patienten auf. Kommt es bei Covid-19, ausgelöst durch die britische Mutante, seltener vor, könnte sich die Erkrankung noch häufiger als harmlose Erkältung tarnen.

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Die folgende Grafik des britischen Amts zeigt die unterschiedliche Ausprägung der Symptome bei Patienten, die sich mit der Mutante B.1.1.7 angesteckt haben (hellgrün), verglichen mit Patienten, die sich mit anderen Virus-Varianten infiziert haben:

Quelle: Office for National Statistics – Coronavirus (COVID-19) Infection Survey, Bearbeitung: FOL

  • hellgrün: Virus-Variante B.1.1.7
  • dunkelgrün: alle anderen Varianten
  • Einheit: Prozent der positiv getesteten Covid-19-Fälle
  • Untersuchungszeitraum: 15. November 2020 bis 16. Januar 2021

Auch Durchfall, Fieber und Kurzatmigkeit kommen laut der Statistik bei der untersuchten Corona-Mutation häufiger vor. Generell ist der Anteil der Menschen, die nach einer Ansteckung an Beschwerden leiden, bei B.1.1.7 etwas höher als bei anderen Varianten: 52,92 Prozent im Vergleich zu 47,7 Prozent.

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    Unterschiedlichste Symptome – wann ein Test sinnvoll ist

    Gerade weil das Krankheitsbild von Covid-19 so komplex ist und die Unterscheidung zwischen einem grippalen Infekt, der Grippe und Covid-19 so schwer fällt, empfiehlt das RKI: Bleiben Sie Zuhause, wenn eines oder mehrerer Symptome wie Husten, erhöhte Temperatur oder Fieber, Kurzatmigkeit, Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns, Schnupfen, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen und allgemeine Schwäche auftreten. Reduzieren Sie Ihre Kontakte und wenden Sie sich zunächst telefonisch an einen Arzt oder die Beratungshotline 116117. Im Gespräch mit den Experten können Sie abklären, ob ein Coronatest gemacht werden sollte.

    Weitere Symptome, die bei einer Corona-Infektion mit den bislang bekannten Virus-Varianten auftreten können, sind:

    • Atemnot
    • Appetitlosigkeit
    • Gewichtsverlust
    • Übelkeit
    • Bindehautentzündung
    • Hautausschlag
    • geschwollene Lymphknoten
    • Bewusstseinsstörungen beziehungsweise Benommenheit

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