Diabetes: Obst und Gemüse senken das Risiko um 50 Prozent – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Risiko für Typ-2-Diabetes reduzieren durch Obst und Gemüse

Der regelmäßige Konsum von ausreichend Obst und Gemüse scheint vor der Entstehung von Typ-2-Diabetes zu schützen. Selbst kleine Mengen Obst und Gemüse tragen schon zu einer solchen Schutzwirkung bei. Dies zeigt, wie wichtig eine gesunde Ernährung zur Vermeidung von Typ-2-Diabetes ist.

Bei einer aktuellen Untersuchung unter Beteiligung der international hoch angesehenen University of Cambridge wurde festgestellt, dass bereits der Verzehr von geringen Mengen Obst und Gemüse vor der Entstehung von Typ-2-Diabetes schützen kann. Die Ergebnisse wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „BMJ“ veröffentlicht.

Daten von mehr als 340.000 Personen wurden analysiert

Für die neue Studie wurden die Daten von insgesamt 340.234 Menschen aus acht europäischen Ländern ausgewertet. Speziell die Biomarker von 10.000 Personen wurden analysiert, welche während der medizinischen Nachbeobachtungszeit der Untersuchung an Typ-2-Diabetes erkrankten. Diese Daten wurden dann mit den Daten von 13.500 gesunden Menschen ohne Diabetes verglichen.

Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag

Der Verzehr von etwa fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag gilt als wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung. Nicht zuletzt, weil der Verzehr von Obst und Gemüse mit der Reduzierung des Risikos für Gesundheitsprobleme wie koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und einige Arten von Krebs verbunden wird. Aber die Rolle von Obst und Gemüse bei der Vorbeugung von Typ-2-Diabetes ist immer noch relativ unklar.

Schwächen früherer Forschungsarbeiten

Die bisherigen Forschungsergebnisse zu diesem Thema sind widersprüchlich, was zum Teil daran liegt, dass sich die meisten Studien auf selbst berichtete Angaben der Teilnehmenden zur aufgenommenen Nahrung verlassen. Die aktuelle Untersuchung ergab jedoch, dass regelmäßig mehr Obst und Gemüse zu sich nehmende Menschen ein nur halb so hohes Risiko hatten, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, im Vergleich zu Personen mit geringem Obst- und Gemüseverzehr.

Forschende maßen Vitamingehalte im Blut

Typ-2-Diabetes kann durch eine gesunde Ernährung verhindert werden. Daher wollten die Forschenden herausfinden, wie wichtig der Verzehr von Obst und Gemüse in diesem Zusammenhang ist. Sie führten dafür die bisher weltweit größte Studie durch, in der die mit dem Obst- und Gemüseverzehr verbundenen Vitamingehalte im Blut gemessen wurden. Durch die bei der Studie verwendete Methode konnten Fehler und Ungenauigkeiten vermieden werden, von denen bisherige Untersuchungen betroffen waren.

Welche Biomarker waren besonders wichtig?

Bei den ausgewerteten Biomarkern handelte es sich um den Gehalt von Vitamin C und sechs verschiedenen Carotinoiden oder Pflanzenpigmenten im Blut. Diese Biomarker geben Aufschluss darüber, welches Obst und Gemüse ein Mensch in seiner Ernährung zu sich nimmt, erläutern die Forschenden. Aus der Gesamtsumme dieser sieben Nährstoff-Biomarker wurde eine zusammengesetzte Punktzahl errechnet. Diese wurde dann einer von fünf Kategorien zugeordnet, die vom niedrigsten bis zum höchsten Verbrauch reichten.

66 Gramm Obst und Gemüse reduzierten Risiko erheblich

Das Risiko für die Entstehung von Typ-2-Diabetes war umso geringer, je höher der Biomarker-Score ausfiel. Wenn Teilnehmende zur Kategorie der besten 20 Prozent gehörten, wiesen diese ein um 50 Prozent geringeres Risiko für eine Erkrankung an Typ-2-Diabetes auf, verglichen mit Menschen mit einem niedrigen Ergebnis. Der tägliche Verzehr von etwa 66 Gramm Obst und Gemüse scheint das Risiko für Typ-2-Diabetes um ein Viertel senken zu können, berichten die Forschenden

Rauchen und Alkohol hatten kein Einfluss auf Schutzwirkung

Die Auswirkungen des Konsums von Obst und Gemüse auf das Risiko für Typ-2-Diabetes waren unabhängig von Faktoren wie beispielsweise Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index, Rauchen, Alkoholkonsum, körperlicher Aktivität und der Einnahme von Vitaminpräparaten, berichten die Forschenden.

Dies zeigt, dass eine Ernährung mit mehr Obst und Gemüse für die Senkung des Risikos von Typ-2-Diabetes eindeutig relevant ist, so die Forschungsgruppe.

Wie viel Obst und Gemüse sollten täglich konsumiert werden?

Die deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt Menschen fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag zu sich zu nehmen, dies entspricht 400 g Gemüse und etwa 250 g Obst. Eine Schutzwirkung von Obst und Gemüse zeigte sich bei der neuen Studie bereits beim Verzehr von einer einzelnen Portion, was der Menge von sieben Kirschtomaten, zwei Stangen Brokkoli oder einer Banane entspricht.

Die meisten Menschen essen zu wenig Obst und Gemüse

Obwohl es bereits seit langer Zeit die goldene Regel von fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag gibt, ist der Obst- und Gemüseverzehr vieler Menschen nach wie vor gering. Nur eine von sieben Personen im Alter über 15 Jahren isst täglich mindestens fünf Portionen und eine von drei Personen nimmt täglich gar kein Obst und Gemüse zu sich. Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen, dass bereits kleine Veränderungen in der Ernährung großen potenziellen Nutzen haben können. Es bleibt zu hoffen, dass dies zu einem vermehrten Konsum von Obst und Gemüse beiträgt. (as)

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