„Das ist kriminell“: Ärzte hebeln Maskenpflicht mit Hilfe von Attesten aus
Bundesweit stellen Ärztinnen und Ärzte einem Bericht zufolge offenbar Atteste gegen die Maskenpflicht aus – ohne Patienten vorher medizinisch zu untersuchen oder zu befragen. Im Internet unterstützen sie mit ihren Namen eine Initiative, die Corona verharmlost und Maßnahmen gegen die Pandemie als überzogen kritisiert.
Die Initiative Ärzte für Aufklärung“ spricht sich den Recherchen von „Report Mainz“ dafür aus, „großzügig“ Atteste gegen die Maskenpflicht auszustellen. Führende Köpfe der Initiative vermuten hinter den Maßnahmen zur Einschränkung von Covid-19 eine große Verschwörung.
In Videos der Initiative stufen ihre Vertreter das Virus als nicht besonders gefährlich und eine Maske daher als nicht notwendig ein. Viel mehr noch: Eine Maske würde bei vielen Menschen gar erst Unwohlsein hervorrufen. "Report Mainz" gegenüber wollte sich die Initiative nicht äußern. dpa/Bernd von Jutrczenka/dpabild Karl Lauterbach (SPD) spricht.
Rechtsexperte: Vorgehen möglicherweise strafrechtlich relevant
Hinzu kommt: Das Ausstellen von Attesten ohne vorherige Untersuchung ist laut Bundesgesundheitsministerium grundsätzlich unzulässig. Dem Fachanwalt für Medizinrecht und Professor an der Psychologischen Hochschule Berlin Martin Stellpflug zufolge kann „das unrichtige Zeugnis über den Gesundheitszustand eines Menschen” darüber hinaus nicht nur berufsrechtlich, sondern auch strafrechtlich relevant werden – als Verstoß gegen § 278 im Strafgesetzbuch, der das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse verbietet.
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