Das ist immer noch da

Gegen alle Vorhersagen wird ein Gerät immer noch in Apotheken und Arztpraxen eingesetzt: das Fax. Nur werden die Jüngeren das charakteristisch nervende Piepsen nicht mehr kennen, das die übertragenen Bits und Bytes beim Empfangen und Versenden von Dokumenten über ein Modem erzeugen. Modernes Faxen läuft geräuschlos über internetfähige Geräte.

Mithilfe eines Faxgeräts lassen sich Dokumente über das Telefonnetz übertragen. Schnell kann ein Brief originalgetreu um den Erdball oder zur Arztpraxis in den Nachbarort gefaxt werden, ohne eine individuelle Abschrift des Dokuments anfertigen zu müssen. Das Gerät hat eine Scannereinheit, in der das Dokument mit einem Lichtstrahl abgetastet wird: Ein Sensor erfasst mittels Photodiodenzellen das Dokument und wandelt es in ein Muster von Bits um. Diese werden kodiert und über ein Modem und die klassische Telefonleitung übertragen. 

Das Fax ruft über die Telefonleitung die andere Faxnummer an und Sender und Empfänger reagieren aufeinander nach einem festgelegten Protokoll. Wenn am anderen Ende der Leitung auch ein Faxgerät antwortet, wird die Bilddatei beziehungsweise das Bitmuster mittels Tönen amplituden- oder frequenzmoduliert übertragen. Je dunkler ein Pixel ist, desto lauter und höher der Ton: Schrilles, flackerndes Fiepen war zu hören. Am Zielgerät wird die Bilddatei aus den Tönen wieder zusammengesetzt und ausgedruckt. Eine solche Verbindungsart war aber auf die Dauer zu langsam, sodass man andere Übertragungsarten erfunden hat. Im Vergleich zu den „modernen“ Kommunikationsmitteln wie E-Mails hat ein Fax den Vorteil, dass der Textinhalt nicht erkannt werden kann und weitgehend sicher vor Spamfiltern ist, während Mails häufig von Spamfiltern aussortiert werden.

Die Nutzung von Faxgeräten in Büros nahm zu, als anstelle des labilen Thermopapiers, das bis dahin für den Empfang benötigt wurde, ganz normales Schreibpapier verwendet werden konnte. Seinen absoluten Durchbruch hatte das Fax, als Mitte der Neunziger Jahre die Gerichte es als rechtmäßig einstuften, dass Willenserklärungen per Fax übermittelt werden konnten und uneingeschränkt wirksam sind, wenn keine Formerfordernisse bestehen.

Frage:

Wissen Sie, in welchem Jahr das Fax von der Deutschen Bundespost offiziell in Deutschland eingeführt wurde? Kleiner Tipp: Es war das Jahr, in dem die „Aubergine“ von Eckart Witzigmann als erstes deutsches Restaurant drei Michelin-Sterne erhielt, Margaret Thatcher die erste Premierministerin Großbritanniens und Mutter Theresa in Indien mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde und es im Ruhrgebiet zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik wegen zu hohem Schwefeldioxidgehalt Smogalarm gab.

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