Bayerischer Landtag verdoppelt Ausgaben für Homöopathie-Studie

Im November hatte ein Beschluss des bayerischen Landtags für heftige Diskussionen gesorgt. Die Regierung wurde damit beauftragt, eine Studie zum Nutzen homöopathischer Mittel oder anderer alternativmedizinischer Methoden für die Verringerung des Einsatzes von Antibiotika durchführen zu lassen. Nun hat der Bayerische Landtag beschlossen, die Gelder für die umstrittene Homöopathie-Studie zu verdoppeln.

Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, hat der Haushaltsausschuss im Bayerischen Landtag die Mittel für die im November 2019 beschlossene Homöopathie-Studie beträchtlich aufgestockt. Statt bislang 400.000 Euro sollen nun 800.000 Euro für die Untersuchung ausgegeben werden. Die Studie soll Aufschluss darüber geben, inwiefern homöopathische Präparate sowie weitere alternativmedizinische Methoden eine Antibiotikaverordnung ersetzen oder zumindest reduzieren könnten, um auf diese Weise der zunehmenden Entstehung multiresistenter Keime entgegenzuwirken.

Mit großer Mehrheit dafür

Der umstrittenen Antrag aus den Reihen der CSU und der Freien Wähler, die Staatsregierung mit der Durchführung der Studie zu beauftragen, war im Bayerischen Landtag am 7. November 2019  nach einer streckenweise hitzigen Debatte mit großer Mehrheit angenommen worden. 120 Abgeordnete sprachen sich dafür aus, 47 dagegen und lediglich drei enthielten sich der Stimme. Abgeordnete der CSU, Freien Wählern und der Grünen stimmten dafür, während von der SPD heftiger Gegenwind gekommen war.

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Gesundheitsministerium ebenfalls skeptisch

Im bayerischen Gesundheitsministerium betrachte man dieses Ansinnen kritisch und verspreche sich angesichts der bestehenden Datenlage keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn davon, hatte es im November geheißen. Das Ministerium sehe die Gabe homöopathischer Medikamente bei der Behandlung von multiresistenen Keimen nicht als Alternative zu Antibiotika sehe, sondern als Ergänzung. Wer die Studie machen wird und wie sie gestaltet werden soll, ist weiterhin offen.

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