Auf China-Flug nach Italien hat mehr als die Hälfte der Passagiere Corona

Bei einem Flug von China nach Italien hatte sich mehr als die Hälfte der Passagiere mit Corona infiziert. Bislang sind noch keine neuen Virusvarianten in den Proben entdeckt worden. Und: Die Mehrheit der Deutschen ist gegen ein schnelles Ende der Schutzmaßnahmen. Alle aktuellen News finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.

News zu Corona vom 30. Dezember 2022

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Woidke dringt auf bundesweite Lösung für Corona-Regeln

Freitag, 30. Dezember 2022, 04:30 Uhr: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke fordert eine bundesweite Regelung für ein mögliches Ende der Corona-Schutzmaßnahmen. "Wenn es zutrifft, was Herr Drosten und viele andere Fachleute sagen, scheint es sinnvoll, dass wir bald auf alle Maßnahmen verzichten können", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. "Aber das sollte bundesweit einheitlich abgestimmt sein." Woidke verwies darauf, dass die Brandenburger Verordnung bis zum 11. Januar gilt. Die Corona-Regeln des Bundes sind bis zum 7. April gesetzlich festgeschrieben, können aber früher gekippt werden.

Der Virologe Christian Drosten hatte in einem Interview mit dem "Tagesspiegel" unter anderem gesagt, nach seiner Einschätzung sei die Pandemie vorbei und werde zu einer Endemie. Die Immunität gegen Sars-CoV-2 werde nach dem Winter so breit und belastbar sein, dass das Virus im Sommer kaum noch durchkommen könne. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) forderte daraufhin, "die letzten Corona-Schutzmaßnahmen" zu beenden. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wies das unter Verweis auf volle Kliniken, überlastetes Personal und eine Übersterblichkeit zurück, ließ aber offen, ob bis April an den Regeln festgehalten wird. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verwies auf die Gesetzeslage und stellte sich damit hinter Lauterbach.

Der Brandenburger Regierungschef warnte vor einem Wettbewerb der Aufhebung des Corona-Schutzes. "Ich halte wenig davon, dass einzelne Bundesländer einzelne Regelungen treffen und in einen Überbietungswettbewerb eintreten", sagte Woidke. "Gerade solche Alleingänge haben immer wieder für große Verunsicherung in der Bevölkerung gesorgt."

In Bayern und Sachsen-Anhalt ist die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs bereits entfallen. In Schleswig-Holstein läuft sie bis zum Jahresende aus. Das Brandenburger Kabinett hatte die FFP2-Maskenpflicht in öffentlichen Bussen und Bahnen des Nahverkehrs vor Weihnachten bis 11. Januar verlängert. Die Maskenpflicht gilt auch für Besucher von Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge und Obdachlose in geschlossenen Räumen. Die Corona-Isolationspflicht gilt in Brandenburg ebenfalls noch. Der Bund sieht die Masken bis April für Fahrgäste im öffentlichen Fernverkehr und Besucher von Krankenhäusern und Pflegeheimen sowie Arztpraxen vor.

EU-Behörde hält Pflicht-Untersuchungen von Reisenden aus China für unnötig

18.25 Uhr: Die EU-Gesundheitsbehörde hat die Einführung von Pflicht-Untersuchungen von Reisenden aus China trotz des starken Anstiegs der Corona-Fälle in der Volksrepublik als "ungerechtfertigt" bezeichnet. Trotz der Einführung dieser obligatorischen Corona-Tests in den USA und Italien seien solche Maßnahmen für die EU insgesamt nicht notwendig, erklärte das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) am Donnerstag in Stockholm.

Die Behörde verwies darauf, dass die EU-Staaten "ein relativ hohes Niveau an Immunisierung und Impfung" aufwiesen. Das ECDC argumentierte zudem damit, dass "die in China zirkulierenden Varianten bereits in der EU" verbreitet seien.

Angesichts der heftigen Corona-Welle in China hatten mehrere Länder in dieser Woche für Einreisende aus der Volksrepublik verpflichtende Corona-Tests angeordnet, darunter Italien, die USA, Japan, Indien und Malaysia. Italiens Gesundheitsminister Orazio Schillaci ordnete am Mittwoch verpflichtende Corona-Tests und eine Virus-Sequenzierung "für alle Passagiere an, die aus China kommen und durch Italien reisen". 

USA ordnen Corona-Testpflicht für Reisende aus China an

14.37 Uhr: Angesichts der heftigen Corona-Welle in China haben mehrere Länder ihre Bestimmungen für die Einreise chinesischer Staatsbürger verschärft. Die USA verlangen ab Januar von Einreisenden aus der Volksrepublik einen negativen Corona-Test, wie die US-Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch mitteilte. Zuvor hatte bereits Italien als erstes europäisches Land verpflichtende Tests für Chinesen bei der Ankunft im Land angeordnet. Die EU-Kommission wollte am Donnerstag über ein koordiniertes Vorgehen beraten.

In den USA tritt die neue Regelung am 5. Januar in Kraft. Ab dann müssen Flugreisende, "die zwei Jahre und älter sind und aus China kommen, spätestens zwei Tage vor ihrem Abflug aus China, Hongkong und Macau einen Test machen und den Fluggesellschaften bei der Abreise ein negatives Testergebnis vorlegen", erklärte die Gesundheitsbehörde CDC.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Washington müssen die Tests den Fluggesellschaften bei der Abreise vorgelegt werden. PCR- oder Antigen-Tests würden ebenso akzeptiert wie ein Genesenen-Nachweis nach einem positiven Test zehn Tage vor dem Flug. Die US-Gesundheitsbehörden sind insbesondere besorgt, dass die schnelle Übertragung des Virus in China zur Entstehung neuer Varianten führen könnte.

Vor den USA hatten bereits Italien, Japan, Indien und Malaysia die Bestimmungen für Einreisen aus China verschärft. Italiens Gesundheitsminister Orazio Schillaci ordnete am Mittwoch verpflichtende Corona-Tests und eine Virus-Sequenzierung "für alle Passagiere an, die aus China kommen und durch Italien reisen". Bisher wurden bei den Tests aber keine neuen Virusvarianten nachgewiesen, wie Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Donnerstag sagte. Alle positiv getesteten Reisenden aus China seien mit der auch in Italien zirkulierenden Omikron-Variante infiziert.

Italien findet vorerst keine neue Covid-Variante bei Reisenden aus China

12.52 Uhr: Bei den infizierten Passagieren von zwei aus China eingeflogenen Flugzeugen sind bislang keine neuen Virusvarianten entdeckt worden. Dies erklärte Premierministerin Giorgia Meloni am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. "Gesundheitsminister Orazio Schillaci sagt mir, dass es sich bei den ersten sequenzierten Fällen um Omicron-Varianten handelt, die bereits in Italien vorhanden sind", wird Meloni vom "Corriere della Sera" zitiert.

Wie am Morgen bekannt wurde, ist bei verpflichtenden Tests für Flugreisende aus China bei mehreren Passagieren eine Corona-Infektion entdeckt worden. Von den 212 getesteten Personen waren 97 infiziert. Die Einige der Proben wurden sofort ins Labor gebracht und auf neue Virusvarianten hin untersucht. Dies soll auch mit den weiteren Proben passieren. Aktuell seien aber erst 15 der 97 Proben ausgewertet, so Meloni. Sie forderte die europäischen Länder auf, nachzuziehen und ebenfalls eine Testpflicht für Flugreisende aus China einzuführen. "Wir erwarten und hoffen, dass die Europäische Union in dieser Hinsicht handeln will“, so Meloni.

EU beruft Dringlichkeitssitzung ein – Corona-Status spielt bei Einreise aus China derzeit keine Rolle

12.12 Uhr: Der Gesundheitsausschuss der EU berief am heutigen Donnerstag eine Dringlichkeitssitzung ein, berichtet „Tagesspiegel“. Der Grund: die Maßnahmen gegen die sich in China ausbreitende Pandemie sollen koordiniert werden, heißt es. Die Ergebnisse dieser Sitzung werden noch heute erwartet.

Die rasante Ausbreitung des Coronavirus in China hat eine Debatte über schärfere Einreisebestimmungen für Menschen aus der Volksrepublik ausgelöst. Seit dem 1. Juni sieht die Regelung in Deutschland so aus, dass bei Einreisen aus dem Ausland generell keine Nachweispflicht mehr besteht – es muss also weder Impfung, Genesung noch ein negativer Corona-Test nachgewiesen werden. Ausgenommen sind Einreisende aus so genannten Virusvariantengebieten. Derzeit ist allerdings kein Land als Virusvariantengebiet ausgewiesen, auch China nicht.

Der Vizevorsitzende der Unionsfraktion, Sepp Müller, hat die Ampel aufgefordert, eine Corona-Testpflicht für Reisende aus China einzuführen. „Mit der aufgehobenen chinesischen Quarantänepflicht strömen die Chinesen ins Ausland. Bei den explodierenden Coronazahlen vor Ort wäre die Bundesregierung gut beraten, eine Testpflicht für Einreisen aus China sofort zu erlassen“, sagte der CDU-Politiker dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Freitag). „Unseren Erfolg bei der Bekämpfung der Pandemie möchte ich nicht durch chinesisches Missmanagement kaputt machen lassen.“

Müller kritisierte fehlende Informationen aus China. „Seit Wuhan traue ich der chinesischen Regierung im Umgang mit dem Coronavirus nicht“, sagte er. „Wir haben bis heute keinen verlässlichen Daten zu ihrem Impfstoff erhalten. Wir müssen davon ausgehen, dass er seine Wirkung verfehlt.“

Italien: Einreisende aus China müssen am Flughafen Corona-Test machen

10.20 Uhr: Flugreisende aus China müssen nach ihrer Landung in Italien noch am Flughafen einen verpflichtenden Corona-Test machen. Die Behörden begannen am Donnerstag mit entsprechenden Maßnahmen am römischen Flughafen Fiumicino, wo am frühen Morgen eine Maschine aus Chongqing landete. Mit Corona infizierte Reisende müssen sich in Italien in Isolation begeben.

Am Mittwoch hatte Gesundheitsminister Orazio Schillaci eine entsprechende Verordnung erlassen und damit auf die Lockerung der chinesischen Corona-Politik sowie auf die extrem gestiegenen Fallzahlen in dem asiatischen Land reagiert. „Die Maßnahme ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass mögliche Virusvarianten überwacht und erkannt werden zum Schutz der italienischen Bevölkerung“, sagte der Minister laut Mitteilung.

Auf China-Flug nach Italien hat mehr als die Hälfte der Passagiere Corona

06.21 Uhr: Bei zwei Flügen von China nach Mailand hat die örtliche Gesundheitsbehörde etliche Corona-Fälle registriert. Der örtliche Gesundheitsminister der Lombardei sprach auf einer Pressekonferenz von 38 Prozent positiv getesteten Passagieren im ersten Flugzeug und 52 Prozent im zweiten Flugzeug. Die Testungen waren zum ersten Mal verpflichtend für China-Reisende nach Italien durchgeführt worden, wie „Skynews“ berichtet. Die Virusproben sollen auch auf neue Varianten hin untersucht werden, berichtet „Bloomberg“. Die positiv getesten Passagiere müssen nun in Isolation.

Am Mittwochabend beschloss auch die US-Regierung, verpflichtende Corona-Test für Reisende aus China einzuführen. Fünf Länder praktizieren dies derzeit. Angesichts der gelockerten Null-Covid-Politik der chinesischen Führung und dramatisch gestiegenen Infektionszahlen dürften weitere Staaten folgen. Laut Reiseanbieter „Trip.com“ sollen die nach dem Wegfall der Beschränkungen fünf- bis achtmal so viele internationale Tickets an Chinesen verkauft worden sein. Die Reisenden zieht es vor allem nach Japan, Thailand, Südkorea, die USA, Australien oder Großbritannien. Letzteres wollte noch keine Testpflicht verhängen.

Bislang zwölf Corona-Impfschäden in Thüringen amtlich anerkannt

06.20 Uhr: In Thüringen sind nach Angaben des Landesverwaltungsamtes bislang zwölf Impfschäden nach Corona-Impfungen offiziell anerkannt worden. Darunter sind auch zwei Todesfälle, wie eine Behördensprecherin auf Anfrage mitteilte. Seit dem Start der Impfkampagne vor zwei Jahren wurden in Thüringen laut Robert Koch-Institut rund 4,28 Millionen Spritzen gegen Covid-19 verabreicht. Bis Anfang Dezember gingen beim Landesverwaltungsamt 236 Anträge auf Anerkennung eines Impfschadens ein. 36 der bislang entschiedenen Anträge endeten mit einer Ablehnung, in 24 Fällen laufen Widersprüche von Betroffenen.

Ein Impfschaden wird laut RKI als „die gesundheitliche und wirtschaftliche Folge einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung durch die Schutzimpfung“ definiert. Die Schädigung muss mindestens sechs Monate andauern. Wer einen Impfschaden geltend machen will, muss in Thüringen dafür einen Antrag beim Landesverwaltungsamt einreichen. Dieses fordert die medizinischen Unterlagen bei den behandelnden Ärzten an und prüft, ob die Impfung tatsächlich die Ursache ist.

Um Todesfälle ging es in Thüringen bislang in insgesamt sechs Anträgen. Einer sei abgelehnt worden, in drei Fällen dauere die Bearbeitung noch an, so die Behördensprecherin. Zum Vergleich: In Thüringen sind seit Pandemiebeginn mehr als 8000 Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten, gestorben.

Deutschlandweit wurden nach dem aktuellen Bericht des für Impfstoffsicherheit zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vom 27. Dezember 2020 bis zum 31. Oktober 2022 knapp 0,3 Verdachtsfälle auf schwerwiegende Reaktionen pro 1000 verimpften Dosen gemeldet. Das entspricht insgesamt rund 50 000 Einzelmeldungen. Wird ein Impfschaden behördlich anerkannt, haben die Betroffenen Anspruch auf eine monatliche Grundrente. Deren Höhe hängt davon ab, wie schwer der gesundheitliche Schaden ist. Witwen und Witwer von nachweislich an einem Impfschaden Gestorbenen sowie deren Halb- und Vollwaisen haben ebenfalls Anspruch auf eine Grundrente.

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