Astrazeneca produziert Corona-Impfstoff gegen Omikron-Variante
Das schwedisch-britische Pharmaunternehmen Astrazeneca hat zusammen mit der Universität in Oxford mit der Produktion eines neuen Corona-Impfstoffs begonnen. Wie die "Financial Times" berichtet, handelt es sich dabei um eine aktualisierte Version des bereits vorhandenen Wirkstoffs. Dieser richtet sich speziell gegen die neue Virusvariante Omikron. Allerdings soll das Vakzin "schneller auf jede weitere Variante reagieren", wie Sandy Douglas, Forschungsgruppenleiter in Oxford, dem Blatt mitteilte.
"Wie bei vielen früheren besorgniserregenden Varianten haben wir mit unserem Partner Astrazeneca vorläufige Schritte unternernommen, um einen aktualisierten Impfstoff herzustellen, falls er benötigt werden sollte", sagte Douglas.
Großbritannien
Die Omikron-Variante breitet sich rasend schnell in London aus. Bericht aus einer pandemiemüden Stadt
In Großbritannien hat sich die Lage wegen der Omikron-Variante massiv verschärft. Allein am Montag wurden im Vereinigten Königreich mehr als 90.000 neue Corona-Fälle registriert – ein neuer Höchstwert seit Beginn der Pandemie, der die exponentielle Ausbreitung von Omikron unterstreicht. Dort gilt die neue Variante nun als dominant. In Großbritannien wurden inklusive Booster bisher über 128 Millionen Impfdosen verabreicht. Bei den meisten handelt es sich jedoch um die erste Dosis. Fast 30 Millionen Menschen wurden bereits geboostert.
Omikron legt die Wirtschaft lahm
Von der neuen Virusmutation ist besonders die Wirtschaft stark betroffen. Vom Bahnverkehr über die Unterhaltungsbranche bis hin zur Feuerwehr führt die Mutante zu Personalengpässen, weil Mitarbeiter erkranken und isoliert werden müssen.
Die Zugbetreiber Avanti West Coast und Lner mussten ihre Betriebszeiten anpassen, weil viele Mitarbeiter erkrankt oder isoliert sind. Trotzdem versuche man alles, um den Fahrplan einzuhalten, teilten die Unternehmen der Nachrichtenagentur AFP mit.
Auch Kulturbetriebe sind betroffen. Im schottischen Edinburgh musste die vielbesuchte Burg Edinburgh Castle wegen kranker Mitarbeiter schließen – ebenso wie das berühmte Naturhistorische Museum in London. In der britischen Hauptstadt haben außerdem die Theater am West End Aufführungen abgesagt, darunter etwa den "Nussknacker" oder "König der Löwen", um sowohl die Schauspielerinnen und Schauspieler als auch das Publikum zu schützen.
Auch Hotels und de Gastronomie bleiben nicht verschont. In den Online-Netzwerken häufen sich die Ankündigungen von Schließungen. "Wir entschuldigen uns für all die Tischreservierungen, die wir absagen mussten", heißt es etwa von Seiten der Londoner Kneipe Duke of Richmond auf Instagram. "Wir müssen zur Sicherheit unserer verbleibenden Mitarbeiter und unserer Kunden schließen."
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Regierung scheut sich vor strikten Maßnahmen
Die Regierung des zuletzt wegen einer Reihe von Skandalen in die Kritik geratenen Premiers Boris Johnson hält bislang an eher zurückhaltenden Maßnahmen fest, darunter der Appell, von Zuhause aus zu arbeiten, und ein Corona-Pass zum Impf- oder Teststatus für Nachtclubbesuche und größere Veranstaltungen.
Vorgaben etwa zur Begrenzung der Zahl der Haushalte, die sich in beengten Innenräumen treffen dürfen, lehnt der konservative Premierminister bisher ab, vor allem aus Furcht vor weiterem Unmut in seiner Partei, die sich gegen neuerliche Freiheitseinschränkungen auch mit Blick auf die Wirtschaft sträubt. Zugleich gibt es katastrophale Prognosen von Johnsons wissenschaftlichen Beratern zur potenziellen Entwicklung der Zahl der Todesfälle und Krankenhauseinweisungen bis April.
Auf der anderen Seite warnt etwa der Arbeitgeberverband CBI, dass Befürchtungen der Verbraucherinnen und Verbraucher im Zusammenhang mit Omikron mitten im üblicherweise für die Händler besonders wichtigen Weihnachtsgeschäft "die Umsätze belasten". Viele Unternehmen etwa aus dem seit Beginn der Pandemie besonders betroffenen Gastgewerbe hatten auch schon vor Omikron mit Personalmangel zu kämpfen – unter anderem wegen des Brexit.
Pandemie
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Problematisch ist auch die Lage an vielen Schulen, an denen das Virus grassiert. Bildungsminister Nadhim Zahawi rief bereits pensionierte Lehrer auf, zumindest zeitweilig wieder zu unterrichten und damit den Ausfall erkrankter Lehrkräfte aufzufangen.
Sorge vor Kollaps des Gesundheitswesens
In London warnten bereits Gewerkschaften, dass die Feuerwehren mit einem "beispiellosen" Arbeitskräftemangel konfrontiert seien. Die Einsatzfähigkeit sei aber noch nicht gefährdet.
Die größte Sorge besteht darin, dass das Gesundheitssystem durch erkranktes oder unter Quarantäne gestelltes Personal noch zusätzlich geschwächt wird. Großbritannien gehört mit mehr als 147.000 Toten ohnehin schon zu den am stärksten von der Corona-Krise getroffenen Ländern Europas.
Quellen: "The Financial Times", "The Guardian", AFP
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